Lutherweg Sachsen-Anhalt

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Wegzeichen mit dem typischen "L"

Der Lutherweg Sachsen-Anhalt ist eine 2008 geschaffene Pilgerroute zu den Wirkungsstätten des Reformators Martin Luther. Die zwei Routen in Sachsen-Anhalt führen über eine Strecke von 410 Kilometer von Mansfeld über Eisleben nach Wittenberg. Der Weg ist mit einem grünen „L“ in Fraktur gekennzeichnet. Die Verlängerung in Sachsen beläuft sich auf eine Strecke von 340 Kilometern und in Thüringen sind es 1.010 km.

Hintergrund[Bearbeiten]

Der Überlieferung nach soll Martin Luther (1483–1546) am 31. Oktober 1517, einen Tag vor Allerheiligen, eigenhändig ein Thesenpapier an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg genagelt haben, in dem er in 95 Thesen den geschäftsmäßigen Handel mit Ablassbriefen brandmarkte. Das Ereignis wurde aber erst posthum 1540 in einer Notiz von Luthers Sekretär Georg Rörer erwähnt. Unabhängig davon wurden diese Thesen später veröffentlicht und Gegenstand öffentlicher Diskussionen in ganz Deutschland.

Diese kirchenkritische Diskussion und die Rückbesinnung auf die biblische Botschaft des Evangeliums führten zur Abkehr von Rom bzw. der katholischen Kirche und der Bildung der evangelischen bzw. protestantischen Kirche.

Der Thesenanschlag wird von evangelischen Christen in Deutschland zum Gedenken an Luthers Reformation gefeiert. In den deutschen Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist der 31. Oktober offizieller Feiertag. In Baden-Württemberg ist an diesem Tag schulfrei, in Niedersachsen können Schüler während des Gottesdienstes vom Unterricht freigestellt werden. In der Schweiz gilt der erste Sonntag im November als Reformationstag.

Im Jahr 2017 jährt sich der Thesenanschlag zum 500. Mal. Die Bildung des Lutherwegs ist eine der Aktivitäten zur Vorbereitung dieses Jubiläums. In Verhandlungen zwischen den Landesregierungen Sachsen und Sachsen-Anhalt wurde der Lutherweg 2010 nach Sachsen verlängert.

Routen[Bearbeiten]

Der Lutherweg Sachsen-Anhalt verbindet auf zwei Routen die Lutherstädte Eisleben, wo Luther am 10. November 1483 geboren wurde und am 18. Februar 1546 62-jährig starb und Wittenberg, seiner hauptsächlichen Wirkungsstätte. Im westlichen Abschnitt zwischen Stolberg über Mansfeld und Eisleben bis Höhnstedt gibt es eine Route. In Höhnstedt teilt sich der Lutherweg in eine Nordroute über Bernburg, Köthen, Dessau und eine Südroute über Halle, Bitterfeld, jeweils nach Wittenberg. Dabei nutzt die nördliche Route den Fürst-Franz-Weg.

Nordroute[Bearbeiten]

Nordroute
Lutherstadt Wittenberg (Stationen 1–5: Lutherhaus, Melanchthonhaus, Stadtkirche, Cranachhöfe, Schlosskirche) – Coswig (Anhalt) (6: St.-Nicolai-Kirche) – Wörlitz (7: St.-Petri-Kirche) – Dessau (8–12: Wörlitzer Gartenreich, Johannbau, St.-Johannis-Kirche, Georgium, Palais Dietrich – Roßlau (13: St.-Marien-Kirche (Rosslau) – Zerbst (14–16: Francisceum, Kirchen St.-Nicolai und Trinitatis, St.-Bartholomäi-Kirche) – Steckby (17: Radfahrerkirche St.-Nicolai) – Reppichau (18: Museum Sachsenspiegel) – Köthen (19–21: St.-Jakobs-Kirche, Kirche St. Agnus, Bachgedenkstätte) – Wohlsdorf (22: Wohlsdorfer Kirche) – Bernburg (Saale) (23–24: Schloss, St.-Marien-Kirche) – Wettin (25: St.-Nikolai-Kirche) – Unterrißdorf (26: „Kalte Stelle“ und Dorfkirche) – Lutherstadt Eisleben (27–31: St.-Petri-Pauli-Kirche, Geburtshaus, St.-Andreas-Kirche, Sterbehaus, St.-Annen-Kirche) – Mansfeld (32–34: Schloss, Elternhaus, Kirche St. Georg) − Stolberg (Harz) (35: Stolberg)

Der Lutherweg beginnt am Lutherhaus in der Collegienstrasse, Wittenberg und folgt dem Strassenzug Collegienstrasse/Schloss-strasse nach Westen. Dabei berührt er (ggf. mit kurzen Abstechern) die Stationen:

Wittenberg[Bearbeiten]

Lutherhaus
  • Station 1: 1 Lutherhaus, Collegienstraße 54. Tel.: +49 (0)3491 4203118, E-Mail: Als Augustinerkloster 1504 gebaut, lebte Luther hier als Mönch seit 1508 mit Unterbrechungen, seit 1511 dauerhaft. Nach Auflösung des Klosters und Luthers Familiengründung 1525 Schenkung des Hauses an Luther zum privaten Eigentum durch Kurfürst Johann. Luther lebte hier bis zu seinem Tode, danach noch etwa 20 Jahre seine Erben. Dann Nutzung und Umbau durch die Universität, seit 1815 schrittweiser Umbau zur Gedenkstätte. Weitgehend original erhalten die Wohnstube, sonst Museum zur Reformationsgeschichte und Leben und Wirken Luthers. Herausragende Objekte sind die Holzkanzel aus der Stadtkirche, Gemälde 10-Gebote-Tafel von Lucas Cranach d.Ä., Kaiserbrief Luthers an Karl V. (Unesco-Weltdokumentenerbe) Geöffnet: 1. April bis 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr; vom 1. November bis 31. März Dienstags bis Sonntags von 10 bis 17 Uhr. Preis: Eintritt 8,- €, ermäßigt 6, Schüler 5 €, Familienkarte 14,- €, Kombiticket für Melanchthonhaus und Lutherhaus 10,- €.
  • Station 2: 2 Melanchthonhaus, Collegienstraße 60. Tel.: +49 (0)3491 4203110, Fax: (0)3491 4203270, E-Mail: mit einer Ausstellung über den Reformator Philipp Melanchthon, der in diesem Haus lebte und starb. Die Universität errichtete das Gebäude 1536 für Melanchthon, um ihn an Wittenberg zu binden. Geöffnet: 1. April bis 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr; vom 1. November bis 31. März Dienstags bis Sonntags von 10 bis 17 Uhr. Preis: Eintritt 6,- €, ermäßigt 4 €, Familienkarte 14,- €, Kombiticket für Melanchthonhaus und Lutherhaus für 8,- €.
St. Marien Wittenberg
  • Station 3: 3 Stadtkirche St. Marien, Kirchplatz. Ältestes noch erhaltene Bauwerk in Wittenberg, heutige äussere Gestalt ca. 1450. In dieser Kirche wurde Weihnachten 1521 erstmals das protestantische Abendmahl in beiderlei Gestalt gereicht. Die Innenausstattung stammt -nach einem Bildersturm 1522- aus den Jahren nach der Reformation. Reformationsaltar von beiden Lukas Cranach 1547, mit Tryptichon, die Sakramente Abendmahl, Taufe und Beichte darstellend. In der Kirche befinden sich weitere Cranachgemälde, u.a. der Eberepitaph (Weinberg). An der Südostecke aussen Schmähinschrift und Relief ("Judensau"). Die beiden markanten Türme beherbergen eine bis 1945 bewohnte Türmerwohnung. Geöffnet: Besucher Ostern bis Oktober tgl. 10-18 (So. ab ca. 1130), Nov bis Ostern 10-16 (So. ab ca. 1130). Preis: Eintritt frei für Einzelreisende, täglich 15 Uhr Führungen 4 €.
  • Station 4: Die Cranach-Höfe sind die Wirkungsstätten von Lucas Cranach d.Ä. und seiner Nachkommen, insbesondere Lucas Cranach d.J., der die Malerwekstatt fortführte. Lucas Cranach d.Ä. war Hofmaler des Kurfürsten und väterlicher Freund (auch Trauzeuge) Luthers. Als Portraitmaler und Drucker verdiente er ein Vermögen beim Merchandising der Reformation.
4 Cranachs Welt, Markt 4. Tel.: +49 (0)3491-420 1911, E-Mail: multimedial und anschaulich aufbereitete Ausstellung zum vielfältigen Wirken Cranachs als Maler, Drucker, Apotheker, Kaufmann, Unternehmer, zu seinen Gemälden und deren Entstehung, Maltechniken, Farbmischungen. Geöffnet: täglich 10-17 (So. ab 13) Uhr, Nov-April Montags geschlossen. Preis: Eintritt 5 €, erm. 4 €. .
5 Cranach-Hof, Schlossstrasse 1. Geöffnet: Hof frei zugänglich.
  • Station 5: 6 Schlosskirche. Tel.: +49 (0)3491-402585, E-Mail: Von Friedrich dem Weisen 1489-1509 erbaut als Schloss- und Universitätskirche; Nach Norden die Tür, an die Luther am 31. Oktober 1517 seine berühmten 95 Thesen angeschlagen haben soll. Im Inneren die Gräber u.a. von Luther, Melanchthon und der Kurfürsten Friedrich dem Weisen und Johann dem Beständigen. Kirche und Thesentür wurden 1760 zerstört und im 19. Jh wiederhergestellt bzw. als Ruhmeshalle der Reformation wiederaufgebaut. Geöffnet: Ostern bis Oktober Montags bis Samstags von 10 bis 18 Uhr (Sonntags ab 11.30). November bis Ostern bis 16 Uhr. Preis: Einzelpersonen freier Eintritt, Führungen 4 €, Turmbesteigung begrenzt möglich.

Wittenberg - Dessau[Bearbeiten]

Der Lutherweg folgt der Trasse des Elbe-Radweg bzw. des Europaradweg R1, beginnend mit der Unterführung zum alten Hafenbecken, folgt diesem und verläuft dann durch die westlichen Vororte Kleinwittenberg und Piesteritz. In Piesteritz durch das Industriegebiet ist der Weg entlang der Bundesstrasse B 187, verlässt diese vor Apollensdorf nach Süden und führt über die Alte Dorfstrasse, Apollensdorf südlich um den Vorort und dann auch um Griebo herum. Westlich von Griebo trifft er wieder auf die Bundesstrasse, die hier auf dem hohen Ufer der Elbe verläuft. Der dort befindliche Aussichtspunkt Schöne Aussicht macht mit dem Blick über den Elbbogen in die Auenlandschaft seinem Namen alle Ehre. Dann verlassen Luther- und die Radwege die Bundesstrasse wieder und folgen dem Elbbogen südlich um die im Wald gelegene Coswiger Herzklinik herum und erreichen über den Elbdeich Coswig von Osten her. Zu Martin Luthers Zeiten war dies bereits Ausland: Zwischen Griebo und Coswig verlief die Grenze zwischen Kursachsen mit Wittenberg als Hauptstadt und den anhaltinischen Fürstentümern, deren Grenzen und Territorien sich durch häufige Erbteilungen, Zusammenlegungen, Überschreibungen permanent änderten. Zur Zeit der Reformation gehörte Coswig zu Anhalt-Köthen.

  • Station 6: * 7 Kirche St. Nikolai. Tel.: +49 (0)34903-62938. Die Kirche „St. Nicolai" in ihrer heutigen Gestalt ist aus dem 17. Jahrhundert und steht auf den Grundmauern einer Klosterkirche des Dominikanerinnenklosters aus dem 13. Jahrhundert, die 1547 im Schmalkaldischen Krieg zerstört wurde. Luther predigte hier vor den anhaltinischen Fürsten, von denen einer (Wolfgang von Anhalt-Köthen), zu dem Coswig seinerzeit gehörte, in seinem Territorium bereits 1526 die Reformation einführte. Im Inneren sehenswerter Taufstein, barocke Empore und Chorgestühl, Cranach-Epitaphe.

Der Lutherweg führt aus Coswig durch die Elbauen heraus zur Fähre nach Wörlitz. Am Wörlitzer Ufer führt er, wieder gebündelt mit den Radwegen, entlang der Strasse nach Wörlitz und erreicht nach etwa 4 Kilometern die Wörlitzer Anlagen linkerhand. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten durch die Wörlitzer Anlagen zur nächsten Station zu kommen (der Lutherweg verläuft offiziell am Rand der Anlagen an Orangerie und Rousseau-Insel vorbei weiter über den Berting Richtung Dessau).

  • Station 7: 8 St. Petrikirche, Kirchgasse 34. Tel.: +49 (0)34905-20093, E-Mail: spätgotische Kirche 1804-1809 am Rande des Wörlitzer Parks auf den Grundmauern einer ins 12. Jh. zurückreichenden Kirche errichtet mit weit sichtbarem 66 m hohem Kirchturm. Aufstieg zum Turm als Bibelausstellung ("Bibelturm"), in der Kirche Luther-Triptychon von Lucas Cranach d.Ä. aus dem Jahr 1547. Im Vorgängerbau predigte Luther 1532 von den anhaltinischen Fürsten. Geöffnet: Palmsonntag bis Mitte Oktober 11-17 Uhr. Preis: Kirche Eintritt frei, Aufstieg Kirchturm 2 €, Führung 1 €.
  • Station 8: Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich: Seit Erreichen des Wörlitzer Elbufers quert der Lutherweg das während der Aufklärung in der 2. Hälfte des 18. Jh angelegte Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Rund 250 Jahre jünger als Luther, ist ein sachlicher Zusammenhang etwas an den Haaren herbeigezogen. Immerhin ist es Unesco-Weltkulturerbe und liegt auf dem Weg.

Der Lutherweg folgt dem Elbdeich (Berting und Fliederwall) nach Vockerode, südlich um den Ort herum und kreuzt die Autobahn Berlin-München. Östlich der Autobahn verläuft der Weg über den Sieglitzer Berg, ein waldreicher gestalteter Landschaftspark mit einem kleinen klassizistischen Landsitz, in den sich der Fürst der Aufklärung und Gestalter des Gartenreichs Leopold III. von Anhalt-Dessau gerne zurückzog, auch zu diplomatischen Verhandlungen. Über Forsthaus Leiner Berg erreicht der Lutherweg die Muldeaue, zweigt an der Saugartenallee in Richtung Luisium ab, ein weiterer Landschaftspark im englischen Stil. Durchs Luisium am Dessauer Vorort Waldersee und der Jonitzer Mühle vorbei durch die Wasserstadt erreicht der Lutherweg die Dessauer Innenstadt an der Tiergartenbrücke.

Dessau[Bearbeiten]

  • Station 9: 9 Museum für Stadtgeschichte im Johannbau, Schloßplatz 3a. Tel.: +49 (0)340-800 3790, E-Mail: Der Johannbau ist der älteste und einzig noch erhaltene Teil des Dessauer Residenzschlosses. Um 1530 unter dem Fürsten Johann IV. von Anhalt (daher der Name) im Stil der frühen sächsischen Renaissance errichtet. Johann und sein gemeinsam regierender Bruder Georg III. führten in Anhalt-Dessau 1532 die Reformation ein. Nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg in den 1990er-Jahren von aussen denkmalgerecht saniert, beherbergt der Johannbau das Museum für Stadtgeschichte, von dem sich ein Teil der Ausstellung der Reformation widmet. Temporär sind auch die bedeutendsten Stücke aus der Anhaltischen Gemäldegalerie hier während der Bausanierung des Schloss Georgium untergebracht. Geöffnet: Mi-So 10-17. Preis: Eintritt 4,50 € (mit Dessau-Card frei).
  • Station 10: 10 Johanniskirche, Johannisstraße. 1702 geweihte Kirche der lutherischen Christen von Dessau. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bis 1955 wieder aufgebaut. Sehenswert wegen dreier Cranach-Gemälde (ursprünglich in der Marienkirche: Christus am Ölberg, Abendmahlsgemälde, Kreuzigungsgemälde) Geöffnet: Mai bis Oktober 11-12, 15-17. Preis: Spenden erbeten.
  • Station 11: 11 Anhaltische Gemäldegalerie, Puschkinallee 100. Tel.: +49 (0)340-613874. Im Schloss Georgium, klassizistischer Bau von Erdmannsdorff für Prinz Johann-Georg von Anhalt-Dessau befindet sich die bedeutendste Gemäldegalerie der Region. Zahlreiche Cranachs (u.a. der Fürstenaltar, einst in der Wittenberger Schlosskirche), niederländische Meister des 17. und 18. Jh, Tischbein mit Portraits der Fürstenfamilie. Die ständige Sammlung des Schlosses Georgium ist bis auf Weiteres (mit Stand August 2016 kann kein Datum genannt werden) wegen Sanierungs-​ und Bauarbeiten geschlossen. Greatest Hits sind interimsmässig im Museum für Stadtgeschichte im Johannbau ausgestellt. Geöffnet: vorübergehend geschlossen.
  • Station 12: 12 Palais Dietrich, Zerbster Strasse 35. Tel.: (0)340-204 2448. Barockes Stadtpalais um 1750 für Prinz Dietrich von Anhalt-Dessau (1702-1769), später Schule (Philatropinum), Sitz der Amal ienstiftung, heute Wissenschaftliche Bibliothek der Anhaltischen Landesbücherei. Umfangreiche Sammlung, u.a. der bibliophile Nachlass des Dessauer Reformationsfürsten Georg III mit umfangreichen Dokumenten Luthers. Eines der hier aufbewahrten Stücke, eine studentische Mitschrift der Römerbrief-Vorlesung Martin Luthers aus 1515/16 ist im Oktober 2015 in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen worden. Geöffnet: Bibliothek : Mo, Di, Do, 10-18; freier Zugang zum Treppenhaus, sonst nicht allgemein zugängliche Bibliotheksräume. Preis: es wird kein Eintritt erhoben.

Dessau - Zerbst[Bearbeiten]

  • Station 13: 13 St. Marien Roßlau, Große Marktstraße 9, 06862 Roßlau. Tel.: +49 (0)34901-949330. Vorgängerbauten der heutigen Kirche datieren bis ins 13. Jh. zurück, Zerstörung 1626, Neubau 1854. Taufglocke ca. 1000 Jahre alt, Cranach-Portrait Luthers. Direkten Bezug zur Kirche hatte Luther nicht, er soll in der Nähe mal übernachtet haben. Geöffnet: Besuch nach Vereinbarung.

Zerbst[Bearbeiten]

  • Station 14: 14 Francisceum, Weinberg 1, 39261 Zerbst/Anhalt. Tel.: +49 (0)3923-4228. Franziskanerkloster aus dem 13. Jh., 1526 nach der Reformation aufgelöst, beherbergen die Gebäude seither eine höhere Schule, zeitweise die anhaltische Landesuniversität, heute ein Gymnasium. Zerbst war zur Zeit der Reformation unter der geteilten Herrschaft drei anhaltinischer Fürsten, von denen aber keiner in Zerbst residierte. Entsprechend konnte die Stadt sich vergleichsweise frei entfalten und nahm bereits 1522 als erste Stadt Anhalts die Reformation an. Auf dem Gelände befindet sich auch das Museum für Stadtgeschichte der Stadt Zerbst. Die Öffnungszeiten und Preise beziehen sich auf das Museum. Geöffnet: Museum tgl. 11-16, Mrz-Okt bis 17, Mo geschlossen. Preis: Museum 4 €, Gelände frei zugänglich.
  • Station 15: Hier sind die beide nahe beieinander liegenden Kirchen St. Nikolai (Ruine) und St. Trinitatis zusammengefasst.
15 St. Nikolai, Schleibank. Die einstige Rats- und Stadtkirche wurde um 1430 auf den Grundmauern älterer Kirchen als gotische Hallenkirche erbaut. Die einst grösste Kirche Anhalts fiel dem schweren Bombenangriff auf Zerbst am 16. April 1945 zum Opfer und ist seither Ruine. Nur der Nord- und Südturm ist seither, ohne den früheren mittleren Glockenturm, saniert und mit Dächern gesichert. Da Zerbst sehr früh die Reformation angenommen hatte, dürfte dies die erste Kirche ausserhalb Kursachsens gewesen sein, in der das lutherische Abendmahl in beiderlei Gestalt gereicht wurde. Geöffnet: als Ruine gegen unbefugtes Betreten gesichert.
16 Kirche St. Trinitatis, Rennstrasse 7/9. Tel.: +49 (0)3923-48 61 368, E-Mail: Barocker Zentralbau mit Grundriss eines griechischen Kreuzes von 1693. Erbaut für die lutherische Gemeinde in einer Zeit, da in Anhalt-Zerbst die reformierte Kirche Amtskirche war. Nach Kriegszerstörung weitgehend original wieder aufgebaut, allerdings mit Verlust zahlreicher Kunstschätze. Geöffnet: Mo.-Fr. 08:00-12:00 Uhr, Sa.-So. 13:00-17:00 Uhr (April-Oktober).
  • Station 16: 17 Kirche St. Bartholomaei, Schlossfreiheit 3 (Pfarramt). Tel.: +49 (0)3923-785966. Die ehemalige Hofkirche St. Bartholomäi, deren Ursprünge ins 13. Jahrhundert zurückreichen, war eine dreischiffige Basilika. Stark zerstört im 2. Weltkrieg, wurde sie verkleinert wiederaufgebaut. Der frei stehende Glockenturm im Nordosten ist erhalten. Geöffnet: Mo-Fr 9-13 oder n.V.

Zerbst - Köthen[Bearbeiten]

  • Station 17: 18 Radfahrerkirche St. Nikolai, Zerbster Strasse, Steckby. Tel.: +49 (0)39244 243 (Pfarramt Steutz), E-Mail: Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert, heute als Radfahrerkirche am Elberadweg gelegen. Geöffnet: April - Oktober tgl. 8-18 Uhr. Preis: Eintritt frei.
  • Station 18: 19 Freilichtmuseum Reppichau, Akener Strasse, Reppichau. Tel.: +49 (0)34909 803, Fax: (0)34909 70700, E-Mail: Das Dorf Reppichau ist Geburtsort von Eike von Repgow, des Verfassers des "Sachsenspiegels". Der Sachsenspiegel, geschrieben ca. 1220-1235, gilt als das früheste Gesetzbuch der Geschichte und bildete über viele Jahrhunderte Basis der Rechtsprechung in Kursachsen. An zahlreichen Stationen im Ort werden das Buch und sein Verfasser nachgezeichnet. Geöffnet: April-Okt. tgl 10-12 u. 13-17 Uhr, Nov.-März tgl von 9-16 Uhr.

Köthen[Bearbeiten]

  • Station 19: 20 St. Jakobskirche, Marktplatz, Köthen. Tel.: +49 (0)3496 214157. gotische Hallenkirche, 1516 vollendet (die stadtbildprägenden Kirchtürme allerdings erst 19. Jahrhundert), Fürstengruft mit Gräbern mehreren Generationen Anhalt-Köthener Fürsten. Anhalt-Köthen unter seinem Fürsten Wolfgang hatte bereits 1525 die Reformation eingeführt und war damit das erste Territorium im Heiligen Römischen Reich ausserhalb Sachsens, das sich zum lutherischen Glauben bekannte. Geöffnet: Mai-Okt tgl. 10-16. Preis: Eintritt frei, Turmbesteigung 2 €.
  • Station 20: 21 Kirche St. Agnus, Stiftstrasse 12, Köthen (Pfarramt). Tel.: +49 (0)3496 212084, Fax: (0)3496 405680, E-Mail: Pfarrkirche der lutherischen Gemeinde aus dem Ende des 17. Jh., als die Amtskirche Anhalt-Köthens reformiert war. Barockkirche, Abendmahlgemälde von Lucas Cranach d.J., Wirkungsstätte des Hofkapellmeisters Johann Sebastian Bach. Geöffnet: Mai-Okt Di-Sa 10-12 und 13-16.
  • Station 21: Bachgedenkstätte

Köthen - Bernburg[Bearbeiten]

  • Station 22: 22 Ev. Kirche Wohlsdorf, Dorfstraße 41, 06406 Bernburg OT Wohlsdorf. Tel.: +49 (0)3471 3469311, E-Mail: Dorfkirche mit einer Glocke von 1518, gleichalt wie die Reformation. Geöffnet: 9-12, 16-20 (Apr.-Okt).

Bernburg[Bearbeiten]

  • Station 23: 23 Museum Schloss Bernburg, Schlossstraße 24, 06406 Bernburg (Saale). Tel.: +49 (0)3471 625007, Fax: +49 (0)3471 625007. Das Museum beherbergt neben Stücken zur Regionalgeschichte eine mineralogische Sammlung, Hexenausstellung, und zeittypische Folterinstrumente. In der Bibliothek wird eine fast vollständige Edition der gesammelten Schriften Luthers aus der Edition von Hans Luft, der auch Verleger der ersten Lutherbibel war, aufbewahrt. Geöffnet: 10-17 Di-So (Apr-Okt), Di-Do, Sa, So und Feiertags: 10- 16, Fr 10-13 Uhr. Preis: 4 €.
  • Station 24: 1 Marienkirche, Breite Str. 81, 06406 Bernburg (Saale). Tel.: +49 (0)3471 3469311. Geöffnet: Apr-Okt 10-16 (Sa, So, Fei bis 17).

Bernburg - Eisleben[Bearbeiten]

  • Station 25: 2 Stadtkirche St. Nicolai, Nikolaikirchplatz, 06198 Wettin-Löbejün. Tel.: (0)34607 20434. Dem Schutzpatron der Fischer und Schiffer, dem Hl. Nikolaus gewidmet, stammt die Pfarrkirche der Stadt Wettin aus dem 13. Jh. Im romanischen Stil erbaut, wurde sie seit 1550 im gotischen Stil umgebaut und erweitert sowie der Turm aufgestockt. Kruzifix und Chorgestühl aus dem 15./16. Jh. Die stark vernachlässigte Kirche wurde seit 1990 umfassend saniert. Geöffnet: Apr - Okt 10-18.
  • Station 26: 3 Dorfkirche Unterrißdorf St. Liudger und Maternus

Südroute[Bearbeiten]

Südroute
Mansfeld (Stationen 32–34: Schloss, Elternhaus, Kirche St. Georg) − Stolberg (Harz) (35: Stolberg) – Halle (Saale) (36–39: Stadtgottesacker, Marktkirche Unser lieben Frauen, Franckesche Stiftungen, Moritzburg) – Petersberg (40: Kloster) – Brehna (41: St.-Jakobus-Kirche) – Bitterfeld (42: Evangelische Stadtkirche) – Mühlbeck (43: Romanische Feldsteinkirche) – Kemberg (44: St.-Marien-Kirche) – Lutherstadt Wittenberg (1–5: Lutherhaus, Melanchthonhaus, Stadtkirche, Cranachhöfe, Schlosskirche)

Literatur[Bearbeiten]

  • Witt, Elke: Lutherweg in Sachsen-Anhalt. Lutherstadt Wittenberg, 2007, Besucht und gefunden - Sachsen-Anhalt.
  • Schulze-Thulin, Britta: Der Lutherweg : Eisleben - Halle - Wittenberg. Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2009, ISBN 978-3898125970.
  • Schulz, Rainer: Wandern und Pilgern auf dem Lutherweg in Sachsen-Anhalt : Beschreibung des Lutherweges von Stolberg (Harz) über Halle (Saale) bis Lutherstadt Wittenberg und von Lutherstadt Wittenberg über Dessau Roßlau und Bernburg (Saale) nach Höhnstedt. Nordhausen, Thüringen: KKV, 2011, ISBN 978-3869730394.

Weblinks[Bearbeiten]

Artikelentwurf
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