Marshallinseln
Marshallinseln | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Majuro |
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Regierungsform | |
Währung Kurs (06.12.2024)[1] | US-Dollar 1 EUR = 1,058 USD 10 USD = 9,452 EUR |
Fläche | 181 km² |
Einwohnerzahl | 53.127 (2017) |
Amtssprache | Englisch, Marshallesisch |
Religion | Christen (hauptsächlich Protestanten) |
Telefonvorwahl | +692 |
Domain | .mh |
Zeitzone | MEZ+11h |
Die Marshallinseln sind ein Inselstaat in Ozeanien. Die Marshallinseln sind bekannt für ihre sehr schönen Korallenriffe und klares, warmes Wasser. Sie bieten einige der besten Tauch- und Schnorchelmöglichkeiten der Welt.
Regionen
[Bearbeiten]Die Marshallinseln erstrecken sich über eine große Fläche im zentralen Pazifik und bestehen aus 29 Korallenatollen und über 1.000 Inseln. Die Marshallinseln sind in zwei Hauptgruppen unterteilt: die Ratak-Kette im Osten und die Ralik-Kette im Westen. Majuro Atoll, das die Hauptstadt Majuro beherbergt, ist eines der bekanntesten Atolle des Landes. Wichtigste Insel und Hauptreisziel sind das aus 53 Inselchen gebildete Majuro-Atoll. Die Korallenbänke sind kaum einen halben Kilometer breit.
Städte
[Bearbeiten]- 1 Majuro – Majuro ist die Hauptstadt der Marshallinseln und gleichzeitig die größte Siedlung im Land. Hier befindet sich der Regierungssitz und die meisten wichtigen Einrichtungen, darunter Hotels, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Die westliche Gruppe der Marshallinseln nennt man Ralik, die östliche Ratak.
Outer Islands
[Bearbeiten]Diese Insel werden, in der Regel im Rahmen einer auf der Majuro zu buchenden Tour, vor allem zum Tauchen oder Angeln besucht. Es gibt auch militärhistorische Rundfahrten.
Auf vielen kleinen Inseln herrscht Prohibition. Unterkünfte gibt es nur auf den Atollen Arno, Bikini, Rongelap, Jaluit und Likiep. Ob der Besuch von Bikini angesichts der mit der radioaktiven Belastung durch Strontium-90 als Ergebnis amerikanischer Atombombenversuche sinnvoll ist, muss jeder Reisende selbst entscheiden.
Kwajalein Atoll
[Bearbeiten]Für den Besuch des Kwajalein Atolls ist eine Sondergenehmigung des amerikanischen Militärs nötig. In der Lagune werden seit sechzig Jahren amerikanische Massenvernichtungswaffen getestet und die Umwelt dementsprechend verseucht. Die dort eingesetzten eingeborenen Arbeitskräfte packt auf dem sechs Kilometer nach Norden liegenden Ebeye-Atoll auf 31 Hektar zusammen.
Hintergrund
[Bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten]Die Wirtschaft der Marshallinseln ist hauptsächlich von der Fischerei und den Zuwendungen der Vereinigten Staaten abhängig. Die USA gewähren den Marshallinseln jährliche finanzielle Unterstützung im Rahmen des sogenannten Compact of Free Association. Die Tourismusbranche ist ein wachsender Wirtschaftszweig, da die Inseln für ihre natürliche Schönheit und Tauchmöglichkeiten bekannt sind.
Geschichte
[Bearbeiten]Die Marshallinseln wurden vor etwa 2.000 bis 2.500 Jahren von mikronesischen Seefahrern besiedelt. Diese frühen Siedler lebten von Fischfang, Landwirtschaft und Handel. Die ersten europäischen Entdecker, die die Marshallinseln erreichten, waren die Spanier unter Alonso de Salazar im Jahr 1529. Später wurden die Inseln von anderen europäischen Seefahrern, darunter die Briten und die Deutschen, erforscht. Im späten 19. Jahrhundert ergriffen verschiedene europäische Mächte Besitz von Teilen der Marshallinseln. Die Inseln wurden Teil des Deutschen Kaiserreichs und waren unter deutscher Kolonialherrschaft, bis Japan sie im Ersten Weltkrieg besetzte und den Völkerbundmandat des Südseemandats übernahm.
Während des Zweiten Weltkriegs war das Atoll Kwajalein auf den Marshallinseln ein wichtiger Stützpunkt der japanischen Streitkräfte. Die Vereinigten Staaten eroberten die Inseln im Verlauf des Pazifikkrieges und errichteten Militärstützpunkte, die heute noch in Form der Ronald Reagan Ballistic Missile Defense Test Site auf Kwajalein Atoll in Betrieb sind. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Marshallinseln unter die Treuhandverwaltung der Vereinten Nationen gestellt, die von den Vereinigten Staaten ausgeübt wurde. Die Marshallinseln waren ein Bestandteil des US-Territoriums des Pazifiks und erhielten finanzielle Unterstützung von den Vereinigten Staaten.
Am 21. Oktober 1986 erlangten die Marshallinseln ihre Unabhängigkeit von den Vereinigten Staaten und wurden eine souveräne Nation. Sie sind heute ein unabhängiger Inselstaat, der seine eigene Regierung und Verfassung hat.
Anreise
[Bearbeiten]Einreisebestimmungen
[Bearbeiten]Die Marshallinseln unterhalten keine diplomatische Vertretung in Europa, zuständig ist die Botschaft in Washington DC. Allerdings gibt es ein
- Konsulat, Seehofstrasse 4, CH-8008 Zürich. Tel.: (0)44 - 251 8760.
Seit Juni 2016 können die Marshallinseln von Staatsbürgern der Schengen-Staaten visumsfrei besucht werden. Nachweis einer Weiterreise und hinreichender Geldmittel ist vorgeschrieben. Geschäftsreisende benötigen ein Visum (B-1, bis 2 Jahre gültig). Gegen AIDS-Kranke wird diskriminiert. Bei einem Aufenthalt von über 30 Tagen, bei beabsichtigter Arbeitsaufnahme oder für die Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis ist ein negativer HIV- und TBC-Test Pflicht. Für Personen, die ein visa-on-arrival bekommen (nicht-EU-Europäer: Schweizer, Liechtensteiner) ist das Health certificate ebenso Vorschrift, wie ein Führungszeugnis aus dem hervorgeht, dass der Besucher nie zu einer Haftstrafe von über einem Jahr verurteilt wurde. Beide Dokumente müssen ins Englische übersetzt sein.
Aufenthaltsverlängerungen erhält man gebührenpflichtig beim “Office of the Attorney General” in Majuro (☎ +692 625-3244/8245).
Zollfreimengen sind 300 Zigaretten, 75 Zigarren oder 8 Unzen (ca. 250 g) Rauchtabak, dazu 2 Liter Alkohol (über 21).[2] Es bestehen Ausfuhrverbote für Korallen, Schildkrötenpanzer u.ä.
Schiffsreisende
[Bearbeiten]Segeljachten haben ihre Passagierliste 24, besser 72 Stunden vorher per Email anzumelden. Die Einreise ist nur am RRE Shoreline-Dock erlaubt. Außerhalb der Bürostunden 8.00-17.00 Uhr wochentags, wird ein kräftiger Überstundenzuschlag erhoben.
Es gibt den Mieco Beach Yacht Club, Majuro.
Flugzeug
[Bearbeiten]Flugzeiten zum Majuro International Airport (MAJ) sind rund elf Stunden von Tokio, acht von Guam und fünf von Hawaii. United Airlines landet mit einem “island hopper service” auf dem Weg zwischen Guam und Hawaii hier zwischen.
Air Nauru fliegt mit Zwischenlandungen einmal wöchentlich von Nadi (1. HJ 2017).
Es wird eine “departure tax” von US$ 20 erhoben sofern der Reisende unter 60 Jahren alt ist.
Schiff
[Bearbeiten]Segler legen zuerst am Shoreline Dock Ortsteil Uliga von Majuro an. Von dort fährt man per Taxi zum Zoll im Capital Building dann zur Einwanderungsbehörde im etwa einen Kilometer entfernten Mako Building. Ordentliche Kleidung wird am Amt gerne gesehen. Gebühr pro Jacht 200 US$; bei Ankunft außerhalb üblicher Bürostunden oder an Feiertagen werden hohe „Überstundenzuschläge“ fällig.
Einzelne Inseln werden zur Versorgung von fünf regierungseigenen Frachtern angelaufen, die auch Passagiere mitnehmen. Abfahrtszeiten sind vor Ort zu erfragen. In Majuro wird vom Uliga Dock abgelegt.
Mobilität
[Bearbeiten]Die staatliche Air Marshall Islands besorgt, nicht immer zuverlässig, den Flugbetrieb von Majuro zu den äußeren Inseln. Im Jahre 2016 kaufte man zwei Maschinen hinzu, sodass die Flotte nun aus drei Flugzeugen besteht und alle 21 Inlandsziele zumindest ein Mal wöchentlich angeflogen werden. Rückbestätigungen 24 Stunden vor Abflug sind notwendig.
Nur auf den großen Atollen sind die Straßen geteert. Lediglich auf Majuro fahren Taxis.
Sprachen
[Bearbeiten]Marshallesisch und Englisch.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]Landeswährung ist der amerikanische Dollar. Kreditkarten werden in besseren Geschäften akzeptiert.
Im Majuro gibt es je eine Filiale der Bank of Marshall Islands und der Bank of Guam. Die BOMI hat auch eine „mobile Filiale“ (Fahrplan ☎ +692 625-3636) die an Bord der MV Kwajalein mehrmals pro Jahr die Runde um die Inseln macht.
Küche
[Bearbeiten]Fisch und Kokosnüsse in Variationen.
Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]Hotels und Gästehäuser gibt es auf Majuro und den oben erwähnten äußeren Inseln. Auf abgelegeneren Atollen werden ggf. Zimmer in der Schule oder dem Gemeinschaftshaus nach Absprache bereitgestellt.
Lernen und Studieren
[Bearbeiten]Feiertage
[Bearbeiten]Abgesehen von Weihnachten, Neujahr und Ostern: 1. März “Remembrance Day;” 1. Mai “Constitution Day;” 1. Freitag im Sept. “Labor Day;” 17. Nov. “Presidents' Day;” 1. Freitag im Dez. “Gospel Day.”
Sicherheit
[Bearbeiten]Polizei: auf Majuro ☎ 625-8666 oder 625-6911
Deutsche werden in Notfällen von der Botschaft in Manila betreut (☎ +63 2 702 3000). Solches gilt auch für Schweizer (☎ +63 2 845 45 45). Österreicher müssen sich an deren Botschaft im australischen Canberra wenden (☎ +61 2 6295 1376).
Aufgrund der geringen Höhe über dem Meeresspiegel gibt es keine Schutzmöglichkeiten im Falle eines Tsunami.
Nach dem Genuss von fleischfressenden riffbewohnenden Fischen kommt es immer wieder zu Ciguatera-Fischvergiftungen. Diese sind zwar fast nie tödlich, aber im Akutzustand mit Magen-Darmproblemen und wegen Neurotoxizität äußerst unangenehm. Rückfälle und chronische Symptome können Jahre lang anhalten.
Gesundheit
[Bearbeiten]Hilfe | |
Notrufnummer(n) | 911 |
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Das einzige Krankenhaus (☎ +692 625-3632 oder 625-3355) mit Poliklinik und Zahnarzt befindet sich in Majuro im Ortsteil Delap. Es fehlt an Personal, man muss morgens eine Nummer ziehen und erhält einen Termin. Beim ersten Besuch ist eine Patientenkarte für 17,50 US$ zu kaufen.
Im Bereich der Atolle Bikini und Kwajalein kommt es zu erhöhter Strahlenbelastung durch Strontium-90 u. ä. Restprodukte amerikanischer Atomwaffentests.
Klima und Reisezeit
[Bearbeiten]Die Marshallinseln haben ein tropisches Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit und ganzjährig warmen Temperaturen. Die Regenzeit erstreckt sich von Mai bis November, während die Trockenzeit von Dezember bis April dauert. Die Inseln sind anfällig für Taifune. Besonders viel Regen fällt Oktober/November, die trockenste Zeit ist von Januar bis März.
Regeln und Respekt
[Bearbeiten]Post und Telekommunikation
[Bearbeiten]Der Postdienst wird durch die US Mail betrieben. Postämter gibt es drei in Majuro und eines auf Ebeye.
Seit 2010 ist Majuro per Glasfaserkabel mit Guam verbunden, was auf der Hauptinsel für erträglich flottes Netz sorgt. Die National Telecommunications Authority verkauft Wertkarten zum Einloggen in Hotspots. Preise 10 ¢/min. oder Monatstarife 15 US$ für Smartphones, 35 US$ für Laptops (Preise 2014). Telephon und Internet auf den äußeren Insel erfolgt über das sattelitenbasierte DAMA-System.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Auslandsvertretungen
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]- 2015. : Idyllic No More: Pacific Island Climate, Corruption and Development Dilemmas.
- Majuro: Bravo, 2013 (2. Auflage), ISBN 9789829050021. Bikini-Atomtests aus der Sicht der Eingeborenen : For the Good of Mankind.
- VDM Müller, 2010, ISBN 9783639159592. : Fallen palm: climate change and culture change in the Marshall Islands.
- 2009, ISBN 9781402766640. Bericht eines jungen Englischlehrers, der ein Jahr auf einer kleinen Insel verbrachte. : Surviving Paradise; New York.