Mīt Damsīs

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Blick auf das Kloster des hl. Georg
Mīt Damsīs · ميت دمسيس
ProvinzDaqahlīya
Einwohnerzahl11.528 (2006)
Höhe14 m
Lagekarte des Nildeltas in Ägypten
Lagekarte des Nildeltas in Ägypten
Mīt Damsīs

Das ägyptische Dorf Mit Damsis (arabisch: ‏ميت دمسيس, Mīt Damsīs) befindet sich im Nildelta im Gouvernement ed-Daqahlīya etwa 20 Kilometer nördlich von Mīt Ghamr. In ihm befindet sich mit dem Kloster des hl. Georg mit seinen beiden Kirchen eine bedeutende Pilgerstätte.

Hintergrund[Bearbeiten]

Das Dorf befindet sich an der (rechten) Ostseite des Damiette-Nilarms.

Die alte Kirche des hl. Georg soll der Überlieferung nach von der hl. Helena (248/250–330) gegründet worden sein.

Anreise[Bearbeiten]

Service-Taxis und Busse fahren ab el-Manṣūra, ez-Zaqāzīq, Banhā, Ṭanṭā und Kairo nach Mīt Ghamr. Der Kairoer Busbahnhof befindet sich in ʿAbūd (arabisch: ‏عبود). Die Anreise mit einem Service-Taxi aus Kairo nach Mīt Ghamr kostet LE 5 (Stand 10/2011).

Von Mīt Ghamr fährt man mit einem fensterlosen Mikrobus nach Mīt Damsīs. Die Fahrt im möglicherweise überfüllten Bus kostet LE 1 (Stand 10/2011). Freitags fahren zur Mittagszeit natürlich keine Busse.

Die letzten etwa 200 Meter von der Bushaltestelle bis zum Kloster muss man zu Fuß laufen.

Während des Heiligenfestes im August fahren auch Busse und Service-Taxis ab Kairo vom Bahnhof ʿAbūd.

Mobilität[Bearbeiten]

Die Straßen im Dorf sind zum Teil sehr eng. Man kann sie mit einem PKW passieren, für den Gegenverkehr reicht es nicht immer. Zu Fuß gibt es keine Probleme.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Kloster des hl. Georg[Bearbeiten]

Innerhalb des 1 Klosters des hl. Georg (30° 49′ 31″ N 31° 13′ 13″ O), arabisch: ‏دير الشهيد العظيم مار جرجس, Dair asch-Schahīd al-ʿAẓīm Mār Girgis, „Kloster des großen Märtyrers, des hl. Georg“, befindet sich der Hof, an dem sich beide Kirchen befinden.

Am Ostende des Hofs befindet sich die neue Kirche des hl. Georg. Sie wurde im Jahr 1880 errichtet. Über dem Eingangsportal befindet sich heutzutage ein rundes Mosaik des hl. Georg aus dem Jahr 1961. Die Kirche ist dreischiffig und besitzt drei Heikale (Allerheiligste). Das linke ist für den Erzengel Michael, das mittlere für den hl. Georg und das rechte für die hl. Jungfrau bestimmt. Die Kirche besitzt in der Mitte eine Kuppel, die von einem Flachdach umgeben ist. Von beiden Seitenschiffen führen Durchgänge zu Seitengängen mit undekorierten Kuppeln. An deren Wänden und an der Eingangswand der Kirche befinden sich Bleiglasfenster.

Die Heikale sind vom Gemeinderaum mit einer steinernen Schirmwand, auf der sich Marmordekoration befindet getrennt. Oberhalb der Ikonostase befindet sich das Kreuz, das von den Bildnissen von Maria und Joseph flankiert wird, darunter befinden sich zu beiden Seiten je zwölf Ikonen, die je sechs Apostel und weitere sechs Heilige darstellen, und in der Mitte ist die des Christus. Auf der Schirmwand befinden sich weitere Ikonen, und zwar zur Linken der hl. Schenuda (Schenute), die hl. Rebekka, der Erzengel Michael, der hl. Georg und die hl. Jungfrau. Zur Rechten erkennt man Christus, den hl. Markus, die hl. Damiana, die hll. Konstantin und Helena sowie den hl. Anthonius.

Fassade der neuen Kirche
Fassade der alten Kirche
Im Inneren der neuen Kirche
Im Inneren der alten Kirche
Oberteil der Ikonenwand in der neuen Kirche
Ikone des hl. Georg in der alten Kirche

An der Nordwand befinden sich die Ikonen des Anba Anthonius, Christi Taufe, Maximus und Domadius sowie die des Anba Samu'il. An der Eingangswand befinden sich die Reliquienschreine für Georg und Rebekka. An der Südwand befinden sich die Ikonen des hl. Menas, des hl. Athanasius und weitere Ikonen mit Darstellungen aus dem Leben Christi.

Das Taufbecken befindet sich in einem separaten Gebäude im Süden der Kirche.

An der Südseite des Hofes befindet sich die alte Kirche des hl. Georg. Die Heilung suchenden Pilger versammeln sich in dieser Kirche.

Eine Treppe führt zum Eingang in der Nordwand. Bereits neben dem Eingang befindet sich eine Ikone des hl. Georg. Die Kirche ist dreischiffig, zwei Pfeiler teilen sie in drei Längs- bzw. zwei Querschiffe auf. Die Bögen, die das hölzerne Flachdach tragen, sind ebenfalls holzvertäfelt. Die drei Schiffe führen zu drei Heikalen, die wie in der Hauptkirche für den Erzengel Michael, den hl. Georg und für die hl. Jungfrau bestimmt sind. Die hölzerne Schirmwand besitzt Einlegearbeiten aus Elfenbein. In der Mitte der Schirmwand gibt es keine Ikonen, an den Seiten wird die Schirmwand nach oben mit den Bildnissen der zwölf Apostel und weitere Heiliger begrenzt.

An den Seiten und der Rückwand befinden sich moderne Ikonen mit Szenen aus dem Leben Christi. In der Mitte der Rückwand befindet sich die alte, Wunder bewirkende Ikone des hl. Georg, die zu beiden Seiten von einem Säulenpaar eingefasst wird.

Das Kloster ist unter Tel. +20 (0)50 637 0003, 637 0042, 637 1810 und per Fax +20 (0)50 637-0003 erreichbar.

Moscheen[Bearbeiten]

Unmittelbar nördlich der Klostermauer befindet sich die 2 Muḥammad-bin-Abū-Bakr-Moschee (30° 49′ 32″ N 31° 13′ 14″ O), arabisch: ‏مسجد سيدي محمد بن أبي بكر الصديق, Masǧid Sīdī Muḥammad bin Abī Bakr aṣ-Ṣadīq, mit einer zentralen Kuppel und einem Minarett.

Blick auf den Nil[Bearbeiten]

Außerhalb des Klosters besitzt man einen schönen Blick auf den Nilarm und kann auch auf die Stadt Sunbāṭ auf dem anderen Ufer blicken.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Das in ganz Ägypten bekannte Mulid, das Heiligenfest, findet alljährlich vom 17. bis zum 25. Mesori (23.–31. August) statt. Täglich reisen mehrere Tausend Pilger an, unter ihnen auch Patienten, die auf Heilung oder Linderung ihrer Gebrechen hoffen.

Küche[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

Der Besuch von Mīt Damsīs lässt sich mit dem von Daqādūs und Mīt Ghamr verbinden.

Literatur[Bearbeiten]

  • Meinardus, Otto F. A.: Christian Egypt, ancient and modern. Cairo: American University in Cairo Press, 1977 (2. Auflage), ISBN 978-977-201-496-5, S. 250 f.

Weblinks[Bearbeiten]

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