Nachrichten:2016-05-09: Ägyptische Museumslandschaft erweitert

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Verschiedene Museen zu unterschiedlichen Themen sollen Ägypten wieder attraktiver für Touristen machen.

Kairo (Ägypten), 09. Mai 2016. – In den letzten Wochen wurden mehrere Museen in Ägypten eröffnet oder nach umfangreicher Renovierung wieder für das Publikum zugänglich gemacht.

Neu- und wiedereröffnete Museen[Bearbeiten]

Nach umfangreicher Renovierung ist das Museum für Islamische Kunst wieder zugänglich.

Am 10. Januar 2016 wurde das Aswan Nile Museum (Documentary Museum of the High Dam and Aswan Reservoir) vom Premierminister Sherif Ismail eröffnet. Das Museum befindet sich in Assuan auf dem Nil-Ostufer am Ende des alten Staudamms. Das Museum widmet sich dem Bau und der Baugeschichte der Staudämme von Assuan, aber auch der Bevölkerung, Tradition und Kultur der Nilanrainerstaaten.

Am Eingang zum Tal der Wale, das zum Weltkulturerbe gehört, wurde am 17. Januar 2016 das erste Fossilienmuseum im Nahen Osten, das Fossils and Climate Change Museum, eröffnet. Gezeigt werden u. a. im Tal der Wale gefundene Fossilien. Das Spitzenexponat ist das Skelett eines 37 Millionen Jahre alten Wals und das Skelett eines Basilosaurus. Das Museum wurde mit italienischer Unterstützung errichtet.

Nach umfangreicher Renovierung und Neugestaltung wurde am 3. März 2016 das Ägyptische Eisenbahnmuseum wiedereröffnet. Es befindet sich am Ostende des Kairoer Hauptbahnhofs am Mīdān Ramsīs. Auf zwei Etagen werden verschiedene Dokumente, Zeugnisse und Modelle aus der etwa einhundertundfünfzigjährigen Geschichte der ägyptischen Bahnen gezeigt. Die Ausstellung ist in fünf Abteilungen untergliedert. Darunter befinden sich der Transport im alten Ägypten, die Entwicklung von Eisenbahnwaggons bis hin zu modernen Zügen, Modelle aller Eisenbahnbrücken Ägyptens und ein Abriss der internationalen Fluggeschichte.

Am 20. März 2016 weihte Ägyptens einstiger Antikenminister, Mamdouh Eldamaty, das Besucherzentrum von Tell el-ʿAmārna ein. Es liegt etwas abseits der archäologischen Stätte nördlich der Fährstation am Nilostufer. Das Zentrum gibt einen Einblick in die altägyptische Geschichte unter dem König Echnaton. Neben einer Kolossalstatue des Königs werden Büsten und Kleinstatuen von Mitgliedern der Königsfamilie, Repliken von Tempelteilen, Wohnhäusern und Möbeln gezeigt. Zum Besucherzentrum gehört eine Cafeteria.

Nach zweijähriger Renovierung wurde am 27. März 2016 vom Ägyptens neuen Antikenminister, Khaled El-Enany, das Museum für Islamische Kunst wiedereröffnet. Die Museumsfassade und viele Ausstellungsstücke wurden bei einem Autobombenanschlag auf das nahe gelegene Gebäude des ägyptischen Sicherheitsdienstes stark beschädigt. Das Museum gehört zu den bedeutendsten Museen seiner Art weltweit und zeigt jetzt etwa 5.000 Stücke zur islamischen Architektur und Kunst aus verschiedenen Ländern, hauptsächlich jedoch aus Ägypten.

Ein völlig anderes Museum wurde am 9. Mai 2006 vom Investitionsminister Dalia Khorshid eröffnet: das Museum of Egypt Exchange in Kairo zeigt Dokumente und Protokolle aus der 135-jährigen Geschichte der ägyptischen Börse.

Zukünftige Entwicklungen[Bearbeiten]

Die Überreste des antiken Leuchtturms können bisher nur von Tauchern besichtigt werden.
Das Ägyptische Museum soll zukünftig auch nachts geöffnet sein.

Die Idee eines Unterwassermseums der Stätten des alten Alexandria wurde erneut aufgegriffen, nachdem das Projekt über ein Jahrzehnt ruhte. Bisher sind die versunkenen Artefakte nur teilweise ausgestellt bzw. nur von Tauchern erreichbar. Bereits 2008 wurde ein Design für dieses Museum vom französischen Architekten Jacques Rougerie durch die Unesco und Ägypten ausgewählt. Das Museum soll im Osthafen der Stadt entstehen.

Binnen Jahresfrist soll in el-Qantara am Sueskanal ein Panorama und Museum zur ägyptischen Militärgeschichte entstehen. Es widmet sich der etwa 5000-jährigen Geschichte von den altägyptischen Reichen bis hin zur Neuzeit. Zum Projekt gehört die Einbindung des alten Horusweges, der als Handelsweg und Verteidigungslinie über den Isthmus von el-Qantara bis nach Südpalästina reichte. Etwa in der Art des Panorama-Museums in Madīnat Naṣr oder des Museum of European and Mediterranean Civilisations (MuCEM) in Marseille soll das Panaorama altägyptische Festungen präsentieren.

Die Generaldirektorin des Ägyptischen Museums, Somaia Abdel Samie, kündigte an, dass die Sicherheitsmaßnahmen des Museums verbessert werden sollen, damit zukünftig Touristen das Museum auch nachts besuchen können. Sie können somit ihre Aktivitäten aus der heißen Mittagszeit insbesondere im Sommer in die angenehmeren Abendstunden verlegen.

Quellen[Bearbeiten]