Nachrichten:2008-03-17: Ausländer sollen Tibet verlassen
Die chinesische Regierung hat alle Ausländer in Tibet zum Verlassen der Region aufgefordert. Touristen dürfen das Gebiet nicht mehr besuchen. Das Auswärtige Amt rät bereits seit Tagen von Besuchen ab.
Lhasa (Tibet), 17. März 2008. – Nach den Protesten der letzten Woche hat nun die chinesische Regierung alle in Tibet lebenden Ausländer zum Verlassen der Region aufgefordert. "Wir empfehlen ausländischen Touristen, Tibet in den kommenden Tagen zu verlassen." so der Sprecher des chinesisch-tibetischen Außenamtes. Touristen wird mittlerweile keine Einreisegenehmigung mehr erteilt. Offiziell wird als Grund für die Maßnahmen die angespannte Sicherheitslage angegeben. Kritiker sehen darin jedoch ein Abschotten, um unliebsame Zeugen fern zu halten. Die Armee hat mittlerweile alle Klöster des Landes umstellt.
Einem Boykott der olympischen Spiele, wie er von zahlreichen Gruppen gefordert wird, haben Bundeskanzlerin Merkel und Inneminister Schäuble zunächst eine Abfuhr erteilt. Dieses sei nicht das geeignete Mittel. Der Sport könne seine Wirkung nur entfalten, wenn er stattfinde. Roland Koch sieht in einem Boykott das letzte Mittel, falls alles andere scheitere.
Das Bundesaußenministerium rät von Besuchen der Region seit Tagen ab.
Quellen
[Bearbeiten]- Tagesschau.de, "Keine Ausländer - keine Zeugen" vom 17.03.2008 (weitere Quellen: Auswärtiges Amt)