Zum Inhalt springen

Nachrichten:2007-01-31: Taucher im Roten Meer verunglückt

Aus Wikivoyage
Reisenachrichten > 2007 > Januar 2007 > 2007-01-31: Taucher im Roten Meer verunglückt

Mehrere Taucher sind in den letzten drei Wochen im Roten Meer verunglückt. Ursachen waren fehlende Ortskenntnis und fehlendes Sicherheitsbewusstsein.

Taucher am Wrack der Dunraven, Ras Mohammed

Marsa Alam (Ägypten), 30. Januar 2007. – Bei zwei Tauchunfällen in den letzten drei Wochen sind fünf Taucher verunglückt. Zahlen, die erschrecken müssen, ist doch jetzt absolute Vorsaison in Ägypten.

Über den ersten Fall berichtet die ägyptische Al-Ahram Weekly. Am 6. Januar wurden vier Taucher, zwei Russen, ein Niederländer und ihr ägyptischer Guide, in Marsa Alam vermisst. Trotz des Einsatzes eines Hubschraubers und 15 Booten konnten sie nicht gefunden werden. Wie erst später bekannt wurde, konnte sich einer der Taucher an Land retten, die anderen wurden als tot erklärt. Sie wurden entweder vergessen oder abgetrieben. Derartiges passiert immer wieder, insbesondere im Süden des Roten Meeres.

In vielen Fällen werden Taucher abgetrieben, häufig werden Strömungsverhältnisse völlig unterschätzt. Man erlebt immer wieder, dass sich die Strömungen an der Wasseroberfläche deutlich von denen in der Tiefe unterscheiden. Zum anderen können Strömungen auch innerhalb eines Tages wechseln. Besonders gefährlich werden an Riffenden zusammenlaufende Strömungen, die dann in die Tiefe führen.

Von einem weiteren Fall berichtet die österreichische Kleine Zeitung. Ein Steirer Installationsunternehmer ist am Blue Hole (Dahab) verunglückt. Sein Tauchpartner konnte nicht nachvollziehen, wie es dazu kommen konnte. Hierzu muss man wissen, dass sich das Blue Hole in 56m Tiefe befindet. Die beteiligten Taucher verstießen offensichtlich gleich gegen zwei Sicherheitsregeln: zum einen beträgt die maximale Tauchtiefe für Sporttaucher 30 m, zum anderen benötigt man für Höhlentauchgänge eine Spezialausbildung bzw. -ausrüstung.

In beiden Fällen sprechen die Agenturen zwar von erfahrenen Tauchern. Sicherheitsbewusst waren sie aber nicht.

In einem Artikel im Spiegel Online geht Arnd Petry der Frage nach, ob es nicht lebensrettende Systeme zumindest im Falle abgetriebener Taucher gäbe. Er bejaht die Frage, nennt aber auch die Kosten für derartige Systeme, die schnell 15.000€ erreichen. Es ist unwahrscheinlich, dass sich sehr viele Tauchbasen in Ägypten diese Geräte zulegen, dafür ist der Preiskampf um die Taucher viel zu hart.

So empfiehlt es sich, sich bereits vor dem Urlaub über die Ausstattung und Erfahrungen der gewählten Tauchbasen zu informieren. Die Verwendung eigener Ausrüstung und Tauchgänge in der Heimat vor dem Urlaub können hilfreich sein.

Quellen

[Bearbeiten]