ʿAin Bisāi
ʿAin Bisāi · عين بساي | |
Gouvernement | Neues Tal |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | 62 m |
ʿAin Bisāi |
Die Quelle und archäologische Stätte 'Ain Bisai (auch Ain/Ayn Ebsai, Ain Ibsai, Ain Bsai, ʿAyn Ibsāwī, arabisch: عين بساي, ʿAin Bisāi oder عين إبساي, Ain Ibisāi) befindet sich etwa 10 Kilometer südwestlich von el-Farāfra in der Wüste, etwa auf halben Weg zwischen der heutigen Straße und dem el-Quss-Abū-Saʿid-Plateau.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die Quelle von ʿAin Bisāi wurde bereits vom deutschen Afrikaforscher Gerhard Rohlfs (1831–1896) auf seiner Expedition 1873–1874 besucht.[1] 1897 wurde sich auch dem britischen Geografen Hugh J.L. Beadnell (1874–1944) beschrieben und kartografiert.[2] Sein Landsmann William Joseph Harding King (1869–1933) nannte sie zwar auch, ohne sie jedoch bei seinem Aufenthalt 1912 besucht zu haben.[3]
Als archäologische Stätte wurde sie aber von ihnen nicht erkannt. Dies gelang erst dem ägyptischen Ägyptologen Ahmed Fakhry (1905–1973), der die archäologischen Stätten der Senke el-Farāfra auflistete. Eine archäologische Erforschung fehlt aber bis heute.
Beadnell führte aus, dass ihm die Einwohner von el-Farāfra berichteten, dass die Quellen von ʿAin Bisāi, ʿAin el-Bilād, ʿAin Bischwī (ʿAin Bischoi) und ʿAin esch-Scheich Marzūq in antiker, wohl römischer, Zeit angelegt wurden. Die Brunnenschächte wurden regelmäßig von Tauchern gereinigt.
Anreise
[Bearbeiten]Die Anreise kann nur mit einem geländegängigen Allradfahrzeug oder einem Motorrad erfolgen. Der Fahrer sollte ortskundig sein.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]ʿAin Bisāi war bis in die 1980-er-Jahre die bedeutendste archäologische Stätte in der Senke el-Farāfra, bis ihr das Wādī el-Ubeiyiḍ mit seinen prähistorischen Funden den Rang abgelaufen hat.
In ʿAin Bisāi befinden sich ein Friedhof, mehrere inschriftenlose Felsengräber, die Überreste von Lehmziegelgebäuden, ein Brunnen und etwa 150 Meter nordöstlich die Ruinen einer kleinen Kalksteinkapelle.
Im Bereich der Stätte befindet sich die Quelle ʿAin Bisāi, deren Quellteich acht Meter tief ist.
Auf dem Weg hierher befindet sich bei ʿAin el-Ḥagar (عين الحجر) ein Totenfeld.
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Antike Siedlungsreste in ʿAin Bisāi
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Antikes Felsengrab in ʿAin Bisāi
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Totenfeld von ʿAin el-Ḥagar
Küche
[Bearbeiten]Verpflegung muss mitgeführt werden. Die Abfälle sollten mit zurückgenommen und nicht in der Wüste verstreut werden. Restaurants und Imbissstände gibt es nur in der Stadt Farāfra.
Unterkunft
[Bearbeiten]Unterkünfte gibt es nur in der Stadt Farāfra.
Ausflüge
[Bearbeiten]Die archäologische Stätte lässt sich zusammen mit anderen Brunnenarealen wie ʿAin Gallaw und ʿAin el-Ḥadīq im Süden der Stadt el-Farāfra besuchen.
Literatur
[Bearbeiten]- Cairo: The American Univ. in Cairo Pr., 1974, ISBN 978-9774247323, S. 163 (englisch). : The oases of Egypt. Vol. II: Bahrīyah and Farafra Oases.
Einzelnachweise
[Bearbeiten]- ↑ Rohlfs, Gerhard (Hrsg.): Physische Geographie und Meteorologie der Libyschen Wüste : nach Beobachtungen, ausgeführt im Winter 1873-74 auf der Rohlfs’schen Expedition. Cassel: Fischer, 1876. Die Quelle ist in einer Handzeichnung aufgeführt. ;
- ↑ Cairo: National Printing Department, 1901, Geological survey report ; 1899, pt. 3, ISBN 978-1436857314, S. 10–12, Tafel II. : Farafra Oasis : its topography and geology.
- ↑ London: Seeley, 1925, ISBN 978-1850779575, S. 229. : Mysteries of the Libyan Desert.