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Isṭabl ʿAntar

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Felsengräber von Istabl Antar
Isṭabl ʿAntar · إسطبل عنتر
Speos Artemidos
GouvernementMinyā
Einwohnerzahl
Höhe78 m
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Isṭabl ʿAntar

Istabl Antar (arabisch: إسطبل عنتر, Isṭabl ʿAntar, „der Stall des ʿAntar“), auch Speos Artemidos, die „Grotte der Artemis“, ist eine archäologische Stätte in Mittelägypten südlich von Benī Ḥasan östlich des Nils. Das Felsheiligtum für die Löwengöttin Pachet und einige inschriftenlose Gräber befinden sich auf der Südseite des Wadis Batn el-Baqara (arabisch: وادي بطن البقرة, Wādī Baṭn al-Baqara, „das Tal des Kuhbauches“). Der Name ʿAntar geht auf einen vorislamischen Dichter zurück.

Hintergrund

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Das Gelände wurde insbesondere im Alten und im Neuen Reich als Friedhof genutzt. In römischer Zeit wurde hier auch eine Tiernekropole insbesondere für Katzenmumien angelegt.

An dieser Stelle ließ die Pharaonin Hatschepsut (18. Dynastie) in ihrem 7. bzw. 8. Regierungsjahr einen Felsentempel für die Löwengöttin Pachet anlegen. Neben Hatschepsut wird auch ihr Stiefsohn, der spätere Pharao Thutmosis III., im Tempel mit genannt. Unter Sethos I. erfolgte eine Rekonstruktion des Tempels, wobei er Kartuschen der Hatschepsut durch seine eigenen ersetzen ließ.

Die Löwengöttin Pachet („die Kratzende“) wurde insbesondere hier in der Gegend von Benī Ḥasan als „Herrin der Wüste, die inmitten der östlichen Wüste haust“ verehrt. Unter den Ptolemäern erfolgt ihre Gleichsetzung mit der Göttin Artemis. Ihre Verehrung setzt sich in römischer Zeit fort, in der ihr zu Ehren Katzenfriedhöfe angelegt werden.

Anreise

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Die Anreise erfolgt üblicherweise im Taxi von el-Minyā aus auf der neuen Asphaltstraße. Je nachdem, ob man noch weitere Ziele erreichen möchte oder mit mehreren Personen reist, beträgt der Preis für das Taxi ca. LE100 – 150. Man lässt die archäologische Stätte von Benī Ḥasan hinter sich und erreicht zuerst 1 Benī Ḥasan asch-schurūq (27° 54′ 41″ N 30° 51′ 54″ O), das östliche bzw. neue Beni Hasan, und fährt am Friedhof von Scheich Ahmad, der zu Beni Hasan gehört, vorbei. Die letzten Meter östlich des Dorfes 2 Dirwa (27° 54′ 16″ N 30° 52′ 49″ O), arabisch: دروة, Dirwa, muss man auf einer Sandpiste zurücklegen. Eine Weiterfahrt zu südlicher gelegenen Dörfern und archäologischen Stätten ist nicht möglich.

Man sollte im Bereich des Dorfes Dirwa nicht vergessen, unterwegs nach den Wächtern zu suchen, damit sie den Tempel aufschließen können. Es ist günstig, wenn im Taxi noch Platz für die Wächter ist, damit sie nicht laufen müssen.

Mobilität

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Der Wüstenuntergrund ist im Bereich von Isṭabl ʿAntar sehr fest, so dass man selbst mit einem PKW bis zum Tempel fahren kann.

Sehenswürdigkeiten

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Fassade des Felstempels der Hatschepsut
Vorhalle des Felstempels der Hatschepsut
Durchgang von der Vorhalle zum Sanktuar
Sanktuar im Felstempel der Hatschepsut

Die Hauptsehenswürdigkeit ist der 1 Tempel der Hatschepsut, Thutmosis’ III. und Sethos’ I. (27° 54′ 15″ N 30° 52′ 23″ O) für die Löwengöttin Pachet. Der Eintritt ist kostenlos, die Wächter freuen sich aber über ein kleines Bakschisch.

Der Tempel besteht aus einer breiten Querhalle. Die 15m breite Fassade des Tempels wird von vier Hathorpfeilern eingenommen. Weitere vier Hathorpfeiler, die allerdings nur noch fragmentarisch vorhanden sind, unterteilten die Vorhalle. Über dem Eingang zum Tempel befindet sich eine Inschrift der Hatschepsut, in der sie über die Lage Ägyptens unter den Hyksos-Herrschern ca. ein Jahrhundert zuvor und ihre Taten für die Rekonstruktion, den Erhalt und die Errichtung verschiedener Heiligtümer in Mittelägypten berichtet. Die Hathorpfeiler enthalten Widmungsinschriften.

Umfangreiche Dekoration enthält die Rückwand der Vorhalle. Auf der linken Wandhälfte sind u.a. der Gott Thot vor der Götterneunheit (links) bzw. die Göttinnen Weret-Hekau (die „Zauberreiche“) und Pachet und der Pharao vor Amun-Re (rechts) dargestellt. Auf der rechten Wandhälfte erblickt man den Pharao zwischen Amun-Re, Weret-Hekau und Pachet (links) bzw. den Pharao vor einer Göttin bzw. den Pharao vor Thot.

Von der Vorhalle führt ein schmaler Gang in das Allerheiligste (Sanktuar), an dessen Rückwand sich eine dekorierte Nische befindet. Auf den Pfosten des Durchgangs findet man Darstellungen Sethos’ I. vor Pachet und auf dem Sturz eine Doppelszene mit der Darstellung des Sedfestlaufes (Lauf anlässlich des Krönungsjubiläums) des Pharao Sethos I. zu Pachet. Auf der linken Seite des Durchgangs erkennt man den vor Pachet Wein opfernden Pharao und eine 19-spaltige Inschrift. Auf der rechten Seite des Durchgangs ist der Pharao dargestellt, wie er Pachet eine Klepshydra (Wasseruhr) opfert. An der Decke des Durchgangs wurden Geier dargestellt. Der Schrein im Allerheiligsten besitzt nur wenig Dekoration, so eine Widmungsinschrift Sethos’ I. und die Darstellung der Pachet auf dem linken Schreinpfosten. Der Schrein diente wohl der Aufnahme einer Götterstatue, sicher die der Pachet.

Bei Rückfrage an die Wächter können auch einige kleinere Gräber am selben Berghang besichtigt werden. Ein einräumiges Grab mit einer kleinen Nische in der Rückwand weist eine sehr geschwärzte Dekoration auf. Bei genauerer Betrachtung können allerdings durchaus sehenswerte Bilder und verblasste Inschriften in einem hellen Blauton ausgemacht werden.

Unterkunft

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Unterkunftsmöglichkeiten bestehen in el-Minyā.

Ausflüge

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Der Besuch von Isṭabl ʿAntar lässt sich mit dem Besuch des Klosters Deir Aba Hōr in Sawāda und den archäologischen Stätten von Zāwiyat el-Maiyitīn und Benī Ḥasan verbinden.

Literatur

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Informationen zum Felsenheiligtum findet man nur in der wissenschaftlichen Literatur:

  • Fakhry, Ahmed: A new speos from the reign of Hatshepsut and Thutmosis III at Beni-Hasan. In: Annales du Service des Antiquités de l’Égypte <Cairo>, Bd.39 (1939), S.709 – 723, eine Tafel (englisch).
  • Blumenthal, Elke; Müller, Ingeborg; Reineke, Walter F. (Hrsg.): Urkunden der 18. Dynastie: Übersetzung zu den Heften 5–16. Berlin: Akademie-Verl., 1984, S.41 – 47, Inschrift Nr. 120.
  • Fairman, H. W.; Grdseloff, B.: Texts of Hatshepsut and Sethos I inside Speos Artemidos. In: Journal of Egyptian Archaeology <London>, Bd.33 (1947), S.12 – 33, Tafeln.
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