Osmaniye

Gewählt zum Reiseziel des Monats November 2009 „abseits der Touristenpfade“
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Osmaniye eine Stadt von ca. 300.000 Einwohnern in der Türkei.

Osmaniye
ProvinzOsmaniye
Einwohnerzahl180.000
Höhe125 m
Lagekarte der Türkei
Lagekarte der Türkei
Osmaniye

Hintergrund[Bearbeiten]

Am östlichen Ende der Çukorova ( Einer fruchtbaren Ebene ) gelegen war dieser Ort schon zu Hethiterzeiten von Bedeutung. Fundstellen im Norden und im Westen belegen das. Da hier mehrere Handelsrouten sich kreuzten, u.a. verlief hier die Seidenstraße, wurde dieser Ort von allen hier ansässigen Hochkulturen mal beansprucht und durch Festungen und Siedlungen gesichert. Auch wenn der Stadtkern von Osmaniye in den letzten Jahren eigentlich nur durch weniger schöne Hochhäuser erweitert wurde, so finden sich um die Stadt herum doch zahlreiche geschichtsträchtige Stätten. Doch Osmaniye bietet noch mehr. Eingebettet in die Berglandschaft fließt hier der Ceyhan Fluss, der 35 km nördlich gestaut wird. So ergeben sich hier malerische Landschaften in saftigem Grün.

Trotz all dieser Sehenswürdigkeiten lebt Osmaniye aber fast ausschließlich von Landwirtschaft und Textilindustrie. Touristen verirren sich fast nie in diesen Ort. Nur der Karatepe Nationalpark im Norden kann dann und wann ein paar Tagesausflügler aus Adana verzeichnen.

Anreise[Bearbeiten]

Osmaniye Stadtübersicht

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Die nächsten internationalen Flughäfen liegen in Adana und Gaziantep

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Es bestehen Busverbindungen von und nach Adana und Gaziantep. Der Busbahnhof hierzu liegt an der Musa Şahin Bulvarı, die den Stadtkern durchzieht. Die Dolmuşverbindungen in die umliegenden Dörfer starten auch hier.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Osmaniye liegt direkt an der D-400 und an der Autobahn O-52, die beide die Städte Adana und Gaziantep verbinden.

Auf der Bahn[Bearbeiten]

Die Bagdad Bahn führt durch Osmaniye. Heute gibt es die Möglichkeit über den Firat Express, der zwischen Adana und Elazığ verkehrt, Osmaniye zu erreichen. Aktuelle Informationen sind bei der TCCD unter [1] zu finden.

Mobilität[Bearbeiten]

Einige Dörfer sind durchaus mit dem Dolmuş zu erreichen, doch das Netz ist, verglichen mit anderen Gegenden der Türkei, dünn. Aufgrund dessen und der räumlichen Verteilung der touristischen Highlights ist Osmaniye vor allen für Selbstfahrer zu empfehlen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Übersichtsplan Osmaniye Umgebung

In der Stadt gibt es nicht viel Sehenswertes. Für einen abendlichen Entdeckungsspaziergang reicht es aber allemal:

  • Cumhuriyet Meydanı. Dieser zentrale Platz der Republik bietet eher das Flair eines militärischen Apellplatzes.

Weitere Erholung gibt es in der kleinen Parkanlage Ecke Ahmet Alkan Caddesi / Park Sok

Um Osmaniye herum lassen sich in malerischer Naturlandschaft jede Menge archäologische Stätten finden. Die wichtigsten sind:

Die Ruine von Hierapolis mit osmanischer Burg
Theater in Hierapolis
  • Hierapolis Kastabala. Diese etwa 15 km nördlich des Stadtzentrums gelegene Ruinenstätte bietet hier zwei Ruinen in einer. Einmal findet sich hier das antike Hierapolis Kastabala. Diese antike Stadt, die im 175 v. Chr. zum ersten Mal erwähnt wurde, war eine heilige Stadt, in der man den Tempel der Perasia verehrte. Später ging man hier auch mehr zum christlichen Glauben über, welches sich heute noch an den Kirchenruinen feststellen lässt. Zwischen 524 n. Chr. und 561 n. Chr. wurde der Stadt bei zahlreichen Erdbeben so stark zugesetzt, dass sie verlassen wurde. In der weitläufigen Stadtruine sollen seit längerer Zeit Ausgrabungsarbeiten starten. Erste Schätzungen gehen von einem Zeitraum von 60 bis 70 Jahren aus, bis das bis jetzt bekannte freigelegt ist. Als Vorhut sitzt hier ein Sicherheitsbeamter in einer Holzhütte und nimmt 3 TL Eintritt. Zu sehen gibt es unter anderem die ehemalige säulenreiche Prachtstraße, zwei Kirchen, ein römisches Bad und ein Theater. In letzterem kann man die Zugänge der Raubtiere ebenso gut erkennen wie die etwas größer ausgeprägten Sitzstufen für die VIP-Gäste. Im Eintritt inbegriffen ist ebenfalls die Besichtigung der Festung, die über der ganzen Anlage auf einem Felsen thront. Diese als Bodrumkale von Kreuzrittern im 13. Jhdt. n. Chr. gebaute Festung wurde im 14. Jhdt. n. Chr. aufgegeben. Doch ziehen dunkle Wolken auf, da dieses Gelände an eine Firma verkauft worden ist, die nun plant ein Zementwerk hier zu errichten. [2] Zu erreichen ist das Gelände leider nicht mit dem Dolmuş. Selbstfahrer sollten ab Osmaniye in Richtung Karatepe fahren, was gut ausgeschildert ist. Kurz vor der archäologischen Stätte ist auch Hierapolis gut ausgeschildert und von weitem zu sehen.
Hethitische Stadtmauer im Karatepe Nationalpark
Wettergott Statue in Karatepe
  • Karatepe Aslantaş. Folgt man weiter den Wegweisern kommt man am Stausee von Ceyhan in dicht bewaldetes Gebiet. Hier handelt es sich um den Karatepe Nationalpark ( Karatepe=türkisch Schwarzer Berg ). Neben einer malerischen Umgebung mit vielen seltenen Tieren ( u.a. Schakale, Landkrabben, wilde Schildkröten aber auch seltenen Schlangen ) gibt es hier eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten, wie Wassersport, Wandern oder Besichtigung der hethitischen Stadt Karatepe Aslantaş. Das großhethitische Reich von Hattuşa war zwar schon seit 400 Jahren untergegangen, doch hielten sich über das ganze heutige türkische Gebiet noch über Jahrhunderte hethitische Kleinkönigreiche wie dieses mit dem Namen Adanava. Gegründet wurde diese in 4 Bauphasen errichtete Festung vom späthethitischen König Asativatas im 8. Jhdt. v. Chr. und hieß Asativadaya. Dieser erbaute diese Festung als Schutzburg gegen die Feinde aus dem Nordosten ( wahrscheinlich Assyrer ), um die hier verlaufenden Karawanenrouten zu sichern. Eben die Assyrer waren es auch, die 720 v. Chr. unter Salmanasar V. oder im 680 v. Chr. unter Asarhaddon die Festung zerstörten. Danach wurde diese verlassen. Aus archäologischer Sicht ist diese Anlage aus drei Gründen besonders interessant. Zum einen vertritt der Archäologe Raoul Schrott die nicht unumstrittene These, dass es sich bei dieser Festung um das von Homer beschriebene Troja handelt ( siehe hierzu auch Troja ). Zweitens sind die hier gefundenen Reliefe und Statuen in einem hervorragenden Zustand und drittens konnten hier Texte in mehrsprachiger Darstellung gefunden werden, was es ermöglichte einen Zugang zur luwischen Hieroglyphenschrift zu finden. Dieses ist vergleichbar mit dem Fund des Rosetta-Steines (siehe Raschīd). Ausgrabungen finden hier seit 1947 statt, meist mit der türkischen Archäoligin Halet Çambel in Zusammenarbeit mit deutschen oder italienischen Instituten. Im Eingangsbereich der Anlage gibt es ein Picknickareal. Dieses ist mit Spielplatz, Kiosk und Picknickbänken und Tischen ausgestattet. Die Benutzung dieser Anlage ist kostenpflichtig, die schöne Aussicht aber nicht. Verlegt man sein Picknick auf eine der Steinmauern, ist es kostenlos. Ebenso kostenlos ist der dahinter liegende Parkplatz. Hier finden sich neben überdachten Parkplätzen ein Souvenirladen und eine Schautafel, die einen kurzen Überblick über die Anlage sowie eine englische Übersetzung der gefundenen hethitischen Inschriften liefert. Im Souvenirladen erhält man neben handgefertigten Souvenirs auch eine Infobroschüre. Ein leicht ansteigender Weg führt zur Festungsanlage. Hier erhält man für 3 TL Eintritt und wird durch die Anlage begleitet oder geführt. Leider spricht der Führer kein Englisch oder Deutsch, daher bleibt es häufig bei einer Begleitung. Sollte man aber die türkische Sprache beherrschen ist die Führung außerordentlich kompetent. Gezeigt werden neben den archäologischen Highlights unter anderem auch seltene Tiere und Pflanzen. Aber nur die archäologischen Highlights sind einen Besuch wert. Zu sehen gibt es:
Sphinx im Südtor von Karatepe
  • Stadtmauer. Die über einen Kilometer lange Stadtmauer ist im Fundament restauriert.
  • Südtor. Hier gibt es das erste Highlight. Flankiert von zum Teil nur bruchstückhaft erhaltenen Löwenstatuen zeigt dieses Tor viele gut erhaltene Reliefs, auf denen Götter und Szenen aus dem Alltag der Hethiter dargestellt sind. Im hinteren Teil des Tores gibt es einen mit Reliefen umrahmten Empfangsbereich.
  • Wettergott. Diese wieder aufgerichtete über 3 Meter hohe Statue steht auf zwei Stieren und enthält zahlreiche Inschriften.
  • Königspalast. Der auf einer Hügelkuppe liegende Komplex ist nur noch in den Fundamenten enthalten und zeigt Palast, Kaserne und Speicher. Der Palast enthält ein komplexes Entwässerungssystem und einen gepflasteren Weg mit Kanalisation.
  • Nordtor. Hier gibt es die am besten erhaltenen Reliefe und Statuen zu sehen. Flankiert von sehr gut erhaltenen Sphingen und Löwenstatuen, die teilweise noch die originalen Augen tragen, finden sich hier wie im Nordtor viele Tafeln mit Darstellungen von Göttern, Inschriften und des täglichen Lebens der Hethiter. Besonders hervorzuheben sind u.a. die Darstellung des dicklichen Fürsten , der von seinen Untertanen gefüttert und unterhalten wird, während ein kleines Äffchen unter den Tisch sitzt und eine amüsiert anmutende Haltung zeigt, die des Fruchtbarkeitgottes mit Affen auf seinen Schultern oder die Darstellung einer Seeschlacht, die ein zentrales Element in der Troja-Theorie von Hr.Schrott bildet.
  • Museum. Hier werden weitere Fundstücke dieser Anlage gezeigt: Fotos von der im Stausee untergegangenen Kreuzritterburg Kumkale, Übersicht und Fundstücke aus der auch im Karatepe Nationalpark liegenden Hethiter-Stadt Domuztepe und Wissenwertes über Ausgrabung und Entzifferung der luwischen Hieroglyphenschrift.
In vielen Quellen wird von einem absoluten Fotografierverbot gesprochen. Dieses war im Sommer 2008 nicht so.
  • Ala Camii. Diese Moschee in Kadirli geht auf eine Kirche aus dem 12. Jhdt. n. Chr. zurück.
Die Burg von Anavarza ist weithin sichtbar
  • Anavarza. Die vielleicht imposanteste aber auch unbekannteste Anlage der gesamten Region. Hoch auf einem Felsen ist diese sich scheinbar über einen Kilometer lang hinziehende Festungsanlage sichtbar. Nähert man sich dieser nicht ausgeschilderten Anlage kommt es zur Überraschung. Hier gibt es nicht nur die Burganlage, sondern weiterhin die Ruinen einer römischen und armenischen Stadt. Historisch gesehen waren aber die Assyrer, die hier einen Handelsposten errichteten, die ersten Siedler an diesem 200 Meter hohen Felsen. Im Jahre 19 v. Chr. berichten Quellen über den Besuch von Kaiser Augustus, der damals schon zu Stadtgröße gewachsenen Siedlung den Namen Caesarea bei Anazarbus gab. Im Jahre 206 n. Chr. wurde auch Anavarza vom Perserkönig Shapur erobert und im 4. Jhdt. n. Chr. von Balbinos von Isaura zerstört. Doch schon unter Theodosius II. im 5. Jhdt. n. Chr. wurde Anavarza zur regionalen Hauptstadt der kylikischen Ebene ernannt. Zu dieser Zeit gab es auch eine direkte Verbindungsstraße zum nahgelegenen Hieraplolis, die bis heute noch zu sehen ist. Wie Hieraplois wurde Anavarza auch zwischen 524 n. Chr. und 561 n. Chr. von Erdbeben stark in Mitleidenschaft gezogen. Eine folgende Epidemie sollte die Stadt auf Jahre schwächen. Erst der abbasidische Kalif Hārūn ar-Raschīd baute die Stadt 796 wieder auf. Der Kalif al-Mutawakkil baute im 9. Jhdt. n. Chr. die Festung weiter aus. Sein Name befindet sich heute noch auf einem Wachturm im Westen der Anlage. Als im Jahre 964 n. Chr. der byzantinische Kaiser Nikephoros II. Kylikien eroberte, fiel auch die Anavarza mit dem damaligen Namen Aynı Zarba wieder dem byzantinischen Reich zu. Im 11. Jhdt. drangen schließlich die Armenier in den Südwesten vor und etablierten ein kleines armenisches kylikisches Königreich mit dem Hauptsitz in Anavarza. In den folgenen Jahren wechselten in Kylikien die herrschenden Kräfte rasch, wobei die Festung Anavarza immer ein zentrales Element darstellte, welches zu einer zunehmenden Zerstörung der Stadt Anavarza führte. Als die Mameluken 1375 Anavarza einnahmen, wurden Festung und Stadt gänzlich zerstört und verlassen. Die Ruinen der Anlage sind vor und in dem Dorf Dilekkaya zu finden. Von Osmaniye fährt man dafür am besten auf der 400 bis zur Ortschaft Ceyhan in Richtung Westen. Hier biegt man auf der 817 rechts in Richtung Kardili ab. In der Ortschaft Aysehoca führt ein kleiner Landweg zur Ruine, die hier schon in Sichtweite liegt. Der Wegweiser ist laut Aussage der Dorfbewohner vor Jahren gestohlen worden. Erreicht man das Dorf, wird man schnell von einem der selbst ernannten Wächter gefunden. Diese führen die wenigen Besucher dann über das weiträumige Gelände. Hier ist es ratsam, sich viel Zeit und gutes Schuhwerk mitzubringen. Der Preis wird in der Regel ausgehandelt und gilt für alle Sehenswürdigkeiten:
Der Triumphbogen am Südtor
  • Museum. Das Museum liegt direkt im Dorf und zeigt, wie weitreichend die Anlage unter dem Dorf liegt. Bei dem Versuch ein Haus zu erweitern, hat man hier zwei große sehr gut erhaltene und wirklich sehenswerte Mosaike freigelegt. Kurzerhand ist dieses Grundstück vom Dorf zum Freiluftmuseum ernannt und durch einige andere Fundstücke ergänzt worden.
  • Triumphbogen / Südtor. Im südlichen Teil der Stadt ist ein Triumphbogen am Ende der Colonadenstraße erhalten geblieben und gehört mit Sicherheit zu den schönsten Bauwerken in Anavarza.
  • Stadion / Theater. Zwischen Südtor und Triumphbogen befinden sich die Überreste dieser beiden Anlagen.
  • Römische Straßen. Hier sind noch die Überreste der Colonadenstraße und der Verbindungsstraße mit Hierapolis zu finden. Letztere durchläuft auf dem Stadtgelände einen 250 Meter langen, bis zu 50 Meter tiefen und 4 bis 15 Meter breiten Pass durch das Felsgestein. Der Legende nach spaltete der Kalif Ali ibn Abi Talib mit seinem Schwert den Felsen, als er vor Feinden flüchten musste.
  • Stadtmauer. Diese ist noch ca. 1,5 km lang und zeigt 20 Bastionen und 4 Eingänge. Im Norden verläuft ein Aquädukt.
  • Armenische Stadt. Im Norden der Stadt befinden sich Mauerreste der armenischen Stadt.
  • Römische Gräber. Am Aufstieg zur Burgruine befinden sich zahlreiche, teilweise stark verwitterte Grabsteine aus römischer Zeit.
  • Burgruine. Der Aufstieg dauert ca. 30 Minuten. Dafür benötigt man gutes Schuhwerk und sollte schwindelfrei sein. Belohnt wird man mit fantastischem Ausblick und einer großen Ruinenanlage, die unter anderem mit einer Kirche, einem dreigeschossigen Turm, Speicherbereichen und Wasserzisternen aufwarten kann.
Yılan Kalesi
  • Yılan Kalesi. Folgt man der 400 in Richtung Adana so erreicht man nach ca. 30 km bei der Ortschaft Ceyhan unübersehbar den Burgberg der Schlangenburg (Türkisch: Yılan Kalesi). Schon seit den Hethitern steht hier eine Festung um den Weg der Karawanen durch die Çukorova zu kontrolieren. Der Legende nach herrschte hier zeitweise ein Schlangenkönig. Diesen findet man in der Anlage aber nicht, stattdessen sind hier 8 Wehrtürme, Burgkapelle und das Haupttor mit einer Darstellung von Leo dem II. zu finden.
  • Sirkeli Höyük. In Sichtweite der Yılan Kalesi direkt am Ufer des Ceyhanflusses finden sich die Überreste einer hethitischen Festungsanlage. Eine Nutzung von der frühen Bronzezeit bis in die Eisenzeit konnte durch zahlreiche Funde nachgewiesen werden. Bei den Grabungen wurden neben dem Gebäudegrundriss mit Bodenpflasterung auch zahlreiche Relikte aus allen Perioden gefunden (Siehe hierzu auch aktuelles Grabungsprojekt Sirkeli [3] ). Der interessanteste Fund jedoch sind die beiden Reliefs im Felsen an der Uferböschung. Einmal findet sich hier die Darstellung des Großkönigs Muwatalli II. (reg. 1290–1272 v. Chr.) und die stark beschädigte ( wahrscheinlich mutwillig ) des Großkönigs Mursili III. Dieser fiel einem Putsch zum Opfer und sollte danach offensichtlich von seinem Nachfolger ausradiert werden. (siehe hierzu auch Hattuşa).
Toprakkale an der syrischen Pforte
  • Toprakkale. Verlässt man Osmaniye westlich in Richtung Adana, erreicht man nach kurzer Zeit die sogenannte syrische Pforte. Durch Bergausläufer wird hier ein ca. 2 km breites Tal gebildet. Die Armenier errichteten im 12. Jahrhundert die Burganlage von Toprakkale, um diese besser überwachen zukönnen. Die begehrte strategische Lage dieser Burg führte aber zu einem ständigen Besitzerwechsel. Zu nennen wären außer den Armeniern noch die Byzantiner, Kreuzritter, Mamelucken und zuletzt die Osmanen. Hier sind noch unterirdische Gänge, Saalbauten und Verteidigungstürme zu entdecken. Zu Nutzungszeiten waren diese Burg, Bodrumkale und Yilan Kalesi vermutlich über Signalfeuer ständig in Kontakt.
  • Nur Berge. Osmaniye liegt direkt an den Ausläufern dieses Gebirgszuges. Zur Erkundung laden zwei unterschiedliche Routen an. Einmal ist es möglich im Osten von Osmaniye in Richtung Karataş über zahlreiche Serpentinen in die Nur Berge zu fahren. Ein wenig geradliniger führt die Route über Karacalar im Süden von Osmaniye. Beide Routen bieten schöne Wälder, Bergalmen, Wasserfälle etc.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Entdecken. Die vielen archäologischen Stätten laden zum Entdecken ein. Da viele bisher weder restauriert noch freigelegt sind, findet man hier vieles noch unentdeckt vor.
  • Wandern. Gerade der Karatepe Nationalpark und die Nur Berge eignen sich für einen Wanderausflug in traumhafter Umgebung.
  • Wassersport. Im Aslantaş Barajı gibt es Möglichkeiten dafür.
  • Tierbeobachtung. Es gibt hier zwar keine geführten Touren. Doch wer suchet, der wird im Karatepe Nationalpark oder in den Nur Bergen fündig.

Einkaufen[Bearbeiten]

Die meisten Geschäfte befinden sich rund um die Ahmet Alkan Caddesi und die Atatürk Caddesi. Hier finden Sie alles, was Sie in jeder Stadt finden. Die besten Souvenirs bekommt man im Karatepe Nationalpark

Küche[Bearbeiten]

Rund um die Ahmet Alkan Caddesi und die Atatürk Caddesi tummeln sich jede Menge einfache oder einfachste Lokantas. Hier wird meistens Reis mit Köfte oder ähnliches angeboten. Die Auswahl an süßen Köstlichkeiten ist deutlich größer. Wer ein wenig mehr Komfort und Auswahl will, der ist im Restaurant Diva an der İstayon Caddesi ( Verlängerung der Ahmet Alkan Caddesi ) richtig. Zumindest die Pizza ist empfehlenswert. ( Tel.: +90 328 8149800 )

Nachtleben[Bearbeiten]

Berühmte Wasserpfeife von Osmaniye

Wenn es Nacht wird, sammelt sich die Jugend und fährt auf allem was zwei Räder und Motor hat die Ahmet Alkan Caddesi und die Atatürk Caddesi rauf und runter. Wer sich den Motor noch nicht leisten kann, fährt mit Fahrrad hinterher. Ruhepausen legen die "Gangs" im Stadtpark Ecke Ahmet Alkan Caddesi / Musa Şahin Bulvarı ein. Wer jedoch abends noch einkehren will, der kommt um das Ozan Nargile Café nicht herum. In diesem sehr gemütlich eingerichteten Café kann man bei einem Çay oder Wasserpfeife unter anderem den Brautkranz der Großmutter der Besitzer Oğuzhan und Ahmet auf einem ausgestopften Kuhkopf bewundern. Höhepunkt ist aber eine in einer Glasvitrine stehenede Wasserpfeife, an der schon so manche berühmte Persönlichkeit gezogen haben soll. Auf Nachfrage erläutern Oğuzhan und Ahmet einem gerne mehr darüber und natürlich auch alles Wissenswertes über den aktuellen Stand ihrer Zierfischzucht. Ein Muss für jeden Osmaniye-Besuch. (Tel.: +90 532 685 8900)

Unterkunft[Bearbeiten]

  • Şahin Hotel, Dr. Ahmet Kalkan Caddesi 27 / Osmaniye. Tel.: +90 328 8124444, Fax: +90 328 8138484. Saubere Zimmer mit sehr gutem Service. Auf Frühstück und Restaurant sollte man verzichten. Bewachter Parkplatz für Hotelgäste hinter dem Haus. Preis: € 45,00 (DZ).
  • Kevansaray Oteli, Şehit Mehmet Eroğlu Caddesi 21 / Osmaniye. Tel.: +90 328 8143183. Preis: € 10 bis € 16 (DZ) ohne oder mit Bad.

Sicherheit[Bearbeiten]

Es kommt immer wieder vor, dass einem antike Tonscherben, Münzen oder kleine Steine als Geschenk angeboten werden oder jemand Sie zum Mitnehmen auffordert. Auch die Menge an antiken Gegenständen, die stellenweise den Boden bedecken, könnten dazu verleiten, welche als Andenken einzustecken. Wenn man diese versucht auszuführen, macht man sich schwer strafbar und riskiert, im türkischen Gefängnis zu landen.

Gesundheit[Bearbeiten]

  • Hier gibt es Giftschlangen. Dieses ist zwar kein Grund, irgendeine Wanderung nicht zu unternehmen. Doch wachsam sein und die Benutzung von Wegen oder Pfaden sichert die eigene Gesundheit. Man merke sich, dass der Mensch nicht auf der Speisekarte von irgendeiner Schlangenart steht. In der Regel flüchtet die Schlange vor dem Wanderer.
  • Weiterhin sind viele interessante Sehenswürdigkeiten kaum oder wenig touristisch erschlossen. Und da es im Sommer recht heiß wird, sollte man ausreichend mit Wasser eingedeckt sein.
  • Auch sollten die teilweise steilen Aufstiege zu den Burgen mit gutem Schuhwerk und einer Portion Vorsicht unternommen werden, damit die traumhafte Atmosphäre und Landschaft auch traumhaft bleibt.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Die wenigsten sprechen hier Englisch oder gar Deutsch. Daher ist eine gute Vorbereitung nicht von Nachteil. Wenn es doch mal nicht reicht: Nur Mut, die Bewohner sind freundlich und werden in der Regel mit Händen und Füßen solange alles erläutern, bis Sie klarkommen. ( Nicht selten folgt noch eine Einladung zum Tee )

Die nationale Vorwahl ist 0328

Ausflüge[Bearbeiten]

  • Wer zum Nemrut Dağı will, sollte auf jeden Fall eine Übernachtung am Berg einplanen, da das beste dort der Sonnenaufgang ist.
  • Zum Baden am Mittelmeer gibt es die nächsten guten Badestrände schon im Yumurtalik ( siehe Adana ), welches auch in Tagesausflugsnähe liegt.
  • Wer das ganze internationale Tourismusdrumherum ( z.B.: Man spricht Deutsch ) benötigt, muss schon bis Kızkalesi fahren und daher mindestens eine oder besser zwei Übernachtungen einplanen.
  • Kappadokien ist innerhalb einer Tagesfahrt zu erreichen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Cambel, Halet; Özyar, Ash: Karatepe - Aslantas, Azatiwataya". Zabern Verlag, 2003, ISBN 3-8053-3085-5.
  • Raoul Schrott: Homers Heimat. Der Kampf um Troia und seine realen Hintergründe ". Hanser Verlag, 2008, ISBN 978-3446230231.
  • Mustafa H Sayar: Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien: Die Inschriften von Anazarbos und Umgebung: Teil 1: Inschriften aus dem Stadtgebiet und der nächsten Umgebung der Stadt: Bd 56. Habelt Verlag, 2000, ISBN 978-3774929609.

Weblinks[Bearbeiten]

www.osmaniye-bld.gov.tr (tr) – Offizielle Webseite von Osmaniye

Empfehlenswerter Reiseführer
Dieser Artikel wird von der Gemeinschaft als besonders gelungen betrachtet und wurde daher am 7. Februar 2009 zum Empfehlenswerten Reiseführer gewählt.