Port Moresby
Port Moresby | |
Einwohnerzahl | 317.374 (2012) |
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Höhe | 35 m |
Tourist-Info | PNG-Travel |
Social Media | |
Port Moresby |
Port Moresby (Tok Pisin: Pot Mosbi) ist die Hauptstadt Papua-Neuguineas. Sie befindet sich im südöstlichen Teil der Insel an der Südküste der Korallensee.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die Stadt befindet sich an einer windgeschützten Bucht und wurde somit zu einem bevorzugten Ankerplatz für die Schiffahrt. Als kolonialer Handelsposten im späten 19. Jahrhundert gegründet, gibt es so gut wie keine „alten“ Sehenswürdigkeiten. Ursprünglich siedelte hier der Stamm der Motu, im Gegensatz zur melanesischen Bevölkerungsmehrheit eine polynesische Ethnie. Deren Sprache, vermengt mit Englisch und etwas Deutsch wurde zur Basis des grammatikarmen Tok Piksin.
Die ursprüngliche Ansiedlung reicht landeinwärts bis zum Tuabuga Hill und grenzt im Norden an das Hafenviertel. Alle Regierungs- und Verwaltungsgebäude sowie die Wohnhäuser der europäischen Einwohner und später der australischen Verwaltungsbeamten konzentrieren sich in diesem Areal. Siedlungen von landflüchtigen Zuwanderern entstanden Richtung Flughafen entlang des Hubert-Murray-Highways und sind nach ihrer Entfernung zum Zentrum (“the town”) benannt: “three mile,” “four mile” usw. Weite Bereiche des Stadtgebiets bestehen aus Wellblechhütten in Slums mit wenig Infrastruktur. In Mittelklassevierteln sind die Häuser “prefab.” Die Bevölkerung ist seit den frühen 1970ern um das Viereinhalbfache gewachsen.[1] Das moderne Regierungs- und Geschäftsviertel ist im Ortsteil Waigani, knapp zwei Kilometer vom Flughafen zur Stadt. Hier und im Zentrum ist die Strom- und Wasserversorgung gesichert.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]- Flughafenhotel
- Airways Hotel, Jackson Intl. Airport, Jacksons Parade. Tel.: +675 324 5200. Luxusklasse. Preis: ab 785 K.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Zwar gibt es ein Straßennetz ins Umland, landesweite Fernstraßen in andere Provinzhauptstädte jedoch nicht.
Richtung Südosten gelangt man über Goada bis Kupiano (187 Straßenkilometer).
Nach Nordwesten führt die Route nur 34 km bis Lea Lea.
Der Hubert Murray Highway geht am Flughafen vorbei über Kanosia (km 84) und Terapo (km 241) bis Kerema (km 307) und Hepa.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Fahrplanmässige Personenfähren verkehren 2019 nicht.
Segler finden beim 3 Royal Papua Yacht Club den größten, sicheren Yachthafen des Landes. In das gute Restaurant kommen Ausstehende nur, wenn ein Mitglied für sie das Gästebuch unterzeichnet.
Mobilität
[Bearbeiten]Die PMVs der Stadt sind richtige Kleinbusse. Sie bedienen numerierte feste Routen und verkehren zwischen 6.00 Uhr morgens und Sonnenuntergang gegen 18.00 Uhr. Zentrale Umsteigepunkte sind der Town PMV Stop und in Boroko der 4 Manu Autoport. Es gibt Einheitspreise: 1 K im Stadtgebiet, 2 K für Fahrten in die äußeren Viertel.
Taxen, gelb-orange oder gelb-himmelblau, verkehren ohne Meter, Preise sind Verhandlungssache. Nach Sonnenuntergang in Randbezirken als sichereres Verkehrsmittel empfehlenswert, obwohl es auch Berichte von Raub durch die Fahrer gibt.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- 1 Ela Beach
Waigani
[Bearbeiten]- 1 Papua New Guinea National Museum and Art Gallery, Waigani. Tel.: +675 325 2405 Sehenswerte Archäologie-, Anthropologie-, Kunst- und Kriegskunstsammlungen in einem Nationalmuseum mit einer Kunstgalerie. Im Umkreis sind der Golfplatz und das runde Kongresszentrum der Stadt. Geöffnet: Mo.-Fr. 9.00-15.00, So. 13.00-15.00.
- Die Architektur des ebenfalls nahen Parlamentsgebäudes ahmt ein „Geisterhaus“ (haus tambaran) der Sepik-Region nach. Besichtigungen sind wochentags 9.00-12.00 und 13.00-15.00 Uhr möglich.
- 1 Port Moresby Nature Park (botanischer Garten), Goro Kaeaga Road, Reinbo. Zu sehen sind auch Baumkänguruhs und seltene Vögel. Geöffnet: 8.00-16.30. Preis: 15 K.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Tauchausflüge organisiert Pro Dive PNG (☎ +675-7194-9333).
Ela Beach und seine Promenade wurde 2017/8 aus Anlass einer internationalen Konferenz aufgehübscht, was nicht heißt, dass die neuen Wasserspender funktionieren oder Toiletten gepflegt werden. Betrieb ist am Nachmittag. Der neu aufgeschüttete Sand ist fein, im Meer ist es steinig.
Einkaufen
[Bearbeiten]Im Zentrum
[Bearbeiten]Das Geschäftsviertel ist um den zentralen Town PMV Stop.
Waigani
[Bearbeiten]Küche
[Bearbeiten]Fettiges und frittiertes bekommt man in preisgünstigen Kai Bars.
Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]In den Zimmerpreisen ist die 10%ige Mehrwertsteuer nie enthalten.
Boroko
[Bearbeiten]Knapp vier Kilometer vom Zentrum im Ortsteil Boroko, zwischen Stadion/Cricket Ground und Krankenhaus, finden sich etliche „günstigere“ Unterkünfte. Preise liegen 2019 bei etwas unter € 100.
- 2 Jessie Wyatt House, Taurama Rd. Tel.: +675 325 6808. Nichtraucherhaus. Aufgrund der niedrigen Preise schnell voll. Preis: Schlafsaal 100 K, Einzel 200 K.
Gehoben im Zentrum
[Bearbeiten]„Gehoben“ bezieht sich in PNG immer auf die Preise, denen die Qualität selten entspricht. In dieser Kategorie ist 2019 mit Mindestpreisen über € 120 zu rechnen.
- 5 Crowne Plaza, Hunter St. Tel.: +675 309 3000.
Sicherheit
[Bearbeiten]Die örtlichen Gangster heißen raskools. Bei Raubüberfällen durch diese ist “money or life” durchaus ernst zu nehmen. Eine effektive Hilfe durch die eingeschüchterte, unterbezahlte Polizei erwarte man als Tourist nicht. Allgemein wird geraten einen gewissen Betrag (? 50 Kina) als Raskool money bereitzuhalten und „bei Bedarf“ abzuliefern.
Tagsüber sind die Straßen der besseren Viertel sicher, trotzdem sollten offensichtliche Wertgegenstände nicht gezeigt werden. Kila Kila, Six Mile und Sabama gelten auch tagsüber als gefährlich. In den übrigen Slums sollte man nicht alleine unterwegs sein. Die BBC strahle 2018 die Dokumentation “World's Most Dangerous Cities: Port Moresby (PNG)” aus. Behauptet wird, 70 % der dortigen Frauen seien schon einmal vergewaltigt worden.
Gesundheit
[Bearbeiten]Feuerwehr: ☎ 110
Notarzt: ☎ 111
Das Klima ist ganzjährig tropisch-heiß mit Luftfeuchtigkeit ⌀ 70-85 %. Die Monate des Nordost-Monsuns, Dezember bis April/Mai sind zugleich Regenzeit. Das bergige Umland schützt den Hafen vor schweren Stürmen.
Leitungswasser ist, in den Stadtteile wo es fließt, trinkbar.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Internetcafes gibt es wenige. Gratis-WLAN in Hotels oder Restaurants bietet man allenfalls in der Oberklasse. Es empfiehlt sich der Kauf einer SIM-Karte mit unvermeidlich teurem Datenpaket (2019: 1 GB 35-40 Kina). In der Stadt ist 2018 das Mobilfunknetz auf 4G/LTE ausgebaut.
Postämter
[Bearbeiten]- 1 Post Office Port Moresby (Hauptpost im Zentrum), Champion Parade.
- 2 Post Office Boroko, Nita St. Geöffnet: Mo.-Sa. 9.00-17.00.
- Auf dem Universitätsgelände hinter dem Nature Park, Ortsteil Reinbo
- 3 DHL, Boroko, Kittyhawk St, 6 Mile, (beim Flughafen). Tel.: +675 302 6555. Geöffnet: Mo.-Fr. 8.00-17.00.
Konsulate
[Bearbeiten]Die Schweiz ist nicht vertreten.
Ausflüge
[Bearbeiten]- 2 Bomana War Cemetery (Alliierter Soldatenfriedhof; PMV 16 ab Gordons Market) 3300 Gräber, davon 200 unbekannter australischer Soldaten. Geöffnet: 8.00-16.00.
- 2 National Orchid Garden (Bei „14 miles“ in Nähe der Adventisten-Uni). Im Preis inbegriffen ist der Besuch eines kleinen Vogel-Zoos. Geöffnet: Sa. + So. 8.00-16.00. Preis: 15 K.
- Nebenan ist der Erlebnispark „Adventure Park PNG“.
- 3 Varirata National Park (Von Pt. Moresby auf der Straße Richtung Sogeri, rund 35 km. PMVs ab Gordons Market). Mit etwas Glück kann man Paradiesvögel entdecken. Auf ⌀ 600 Höhenmetern.
Kokoda Track
[Bearbeiten]Der Kokoda-Trail, schon lange von Einheimischen genutzt, um nach Norden zu gelangen, bildete seit 1942 eine Versorgungsstrecke aus dem in alliierter Hand befindlichen Pt. Moresby Richtung Front. Der Pfad ist unter ewiggestrigen Australiern beliebt, die die „Heldentaten“ ihrer Großväter wiederaufleben lassen wollen. Die knapp einhundert Kilometer lassen sich in 5-6, besser 8 Tagen bewältigen. Die Tour ist kein Spaziergang für Untrainierte, es sind jeweils rund 6000 Höhenmeter auf und ab zu überwinden. Hitze, Insekten und hohe Luftfeuchte machen zu schaffen. Besonders ungünstig ist die Witterung von Mitte November bis März.
Das Tor bei 1 Owers' Corner ist der eigentliche Ausgangspunkt für den Kokoda Trail. Hier gibt es auch die letzte Chance auf ein kühles Bier für einen langen Weg.
Die Route führt durch die Dörfer Naoro, Menari, Efogi Creek 1 & 2, Kagi oder wenn man abkürzt Naduri, Alolo, Isurava, Hoi, Kovolo bis 2 Kokoda – von dort gibt es eine Straße über Popondetta (Flugplatz) an die Küste nach Eroro. Insofern es unterwegs überhaupt irgendetwas zu kaufen gibt, dann zum doppelten Preis wie in Port Moresby.
- Unterkunft
Auf geführten Touren werden Zelte mitgebracht.
- Nahe dem Beginn an der Landstraße nach Sogeri:
- 6 Kokoda Trail Hotel, Sogeri Rd. Tel.: +675 323 6724. Australischer Betreiber, ausgerichtet auf Wanderer von dort. Preis: ab 250 K; Mahlzeiten 30-60 K.
- 7 Sogeri Lodge, Sogeri Rd. Tel.: +675 325 1887. Vermittelt Führer für den Track (ab 3000 K). Preis: 175-250 K (ohne A/C), Gemeinschaftsbad; Mahlzeiten 30-50 K.
- Kokoda Track Lodging, Kokoda.
Loloata Island
[Bearbeiten]- Loloata Island. Stadtnahe Möglichkeiten zum Schnorcheln usw. jedoch ohne wirklichen Strand.
- 8 Loloata Island Resort (an der Nordspitze). Tel.: +675 7276 8687. Abholung mit hauseignem Boot am Ableger von Tahira. Bootsfahrten für Tauchgänge im Angebot. Preis: Einzel ab € 250, Doppel ab € 300, Klimaanlage und Steuer extra.
Literatur
[Bearbeiten]Siehe die allgemeinen Reiseführer im Landesartikel.
In den Beständen der National Library in Waigani (Mo.-Fr. 9.00-16.00, Sa. bis 13.00) gibt es eine umfangreiche Spezialsammlung.
- Loftus NSW, 2009 (3. Auflage), ISBN 978-1-876439-16-3., (frühere Ausgaben als Walking the Kokoda trail) : Kokoda trek.
Weblinks
[Bearbeiten]- National Capital District Commission rudimentäre touristische Informationen der Stadtverwaltung
- Amazing Port Moresby (bunt, aber wenig Substanz; engl.)
Einzelnachweise
- ↑ Der Economist untersuchte 2018 140 Städte auf ihre Lebensqualität, Pt. Moresby kam auf Rang 136. (2018-08-14)