Nachrichten:2007-05-12: Direktverbindung von Ägypten nach Saudi-Arabien

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Ein neues, 3 Milliarden Euro teures Brückenprojekt soll langwierige Fährüberfahrten überflüssig machen. Das Projekt wird von ägyptischer Seite aber dementiert.

Scharm esch-Scheich (Ägypten), 12. Mai 2007. – An diesem Wochenende wird in Ras Humaid (Saudi-Arabien) im Besein des ägyptischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak und des saudi-arabischen Königs Abdullah der Grundstein für die 25 km lange „Brücke der Freundschaft und Hoffnung“ gelegt. Das 3 Milliarden Euro teure Projekt soll in vier Jahren fertig gestellt werden.

Die Brücke wird aus zwei Teilstücken bestehen: dem ersten zwischen Scharm esch-Scheich und der ägyptischen Insel Tiran im Golf von Aqaba und einem zweiten von Tiran nach Saudi-Arabien.

Nutznießer dieser neuen Strecke werden vor allem Mekka-Pilger und ägyptische Gastarbeiter sein, die bisher diese Strecke mit einer Fähre zurücklegen mussten. Immer wieder kommt es hier zu schweren Fährunglücken.

Update 19. Mai 2007[Bearbeiten]

Die offensichtlich von saudi-arabischer Seite lancierte Nachricht, die in wichtigen arabischen, ägyptischen (z.B. Al-Ahram) und europäischen Zeitungen verbreitet wurde, wird zum Politikum: die ägyptische Regierung hat wie alle Welt von der Grundsteinlegung aus der Zeitung erfahren. In einem Interview am Sonntag mit der Zeitung Al-Messa dementierte der ägyptische Staatspräsident Hosni Mubarak die Meldung: „Es werden keine Brücken gebaut … Die Idee ist inakzeptabel … Sie würde Scharm esch-Scheich ruinieren … So etwas werde ich niemals zulassen.“ Damit ist wohl in erster Linie der Tourismus gemeint, den die Zerstörung der Unterwasserwelt hart treffen würde.

Die politischen Beziehungen zwischen Ägypten und Saudi-Arabien dürften damit auf dem Tiefpunkt angekommen sein, weil Ägypten seine (vormalige) politische Vorherrschaft durch Saudi-Arabien bedroht sieht.

Auch Israel meldet sich zu Wort: Zum einen befürchtet man eine Behinderung des Schiffsverkehrs, zum anderen erkennt man einen Verstoß gegen das ägyptisch-israelische Friedensabkommen. Allerdings dementieren ägyptische Offizielle, dass Israel Druck auf Ägypten ausgeübt hätte.

Es gäbe zwar auch jetzt schon die Möglichkeit, Saudi-Arabien von Ägypten aus entlang der Nordküste des Sinai zu erreichen, was aber an der politschen Lage im Grenzdreicheck Ägypten, Gaza, Israel, Jordanien und Saudi-Arabien scheitert.

Quellen[Bearbeiten]