Scheich Ḥamad

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Blick auf die archäologische Stätte von Athribis
esch-Scheich Ḥamad · نجع الشيخ حمد
Atripe · Atrība · Athribis
GouvernementSōhāg
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Scheich Ḥamad

Esch-Scheich Hamad (arabisch: ‏نجع الشيخ حمد, Nagʿ asch-Schaich Ḥamad, „Weiler asch-Schaich Ḥamad“) ist ein Dorf im ägyptischen Gouvernement Sōhāg auf der Westseite des Nils. Im Westen des Dorfs befindet sich die archäologische Stätte des antiken Athribis aus griechisch-römischer und byzantinischer Zeit mit den Überresten des Tempels der Repit.

Hintergrund[Bearbeiten]

Karte
Lageplan von esch-Scheich Ḥamad

Lage[Bearbeiten]

Das Dorf esch-Scheich Ḥamad befindet auf der Westseite des Nils im Gouvernement Sōhāg, etwa 4,5 km Luftlinie südwestlich der Gouvernementshauptstadt 1 Sōhāg , 3 km südöstlich vom 1 Weißen Kloster (‏الدير الأبيض‎) und reichlich anderthalb Kilometer westlich vom Dorf 2 Wanīna (‏ونينة, ​auch Wannīna) . Esch-Scheich Ḥamad befindet sich am Rand des Fruchtlands, während die archäologische Stätte bereits in der Wüste gelegen ist. Etwa 150 m westlich der archäologischen Stätte beginnt bereits das Westgebirge Gebel Adrība.

Südlich von esch-Scheich Ḥamad befindet sich im Westgebirge noch die Nekropole von el-Hagārsa/el-Hagārisa.

Namen der Stätte[Bearbeiten]

...

Und was ist mit Athribis, griechisch: Ἄθριβις? Heute würde man sagen: es ist ein Fake. Es gibt keine Quelle, dass dieser Name irgendwann in der Vergangenheit für diesen Ort benutzt worden wäre.[1] Die Bezeichnung gibt es erst seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und dürfte auf eine Verwechslung mit dem gleichnamigen Athribis auf dem Tell Atrīb im Norden von Banhā im Nildelta zurückzuführen sein.

Geschichte[Bearbeiten]

Im Bereich der archäologischen Stätte wurde wohl zu Beginn der ptolemäischen Zeit eine Siedlung angelegt. Ein Kalksteinblock Nektanebos’ II. könnte bereits auf einen Beginn am Ende der 30. altägyptischen Dynastie hindeuten.[2]

Anreise[Bearbeiten]

Das Dorf erreicht man mit einem PKW oder Taxi von Sōhāg aus auf der Straße zum Weißen Kloster, die parallel zu einem Kanal verläuft. Bei 1 26° 31′ 40″ N 31° 39′ 24″ O zweigt man nach Süden ab. Die Straße folgt immer noch dem Kanal. Das Dorf esch-Scheich Ḥamad erreicht nach 2,5 km.

Mobilität[Bearbeiten]

Im Dorf gibt es asphaltierte Straßen und festgefahrenen Pisten. Auf einer Piste im Süden des Dorfs gelangt man zur archäologischen Stätte. Die archäologische Stätte ist nicht behindertengerecht.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Im Dorf[Bearbeiten]

Im Dorf gibt es mehrere Moscheen, darunter die 2 Große Moschee (‏المسجد الكبير, ​al-Masǧid ak-Kabīr) und die 3 Moschee der Familie Tammām (‏مسجد آل تمام, ​Masǧid Āl Tammām). Im Nordwesten des Dorf befindet sich sein 1 Friedhof.

Westlich vom Dorf[Bearbeiten]

Die archäologische Stätte ist seit 2022 für Besucher zugänglich. Die Stätte ist täglich von 9:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt LE 150 für Ausländer, LE 75 für ausländische Studenten und LE 20 für einen Parkplatz (Stand 12/2023).

Die Stätte befindet sich westlich des Dorfs und des Fruchtlandsaums etwa auf Höhe des südlichen Endes des Dorfs. Der 2 Zugang zur archäologischen Stätte befindet sich im Süden. Auf dem Areal befindet sich im Südosten ein überdachter 3 Parkplatz.

Tempel der Repit[Bearbeiten]

Grundplan des Tempels der Repit
  • 2 Tempel der Repit (Tempel des Auletes) . Der 45 × 75 m große Tempel wurde unter Ptolemaios XII. Neos Dionysos, genannt Auletes, „Flötenspieler“, (Regierungszeit 80/76–58 v. Chr.) aus lokalem Kalkstein errichtet und einst von einer Lehmziegelmauer umgeben. Der Tempel war für die Göttertriade (Götterdreiheit) Min-Re, seiner Gefährtin Repit (Triphis) und ihrem Kind Qerendja-pa-chered („Kolanthes-das-Kind“) bestimmt. Aufgrund des aufgrund des Kaiseredikts von Theodosius I., Gratian und Valentinian II. um 380 wurde der Tempelkult eingestellt. Wohl etwa gleichzeitig wurde um den Tempel ein Nonnenkloster angelegt, das Tempelräume u. a. als Arbeitsräume und Ställe genutzt hat. (26° 30′ 41″ N 31° 39′ 55″ O)
Die Dekoration vollzog sich etwa über zwei Jahrhunderte. Die Darstellungen in den Innenräumen im erhabenen Relief stammen ebenfalls von Ptolemaios XII. Die Außenwände und Säulen wurden von den römischen Kaisern Tiberius (Regierungszeit 14–37 n. Chr.), Caligula (37–41), Claudius (41–54), Vespasian (69–79), Titus (79–81) und Domitian (81–96) im versenkten Relief dekoriert. Hier aufgefundene Inschriftenblöcke des Hadrian (117–138) sind möglicherweise hierher verschleppt worden und gehören nicht zum Tempel. In den Reliefs werden hauptsächlich Opfer- und Ritualhandlung der Könige dargestellt und die Sockel mit Nilgöttern, Feldgöttinnen und Gaugöttern dekoriert.
Im Süden des Tempels befindet sich der Pronaos mit zweimal sechs Säulen. Die Fassade besteht aus Schrankenwänden mit den (einstigen) Hathorsäulen. Es folgt das Haupthaus, das ungewöhnlicherweise mit einem etwa 1,6 m breiten Säulenumgang versehen ist, wie man ihn z. B. nur vom Tempel aus Wadi Halfa-West kennt. Wegen dieses Umgangs wurde der Tempel gelegentlich auch als Geburtshaus bezeichnet.
Dem Pronaos folgen ein säulenloser Saal – wohl mit der Funktion eines Hypostyls –, der Opfersaal C1, der Saal der Götterneunheit C2 und drei weitere hintereinander liegende Räume D1–D3. Letztere Räume sind vielleicht Kulträume für die Göttertriade, bzw. der letzte das Sanktuar. Weitere Räume, die als Magazine für den Tempelkult dienten befinden sich an den Seiten, z. B. die Stoffkammer E3 auf der östlichen Seite. Auf der westlichen Seite befindet sich als letzter Raum die sog. Puntkammer F6 mit Darstellungen von Weihrauch- und Myrrhenbäumen, die sonst in Göttertempeln nicht dargestellt werden.
Vom Säulenumgang sind drei Kapellen an der Rückwand des Tempelhauses erreichbar. Zu den bedeutenden Inschriften gehört die für den Gott Min im östlichen Säulenumgang. Sie besteht aus 110 Textspalten auf einer Länge von 21,40 m und ist die vollständigste ihrer Art.

Weitere Stätten in der Ebene[Bearbeiten]

  • Freilichtmuseum. Die Steinblöcke im Steinlager neben dem Tempel wurden bei der Freilegung des Tempels geborgen.
  • 3 Römische Kapelle. Sie befindet sich im Bereich der Prozessionsstraße zum Monumentaltor. (26° 30′ 39″ N 31° 39′ 59″ O)
  • 4 Monumentaltor Ptolemaios’ IX. Vor dem Tor, das offensichtlich zum Felsentempel für die Götter von Athribis führt, befinden sich die Prozessionsstraße und eine Freitreppe. (26° 30′ 39″ N 31° 39′ 58″ O)
  • Überreste des Nonnenklosters. Das Kloster wurde wohl um 380 n. Chr. angelegt, nachdem der Repittempel seinen Betrieb eingestellt hatte, und wohl im Mittelalter als Folge der arabischen Eroberung aufgegeben. U. a. mit einer dreischiffigen 5 Basilika vor der Südseite des Repit-Tempels und das 6 Refektorium an der nordöstlichen Außenseite des Tempels. Unmittelbar nordöstlich vom Refektorium befindet sich die sog. 7 6-Pfeiler-Halle.

Stätten am Hang des Westgebirges[Bearbeiten]

Dieser Teil wurde hauptsächlich für Bestattungen genutzt. Auf einer Länge von 1,7 km wurden bisher etwa 700 Gräber aufgefunden.

  • 8 Tempel für die Götter von Athribis (auch Tempel des Physkon (Ptolemaios VIII. Euergetes II.), fälschlicherweise Tempel des Askleipios). Ein Vorhof führt zum unter Ptolemaios IX. errichteten Felsentempel mit seiner Felsenfassade mit Halbsäulen mit Palmblattkapitellen. Im Felsen folgen zwei Felsräume und eine Kultnische. Zum Tempel gehört das vorgenannte zeitglich errichtete Monumentaltor. Im Hof wurde ein Teil einer Hohlkehle aus Granit aus der Zeit des Königs Apries (26. Dynastie) durch Petrie vorgefunden. Der zugehörige Tempel soll nach Petries Ansicht in unmittelbarer Nähe gestanden haben. (26° 30′ 38″ N 31° 39′ 55″ O)
  • 9 Nordgrab. Inschriftenloses Grab mit Palmblattsäulen an der Fassade. (26° 30′ 37″ N 31° 39′ 54″ O)
  • 10 Grab des P-Heriseschta oder seines Vaters Ib-Pmeny (auch Zodiac-Grab oder Grab des Mery-Hor). Das (geschlossene) Grab besteht aus einer unregelmäßigen Kammer mit einer Nische in der Rückwand. An der rechten Seitenwand sind P-Heriseschta und Ib-Pmeny zu sehen, die von Horus und Anubis im Beisein weiterer mythischer Personen geführt werden. An der Stirnseite werden Osiris, Isis und Nephthys von den Seelen von Pe und Nechen angebetet. An der Decke wurden zwei Tierkreisdarstellungen angebracht. Die Rückwand der Nische beten P-Heriseschta und Ib-Pmeny eine Gottheit zwischen Mehit und Isis an. An den Seiten sind Klagefrauen vor Osiris und Anubis bzw. Sokar zwischen einer Göttin, Isis und Heket zu sehen. (26° 30′ 35″ N 31° 39′ 57″ O)

Küche[Bearbeiten]

Restaurants gibt es in Sōhāg.

Unterkunft[Bearbeiten]

Unterkunftsmöglichkeiten bestehen in Sōhāg, Asyūṭ oder Luxor.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

Die Besichtigung von esch-Scheich Ḥamad lässt sich mit der des Weißen und des Roten Klosters sowie von Sōhāg und Achmīm verbinden.

Weblinks[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Petrie, W[illiam] M. Flinders ; Walker, J[ames] H[erbert] ; Knobel, E. B.: Athribis. London: Quaritch, 1908, British School of Archaeology in Egypt ; 14.
  • Leitz, Christian ; Mendel, Daniela ; El-Sayed, Rafed ; Müller, Marcus u. a.: Athribis. Le Caire: Inst. Français d’Archéologie Orientale, 2010–2022. Bisher 7 Bände, die noch unterteilt sind.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Gardiner, Alan H.: The Supposed Athribis of Upper Egypt. In: The Journal of Egyptian Archaeology (JEA), ISSN 0075-4234, Bd. 31 (1945), S. 108–111, JSTOR 3855394.
  2. El Sayed, Rafed: Ancient Athribis : The Historical Background. In: El Sayed, Rafed (Hrsg.): Athribis ; 1: General site survey 2003 - 2007 : archaeological & conservation studies; the gate of Ptolemy IX., architecture and inscriptions. Le Caire: Inst. Français d’Archéologie Orientale, 2012, S. 7, 33, Abb. 1.1.10.
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