Qufāda
Qufāda · قفادة | |
Gouvernement | Minyā |
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Einwohnerzahl | 9.948 (2006) |
Höhe | |
Qufāda |
Qufada (auch Qufadah, Qufadeh, Gofada, arabisch: قفادة, Qufāda) ist ein Dorf südwestlich der Kreisstadt Maghāgha und westlich der Stadt Aba el-Waqf el-Balad (arabisch: أبا الوقف البلد, Abā al-Waqf al-Balad) im ägyptischen Gouvernement el-Minyā. Im Nordwesten des Dorfes befinden sich der Fānūs-Palast und die Kirche der hl. Maria.
Hintergrund
[Bearbeiten]Das Dorf Qufāda befindet sich ca. 15 Kilometer südwestlich von Maghāgha, 12 Kilometer nordöstlich von Bahnasā und einen Kilometer westlich von Abā el-Waqf el-Balad. 2006 lebten hier fast 10.000 Einwohner.[1]
Erstmals wurde der Ort von Abū el-Makārim in der Überlieferung durch Abū Ṣāliḥ dem Armenier zu Beginn des 13. Jahrhunderts erwähnt.[2] Demnach gab es im 12. Jahrhundert im Gebiet von Qufāda fünf Kirchen, von denen es aber heutzutage keine Überreste mehr gibt. Dies waren die Kirche der heiligen Jungfrau Maria, die des Reiterheiligen und Märtyrers Merkurius (auch Mercurius, Abū es-Seifein) sowie Kirchen für die Erzengel Michael, Raphael und Gabriel. In der Folgezeit wurde der Ort mehrfach von arabischen Autoren erwähnt.[3]
Wie viele Dörfer in Mittelägypten bildete der Baumwollanbau am Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das wirtschaftliche Rückgrat. Die Einnahmen, die sich damit erzielen ließen, kann man an den Bauten der Großgrundbesitzerfamilie Fānūs ablesen.
Auch heute ist die Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig im Dorf.
Anreise
[Bearbeiten]Man erreicht das Dorf über die Fernverkehrsstraße auf dem Nilwestufer von el-Minyā nach Maghāgha. 8 Kilometer südlich von Maghāgha biegt man im Norden des Dorfes el-ʿAbbāsīya (arabisch: قرية العباسية, Qaryat el-ʿAbbāsīya) zum Beispiel bei 1 28° 35′ 12″ N 30° 48′ 53″ O nach Westen auf die Straße nach Qufada. Nach reichlich sechs Kilometern erreicht man bei 2 28° 35′ 9″ N 30° 45′ 11″ O den Straßenabzweig nach Süden zum Dorf Qufada.
Mobilität
[Bearbeiten]Im Dorf kann man sich mit einem Auto fortbewegen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind Bauten der Großgrundbesitzerfamilie Fānūs, die sich im Nordwesten des Dorfes befinden und schon von Weitem zu sehen sind. Dies ist zum einen der 1 Palast der Familie Fānūs (28° 34′ 58″ N 30° 45′ 14″ O), arabisch: قصر فانوس, Qaṣr Fānūs. Der 1894 errichtete, etwa quadratische Palast verfügt über zwei Geschosse und ist etwa 45 Meter lang. An den Ecken befinden sich runde Erker, die turmartig über das Dach hinausragen. Die Eingänge sind als Loggia gestaltet, über ihnen befinden sich geschlossene Balkone. Der Palast soll über 360 Räume verfügen und ist der größte im ganzen Gouvernement el-Minyā.
Unmittelbar östlich des Palastes befindet sich die 1 Kirche der hl. Maria (28° 34′ 58″ N 30° 45′ 18″ O). Beide Gebäude wurden etwa zeitgleich im italienischen Stil errichtet.
Im Dorf gibt es auch mehrere Moscheen: die 2 el-Fatḥ-Moschee (28° 34′ 52″ N 30° 45′ 17″ O), arabisch: مسجد الفتح الإسلامي, Masǧid al-Fatḥ al-islāmī, „Moschee der islamischen Eroberung“, die 3 Darb-ed-Duwār-Moschee (28° 34′ 52″ N 30° 45′ 23″ O), مسجد درب الدوار, die Ḥeidar-Moschee (مسجد حيدر), die ed-Daʿwa-Moschee (مسجد الدعوة), die en-Nūr-Moschee (مسجد النور), die Hindāwī-Moschee (مسجد هنداوي), die er-Rāschid-el-Kabīr-Moschee (مسجد الراشد الكبير) und die Scheich-Farag-Moschee (مسجد الشيخ فرج).
Küche
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]Unterkünfte finden sich in el-Minyā.
Gesundheit
[Bearbeiten]Im äußersten Nordwesten des Dorfs befindet sich das 1 Krankenhaus (28° 35′ 1″ N 30° 45′ 11″ O).
Ausflüge
[Bearbeiten]Der Ausflug kann mit mehreren Sehenswürdigkeiten, meist Kirchen, entlang der Straße nach Maghāgha (z. B. in el-Bayahū und el-Manāhra) und verschiedenen Sehenswürdigkeiten im Südwesten von Maghāgha (z. B. Ischnīn en-Naṣārā, Deir el-Garnūs, Deir es-Sanqūrīya und el-Bahnasā) verbunden werden.
Einzelnachweise
[Bearbeiten]- ↑ Einwohnerzahlen nach dem ägyptischen Zensus von 2006, Central Agency for Public Mobilization and Statistics, eingesehen am 19. Juli 2014.
- ↑ The churches and monasteries of Egypt and some neighbouring countries attributed to Abû Sâliḥ, the Armenian. Oxford: Clarendon Press, 1895, S. 211, Fol. 73 b. Verschiedene Nachdrucke, z. B. Piscataway : Gorgias Press, 2001, ISBN 978-0-9715986-7-6. :
- ↑ Wiesbaden: Reichert, 1991, Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients : Reihe B, Geisteswissenschaften ; 41,5, ISBN 978-3-88226-212-4, S. 2163. Enthält weitere Quellenangaben. : Qufāda. In: Das christlich-koptische Ägypten in arabischer Zeit ; Bd. 5: Q - S.