Nachrichten:2015-03-07: Irakische Weltkulturerbestätte Hatra gesprengt

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Hatra gehörte zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Landes.

Ruinen von Hatra, Archivbild aus dem Jahr 2005

Hatra (Irak), 07. März 2015. – Nach Angaben des irakischen Ministeriums für Tourismus und Antike haben Mitglieder der dschihadistisch-salafistischen Terrororganisation „Islamischer Staat“ die Ruinen der etwa 2000 Jahre alten Ruinenstadt Hatra gesprengt. Der Verlust ist dramatisch: die Stätten sind unwiederbringlich.

In den vergangenen Tagen gab es ähnliche Meldungen über Zerstörungen im Museum von Mossul, in der historischen Bibliothek von Mossul und in der archäologischen Stätte in Nimrud, etwa 40 Kilometer südlich von Mossul.

Die Terrororganisation lässt offenbar systematisch das antike Kulturerbe Iraks zerstören.

Die Zerstörungen wurden damit begründet, dass die Stätten als unislamisch gelten. Dabei wird angeführt, dass der Prophet Muhammad beim Einzug nach Mekka habe alle Götzenfiguren zerstören lassen. Zudem gebe es im Islam ein Verbot bildlicher Darstellungen von Gott und Menschen.

Aber selbst islamische Monumente sind vor den Eiferern nicht sicher. Erst im Juli des vergangenen Jahres wurde die Grabmoschee des Propheten Jonas zerstört, und unter den verbrannten Büchern der Mossuler Bibliothek befinden sich zahlreiche Manuskripte sunnitischer Theologen aus dem Osmanischen Reich.

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Quellen[Bearbeiten]