Port Maria

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Port Maria
ParishSt. Mary
Einwohnerzahl8.000
Höhe
Lagekarte von Jamaika
Lagekarte von Jamaika
Port Maria

Port Maria ist eine Stadt in Jamaika.

Hintergrund[Bearbeiten]

Die alte Hafenstadt wurde von den Spaniern als Puerto Santa Maria gegründet. Erste Schriftquellen dieses Ortes gehen auf das Jahr 1516 zurück. Die kleine Ebene wird von zwei Flüssen begrenzt. Im Westen ist es der Port Maria River, im Osten der Pagee River. Der historische Ortskern beschränkt sich auf drei Straßenzüge direkt am Meer. Dahinter befand sich die Frontier Plantage aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Dies war eine verhältnismäßig große Zuckerrohrplantage von rund 590 Ha Größe. Das Herrenhaus ist von gewisser architektonischer und geschichtlicher Bedeutung. In unmittelbarer Nähe befinden sich die ehemaligen Quartiere des Buchhalters und des Plantagenaufsehers. Seit dem Jahre 1979 werden die Gebäude vom Landwirtschaftsministerium genutzt. Zusätzlich errichtete Bürogebäude und Werkstätten in unmittelbarer Nähe stören den Gesamteindruck der historischen Anlage ganz erheblich.

Mitte des 16. Jahrhunderts gab es eine Vielzahl von Sklavenaufständen. Mindestens zwei der größeren Aufstände wurden in Port Maria angezettelt. 1760 wurde eine von dem Coromantee-Sklaven Tacky angeführt. In deren Verlauf wurden 60 Weiße und 300 bis 400 Sklaven getötet. Der zweite Aufstand fand im Jahre 1765 statt.

In Port Maria befindet sich das Verwaltungszentrum für den Kreis Saint Mary. Der Ort begeistert mit einem beeindruckenden Panorama. Die Hauptstraße führt von jeder Seite aus von den Hügeln hinab zum kleinen Hafen. In der Bucht liegt die Insel Cabrita Island, die mit ihren Riffen den Hafen in zwei Teile teilt. Im Zentrum kann man an einer Kreuzung in den ruhigeren Ortsteil abbiegen oder direkt weiter den Ort gleich wieder verlassen.

Etwa 2½ km südlich vom Zentrum liegt der Ortsteil Trinity mit dem staatlichen Krankenhaus. Rund 3 km nordwestlich am Ende der Little Bay Bucht erreicht man die Ortschaft Galina mit einem kleinen Leuchtturm.

Sir Noel Coward[Bearbeiten]

Der englische Bühnenautor, Schriftsteller und Maler Noel Coward kam 1944 zum ersten Mal für zwei Urlaubswochen nach Jamaika. Es war für ihn sofort eine Trauminsel. Vier Jahre später kam er wieder, diesmal für sechs Wochen, in denen er das Goldeneye Anwesen von seinem Landsmann Ian Fleming mietete. Auf halbem Wege nach Port Maria fand er ein Grundstück mit dem Schild „Zu Verkaufen“. Er erwarb dort 3 Hektar Land, die er „Coward´s Folly“ nannte und gab Pläne in Auftrag, dort ein Haus zum bauen. Als er nach einem Jahr zurückkehrt, fand er dort eine Zwei-Etagen-Villa und zwei Gäste-Cottages, auch der Garten war fast fertig. Die Villa erhielt den Namen „Blue Harbour“. Noel Coward verließ England ganz und lebte in der Folgezeit auf Jamaika. Er stellte einen Koch, ein Hausmädchen, mehrere Gärtner und einen Chauffeur ein und lud alle Freunde ein. Schnell war er Gastgeber für eine große Gruppe von Künstlern, Schauspielern und anderen Würdenträgern: Alfred Lunt und Lynn Fontane, Claudette Colbert, Marlene Dietrich, Errol Flynn, Alec Guiness, John Gielgud, Katherine Hepburn, Vivien Leigh, Mary Martin, David Niven, Patricia Neal und Laurence Olivier waren nur einige davon. Einige Freunde kamen für eine Nacht, andere blieben Wochen. Noel Coward verspürte allerdings bald das Bedürfnis nach mehr Ruhe und Privatsphäre. In weiser Vorausschau hatte er bereits seit Längerem ein weiteres Grundstück erworben: „Lookout“, 300 Meter oberhalb von Blue Harbour. Dieses Anwesen befand sich einst im Besitz des Piraten und späteren Vizegouverneurs von Jamaika, Henry Morgan. Im Jahre 1956 zog Noel Coward um und nannte das neue Haus „Firefly“ wegen der vielen Glühwürmchen, die es dort gab. In der Folgezeit feierte er Erfolge im amerikanischen Fernsehen und auf der Bühne in Las Vegas zusammen mit Sammy Davis Jr. und Frank Sinatra. 1965 kam sogar die englische Königin Mutter nach Blue Harbour und Winston Churchill war öfter sein Gast. Am 26. März 1973 starb er 74-Jährig auf Firefly, wo er auch begraben wurde. Heute wird das Anwesen vom Jamaica Heritage Trust verwaltet. Das Haus kann besichtigt werden, montags bis samstags in der Zeit von 9 bis 17 Uhr, Führungen über das Anwesen kosten 10 US $. Im Garten steht eine Bank, darauf sitzt Noel Coward (in Bronze) mit Blick auf Port Maria. Im Haus hängen seine Kleider noch immer im Schrank, die alte Schreibmaschine steht auf seinem Schreibtisch und an den Wänden gibt es Fotos von ihm zusammen mit der Königin Mutter, Errol Flynn und Sean Connery. Es gibt eine kleine Bar und ein Andenkengeschäft. Firefly House, Main Road, Galina, Tel. 997-7201, 994-0920.

Anreise[Bearbeiten]

Auf der Straße[Bearbeiten]

Port Maria liegt am North Coast Highway. Von Ocho Rios aus sind es 32 km bis hierher. Bis nach Port Antonio sind es noch 72 km.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Aus dem Jahre 1821 stammt das 1980 ausgebrannte Gerichtsgebäude. Teile des Gebäudes wurden bereits wieder restauriert.

Die St. Mary Parish Church, 1861 erbaut, liegt zusammen mit ihrem Friedhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Gerichtsgebäude.

Der Victoria Park wurde 1977 in Claude Stuart Park umbenannt. Claude Stuart war früher Parlamentsmitglied und Gesundheitsminister. In diesem Park findet man einen Gedenkstein für die Gefallenen der zwei Weltkriege. Daneben gibt es Gedenktafeln für den Sklavenführer „Tacky“, der die Aufstände von 1760 anführte. Eine weitere Inschrift erinnert an Sir Charles Price, der zwischen 1746 und 1763 mehrfach der Regierung angehörte.

Die Presbyterische Kirche am Meer wurde 1821 erbaut.

Fort Haldane wurde während des Siebenjährigen Kriegesim Jahre 1759 zum Schutz der Küste erbaut. Benannt wurde es nach General George Haldane, zu jener Zeit Inselgouverneur. 1872 wurde das Fort an den Kaufmann John William Gray verkauft. Dieser verfügte, das 500 ₤ aus dem Kaufpreis dafür verwendet werden, für die Armen des Kreises eine Sozialstation zu errichten. Von der Befestigungsanlage sind heute noch das Pulvermagazin und der Küchenbau erhalten. Von den Kanonen sind zwei vollständig erhalten, drei sind beschädigt.

Einkaufen[Bearbeiten]

  • Bedward´s Supermarket, Trinity. Tel.: 994-2822, 994-2425. Fleischerei, Lebensmittel.
  • C-Way, 24 Stennett Street. Tel.: 994-9416. Lebensmittel.
  • Edwards Liquor Store, 6 Stennett Street. Tel.: 994-9463. Getränke.
  • Foo Hing Supermarket, Main Road. Tel.: 994-2294, 994-2260. Lebensmittel.
  • Hi-Lo Supermarket, 7-11 Stennett Street. Tel.: 994-9878.
  • Northern Bakery, 35 Main Street. Tel.: 994-2453. Bäckerei.
  • Pioneer Supermarket, 28 Stennet Street. Tel.: 994-2798. Kosmetika, Lebensmittel.
  • Port Maria Book & Record Centre, Mannings Plaza. Tel.: 994-2263, Fax: 994-2280. Bücher, CD´s.
  • Port Maria Wholesale, 27 Stennett Street. Tel.: 994-2686. Lebensmittel.
  • Sinclair´s Bargain Centre, 53 Warner Street. Tel.: 994-2204, 994-9132. Gemischtwaren.
  • Touch Of Elegance, Horace Clarke Arcade. Tel.: 994-9850. Boutique.
  • Wholesale Photo, 28 Stennet Street. Tel.: 994-2583. 1-Stunde Filmentwicklung.

Küche[Bearbeiten]

  • Almond Tree Club Restaurant, 56 Warners Street. Tel.: 994-2379. Jamaikanisch.
  • Chicken Hut, 12 Stennett Street. Tel.: 994-2371.
  • Essie´s Restaurant, 10 Main Street. Tel.: 994-9598.
  • Juici Patties, 21 Stennett Street. Tel.: 994-2683, Fax: 725-0881. Schnellgerichte.
  • Just In Case, 30 Warner Street. Tel.: 994-9807. Taverne.
  • Little Bay Inn, Main Road, Little Bay. Tel.: 994-2721. Preis: Preise: Bier 90 JA $.
  • Mignott Restaurant, 23 Stennett Street. Tel.: 994-2060.
  • Park Restaurant, 11 Stennett Street. Tel.: 994-2795.
  • Santa Maria, Hotel Casa Maria. Tel.: 725-0156.

Unterkunft[Bearbeiten]

  • Blue Harbour Guest House, Port Maria – Ocho Rios Main Road, Galina. Tel.: 940-0323. 4 Villen, Salzwasserpool. Dies ist das ehemalige Haus von Noel Coward. Preis: Preise: EZ / DZ 85 US $ pro Person.
  • Hotel Casa Maria, Ocho Rios – Port Maria Main Road, Castle Gardens. Tel.: 725-0156, Fax: 725-0157. 20 Zimmer, Restaurant, Bar, Pool, Konferenzraum, Strand. Preis: Preise: EZ 50-87 US $, DZ 62-99 US $.
  • B & B oRACABESSa, Mainstreet Oracabessa. Tel.: 4072345. 6 Zimmer. Alte Kolonialvilla mit Meerblick, schöne Veranda und Strandzugang, 2 Gemeinschaftsbäder. Preis: 1 DZ mit eigenem Bad, WiFi, Frühstück (not included - 6,50 $) aus deutscher Backstube, Warmwasser, DZ mit eigenem Bad 40 $, DZ mit Gemeinschaftsbad 30$.

Gesundheit[Bearbeiten]

Ärzte:

  • Port Maria Public Hospital, Trinity. Tel.: 994-2228, 994-2277.

Optiker:

  • Optical Solutions, 41-F Main Street. Tel.: 994-2416, 725-0812.

Zahnärzte:

  • Port Maria Dental Clinic, Stennett Street. Tel.: 994-2787.

Apotheken:

  • Clare´s Supermed Pharmacy, 12 Stennett Street. Tel.: 994-2386.
  • New Krissann Pharmacy, Manning Plaza. Tel.: 725-0418, 725-0905.
  • Port Maria Pharmacy, 7-11 Stennett Street. Tel.: 994-9290, Fax: 994-2340.
  • Parkway Pharmacy, Pioneer Plaza, Stennett Street. Tel.: 994-2037.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Banken:

  • National Commercial Bank, 8 Main Street. Tel.: 994-2219, 994-2551, Fax: 994-2380.
  • RBTT Bank, 51 Warner Street. Geldautomat.
  • Scotiabank, 57 Warner Street. Tel.: 994-2265, 994-2322.

Polizei:

  • Police Department, Main Street. Tel.: 994-2640, 725-0304.

Ausflüge[Bearbeiten]

  • Brimmer Hall Plantation, Free Hill. Tel.: 994-2309, Fax: 974-2309. Brimmer Hall liegt rund 5 km südöstlich von Oracabessa. Das einfache Plantagenhaus besteht nur aus dem Grundgeschoss. Es wurde im 18. Jahrhundert gebaut. Ursprünglich wurden von dort aus vier Plantagen mit zusammen über 1.000 ha Größe bewirtschaftet, alle befanden sich im Besitz von Zachary Bayley. Im Plantagenhaus befindet sich noch heute die Originaleinrichtung. Die ehemaligen Stallungen wurden umgebaut. Dort befinden sich nun 9 Verkaufsläden. Es finden Führungen über die Plantage und durch das Herrenhaus statt. Preis: Eintritt: 18 US $, Kinder 9 US $.
  • Galina Leuchtturm. Etwa 7 km nördlich von Port Maria am Galina Point steht dieser 12 Meter hohe Leuchtturm. Sein Licht ist nachts 19 km weit sichtbar. Das Baudatum ist nicht bekannt, ein Leuchtfeuer gibt es dort aber seit 1912. Der weisse Betonturm wird mit Solarstrom betrieben, er ist verschlossen, das Gelände aber frei zugänglich.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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