Petrified Forest-Nationalpark
Petrified Forest-Nationalpark | |
Fläche: 895,93 km² |
Der Petrified Forest-Nationalpark ist ein 895,93 km² großer Nationalpark der Vereinigten Staaten im Nordosten des Bundesstaats Arizona.
Hintergrund
[Bearbeiten]Übersetzt heißt er „versteinerter Wald“ wegen der Hauptattraktion, der weit verstreuten versteinerten Baumstämme. Unmittelbar angeschlossen ist die Painted Desert („bemalte Wüste“), ein 37.838 Hektar großes Gebiet mit mehrfarbigen Schichtungen in den Felshügeln. Sie ist kein Nationalpark, sondern als „Petrified Forest National Wilderness Area“ geschützt.[1] Geologisch betrachtet gehören sowohl der Südwesten der Navajo Nation als auch der Nordteil des Petrified Forest-Nationalparks zur Painted Desert.
Geschichte
[Bearbeiten]Während des Erdzeitalters der Obertrias wurden umgestürzte Bäume durch Fluten unter Schlamm und Schlick begraben. Hierdurch verlangsamte sich der natürliche Zerfall des Holzes aufgrund fehlenden Sauerstoffs. Unter der dicker werdenden Sedimentabdeckung sickerte kieselsäurehaltiges Grundwasser in die Baumstämme ein. Quarz und Chalcedon lagerten sich in den Hohlräumen der Stämme ein, ersetzten nach und nach das Zellgewebe und erhielten so die Holzstrukturen der Stämme in Stein. Auf diese Weise wurden auch Fossilien konserviert.
Als erste Europäer kam eine Gruppe unter Führung des spanischen Entdeckers Francisco Vázques de Coronado im Jahre 1540 in diese Region und nannte sie die bemalte Wüste (spanisch: el desierto pintado).[2] 1858 kam die englische Bezeichnung erstmals auf, 1864 erklärte der Geologe John Strong Newberry die Übertragung des spanischen Namens ins Englische zur heutigen offiziellen Bezeichnung. Am 8. Dezember 1906 wurde ein Teil der Fundstätten als National Monument unter Schutz gestellt, 1932 kam ein Teil der Painted Desert hinzu, das Schutzgebiet umfasste seitdem eine Fläche von rund 378 km².
Der 1 Petrified Forest National Park wurde am 9. Dezember 1962 gegründet. Am 23. Oktober 1970 wurde die Painted Desert zur „Wilderness Reserve“.
Anreise
[Bearbeiten]Städte mit internationalen Flughäfen sind nicht in der Nähe. Der Nationalpark kann deshalb nur mit Pkw – als Teil einer Autoreise durch den Südwesten der USA – erreicht werden.
Der Nationalpark ist von Norden kommend zugänglich über den Interstate Highway von Gallup bis Ausfahrt (englisch: Exit) 311 (109 km) und durchquert die Region. Von Süden kann man die Region über den U.S. Highway von St. Johns (63 km) erreichen. Durch den Park führt die alte Route 66 () ebenfalls von Gallup auf dem Weg durch den Nationalpark nach Flagstaff.
Landschaft und Klima
[Bearbeiten]Das Gebiet ist Teil des südlichen Colorado-Plateaus und liegt auf einer durchschnittlich 1700 m hohen Hochebene mit Wüstenklima. Im Sommer können hier – bei geringer Luftfeuchtigkeit von unter 30 % – Temperaturen von über 40 Grad Celsius auftreten. Im Herbst wird es hier merklich kühler, die ersten Schneefälle folgen oft ab Oktober.
Attraktionen
[Bearbeiten]Ausgangspunkt ist der Exit 311 des Interstate 40, von wo hinter der Eintrittsstation die Petrified Forest Road beginnt. Sie ist die durch den Park führende, 45 km lange Panoramastraße mit einer Höchstgeschwindigkeit von 72 km/h, auf der nacheinander auftauchen:
- 1 Tiponi Point Überblick über die – je nach Sonnenstand – stark kolorierte Felslandschaft der Painted Desert.
- 1 Painted Desert Inn eine 1940 im Adobe-Baustil errichtete Lodge. Sie wurde 1963 geschlossen, 1976 wieder in begrenztem Umfang eröffnet. Seit 1987 ist sie ein National Historic Landmark, seit 2006 beherbergt sie ein Museum und eine Buchhandlung. Übernachtungen sind hier nicht mehr möglich. In der Nähe liegt der.
- 3 Kachina Point es folgt der.
- 4 Chinde Point als der fünfte von insgesamt acht „Viewpoints”.
- 5 Pintado Point
- 6 Nizhoni Point 1735 m hoch.
- 7 Lacey Point 1718 m hoch. Von hier an führt die Forest Park Road unter dem I-40 hindurch und dann parallel zur alten Route 66 zu den.
- 2 Newspaper Rock Petroglyphs Archeological District weitere Felszeichnungen.
- 1 Blue Mesa Trail ein 1,6 km langer Wanderweg zum Blue Mesa-Ausblick.
- 9 Agate Bridge ein versteinerter Baumstamm, der als Brücke über zwei Felsvorsprünge dient.
- 11 Agate House Pueblo eine alte Siedlung aus versteinertem Holz erbaut. Es folgt das.
- 2 Rainbow Forest Museum ein 1931 erbautes Museum, das umfassende Erläuterungen über die Landschaft und ihre Entstehung bereithält.
- 12 Giant Logs Trail Scenic Overlook Ein kurzer Wanderweg zu den größten versteinerten Baumstämmen des Nationalparks.
Folgt man weiter der Petrified Forest Road, so gelangt man Richtung Südwest zum Eingangs- oder Ausgangstor für den U.S. Highway .
Bilder
[Bearbeiten]- Am Tiponi Point
- Das Painted Desert Inn – heute ein Museum
- Chinde Point
- Der Pintado Point
- Nizhoni Point
- Überblick am Whipple Point
- Das Puerco-Pueblo
- Newspaper Rock mit Felszeichnungen
- Der Blue Mesa-Wanderweg
- Agate Bridge
- Der Jasper Forest
- Agate House: Häuser aus versteinertem Holz erbaut
- Das Rainbow Forest Museum
- Die Giant Logs
Aktivitäten
[Bearbeiten]Wanderungen sind auf die beschilderten Wanderwege begrenzt. Es versteht sich von selbst, dass man die überall herumliegenden Versteinerungen nicht mitnehmen darf. Sie können im Laden käuflich erworben werden.
Unterkünfte
[Bearbeiten]Übernachtungen gibt es außerhalb des Parks in Holbrook (liegt an der Route 66 und am I-40) in 17 Hotels/Motels.
Sicherheit
[Bearbeiten]Siehe auch: Arizona#Sicherheit
Hauptreisezeit ist zwischen Mai und Oktober, wobei allerdings in den Sommermonaten sehr heiße Temperaturen erreicht werden, ohne dass Schatten zu finden ist.
Einzelnachweise
[Bearbeiten]- ↑ IUCN-Kategorie Ib als „Wilderness Area“, siehe Nationalparks.
- ↑ Byrd H. Granger, Arizona Place Names, University of Arizona Press, 1960, S. 18