San Miguel (Ecuador)

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San Miguel ist eine afro-ecuadorianische Gemeinschaft in der Provinz Esmeraldas im Norden von Ecuador. Das Dorf ist einer der Ausgangspunkte für Besuche des Nationalparks Cotacachi-Cayapas, der als einer der 10 weltweiten Hotspots der Biodiversität gilt. Die Bewohner betreiben ein Ökotourismus-Projekt, durch das die Umgebung vor Abholzung geschützt werden soll. In der Dorfschule gibt es die Möglichkeit, Englisch zu unterrichten.

Anreise[Bearbeiten]

Flusshafen von San Miguel, Rio Cayapas

Es gibt ein tägliches Personenboot von Borbón. Das Boot wird von der Gemeinde betrieben und finanziert. Es ist die einzige Möglichkeit, Menschen, Nahrungsmittel und Material zwischen San Miguel und dem nächsten Anschlusspunkt an das öffentliche Straßennetz in Borbón zu befördern. Der Erhalt dieser täglichen Bootsverbindung ist sehr teuer und man freut sich über jeden Passagier. Der Flusshafen von Borbón liegt direkt an der Straße, die Esmeraldas mit San Lorenzo verbindet, etwa eine Stunde von San Lorenzo entfernt. Alle Busse zwischen diesen beiden Städten halten in Borbón. Die Busse fahren alle 30 bis 60 Minuten. Ein Taxi von San Lorenzo nach Borbón kostet etwa 25 Dollar.

Das Boot nach San Miguel fährt täglich ca um 9:30 Uhr vom Flusshafen in Borbón ab. Es kann bis zu 20 Passagiere mitnehmen. Die Fahrt kostet 10 Dollar und dauert ungefähr 4 Stunden. Von San Miguel nach Borbón fährt das Boot täglich ca um 2h 45 Uhr morgens ab. Nachts und morgens regnet es weniger häufiger als am Nachmittag. Es wird empfohlen, das Gepäck in Plastiksäcke zu verpacken, damit es nicht nass wird, falls es regnet.

Weder nach San Miguel noch in eines der umliegenden Dörfer führt eine Straße. Es gibt auch keine Fußwege zwischen den verschiedenen Dörfern der Gegend. Die Gegend ist nur über den Fluss zu erreichen.

Mobilität[Bearbeiten]

Rio San Miguel, Blick von San Miguel stromaufwärts

Gleich hinter dem Gemeinschaftshotel von San Miguel fängt dichter Regenwald an. Es gibt ein mehrere Kilometer langes Netz von Fußwegen, das mehrere Lichtungen verbindet, auf denen die Einheimischen Ananas, Kochbananen und Yucca anbauen. Ein neuer 12 km langer Rundweg durch zum Teil Primärurwald ist Oktober 2017 eröffnet worden.

Die schnellste Möglichkeit, voranzukommen, ist der Fluss, von den Einheimischen als ihre „Autobahn“ bezeichnet. Es findet sich ohne Probleme jemand, der einen gegen Bezahlung in seinem motorisierten Kanu herumführt.

Im März 2017 war es möglich, sich einen Einbaum zu mieten, eine gute Möglichkeit, selbstständig mobil zu sein. Man kann damit der Rio Cayapas, den etwas ruhigeren Rio San Miguel und mehrere kilometerlange Kanäle erkunden. In der Regenzeit ist es nicht immer leicht, gegen die Strömung anzukommen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Aktivitäten[Bearbeiten]

Holzterrasse im Hotel von San Miguel
  • auf der wunderschönen Holzterrasse des Gemeinschaftshotels sitzen und die bunten Vögel in den wenige Meter entfernten Baumkronen beobachten
  • allein und ungestört durch den wilden, unberührten Regenwald wandern
  • im Fluss schwimmen, wo die Einheimischen ihre Kleider und Haare waschen
  • einen Einbaum mieten und lernen, damit umzugehen.
  • mit den afro-ecuadorianischen Bewohnern sprechen – Sie sind freundlich, entspannt und verlässlich. Sie sind neugierig über das Leben im (globalen) Norden.
  • eine Chachi-Zeremonie besuchen – Um Ostern und Weihnachten gibt es interessante Massenhochzeiten.
  • Es besteht der Plan (2018?) die Flussläufe Rio Cayapas (San Miguel), Rio Zapayo Grando (Tsejpi) und Rio Santiago (Playa de Oro) durch einen Pfad durch den Urwald miteinander zu verbinden, unter Einbeziehung der an diesen Flüssen liegenden Dörfer als Stützpunkte. Ausgehend von einem dieser Orte ergeben sich so vielseitige Alternativen die Region, die Dörfer und Kulturen - je nach Ausdauer und Abenteuerlust - durch 2 - 5-tägige Rundtouren durch den Urwald in einer sehr authentischen und individuellen Art und Weise kennenzulernen.

Einkaufen[Bearbeiten]

Es gibt in San Miguel nicht viel zu kaufen. Ein kleiner Laden verkauft die allernotwendigsten Lebensmittel wie Speiseöl und Salz. Einige Einheimische fertigen Kunsthandwerk an. Die Chachis sind bekannt für ihre Korbwaren.

Küche[Bearbeiten]

Es gibt kein Restaurant in San Miguel. Für 11 Dollar pro Person kommt eine Frau aus dem Dorf in das Hotel und kocht drei Mahlzeiten am Tag. Die Mahlzeiten sind sehr groß und bestehen aus mehreren Gerichten. Die Qualität ist ausgezeichnet. Es werden lokale Zutaten verwendet.

Es gibt ein paar kleine Geschäfte in San Miguel, in denen man die nötigsten Dinge kaufen kann. Wer Süßigkeiten oder Snacks möchte, bringt sie am besten selbst von Borbón mit.

Hinter dem Hotel gibt es eine Trinkwasserquelle, von der die Wasserleitungen des Hotels gespeist werden. Das Wasser ist sehr klar und wohlschmeckend. In der Hotelküche gibt es einen Wasserfilter, durch den das Wasser geleitet werden kann, bevor man es trinkt. Alternativ kann Trinkwasser in den "minitiendas" im Dorf gekauft werden.

Unterkunft[Bearbeiten]

Die einzige offizielle Übernachtungsmöglichkeit ist das schöne Gemeinschaftshotel, ein großes Holzgebäude am Gipfel des Hügels mit großartiger Aussicht auf den Fluss und den Regenwald. Es gibt ungefähr 10 Zimmer, zum Teil mit eigenem Bad, zwei große Terrassen und eine Küche. Die Matratzen, das Bettzeug und die Handtücher sind neu und sehr sauber (2017). Die Übernachtung kostet 10 Dollar pro Person. Für 11 Dollar zusätzlich bekommt man eine großzügige Vollverpflegung. Frau Merlin Nazareno, die für das Hotel verantwortlich ist, kann telefonisch kontaktiert werden: 06 03035008. In der Regel gibt es freie Zimmer. Da es aber kein anderes Hotel in der Umgebung gibt, empfiehlt sich ein Anruf ein oder zwei Tage vor der Anreise.

Sicherheit[Bearbeiten]

Es gibt keinerlei Sicherheitsprobleme. Die Einheimischen profitieren alle gemeinsam vom Tourismus. Sie schätzen und schützen Touristen.

Gesundheit[Bearbeiten]

Seit kurzem gibt es 2 Ärzte in San Miguel, allerdings mit befristeten Verträgen (Stand Oktober 2017). Das nächste Gesundheitszentrum ist in Zapallo Grande, 30 Minuten stromabwärts.

San Miguel ist so gut wie mückenfrei. Malariaprohylaxe ist nicht erforderlich.

Allerdings gibt es sehr viele Kriebelmücken. Ihre Stiche jucken stark und sind nur schwer zu vermeiden. Insektenschutzmittel hilft nur teilweise. Lange Kleidung ist der beste Schutz. Kriebelmücken stechen nur tagsüber, vor allem bei Sonnenschein direkt am Flussufer. Nach Sonnenuntergang sind sie nicht mehr aktiv.

2014 wurde Ecuador von der WHO offiziell für frei von der Krankheit Onchozerkose (Flussblindheit) erklärt. Diese Krankheit wurde früher von Kriebelmücken übertragen. [1]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Seit Oktober 2017 gibt es Prepaid-Internet im Bereich des Hotels (die Verbindung ist allerdings noch nicht stabil), Mobilfunkempfang gibt es keinen. Es gibt eine stabile Festnetz-Telefonleitung, die in dringenden Fällen verwendet werden kann. Die Telefonnummer von Frau Merlin Nazareno (der Hotelverantwortlichen) ist 06 03035008.

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