Qalʿat el-Gindī
Qalʿat el-Gindī · قلعة الجندي | |
Gouvernement | Südsinai |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | 645 m |
Qalʿat el-Gindī |
Qal'at el-Gindi (auch Qalat/Qalaat el-Guindi/el-Gundi/el-Jundi, arabisch: قلعة الجندي, Qalʿat el-Gindī, „Zitadelle des Soldaten“) ist eine ägyptische Zitadelle in Südsinai, ca. 50 Kilometer nordöstlich von Raʾs Sudr, die im Auftrag von Sultan Saladin im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Die Zitadelle befindet sich auf dem gleichnamigen Hügel.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die Zitadelle befindet sich in der Nähe der Westküste von Südsinai, ca. 50 Kilometer nordöstlich von Raʾs Sudr.
Sultan Saladin (1137/1138–1193) erteilte um 1185 den Auftrag, hier an einer strategischen wichtigen Position an einer antiken Handelsroute, die Sues mit Aqaba verband, eine Zitadelle zu errichten, um einen möglichen Vormarsch der Kreuzritter über Sinai zu verhindern. Die Zitadelle befindet sich auf einem steilen Tafelberg, der 285 Meter über das umliegende Gelände ragt (645 Meter über Null). An der Nordseite ist der Felsen so steil, dass die Festung von dieser Seite nicht einnehmbar ist.
Begonnen wurde im Monat Raǧab 581 AH (1185 n. Chr.) mit dem Bau einer Moschee und einer Zisterne. Das Wasser stammte aus der 5 Kilometer entfernten Quelle ʿAin Sudr. Eine Bauinschrift in der Festung nennt den Auftraggeber Saladin, die Baumeister und den Abschluss der Arbeiten im Monat Ǧumādā ath-thānīya 583 AH (1187). Erbaut wurde die Zitadelle von Ibrāhīm ibn Abī Baḥr und seinem Sohn. Die Zitadelle kam aber nicht zum Einsatz, da die Kreuzritter-Heere bereits vorher geschlagen wurden.
Die Zitadelle geriet später in Vergessenheit und wurde 1909 vom französischen Wissenschaftler Jules Couyat Barthoux (1881–1965) wiederentdeckt.
Am 28. Juli 2003 wurde der Antrag gestellt, diese Zitadelle und die Zitadelle auf der Insel Gazīrat Firʿaun zum Unesco-Weltkulturerbe zu erklären.[1]
Anreise
[Bearbeiten]Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel, um zur Zitadelle zu gelangen. Man muss hierfür ein Taxi oder Pickup anmieten.
Die Anreise erfolgt über Raʾs Sudr über die Küstenstraße. Im Norden des Dorfes Abū Ṣuweira (arabisch: أبو صويرة), das sich ca. 4 Kilometer südöstlich von Raʾs Sudr befindet, zweigt man bei 1 29° 33′ 55″ N 32° 45′ 4″ O nach Nordosten auf die Piste Raʾs Sudr – Ṣadr el-Ḥeiṭān ab. Nach ca. 50 Kilometer Fahrt erreicht man die Zitadelle, die sich ca. 600 Meter nördlich der Straße befindet.
Mobilität
[Bearbeiten]Der Aufstieg und die Ergründung der Zitadelle müssen zu Fuß erfolgen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Die 1 Zitadelle (29° 51′ 5″ N 33° 7′ 48″ O) besitzt die Form eines unregelmäßigen Recktecks, wurde aus Kalksteinquadern errichtet und misst von Nordosten nach Südwesten etwa 150 Meter. Sie wird von einem etwa 6 Meter breiten Graben umgeben. Die Festungsmauer ist zwei Meter dick und besitzt zahlreiche quadratische und runde Bastionen. An der Südseite befindet sich ein monumentales Eingangstor, dessen Schlussstein den Namen Allahs trägt.
Im Bereich des Innenhofs befinden sich eine Moschee, die Unterkünfte für die Soldaten und drei unterirdische Zisternen. Die Unterkünfte wurden zum Teil in den Felsen getrieben und besitzen Gewölbedecken.
Küche
[Bearbeiten]Speisen und Getränke müssen mitgeführt werden.
Unterkunft
[Bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten]- ↑ Two citadels in Sinai from the Saladin period. In: Unesco.org, abgerufen am 9. Oktober 2011.