Makhtesh Katan
Der Makhtesh Katan (auch Small Crater, hebr. הַמַּכְתֵּשׁ הַקָּטָן) ist der kleinste der drei Erosionskrater (Makhteshim) im zentralen Negev, sein Gebiet ist als Nationalpark unter Schutz gestellt.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die Makhteshim sind ein für die Negevwüste (und den Sinai) typisches geologisches Phänomen, die - obwohl sie wie Meteoriteneinschlags- oder vulkanische Krater imponieren - auf einem ganz anderen Weg entstanden sind.
Die Erosionskrater sind alle in gleicher Weise entstanden: das Urmeer lagert ein Sediment ab, welches zu Kalkstein wird, der darunterliegende Sand wird zu Sandstein verdichtet. Durch eine Faltung haben sich Erhebungen in nordöstlich - südwestlicher Richtung gebildet, welche sich als Inseln im Urmeer erheben und erodieren, wodurch der Sandstein freigelegt wird. Mit der Eröffnung des Jordangrabens und Anhebung des Plateaus weicht der Meeresspiegel zurück, die zum Jordangraben laufenden Bäche haben den weichen Sandstein über Jahrmillionen ausgespült, die von der Kalksteindecke vor der Erosion geschützten Kraterränder blieben bestehen und entwickelten sich zu den Bergen am Kraterrand.
Geschichte
[Bearbeiten]Von jüdischen Forschern wurde der Kleine Makhtesh im Jahre 1942 erstmals vermessen.
Unmittelbar westlich des Makhtesh verläuft die Old Road to Eilat: die heute als 227 bezeichnete Straße wurde von der Britischen Mandatsregierung 1927 erbaut und war zunächst grob geschottert: sie verband Kurnov (mit der Polizeistation, heute Mamshit) mit der Arava-Senke und Eilat (damals als Um el Rashrash bezeichnet). Im Jahre 1949 wurde die Straßenverbindung von der Golan-Brigade in der "Operation Ovdah" (Eroberung des südlichen Negev bis Eilat im Unabhängigkeitskrieg) genutzt und 1950 asphaltiert. Bis zum Straßenneubau mit dem "Freedom Ascent", dem Anstieg durch den Makhtesh Ramon nach Mitzpe Ramon, im Jahre 1953 blieb das schmale Strässchen die Hauptverbindung nach Eilat.
Landschaft
[Bearbeiten]Der Makhtesh Katan ist der kleinste der drei grossen Erosionskrater, er misst 5 x 7,7 km, der Höhenunterschied zwischen dem ebenen Grund des Kraters (um 0 m) und den umgebenden Bergklippen (ca. 480 m ü.M.) beträgt knappe 500 m.
Der Ausgang des Makhtesh wird von einer relativ engen Schlucht im Südosten gebildet, das nur zeitweise Wasser führende Nahal Hatzera verlässt hier den Krater, der letzte Strassenabschnitt wurde zum Schutz vor Unterspülungen mit Beton gesichert. Im Südwesten liegt auf einer Klippe der Makhtesh Katan Lookout.
Flora und Fauna
[Bearbeiten]Im trockenen Kratergrund (im Nahal Hatzera, das den Krater entwässert, fliesst nur in der Zeit von Regenfällen in den Wintermonaten Wasser) wächst nur in den Winter- / Frühlingsmonaten etwas Wüstenvegetation (saharo-arabische Flora), neben einigen Sträuchern finden sich im Krater wenige Bäume.
Klima
[Bearbeiten]Im Makhtesh herrscht arides Wüstenklima, die jährliche Niederschlagsmenge ist hier im nördlichen Negev sehr gering.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem öffentlichen Verkehr
[Bearbeiten]In der Wüstenstadt Dimona besteht Anschluss an das israelische Eisenbahnnetz, die nur selten bediente Bahnlinie (sie dient vorwiegend dem Gütertransport) verkehrt bis Be'er Scheva. Von Dimona aus ist der Makhtesh Katan praktisch nur mit dem Privatfahrzeug erreichbar.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Zum Makhtesh Katan Lookout am Klippenrand gelangt man, indem man von Dimona aus auf der 25 ostwärts fährt, an der Rotem Junction biegt man auf die in südlicher Richtung führende 206 ein. Die schmale 227 führt zwischen Abschnitten von militärischem Sperrgebiet ("Firing Zone") nach Südosten; auch wenn sie mit einem Fahrverbot belegt ist, kann man bis zur Abzweigung zum Lookout fahren. Ab der mit Old Road to Eilat bezeichneten Strecke geht eine rot-weiss markierte Schotterpiste zum Small Makhtesh Lookout ab.
Die Weiterfahrt auf dem alten Scorpions Ascent ("Ma'ale Aqqrabim") ist zwischenzeitlich (2018) mit einem Fahrverbot belegt und gesperrt.
Um zum Kratergrund zu gelangen, ist eine längere Wegstrecke über den Südostzugang zu bewältigen, wenn man nicht zu Fuß in den Kratergrund absteigen will. Von der Hauptstraße 25 von Dimona in die Aravasenke führt eine nur zu Anfang asphaltierte, aber mit dem Privatwagen gut fahrbare Schotterstraße zur aus dem Makhtesh führenden Schlucht.
Gebühren/Permits
[Bearbeiten]Der Zugang in den ganzen Makhtesh Katan ist frei, die unter Schutz stehenden Anteile dürfen nur vom Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang besucht werden.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Zufahrt zum Makhtesh ist mit dem Privatwagen gut fahrbar, die Zufahrtspiste in den Makhtesh zum bezeichneten Parkplatz ist aufgrund von ausgewaschenen Bodenwellen nur noch mit vierradgetriebenen Fahrzeugen mit hoher Bodenfreiheit fahrbar. Mit dem Privatwagen parkt man am besten kurz vor dem Wendeplatz auf der betonierten Zufahrt am Aus- oder Zugang des Kraters. Die kurze Wegstrecke in den Makhtesh selbst ist problemlos zu Fuß zurückzulegen, im Maktesh Katan kann man sich ohnehin nur zu Fuß fortbewegen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- vom 1 Makhtesh Katan Lookout, der über eine Schotterpiste und einen kurzen Fussweg von der Strasse 227 erreicht werden kann, ergibt sich ein eindrücklicher Ausblick in den Makhtesh.
- der Israel National Trail, der Aufstieg aus dem Grund des Makhtesh erfolgt auf dem 1 Eli Ascent erreicht die Höhe der Klippe über dem Krater ein wenig nördlich.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Wandern im Makhtesh Katan: der Kleine Makhtesh mit seinen verschiedenfarbigen Felsformationen gilt als einer der landschaftlich schönsten Erosionskrater
Einkaufen
[Bearbeiten]Die nächsten Möglichkeiten zum Einkaufen von Alltagsbedarf bestehen im Städtchen Dimona, allenfalls im Tankstellenshop an der HaArava Junction zwischen den Strassen 25 und 90.
Küche
[Bearbeiten]Im Makhtesh Katan gibt es keine Möglichkeiten zum Einkehren, Snack Bars und Restaurants finden sich in Dimona.
Unterkunft
[Bearbeiten]Camping
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]- Kriminalität ist in der Negevwüste kein Problem, wenn auch davon abgeraten wird, Wertsachen offensichtlich im Fahrzeug liegenzulassen. Gefahr droht in der Wüste eher durch Hitze und Flüssigkeitsmangel, über die Sicherheitsmassnahmen informiert der Artikel Wandern in Israel.
Ausflüge
[Bearbeiten]- ebenso sehenswert sind die Erosionskrater Makhtesh Ramon und Makhtesh Gadol.
- nicht weit entfernt im Nordwesten liegen die Ausgrabungen der Nabatäerstadt 1 Mamshit (in der Nähe von Dimona)