Mount Carmel National Park

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Der Mount Carmel National Park ist ein Nationalpark im nördlichen Israel, er umfasst einen Grossteil des Karmelgebirges in der Nähe von Haifa.

Hintergrund[Bearbeiten]

Blick über Hai Bar Carmel

Die bewaldeten Karmelhöhen, welche dank der für Israel relativ häufigen Regengüsse außerordentlich grün sind, wurden 1971 unter Schutz gestellt, das Naturschutzgebiet umfasst eine Fläche von 84 km². Das Schutzgebiet umfasst einen Großteil des Karmelgebirges, die von Drusen bewohnten Dörfer Isfiya und Daliyat auf dem Bergrücken sind vom Schutzgebiet ausgenommen.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Mittelmeerküste um Haifa im Nordwesten Israels war eine der bereits früh von zionistischen Siedlern bewohnten Regionen. Das nahe Zichron Ya'akov wurde von Baron Edmond James de Rotzhschild 1882 gegründet und wurde eines der Zentren des Weinbaus; in den Dreißigerjahren siedelten sich zahlreiche zionistisch gesinnte Juden auf den Karmelhöhen an, nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Unabhängigkeitskrieg kam es zum Landabtausch mit dem Ziel, einen möglichst großen Anteil des Karmel unter Schutz zu stellen.

Den größten Rückschlag erlebte der Nationalpark durch einen großen Waldbrand im Jahre 2010: Nach einigen Dürrejahren brach im Unterholz unter den Pinien auf dem Karmel ein Brand aus, der Brand erreichte die Südbezirke von Haifa, ihm fielen auf 35 km² 40 % der Flora und Fauna des Karmelgebirges zum Opfer, Schätzungen sprechen von 5 Mio. zerstörten Bäumen. Langsam beginnt sich die Vegetation von den Schäden zu erholen, es wird noch einige Zeit dauern, bis man wieder im Schatten der hohen Bäume wandern kann.

Landschaft[Bearbeiten]

Der gut 20 km lange und bis 8 km breite Gebirgszug erhebt sich an der Mittelmeerküste bis auf eine Höhe von 550 m ü.M., die Stadt Haifa liegt am Nordwestabhang. Der Karmel zieht in Richtung Südwesten und entfernt sich zunehmend von der Küste, die fruchtbare Küstenebene wird nach Süden breiter.

Flora und Fauna[Bearbeiten]

Hai Bar Carmel: "Besucher" auf dem Geiergehege

Die Karmelhöhen sind grossenteils baumbestanden, nachdem ein Grossteil des Waldbestands beim Grossbrand 2010 zerstört wurde, hat eine Erholung eingesetzt, anstelle der Pinien wachsen nun vermehrt Bäume, die ursprünglich auf dem Karmel heimisch waren.

In der Aufzuchtstation Hai Bar Carmel werden in einem Zuchtprogramm Herden von in Israel ausgestorbenen Tieren grossgezogen, die wieder ausgewildert werden sollen, daneben gehören neben dem mesopotamischen Damwild auch Adler und Geier.

Klima[Bearbeiten]

Auf dem Karmel herrscht Mittelmeerklima, die Mitteltemperaturen liegen um 15° von Dez.-März und um 25° von Juni-Oktober, Niederschlage fallen im Vergleich mit dem übrigen Israel in den Monaten Oktober - März relativ reichlich, Schnee sehr selten.

Anreise[Bearbeiten]

Von der Hauptstrasse 4 aus (resp. der Ausfahrt Symbol: AS Atlit Interchange der Küstenautobahn 2) führt die Strasse 721 vorbei an Beit Oren auf den Karmel. Die Strasse trifft auf die Strasse 672, die auf den Karmelhöhen entlangführt. Nach Nordwesten führt sie in Richtung Haifa, bei der auf der Höhe gelegenen Universität Haife erreicht sie das Stadtgebiet. Nach Südosten führt die Strasse 672 durch die Drusendörfer Isfya und Daliyat und weiter zur Kreuzung Elyakim Interchange der Hauptstrasse 70.

Gebühren/Permits[Bearbeiten]

Der Zugang zu den Wanderrouten durch die Karmelhöhen sind in der Regel frei, für den Parkbesuch mit einem Privatfahrzeug sind Parkgebühren von 37 NIS pro Fahrzeug zu berappen.

Mobilität[Bearbeiten]

Die Karmelhöhen laden zu ausgedehnten Wanderungen ein, so führt auch der Israel National Trail durch den Karmel. Die kurvenreichen Strassen werden von den Radfahrern der Region gern als Herausforderung angenommen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Mukhraka Kloster mit der Elias-Kirche
Hai Bar Carmel: Visitor Center
mesopotamischer Damhirsch
kretischer Steinbock (Capra aegagrus creticus)
"Besucher" auf dem Geiergehege
Geier über dem Karmel
  • der 1 Wanderparkplatz Nahal Oren an der Straße 721 in der Nähe der Oren Junction ist ein geeigneter Ausgangspunkt für Wanderungen im Wadi Oren. Die 2 Ezba Cave ist in ca. 30 Minuten erreichbar (Taschenlampe mitnehmen).
  • 3 Mishmar HaCarmel , vom Aussichtspunkt aus schöne Aussicht in den Karmel, etwas nördlich liegen das 4 Monument zu Ehren der bei der Bekämpfung des Waldbrands 2010 Verstorbenen. In der Nähe der Straße liegen die 5 Kdumim Quarries , hier wurden schon in byzantinischer Zeit Steinquader gewonnen.
  • ein weiteres 6 Parkplatzareal liegt in der Nähe der Karmel Universität an der Strasse 672. Hier beginnen etliche Wanderwege und auch die Zufahrt zum Naturpark Hai Bar Carmel.
  • der 7 Nesher Park liegt an der Straße 705, die vom Karmelrücken hinab zum Ort Nescher führt. Der vom Jewish National Fund eingerichtete Park ist ein beliebtes Naherholungsgebiet, besonders bekannt sind die 8 Hängebrücken über das Tal mit dem im Sommer meist ausgetrockneten Bach im Nahal Katja.
  • der 9 Keren Carmel Forest liegt südöstlich der Drusendörfer, vom Parkplatz Keren Carmel an der Straße 672 führt ein grün-weiß markierter Weg zu einem Aussichtspunkt auf einer Erhebung. In der Nähe des Wegs liegen in den Felsen geschlagene 10 antike Grabkammern .
  • ebenfalls im Südosten liegt das 11 Karmeliterkloster Mukhraka , die arabische Bezeichnung "Platz des Verbrennens" erinnert daran, dass an dieser Stelle das Feuer vom Himmel gefallen war, welches das Opfer des Elia verzehrte, als er die Baalspriester herausforderte. Eine Statue im Hof erinnert an diese Begebenheit. Das Kloster ist auf einer Zufahrt vom Ort Daliyat aus erreichbar.

Hai Bar Carmel[Bearbeiten]

Im Carmel Wildreservat ("Hai Bar Carmel") werden in einem umzäunten Gebiet verschiedene in Israel früher heimische Tierarten im Rahmen eines Aufzuchtsprogramms gehegt, nachdem die Herden oder Gruppen eine entsprechende Größe erreicht haben, werden die Wildtiere an die Lebensumstände in Freiheit gewöhnt und eine Auswilderung in ihren früheren Habitaten angestrebt.

12 Hai Bar Carmel. Tel.: +972 (0)4-832-0648, Fax: +972 (0)4-984-3144. Geöffnet: zugänglich am SA, sonst nur auf Anmeldung (Tel., email). Preis: 22/10 NIS.

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Im Wildreservat werden Gruppen von in Israel ausgestorbenen Tierarten angezüchtet, auf ein Leben in Freiheit vorbereitet und die Tiere in den israelischen Naturparks ausgewildert mit dem Ziel, in Zukunft wieder eine überlebensfähige Population herauszuziehen.
Beim Parkeingang sind Informationen erhältlich, ein Video (Sprache auf Wunsch auch englisch) informiert über die Bemühung der Wiederansiedlung ausgerotteter Tierarten im Karmelgebiet, die Tiere können in Gehegen gesehen werden. Am Shabbat jeweils um 10.00 und 14.00 h werden Führungen in hebr. Sprache durchgeführt, mit etwas Glück findet sich in der Gruppe jemand, der hebr. / englisch übersetzt. Auch beim Parkpersonal sind Englischkenntnisse vorhanden.
Zu sehen sind: mesopotamisches Damwild (die ersten Tiere der Herde wurden in der Zeit nach dem Sturz des Schahs von Persien nach Israel gebracht), Rehe (in Israel ausgerottet), Kretischer Steinbock (wurde als nicht endemisch eingestuft und die Tiere der Herde werden nicht ausgewildert); an Greifvögeln werden (See-)Adler und Geier aufgezogen; neu kam ein Gehege für Feuersalamander dazu.
Bezüglich der Greifvögel wurde in Zusammenarbeit mit einem lokalen Schlachtbetrieb eine Raubvogelfütterungsstation eingerichtet, in der Geier ihre Nahrung finden. Die Zusammenarbeit mit den lokalen Landwirten wurde gesucht, nachdem sich erwiesen hatte, dass eine Aktion eines Landwirts mit vergifteten Ködern die halbe Population an Geiern eines Landes ins Verderben ziehen kann. Für die Hochspannungsmasten wurden rötliche Kunststoffabdeckungen für die Isolatoren entwickelt und die Geier daran gewöhnt, dass sie nur auf diesen Abdeckungen gefahrlos landen können, ohne sich bei einem Kurzschluss lebensgefährliche Verbrennungen zuzuziehen.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Wandern im Karmelgebirge
  • Besuch des Wildreservats Hai Bar Carmel jeweils am Samstag.
  • Besichtigung der zahlreichen Höhlen, von denen etliche Spuren prähistorischer Besiedelung zeigten.

Einkaufen[Bearbeiten]

  • Lebensmittel und Getränke sind im nahen Haifa, den Drusendörfer und anderen Dörfern der Umgebung erhältlich.

Küche[Bearbeiten]

  • die Drusendörfer sind bekannt für die Drusische Küche, die in vielen Gaststätten angeboten wird.

Unterkunft[Bearbeiten]

Hotels und Herbergen[Bearbeiten]

  • zahlreiche Hotels und Bed & Breakfasts gibt es in Haifa

Camping[Bearbeiten]

  • 1 Mishmar HaCarmal Campground. Tel.: +972 (0)4-822-0005, Fax: +972 (0)4-822-0003. Geöffnet: So-Do 09.00-17.00h, Fr 09.00-14.00h, Sa und Feiertage 10.00-19.00h. Preis: 50/40 NIS.
    , Zeltplatz in der Nähe einer ehem. Karawanserei, nur für Gruppen zugänglich.
  • im Carmel National Park gibt es noch weitere "Overnight Campgrounds".

Sicherheit[Bearbeiten]

  • die Sicherheitslage ist unbedenklich, bei Gewittern oder massiven Regenfällen können die Aufstiege zum Carmel rutschig werden, Absturzgefahr! In der trockenen Sommerzeit herrscht massive Waldbrandgefahr, einem solchen Brand ist 2010 ein Grossteil des Parkgebiets zum Opfer gefallen. Keine Feuer entfachen, keine Zigarettenstummel wegwerfen!

Ausflüge[Bearbeiten]

  • ebenfalls in der Karmelregion liegt der Nationalpark Nahal Me'arot, in dem die von prähistorischen Menschen bewohnten Höhlen zu besuchen sind.

Literatur[Bearbeiten]

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