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Feuersteinfelder (Rügen)

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Die Feuersteinfelder auf Rügen sind ein beliebtes Ausflugsziel für Urlauber auf der Insel. Die mit Vegetationsinseln durchsetzte Steinlandschaft ist einmalig in Deutschland. Wer auf Rügen weilt und sich für Natur interessiert sollte daher unbedingt auf der Schmalen Heide vorbeischauen.

Auf den Feuersteinfeldern in der Schmalen Heide.

Hintergrund

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Auf den Feuersteinfeldern
Heideinseln im Steinmeer.

Zu finden sind die Feuersteinfelder auf der Nehrung der Schmalen Heide, die durch die Ausgleichsküste nach der letzten Eiszeit entstanden ist. Vor ungefähr 3500 - 4000 Jahren spülten Sturmfluten die Steinwälle auf. Die Feuersteine wurden zuvor vom Meer aus den Kreidefelsen der Halbinsel Jasmund ausgewaschen. Diesen Prozess kann man noch heute im Nationalpark Jasmund nachvollziehen. Während die See die weiche Kreide aus dem Material der Klippenabstürze recht schnell auswäscht, bleiben die Feuersteine aufgrund ihres höheren Gewichts am Strand zurück. So besteht der Strand am Jasmund auch heute noch zu großen Teilen aus Feuersteinen.

Die 14 leicht welligen Geröllwälle der Feuersteinfelder bestehen heute daher ebenfalls zu 90% aus Feuerstein und nur zu 10% aus kristallinem Gestein.[1]

Bis ins 18. Jahrhundert gab es auf der Schmalen Heide und damit auch im Bereich der Feuersteinfelder nur offene Heidelandschaft. Der heutige Wald wurde erst im 18 Jahrhundert als Küstenschutzmaßnahme angeplanzt. Seit dem lagerte sich dort allerdings immer mehr Humus als Mittboden ab und die Feuersteinfelder „verwaldeten“.

1935 wurde das Gebiet unter Naturschutz gestellt. Versuche der Freihaltung mit Hilfe von Beweidung wurden um 1850 und in den 1970 bis 1990 Jahren durchgeführt. Da die Versuchte nicht den gewünschten Erfolg brachten, werden die Steinfelder nun künstlich freigehalten. Beim sogenannten „Plaggen“) werden die Gehölze und die darunter liegende Humusschicht auf den Steinwällen entfernt. Würde man hier nicht dauerhaft eingreifen, wäre langfristig einer völlige Überwaldung der Steinlandschaft die Folge. Das Freihalten der Steinfelder wird heute teilweise auch von Naturschützern erledigt. Diese sind hier wie der NABU teilweise auch ehrenamtlich aktiv.

Verwaltet werden die Feuersteinfelder, wie der gesamte Naturraum der Schmalen Heide, seit 2008 von der DBU Naturerbe GmbH. Diese gemeinnützige Gesellschaft ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

Tier und Pflanzenwelt

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Aufgrund der Mächtigkeit der Steinwälle von bis zu 3,5m haben höhere Pflanzen es schwer, sich auf den Steinwällen anzusiedeln. Die Steinareale sind teilweise mit Heide- und Wacholderinseln und bewachsen.

Laut Hinweisen im Netz soll auch die Kreuzotter, eine heimische Giftschlangenart im Gebiet leben. Beim Besuch im Sommer 2010 konnte allerdings keine Schlange gesichtet werden. Dies ist auch nicht verwunderlich, da die scheuen Tiere in der Regel schon aufgrund der Bodenerschütterungen das Weite suchen, bevor der Besucher diese überhaupt wahr nimmt. Es besteht also kein Grund zu Panik. Hinweis zum richtigen Verhalten in Bezug auf eine Kreuzottersichtung siehe auch Artikel Hiddensee. Hier kommt die Schlangenart lokal in der Heide verstärkt vor.

Die Heidelerche soll im Gebiet leben.

Anreise

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Anreise überregionale siehe entsprechender Anschnitt im Artikel Rügen.

Vor Ort: Heute sind die Feuersteinfelder durch einen Wirtschaftsweg zweigeteilt (gut in Luftbildern wie z.B. bei Google Maps erkennbar). Der südliche Teil ist weitgehend zugewuchert und damit touristisch eher uninteressant. Sehenswert und gerne besucht sind dagegen die offenen, nördlichen Feuersteinfelder, die für sich genommen aber immer noch imposante 1000m lang sind.

Auf der Straße

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Nördlicher Zugang ab Parkplatz Feuersteinfelder. Die Radanfahrt über den Radweg Mukran - Binz ist rot eingezeichnet.

Die Anfahrt erfolgt über die Landstraße 29 (Mukran – Binz). Bei 54° 28′ 38″ N 13° 34′ 17″ O ist westlich der Straße ein gebührenpflichtiger Parkplatz zu finden. Von hier muss man dann den Weg zu Fuß fortsetzen. Bis zum südlichen Ende der „offenen“ Steinfelder wandert man etwa 3km (siehe auch Abschnitt „Normalweg“ vom Parkplatz südlich Neu-Mukran).

Mit Bus und Bahn

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Die Buslinie 20 befährt lokal auf Rügen die Straße von Neu-Mukran nach Binz. Leider gibt es direkt am schon oben angesprochenen Parkplatz keine Haltestelle, obwohl der Bus hier direkt daran vorbei fährt. Daher am besten gleich mit dem Fahrrad kommen oder zu Fuß folgende Umstände in Kauf nehmen:

  • Wer von Norden aus Richtung Sassnitz kommt, muss den Bus an der Haltestelle „Mukran, Strand“ verlassen. Von hier sind es etwa 1,2km Fußmarsch über den Rad- und Fußweg zum Parkplatz (also etwa 4,2km bis zu den nördlichen Feuersteinfeldern).
  • Es ist auch möglich, an der Haltestelle Mukran Hülsenkrug auszusteigen. An der Haltestelle befindet sich ein Parkplatz, von dem aus ist der Weg zu den Feuersteinen mit 2,4km ausgeschildert.
  • Bei der Busanreise aus Richtung Süden ist die nächste Haltestelle der Stop "Proraner Heide" an der Wohnmobiloase. Von hier kann man über Waldwege westlich der Straße zu den Feuersteinfeldern wandern (Ortskenntnis liegt nicht vor).

Die Fahrplanauskunft zur Buslinie 20 (Königsstuhl - Sassnitz - Binz - Göhren - Kleiner - Zicker) kann auf der Seite der RPNV abgerufen werden.

Nächste Bahnhalte sind Lietzow bzw. Prora an der Strecke Stralsund – Bergen – Binz. Zu den beiden möglichen Fußrouten (6 bzw. 5km einfach) von hier zu den nördlichen Feuersteinfeldern liegen mit Stand August 2010 keine konkreten Informationen vor. Der „theoretische Kenntnisstand“ zu den Wegen ist aber unter Mobilität abgelegt.

Mit dem Fahrrad

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Mit dem Fahrrad erreicht man die Feuersteinfelder über den Radweg Sassnitz – Mukran – Prora -Binz. Der Abzweig zu den Feuersteinfeldern ist ausgeschildert. Achtung unbedingt bei Querung der vielbefahrenen Straße am Parkplatz. Die Straße ist hier aufgrund einer leichten Kurve zudem schlecht einsehbar.

  • Radweg aus Richtung Sassnitz: Wer aus Sassnitz kommt stößt im Bereich der Brücken am Fährhafen Mukran leider auf eine 1 Kilometer lange Lücke im Radweg. Für Familien mit Kinder sollte man möglichst die Straßenseite wechseln und dann den an der östlichen Seite verlaufenden Fußweg entlang spazieren. Die Straße ist sehr stark und auch schnell befahren. Im Ortsbereich von Mukran erreicht man dann wieder den gut ausgebauten Radweg.
  • Radweg aus Richtung Binz: Von Binz führt über Prora ein gut ausgebauter Radweg bis direkt zum Abzweig „Feuersteinfelder“ vor Mukran.

Mobilität

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Alle Wegbeschreibungen beziehen sich auf die nördlichen, sehenswerten Feuersteinfelder:

„Normalweg“ vom Parkplatz südlich Neu-Mukran

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Vom oben bereits angesprochenen Parkplatz bei 54° 28′ 38″ N 13° 34′ 17″ O sind es zu Fuß etwa 1,8km bis zu den nördlichen Feuersteinfeldern. Der erdgebundene Fahrweg ist auch mit dem Rad fahrbar, allerdings stellenweise vor der Bahnbrücke sandig. Im Juni 2023 ist vor der Bahnbrücke teilweise schieben nötig. Hinter der Brücke hält man sich links. Dann bald wieder rechts zu den Steinfeldern abbiegen. Ab der Biegung war der Weg, im Sommer 2010 sehr matschig (gelb gestrichelt im Plan westlich). Daher wahrscheinlich die nördlichen Feuersteinfelder besser von Osten her betreten, auch wenn dies etwas weiter ist (gelbe Route im Plan östlich). Auf diesem Routenstück ist der Weg gut begehbar. Am Ende des Matschweges sind als Lichtung die Steinfelder nicht mehr weit. Die Steinwelle selbst sind trocken, da sie 1 bis 2 Meter über dem Sumpf liegen, der im Westen in den Bodden übergeht.

Zugang von Süden

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Laut Wikipediaartikel Feuersteinfelder -> Absatz Feuersteinfelder auf Rügen mit Stand 03-2012 sollen die Feuersteinfelder angeblich über einen gut fahrbaren Waldweg von Süden zugänglich sein. Zu diesem Zugang liegen mit Stand August 2010 aber keine weiteren Informationen vor. Wer jedoch die unten im Wikipediaartikel angegebene Koordinate (am ehemaligen Verkehrsübungsplatz bzw. der heutigen Wohnmobiloase) in OpenStreetMap eingibt (54° 27′ 2″ N 13° 33′ 34″ O, kann feststellen, dass man mit dem Fahrrad 1 km die sehr stark befahrene Landstraße ohne Rad- und Fußweg nutzen muss, sofern man den Tipps in der Wikipedia folgt.Von der Straßennutzung, wie wohl damit in der Wikipedia empfohlen, kann nur abgeraten werden, da die Straße sehr stark und auch schnell befahren ist.

Mögliche, sichere Alternativroute von Süden ab Bahnhof Prora: Wer OpenStreetMap weiter studiert, kann feststellen, dass es westlich im Waldbereich abseits der Straße Alternativwege gibt. Die Alternativwege sind über das in OSM eingezeichnete Gewerbegebiet erreichbar. Über den Zustand dieser Wege liegen allerdings keine Informationen vor, da die Feuersteinfelder von Norden aus besucht wurden (siehe Absatz und Plan mit Stand 08-2010 oben).

Streckenlänge: Bahnhof Prora – sichererer Umweg über Gewerbegebiet und Waldwege westlich der Wohnmobiloase – Waldweg westlich entlang der Bahn - nördliche Feuersteinfelder: etwa 5km einfach.

Zugang von Lietzow

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Über die Wege am Bodden bei Lietzow und nördlich der Bahn im Wald liegen mit Stand 08-2010 keine näheren Informationen vor. Laut Openstreetmap müsste es jedoch möglich sein, die Feuersteinfelder auch von hier zu Fuß bzw. mit dem Rad zu erreichen. Die Route quert von Lietzow kommend wohl einmal die Bahn, da es auf 2 / 3 der Strecke keinen Weg zwischen Bodden und Bahn gibt.

Im Bereich der Bahnbrücke des „Normalwegs“ kann man dann wieder die Bahn nach Süden zu den Feuersteinfeldern queren.

Streckenlänge : Lietzow Bahnhof - nördliche Feuersteinfelder: etwa 6km (Strecke wie oben beschreiben, die in OSM eingesehen werden kann)

Sehenswürdigkeiten

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  • Steinwälle mit Heide- und Wacholderinseln. Hintergrundinfos siehe oben.

Aktivitäten

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Wanderung zu und über die Steinfelder, sonnen während der Rast auf den Steinen.

Küche

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Auf den Feuersteinfeldern ist Selbstverpflegung angesagt. Am kostenpflichtigen Parkplatz „Feuersteinfelder“ gibt es einen Verkaufsstand mit Obst (Juli 2023). Hier kann man sich für Fußweg von 1,8km bis zu den nördlichen Steinfeldern mit Fruchtigem eindecken, falls man nichts erfrischendes dabei hat.

Unterkunft

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Unterkünfte gibt im Bereich der Feuersteinfelder keine. Die nächsten Orte sind Sassnitz (mit Ortsteil Neu Mukran) und Binz (mit dem Ortsteil Prora). Auf dem kostenpflichtigen Parkplatz befinden sich Wohnmobilstellplätze mit Stromversorgung.

Einzelnachweise

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