Laguna Grande
Laguna Grande | |
Provinz | Jaén |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | 380m |
Laguna Grande |
Laguna Grande ist ein Naturpark 6 km südöstlich von Baeza in der andalusischen Provinz Jaén.
Hintergrund
[Bearbeiten]Laguna Grande besteht einerseits aus dem bereits von Jesuiten errichteten landwirtschaftlichen Gehöft Hacienda Laguna Grande und andererseits aus dem nahebei gelegenen gleichnamigen Naturpark.
Hacienda Laguna Grande
[Bearbeiten]Die Hacienda wurde von Jesuitenpadres bereits im 17. Jhd. errichtet, um Anbau und Verarbeitung von Oliven in größerem Rahmen zu ermöglichen. Später ging der Besitz in private Hände über. Wegen der beginnenden industriellen Verarbeitung im 19. Jhd. und entsprechender An- und Umbauten kann der gesamte Komplex als bedeutendes Denkmal der Agrarindustrie angesehen werden. Wie kaum ein anderer in der gesamten Region zeigt er deutlich die Ansätze, wie bauliche Anordnungen an die Erfordernisse einer zunehmend industrialisierten Ablauforganisation angeglichen wurden. Im 20. Jhd. wurden die Anbauflächen teilweise wieder aufgeteilt, die großräumige Nutzung verfiel und die Anlage wurde aufgegeben. Kurz vor dem endgültigen Verfall wurde sie von der öffentlichen Hand mit privater Unterstützung aus der Gemeinde Baeza aufgekauft und seitdem wieder aufgebaut.
Heute beherbergt sie in einem mittlerweile sehr gut renoviertem Zustand eine staatliche Hotelfachschule mit angegliedertem Hotel und zwei Restaurants sowie einem kleinen Schwimmbad. Zusätzlich wurde eines der bekanntesten Museen zum Thema Anbau und Verarbeitung von Oliven in den Komplex integriert. Die Bemühungen, hier ein auch touristisch nutzbares Zentrum bei anerkennenswerter Schonung der Altbestände zu schaffen, sind nicht zu übersehen. Jegliche Form der Infrastruktur ist vorhanden.
Naturpark Laguna Grande
[Bearbeiten]Der Naturpark ergibt sich mittelbar aus den angesprochenen Bemühungen der letzten Jahrhunderte. Um die Bewässerung der Olivenhaine zu sichern, wurde hier in einer Senke ein Wasserbecken angelegt, das sich aus dem Rio Torres im Tal des Guadalquivirs speist. Ein ausgeklügeltes System von Dämmen, Erdwällen und unterirdischen Leitungen sorgt bis heute dafür, dass hier eine der wenigen Seenflächen der Provinz Jaén verbleibt, die auch im Sommer gewöhnlich nicht austrocknet.
Infolge der nachlassenden Intensivnutzung der Lagune seitens der Landwirtschaft hat sich hier ein Biotop gerade für seltene Vogelarten entwickelt. Mittlerweile wurde die landwirtschaftliche Nutzung des Bassins außer Kraft gesetzt und das gesamte Gebiet unter Naturschutz gestellt. Seine Besonderheit erlangt es daher hauptsächlich aus der Möglichkeit, sehr seltene Wasservögel an ihren Nistplätzen beobachten zu können. Speziell die seltene Beutelmeise, die ihre Nester in die Bäume hängt, kann hier von besonders eingerichteten Schutzhütten aus beobachtet werden.
Landschaft
[Bearbeiten]Die gesamte Landschaft wird von den in der Provinz üblichen, schachbrettartig angelegten Olivenhainen dominiert. Lediglich in den Senken finden sich entsprechende Feuchtpflanzen. Die umliegenden Höhenzüge von Baeza und der Sierra Magina betten das Ambiente ein.
Flora und Fauna
[Bearbeiten]Wie in jedem Naturpark findet sich auch hier eine reiche Ansammlung von Wildtieren, die jedoch fast jedem Besucher verborgen bleiben werden. Schwerpunkt für diesbezüglich interessierte Besucher dürfte die Möglichkeit der Beobachtung seltener Vogel- (bzw.)Entenarten sein.
Anreise
[Bearbeiten]Bei Puente del Obisco hinter dem Jaén-seitigen Ende der Brücke über den Guadalquivir zweigt gut ausgeschildert mit Laguna Grande zweigt gut ausgeschildert der Camino de la Laguna von der als Autovia del Olivar benannten A-316 (Jaén-Baeza-Úbeda) westwärts ab. Die mit Ausweichstellen gut ausgestattete, einspurige Straße führt geradewegs zur Hacienda, wo das Auto bequem geparkt werden kann. Wichtig: Nach der Guadalquivir-Brücke in Richtung Jaén zweigen in einem ersten Verkehrsknotenpunkt zunächst die Provinzstraßen JF-3021 und JF-3022 in beide Richtungen ab. Diese führen nicht zur Laguna, sondern erst die nächste Abzweigung des 1 Caminho de Laguna in Richtung Jaén.
Der örtliche Busbetreiber ANSA bedient die 2 Bushaltestelle Puente del Obisco mit all seinen Überlandlinien. Die verbleibenden ca. 3 km Entfernung zur Hacienda müssen aber zu Fuß oder per Taxi überbrückt werden. Der nächste Bahnhof ist Linares-Baeza (ca. 15 km).
Gebühren/Permits
[Bearbeiten]Der Zugang zum Naturpark ist frei.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- 1 Museo de la Cultura del Olivar, Hacienda Laguna Grande, Puente del Obispo, Baeza (Jaén). Tel.: +34 953 765 142, Fax: 953744370, E-Mail: info@museodelaculturadelolivo.com. Einblick in Anbau- und Verarbeitungsformen der Olive. Der Eingang befindet sich an der Nordwestfront derHacienda Laguna Grande, die als Gesamtkomplex bereits ein Baudenkmal agrarindustrieller Entwicklung darstellt. Geöffnet: tgl. 10:30-13:30, nachm. nach Jahreszeit 16:00/17:30 bis 18:30/20:00. Preis: Erw. 3,60€, Kinder 1,80€ (2013).
Aktivitäten
[Bearbeiten]- 1 Wanderweg zur Laguna Grande oder Fahrradtour (1 km). Hobby-Vogelkundler können aus kleinen Schutzhütten die Wasservögel beobachten.
- Spaziergänge in den Olivenhainen um die Hacienda, Schwimmbad.
- Kleiner, privater 1 Streichelzoo Streichelzoo unterhalb des Olivenmuseums.(dem Weg außen um die Hazienda-Anlage herum folgen, vorbei an den ehemaligen Gesindewohnungen nach NW)
Ganz offensichtlich wird die Hacienda auch weiter schonend zu einem Touristenmagnet ausgebaut werden, selbst wenn sie bisher eher als Geheimtip unter Einheimischen gehandelt wird. Insoweit kann sich das Aktivitätsspektrum in naher Zukunft auch erweitern.
Einkaufen
[Bearbeiten]Getränke und Snacks sind in der 1 Cafeteria Snackbar des Hotels erhältlich. Sonst in Puente del Obisco.
Küche
[Bearbeiten]Die hier angesiedelten Restaurants der Hotelfachschule spiegeln letztlich den Standard moderner spanischer Gastronomie wieder. Sie können also durchaus hohe Qualität zu vglw. günstigen Preisen bieten, was auch die lokalen Spitzenweine anbelangt. Die Karten sind auf der Website einsehbar.
- 2 La Campana. Gediegene Küche mit Schwerpunkt auf lokalen Spezialitäten wie Oliveneis, Bacalao baezana. Geöffnet: Abendessen tgl. ab 20:00, mittags während des Schulbetriebs tgl., sonst Fr-So 13:30-16:00.
- La Capilla. Spielwiese für innovative spanische Küche, für expermentierfreudige Gourmets eine äußerst günstige Möglichkeit, neue Tendenzen spanischer Küche auszuprobieren. Geöffnet: Mo-Fr 13:30-15:30 nur während der Schulzeit, kann schwanken.
Erreichbarkeit über das Hotel.
Unterkunft
[Bearbeiten]Hotels und Herbergen
[Bearbeiten]Die hier angesiedelte Hotelfachschule betreibt ein Hotel mit Restaurant(s), das erstaunliche Qualität zu relativ günstigen Preisen anbieten kann. Besucher, die ruhige Wohnlagen außerhalb von Städten vorziehen, finden hier eine Alternative, von der aus die Zwillingsstädte Baeza und Úbeda ganz bequem erreichbar sind (mit eigenem Auto).
- Hotel Hacienda Laguna Grande. Tel.: +34 953 77 10 05, Fax: +34 953 76 50 12, E-Mail: reservas@ehlaguna.com.
Camping
[Bearbeiten]und alle anderen Aktivitäten, die den Schutz der Vogelarten stören könnten, sind untersagt. Baden nur im Schwimmbad der Hacienda. Der in der OSM-Karte ausgewiesene Camping-Bereich innerhalb der Hacienda-Anlage konnte im Frühjahr 2012 nicht verifiziert werden, jedenfalls existierten dafür auch keine Einrichtungen.
Sicherheit
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]Laguna Grande liegt nur wenige Autokilometer von Baeza und Úbeda entfernt, genauso praktisch zu Füßen des Naturparks Sierra Mágina. Bequem erreichbar sind auch die Provinzhauptstadt Jaén oder die Sierra de Cazorla.
Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]- Gemeindeportal von Baeza (spanisch)
- Ausführliche Darstellung und Erklärung der Gebäudeanordnung auf der spanischen Wikipedia
- Medien der andalusischen Naturschutzbehörde (span./engl.)
- Reisebericht des Erstautors