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Nationalpark De Biesbosch

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De Biesbosch ist ein Nationalpark in den niederländischen Provinzen Noord-Brabant und Zuid-Holland zwischen den Flüssen Boven-Merwede und Amer. 1994 wurde das 90 km² große Gebiet zum Nationalpark erklärt.

Hintergrund

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Geschichte

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Der Biesbosch entstand durch ein Zusammenspiel von Wasser, Natur und Mensch. In diesem unzugänglichen Gebiet verdienten Weidenhacker, Rohrschneider, Binsenflechter, Jäger, Kojenwarte und Bauern auf abgelegenen Höfen ein karges Brot. Nach 1970 verschwand diese alte Kultur, weil die Gezeiten wegen des Baus des Haringvlietdamms im Rahmen des Deltaplans in Zeeland wegfielen. Die Natur erhielt freies Spiel und einige Polder wurden als Trinkwasserbecken eingerichtet.

Die Groote of Zuidhollandsche Waard war im Mittelalter eine wohlhabende Region, in der Landwirtschaft, Obstanbau und Torf- und Salzgewinnung zu den wichtigsten Existenzquellen gehörten. Das Gebiet muss so ähnlich ausgesehen haben wie die Krimpenerwaard oder die Alblasserwaard im 19. Jh.: mit viel Wasser, Bauerndörfchen entlang der Flussdeiche, aber auch einigen Burgen. In einer Nacht, am 19. November 1421, verwandelte die St.-Elisabeth-Flut das alles in ein 30.000 ha großes Binnenmeer. Der 150 Jahre alte Ringdeich brach im Südwesten, ungefähr an der Stelle der heutigen Moerdijk-Brücken, an mehreren Stellen. Diese Überschwemmung fegte schätzungsweise 16 Dörfer von der Landkarte.

Spätere Deichbrüche bei Werkendam ließen das Flusswasser einen kürzeren Weg zum Meer suchen. Das Salzwasser wurde zur Nordsee zurückgedrängt und so wandelte sich das Gebiet in ein Süßwassergezeitengebiet, das einzige in Europa. Da nach der St-Elisabeth-Flut Meer und Flüsse viele Lehm- und Sandteilchen anschwemmten, kam es, dass das unter Wasser gelegene Land im Laufe der Zeit stets höher zu liegen kam. Schließlich blieben ganze Partien Land bei Ebbe trocken. Nun konnten sich Pflanzen ansiedeln. Binsen waren die ersten. Der ursprüngliche Name Bergsche Veld wurde vom Volksmund durch Biesbosch ("Binsenwald") ersetzt.

Landschaft

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Der Biesbosch ist ein Feuchtgebiet, in dem große Gruppen Vögel Deckung, Nahrung und Nistplätze finden. Verwilderung und das Öffnen von Poldern lässt ein Süßwasser-Sumpfgebiet entstehen mit einem großen Artenreichtum.

Grasländer

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Die Grasgebiete Hengstpolder (feuchter Lehm) und Kop van den Oude Wiel (trockener Sandboden) verkehren in ausgezeichnetem Zustand, da sie seit über dreißig Jahren als Reservate genutzt werden. Der heutigen Überdüngung sind sie daher entgangen. Auch der Gebrauch chemischer Bekämpfungsmittel und von Kunstdünger ist nicht gestattet.

Griend

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Weidenwälder

Von den früher Hunderten Hektar Griend (Weidenwälder) sind heute noch 20 bis 25 ha verblieben. Das Holz wurde zur Herstellung von Fässern und als Stiele von Geräten verwendet. Der größte Teil der Grienden verwildert. An manchen Stellen sind noch Griendketens, die Hütten der Griendarbeiter, zu finden. Auf der südholländischen Seite des Biesbosch befinden sich noch sogenannte Gezeitengrienden, die bei Ebbe und Flut noch überspült werden oder trocken fallen.

Reet Vor 1970 war der Biesbosch praktisch ein Kulturgebiet: zahlreiche Menschen verdienten hier ihr Brot in der Griend-, Binsen- oder Reetkultur. Hunderte Hektar Land waren mit Reet (Schilfrohr) bedeckt. Es wurde geschnitten und zu Rohrmatten verarbeitet. Nach 1970 trocknete die Schildpflanzen aus und erhielten Wucherpflanzen wie die Zaunwinde de Oberhand. Im Biesbosch wird nur noch vereinzelt Reet geschnitten.

Unter Wasser gesetzt

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Im Herbst lassen Mitarbeiter der Forstverwaltung in einigen Graslandpoldern soviel Wasser ein, dass Gräben und Untiefen unter Wasser stehen, die höher gelegenen Teile des Landes aber trocken bleiben. Solche durchnässten Gelände wirken wie Magneten auf überwinterndes Wasserwild. Tausende Gänse und Hunderte Enten wie Löffelenten, Spießenten, Schnatterenten und Krickenten übernachten in solchen Gebieten.

Begrasung

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Kühe, Pferde und Schafe begrasen die Grasgebiete im Biesbosch. Sie tragen dazu bei, dass Polder und andere Gebiete ihren "offenen" Charakter behalten. In der Winterperiode kommen die Tiere in den Stall.

Neue Natur

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In den nächsten 15 Jahren wird sich das Bild des Biesbosch einschneidend ändern. 2100 ha an Landwirtschaftsflächen sollen zu Naturgebieten umgewidmet und dem Nationalpark zugefügt werden. Die Haringvliet-Schleusen wurden ab 2005 zu 10 Prozent geöffnet. Dadurch wird nicht nur die Natur des Haringvliet interessanter, auch für das Hinterland ist der Wegfall einer unüberwindlichen Barriere für Lachs und Meerforelle wichtig. Erwartet wird, dass auch Fischarten wie Finte, Stint und der Dreistachlige Stichling zunehmen werden, was wiederum für Vögel wie die Fluss-Seeschwalbe und den Löffler vorteilhaft ist.

Um 2015 sollen die Schleusen zu einem Drittel geöffnet sein und nur noch bei Sturmflut geschlossen werden. Hierdurch erhält der Biesbosch einen Tidenhub von ca. 1 Meter, nicht so viel wie vor der Schließung 1970, aber genug, um die Dynamik in die Natur zurück zu bringen. Die Fließgeschwindigkeit des Wassers wird erhöht und größere Teile Land fallen bei Ebbe trocken. Biologen erwarten, dass typische Pflanzenarten wie Binse oder Strandsimmse aufkommen werden, während die heutigen Brennnesselflächen verschwinden werden. Der Biesbosch bleibt ein Süßwasser-Gezeitengebiet mit Chancen für Natur wie für Erholungssuchende.

Flora und Fauna

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Abhängig von den Biotopen herrschen unterschiedliche Pflanzen und Tiere vor. So leben in den Weiden- und Flutwäldern Hornissen, Wiesenschaumzikaden, Eisvögel, Graureiher, Nordische Wühlmäuse und das gtößte Nagetier Europas, der 1988 wieder im Biesbosch ausgesgesiedelte Biber. Der einzige im Biesbosch vertretene Baum ist die Weide. In den Schilfröhrichten leben Blaukehlchen und Rohrdommel sowie die Schlanklibellen, die wichtigsten Pflanzen sind hier Sumpf-Schwertilie, Rohrkolben, Schilfrohr und die nur im Biesbosch vorkommenden Spindotters. Nach der Blüte um Frühling – mit knallgelben Blüten – wachsen ihnen um die Stengelknospen harte Wurzeln (so genannte Spinnen). Diese versetzen sie in die Lage, sich in strömendem Wasser zu verbreiten.

Von April bs Juni flattert der Aurorafalter i.n den nährstoffreichen Brennnesselwiesen. Dort wachsen außer mannshohen Brennnesseln auch Sumpf-Vergissmeinnicht umd Drüsiges Springkraut. Auf den Heuwiesen gibt u.a. die Acker-Witwenblume, Gelber Sommerwurz, Nordisches Labkraut, Großer Wiesenknopf, Gemeines Zittergras und Kleiner Klappertopf. Das saubere Wasser der nassen Polder zieht den Teichmolch und die Wasserspitzmaus an. Auch der Froschbiss wächst hier. Am Rande des offenen Wassers wächst die Teichbinse, deren niederländischer Name Mattenbies auf ihre Verwendung für Matten und Körbe hindeutet. Ansonsten sind die offenen Gewässer ein Refugium für Graureiher, Löffler, Kormorane, Pfeifenten, Reiherenten und Blässgänse.

Als Süßwassergezeitengebiet ist der Biesbosch auch ein wichtiges Deckungs-, Nahrungs- und Paarungsgebiet für Süß- wie Seewasserfische. Neben den traditionellen Arten Blei und Zander sind in der letzten Zeit auch wieder Aland, Rotaugen, Welse und Flussbarsche gesichtet worden. Mit der weiteren Öffnung des Deltas nehmen auch Meerneunauge, Flussneunauge, Finte, Maifisch, Meerforelle und Lachs wieder zu. Der Rapfen ist ein Neuankömmling aus Osteuropa.

Klima

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Anreise

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Gebühren/Permits

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Mobilität

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Solarboot

Man kann Boote mieten oder mit dem eigenen Kanu die Wassergebiete befahren.

Sehenswürdigkeiten

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Wer Informationen über den Biesbosch sucht oder die Natur erkunden will, findet diese im Biesboschcentrum Dordrecht. In dem Zentrum befindet sich ein Informationsschalter. Die Ausstellung "Der Biesbosch, ein holländischer Dschungel" gibt einen Einblick in den Naturpark für Jung wie Alt. Die Multimediashow "Biesbosch Symphonie" stellt den Biesbosch in all seinen Facetten in 20 Minuten zur Musik von Mahler vor.
Geöffnet: Mai-September mo-so 9-17 h; Oktober-April di-so 10-17 h. In den Schulferien auch mo geöffnet. 1.1., 2.1., 25.12 geschlossen. Der Eintritt ist frei.
Das Biesbosch Besucher-Zentrum des Staatlichen Forstamts in Drimmelen möchte die Besucher dabei unterstützen, die Welt des Biesbosch zu erkunden und sie zu genießen. In der Ausstellung wird gezeigt wie es früher hier aussah, wie es heute ist und wie er werden wird. Darüber hinaus informiert das Zentrum über Exkursionen, Wasserkarten, Kanurouten und Broschüren. Außerdem können hier Exkursionen gebucht werden, z. B. eine kombinierte Bootsfahrt/Wanderung oder eine Kanutour.
Geöffnet: September-Juni di-so 10-17 h; Juli/August mo-so 10-17 h. Geschlossen 1.-3.1., 10.1., 25.12., 26.12., 31.12. Der Eintritt ist frei.
Das Biesboschmuseum zeigt für Jung und Alt die reiche Kulturgeschichte des Nationalparks. Der Anbau von Binsen, Schilfrohr und Weidenholz sowie deren Verarbeitung durch Holzreifenmacher, Korb - und Schilfmattenflechter stehen hier im Mittelpunkt.
Außerdem wird über die Fischerei, Jagd und Wilderei und die wichtige Rolle des Biesbosch als Fluchtstrecke während des Zweiten Weltkriegs informiert. Eine spannende Diaschau zeigt die Entwicklung des Biesbosch von der St Elisabeth-Flut 1421 bis heute. In einer nachgebauten Biberburg kann man das Leben der Biber aus nächster Nähe erleben. In den beiden Aquarien schwimmen unter anderem Störe, Welse, Spiegelkarpfen und Zander.
Geöffnet: 1.4.-31.10.: di-sa 10-17 h; so/ft 12-17 h. 1.11.-31.3.: di-so 12-17 h. 1.1., 25.12., 31.12. geschlossen.
Eintritt: Erwachsene € 3,00; Kinder (4-12) € 2,10; Senioren (65+) € 2,40.
Das Museum nimmt dich mit auf eine Reise durch die Zeit. Der erste Saal zeigt die Fossilienzeit, die Steinzeit und die Römerzeit. Zudem auch den Untergang der Groote Waard bei der St.-Elisabeth-Flut von 1421. Hier ist u.a. ein Teil des versunkenen Dorfs Wolbrandskerke zu sehen. Im zweiten Saal tauchst du ein in die Welt von Jagd, Wilderei, Entenkojen, Fischerei und Tieren des Biesbosch. Saal 3 behandelt das bäuerliche Leben auf der Insel von Dordrecht und Saal 4 zeigt die alten Kulturen des Biesbosch wie die Griend- und die Reetkultur.
Geöffnet: mi 10-16 h; sa-so 12.30-16 h. Der Eintritt ist frei

Aktivitäten

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Fahrradfahren, Wandern, an Exursionen teilnehmen, Schwimmen, Bootfahren.

  • Am Tag des Nationalparks am 25.Mai 2014 gibt es Angebote z. B. : Mit dem leisen Boot auf Vogelstimmenentdeckung gehen. siehe auch

Angebote im Park (nur auf Niederländisch) Es wird wahrscheinlich voll werden.

Einkaufen

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Küche

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Unterkunft

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Es gibt eine sogenannte "Green key" Zertifizierung bei den Unterkünften um das Wassergebiet herum.

Hotels und Herbergen

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  • 1 Stayokay Hostel, Baanhoekweg 25,3313 LA Dordrecht. Tel.: (0)78 621 21 67.

Camping

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Zelten ist im Naturpark nur eingeschränkt möglich. An den Rändern des Biesbosch sind wohl zahlreiche kleine Campingplätze auf Bauernhöfen vorhanden. Meist befinden sich diese am Wasser, sodass der Biesbosch per Boot erreichbar ist.

  • 2 De Biesboschhoeve (Jan und Ellie Saarloos), Biesbosch 24, Drimmelen. Tel.: +31 (0)183-502434. Abenteuerliches Campen. Der Bauernhof mit Campingplatz liegt auf der Insel "De Vischplaat", also nur mit dem Boot erreichbar.
  • Annahoeve, Sluizeweg 72, Drimmelen, Tel. 0162-682332.
  • Recreatiepark De Brabantse Biesbosch, Kurenpolderweg 31, Hank, Tel. 0162-402787.
  • Landschapscamping "In de Polder", Groenendijk 35, Lage-Zwaluwe, Tel. 0168-483405.
  • Naturzeltplatz "De Bergvlietse Bossen", Ter Aalst 11, Den Hout, Tel. 0162-437443 oder 06-29097984 (mobil).
  • Camping Bruggehof, Rijksstraatweg 182, Dordrecht (Willemsdorp), Tel: 078-6183241.
  • De Selevia Hoeve, Galeiweg 1, Werkendam, Tel. 0183-504190.
  • Camping Jolly, Zwaluwsedijk 11, Moerdijk, Tel. 0168-412456.
  • Katjeskelder, Katjeskelder 1, Oosterhout, Tel. 0162-453539.
  • Mini camping Oud Drimmelen, Oud Drimmelen 12, Drimmelen, Tel. 0162-682598 oder 06-24763721 (mobil), E-Mail: info@ouddrimmelen.nl
  • Minicamping "De Rooie Weel", Wagenstraat 74, Wagenberg, Tel: 076-5934503, E-Mail: info@johanencaroline.nl
  • Mini-Camping "De Witboom", Witboomkil 5, Werkendam, Tel: 06-22417934 (mobil).

Literatur

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Karte

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