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Nachrichten:2025-01-01: Chemnitz, Gorizia und Nova Gorica sind 2025 europäische Kulturhauptstädte

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Neben vielen Kulturveranstaltungen werden auch Krieg und Frieden thematisiert.

Chemnitz (Deutschland), Gorizia (Italien), Nova Gorica (Slowenien), 01. Januar 2025. – 2025 gibt es wieder drei Kulturhauptstädte. Eine Besonderheit ist, dass Gorizia und Nova Gorica Nachbarstädte sind, die nur durch die Landesgrenze getrennt sind, aber unter dem Motto „Go! Borderless“ ihre Gemeinsamkeiten herausstellen wollen. Ziel der Ernennung und Förderung dieser Regionen ist es, die kulturelle Vielfalt Europas, die Gemeinsamkeiten europäischer Kulturen und das Gefühl der gemeinsamen europäischen Zugehörigkeit zu entwickeln.

Chemnitz ist bereits die vierte deutsche Kulturhauptstadt bzw. -region. Das Jahr wird am 18. Januar 2025 mit einer Eröffnungsshow im Bereich des Marx-Monuments auf mehreren Bühnen in der Innenstadt eingeleitet. In zahlreichen Veranstaltungen soll der Wandel von einer Industriestadt, die sie in den letzten anderthalb Jahrhunderten ausmachte, zur Kulturstadt verdeutlicht werden. Zu den Veranstaltungen gehören eine Edvard-Munch-Schau, Tanz-, Musik- und Kunstfestivals sowie der Kunst- und Skulpturenpfad „Purple Path“. So sollen auch Künstler vorgestellt werden, die in Chemnitz und der Umgegend lebten und wirkten, wie z.B. der Maler Karl Schmidt-Rottluff und der Architekt Frei Otto. Ein weiteres Thema wird Thema Krieg und Frieden sein. So wird es am 8. Mai 2025 ein europäisches Friedensläuten geben und das grenzüberschreitende Radrennen „European Peace Ride“ durchgeführt werden, das durchaus die Idee der Internationalen Friedensfahrt aufgreift.

Gorizia und Nova Gorica verstehen sich als gemeinsame Kulturhauptstadt. Ursprung war die österreichische Stadt und Grafschaft Görz, die seit dem 16. Jahrhundert zum Habsburgerreich gehörte und nach dem Zweiten Weltkrieg Italien zuerkannt wurde. Allerdings waren zu jener Zeit 60% der Einwohner der Stadt und der Region Slowenen, auch wenn die Stadt eher italienisch geprägt war. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel der Großteil der Umgegend von Gorizia an Jugoslawien, während die Stadt in Italien verblieb. Die Grenze zwischen beiden Staaten verläuft vor dem Bahnhof. 1947 entschied sich die jugoslawische Regierung, eine eigene Stadt – Nova Gorica – zu errichten, die unter Leitung des Architekten Edvard Ravnikar als moderne Stadt entwickelt wurde, die von Sachlichkeit und Funktionalismus geprägt war. So gab es kaum Gemeinsamkeiten zwischen beiden Städten, sogar die Katzen sollen sich unterschieden haben.

Die Umgegend von Gorizia/Nova Gorica zählte in der Zeit des Ersten Weltkriegs zu den am meisten umkämpften. Hier fanden die zwölf Isonzoschlachten im gleichnamigen Flusstal zwischen Italien und Österreich-Ungarn statt. So verwundert es nicht, dass Kriege und die unterschiedliche Vergangenheit in diesem Jahr thematisiert werden sollen.

Das Festjahr beginnt am 8. Februar 2025 mit einem gemeinsamen Festumzug durch beide Städte, der natürlich am Bahnhof beginnt. Weitere Höhepunkte werden der Friedensmarsch im Isonzotal und das Sting-Konzert am 9. Juli in der Villa Manin im italienischen Passariano werden.

Quellen

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