Maratea

Brauchbarer Artikel
Aus Wikivoyage
Maratea: Corso mit der Chiesa madre
Maratea
RegionBasilikata
Einwohnerzahl4.725 (2023)
Höhe300 m
Lagekarte von Süditalien
Lagekarte von Süditalien
Maratea

Maratea ist eine Kleinstadt in der Basilikata; es ist die einzige Stadt dieser Region am Tyrrhenischen Meer. Der nur 26 km lange Strandabschnitt zeichnet sich durch steil ins Meer abfallende Klippen und kleine Strände aus.

Hintergrund[Bearbeiten]

Karte
Karte von Maratea

Die Kleinstadt Maratea ist die einzige Stadt in der Region Basilicata, die dem Tyrrenischen Meer zugewandt an der Westküste liegt. Die Stadt wurde, vom Meer her nicht einsehbar, auf einem Plateau mit etwas Distanz zur Küstenlinie erbaut. Dieses ist einem Kessel gleich von gebirgigen Erhebungen umgeben. Neben dem Ortskern mit zahlreichen Kirchen sind die Basilika von San Biagio und vor allem die 22 m hohe Christusstatue auf dem Berg oberhalb des Orts sehenswert.

Um Maratea liegen verschiedene kleine Weiler, die ebenfalls zum Gemeindegebiet gehören. Die bedeutendsten sind die Küstenorte 1 Marina di Maratea und 2 Castrocucco im Süden und 3 Fiumicello, 4 Cersuta und 5 Acquafreddo nach Norden hin. Danach endet das Gebiet der Region Basilicata bereits wieder und es beginnt das Gebiet der Provinz Kampanien.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Die nächsten Flughäfen sind diejenigen von Flughafen Neapel und Flughafen Lamezia Terme im Süden.

Mit der Bahn / mit dem Bus[Bearbeiten]

Maratea ist relativ einfach mit der Bahn erreichbar. Der Bahnhof 1 Maratea FS liegt an der Hauptlinie entlang der Küste des Tyrrhenischen Meers auf einer kurzen oberirdischen Strecke zwischen zwei Tunnelabschnitten. Ins Ortszentrum gibt es eine Busverbindung.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Die Küstenstraße SS18 verläuft teils in Tunnels entlang der ganzen Küste des tyrrhenischen Meers. Die für eine Hauptstraßenverbindung relativ schmale Straße ist für Lastwagen und auch breite Wohnmobile nur mühsam zu befahren. In Acquafreddo gibt es sogar eine signalgesteuerte Einbahnregelung. Für eine zügige Fahrt in den Süden ist die Küstenroute keine gute Wahl. Wer aber gezielt die Strände an der Basilicataküste besuchen will, ist hier richtig.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

  • Der 2 Porto Turistico Maratea, Via Banchina Porto 32, I - 85046 Maratea PZ. Tel.: +39 0973 877307. ist ein beliebter Jachthafen des Küstenstreifens. Fährverkehr, der zur Anreise genutzt werden könnte, verkehrt hier nicht.

Mobilität[Bearbeiten]

Der Ort kann zu Fuß erkundet werden. Die Distanzen zu den Badestränden und hinauf zur Basilika San Biagio sind relativ weit. Ein Privatwagen oder ein Taxi erleichtern den Besuch.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Blick vom Monte San Biagio
Basilica San Biagio
  • Auf dem 623 m hohen Hausberg Monte San Biagio befindet sich die 1 Basilika di S. Biagio. Nach der Legende sei sie auf den Ruinen eines heidnisch-römischen Minervatempels errichtet, von dem sich allerdings nie Spuren nachweisen ließen. Eine Kapelle hatte auf dem Berg wohl seit dem 7./8. Jhdt. bestanden. Im Jahre 732 sollen nach der Legende hier Reliquien des Hl. Blasius beigesetzt worden sein. Der älteste Teil des Bauwerks ist das heutige Presbyterio. Um 1562/1618 wurde eine neue Kapelle errichtet, von der noch romanische Gewölbe herrühren. Im 17. Jhdt. musste die Kapelle nach einem Blitzschlag erneuert werden. Aus dem 18. Jhdt. datiert die Vorhalle mit den zwei Säulen. Papst Pius XII. verlieh dem Gotteshaus den Rang einer Basilika. Sie wurde in den Sechzigerjahren restauriert. In Innern sind das Fresko der Madonna mit dem Kinde (mit einem Granatapfel in der Hand) aus dem 15. und der Taufstein aus dem 16. Jhdt. sowie die Regia Cappella mit der Silberstatue des Hl. Biagio sehenswert. Neben der Basilika werden in einem Andenkenladen Devotionalien angeboten.
  • 1 Erlöserstatue Christo Reddentore steht vorne auf der Bergspitze. Die 22 m hohe Statue aus Beton aus Carrara-Marmor wurde 1965 von Bruno Innocenti geschaffen und gilt als höchste Statue Italiens. Der Blick des segnenden Erlösers ist nicht zum Meer, sondern ins Landesinnere gerichtet.
  • In nördlicher Richtung führt ein Fußweg vorbei an der Kirche 2 Madonna degli Ulivi durch den steilen Abhang in den Ort Maratea hinunter.
  • An der südlichen Flanke befinden sich die Ruinen von 2 Maratea Vecchia. Das historische Zentrum unterhalb des Monte San Biagio, auch als Castello bezeichnet, war der ursprüngliche Siedlungskern und wurde zugunsten der verkehrstechnisch günstiger gelegenen Siedlung im Talgrund aufgegeben.

Maratea Borgo[Bearbeiten]

Chiesa Madre S. Maria Maggiore
Chiesa dell'Annunziata

Im Mittelalter entstand im Talkessel unterhalb des Monte San Biagio ein zweiter Siedlungskern. Aufgrund der besseren Erreichbarkeit entwickelte sich dort im "Borgo" das, was bis heute das Zentrum von Maratea ist.

  • Die Pfarrkirche 3 S. Maria Maggiore wurde auf den Fundamenten einer Vorgängerbaute aus dem 13./14. Jhdt. um ca. 1505 errichtet; der Turmaufsatz kam erst im 18. Jhdt. dazu. Im Jahre 1831 wurde der Turm bei einem Erdbeben beschädigt und 1885 neu aufgerichtet.
  • Die 4 Chiesetta di San Vito wurde als ältestes Gotteshaus im Borgo im 10./11. Jhdt. erbaut und liegt am Waldrand. Sie wurde 1883 restauriert.
  • Die 5 Chiesa dell'Addolorata mit einer Barockfassade wurde 1620 erbaut. Der Obelisk davor wurde von Gerardo Laurelli aus Anlass des Verschwindens eines Sohnes im Jahre 1788 aufgerichtet.
  • Die 6 Chiesa dell'Annunziata: Um 1585 stand die Kapelle im Borgo im Streit mit der Chiesa madre und es kam zur Gründung einer eigenen Pfarrei. Heute wird die Kirche in den Wintermonaten als Pfarrkirche von Maratea genutzt. Die Löwen an der Fassade stammen aus einem älteren Kirchengebäude.
  • Die 7 Chiesa dell'Immacolata wurde im 18. Jhdt. auf den Fundamenten einer älteren Kirche gebaut. Reste dieser Vorgängerbaute, S. Pietro, bilden die Krypta.
  • Die 8 Chiesa Madonna del Rosario wurde 1575 als Teil eines Klosterkomplexes erbaut und verfügt über ein Schiff im spätbarocken Stil.
  • Die 9 Chiesa di Sant'Antonio Abate als Teil eines Kapuzinerklosters wurde 1615 erbaut.
  • Die 10 Chiesa Madonna delle Grazie liegt im Wald in der Nähe des ehem. Kapuzinerkonvents am Aufstieg zum Monte Biagio.

Aus der Zivilarchitektur haben Bedeutung:

  • Der 3 Palazzo de Lieto, der lange als Spital diente und in dem heute nach der Restaurierung Dauerausstellungen durchgeführt werden.
  • Der 4 Palazzo Picone mit einer Loggia im obersten Geschoss des Turms

Fiumicello[Bearbeiten]

Im neuen Quartier führt die Straße durch Wohnquartiere hinab zu den Stränden

  • 1 Spiaggia di Fiumicello (Strandbar, einige Parkplätze und Tiefgarage)
  • 2 Spiaggia sutt.

Acquafredda[Bearbeiten]

  • Auf dem Weg nach Norden gelangt man vor Cersuta zu einem Tunnel, der eine Felsrippe unterquert. Darauf steht der 5 Torre apprezzami l'Asino. Hier war nach der Legende der Weg entlang der Küste dermaßen schmal, dass sich zwei beladene Esel nicht kreuzen konnten. Die Besitzer mussten sich über den Wert der Esel einigen und das minderwertigere Tier wurde ins Meer geworfen.
  • Die 6 Villa Nitti erhebt sich südlich des Strands von Acquafredda und wurde aus einem kleinen Landsitz in den Jahren 1920/21 unter Francesco Nitti im neogotischen Stil in die heutige Form umgebaut. Sie gelangte in den Besitz der Region Basilicata, die heute dort Ausbildungskurse durchführt.
  • Die 3 Spiaggia d'Acquafredda setzt sich nach 4 Norden fort.
  • Die 5 Spiaggia Portacquafredda und 6 Spiaggia Pietra caduta sind kleine Strandbuchten weiter südlich.

In südlicher Richtung liegen:

Marina di Maratea[Bearbeiten]

Marina di Maratea: Spiaggia di S. Teresa

Mit den Badestränden

  • 7 Spiaggia nera mit dunklem Sand
  • 8 Spiaggia Macarro mit einer Strandbar
  • 9 Cala Ficarra
  • die Doppelbucht mit den 10 Spiaggi di Santa Teresa
  • die kleine 11 Spiaggia sotto l'Orto ist nur vom Meer her zugänglich.

Castrocucco[Bearbeiten]

Castrocucco, Spiaggia d'a Gnola
  • Die 12 Spiaggia la Secca ist klein und bewirtschaftet.
  • Der größte Strand an der Basilicata-Küste ist die 13 Spiaggia d' a Gnola mit Strandbars, Sonnenschirmvermietung und im Sommer kostenpflichtigen, dafür schattigen Parkplätzen.
  • Die Ruinen des 7 Castello di Castrocucco können auf einem Fußweg erstiegen werden.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Besuch des Monte Biagio mit der Statue des "Reddentore"
  • Baden an den verschiedenen Stränden an der Steilküste

Wanderung: Maratea zum Christo Reddentore (5,8 km) [Bearbeiten]

Auf für Süditalien vernünftig gut ausgeschildertem Pfad kann man in einer Halbtagestour zur Statue des "Reddentore" hinaufsteigen.

  • Vom Ortszentrum resp. der Via dell'Unita d'Italia gelangt man über einige Stufen hinauf zur Chiesa Madre. Dort ist auf einer Infotafel der Pilgerweg "Cammino di San Biagio" hinauf zum Monte San Biagio beschrieben. Zunächst geht es teils auf Treppenaufgängen (Hinweisschild "Christo") in die Höhe. Es lohnt sich der kurze Abstecher zur romanischen Chiesetta di San Vito.
  • Auf einem Pfad gelangt man zu einer Serpentine der Auffahrtstraße nach San Biagio. Kurz nach der Kurve geht der mit Steinen gepflasterte Pilgerweg ab und steigt gemächlich im Schatten einzelner Bäume die Anhöhe hoch. Von hier aus ergibt sich an mehreren Stellen eine tolle Aussicht hinab zur Küstenlinie der Basilicata. Auf halben Weg liegt der Eingang zu einer noch nicht ganz erforschten Karsthöhle.
  • Nach einer knappen Wegstunde ist die Serpentine der Auto-Zufahrtstraße erreicht. Man steigt gleich in der Kurve auf einem rot-weiß markierten Schotterweg zu den Ruinen des nach Erdbebenschäden verlassenen alten Maratea und durch die alten Gemäuer zum Weg zur 1965 geschaffenen Statue des Christo Reddentore hinauf.
  • Nach dem Genuss der Aussicht von den Füßen der Statue, dem Besuch des Andenkenladens und der Pilgerkirche Basilika di San Biagio kann man auf der modernen Straße (oder dem Aufstiegsweg) zum modernen Parkplatz hinabsteigen.
  • Dort beginnt der Weg zur Kirche Madonna degli Ulivi. Vom Vorplatz führt der Weg schräg den Hang entlang kurz in westlicher Richtung, biegt dann nach rechts ab und führt auf dem alten Saumpfad von rot-weißen Markierungen begleitet nach Maratea hinab.
  • Im Wald stößt man auf die Kirche Madonna delle Grazie. Der Weg führt weiter hinunter, verlässt den Wald und vorbei an der Brunnenanlage der Fontana Vecchia gelangt man zur Straße, die zum Corso und dem Ortszentrum zurückführt.

Einkaufen[Bearbeiten]

  • im Zentrum von Maratea gibt es etliche Andenkenläden und Boutiquen

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Waldbrand unterhalb der Statue des Cristo Redentore

Vorsicht: in den Sommermonaten herrscht große Waldbrandgefahr: keine Feuer im Freien entfachen, auf Rauchentwicklung achten!

Gesundheit[Bearbeiten]

  • 1 Ospedale di Maratea verfügt über eine Notfallstation ("Pronto Soccorso")

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

www.comune.maratea.pz.it – Offizielle Webseite von Maratea

Brauchbarer Artikel
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.