Drniš
Drniš | |
Gespanschaft | Šibenik-Knin |
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Einwohnerzahl | 6.276 (2021) |
Höhe | 0 m |
Drniš |
Drniš ist eine Stadt in Kroatien.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahr 1494 und findet sich in einer notariellen Urkunde. Bereits im Jahr 1522 fiel die Stadt in die Hände der vordringenden Osmanen, die sie rund 200 Jahre lang beherrschten. Sie errichteten fünf Moscheen - eine in der Festung namens Gradina, vier außerhalb. Die heutige Kirche des hl. Antonius von Padua war früher die Moschee des Halil Hodscha. Es gab in der osmanischen Periode in Drniš auch eine religiöse Schule ("mekteb"), für Kinder, in der sie eine Grundunterweisung im Islam erhielten, einschließlich des Erlernens des arabischen Alphabets. Nach der Vertreibung der Osmanen gehörten die Stadt und ihre Umgebung zur Republik Venedig. Es folgte die Habsburgermonarchie von 1798 bis 1918, unterbrochen von einer kurzzeitigen französischen Besatzung von 1806 bis 1813. Italienische Truppen besetzten die Stadt am 29. Dezember 1918 und zogen erst am 5. April 1921 aus ihr ab. Zwei österreichische Kaiser besuchten die Stadt, und zwar Franz I. am 12. Juni 1818 und Franz Joseph am 19. April 1875. Alberto Fortis (1741 - 1803) beschrieb Drniš in seinem berühmten Werk "Viaggio in Dalmazia", das 1774 in der Republik Venedig gedruckt wurde. Auch in den Reiseberichten des großen osmanischen Reisenden Ewlija Tschelebi (1611, Istanbul - nach 1683 auf Reisen, vermutlich in Ägypten) scheint Drniš auf. Tschelebi war im Jahr 1665 auch in Wien, wohin er über Bruck an der Leitha und Schwechat gelangt ist.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Die nächstgelegenen Flughäfen befinden sich in Zadar und in Split.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Mit dem Bus
[Bearbeiten]Auf der Straße
[Bearbeiten]Drniš ist sehr gut an das Straßennetz angebunden. Von Sibenik an der Adria-Küste sind es nur 33,5 Kilometer nach Drniš.
Mobilität
[Bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Das Stadtmuseum wurde im Jahr 1960 gegründet. Bis zum Jahr 2000 war es organisatorisch in das Zentrum für Kultur, Erziehung und Informationen (Centar za kulturu, odgoj i informacije) eingegliedert. Anlässlich der 60-Jahr-Feier des Museums im Jahr 2020 erschien eine reich bebilderte Broschüre im Umfang von 56 Seiten, herausgegeben vom Museum selbst, die viele Einzelheiten über die Geschichte der Stadt und ihre Umgebung und auch über das Museum enthält, das vorbildlich renoviert und großzügig erweitert wurde
Neben dem Stadtmuseum gibt es eine öffentliche Bücherei und eine eigene Radiostation. Auch die Stadtverwaltung ist mir ihren offiziellen Seiten im Web präsent, allerdings nur in kroatischer Sprache.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]Küche
[Bearbeiten]Drniš ist in erster Linie für seinen berühmten geräucherten Schinken ("originalni drniški prsut") bekannt. Diese Delikatesse wurde erstmals im Jahr 1608 schriftlich erwähnt. Bei der Krönung der britischen Monarchin im Jahr 1952 wurde er serviert.
Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]Ivan Meštrović (1883 - 1962) war ein international bedeutsamer kroatischer Bildhauer und Architekt. Er war die letzten sieben Jahre seines Lebens Professor der Bildhauerei an der University of Notre Dame in South Bend, Indiana, USA. Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in dem kleinen Ort Otavice in der Nähe von Drniš, nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt. Geboren wurde er in Vrpolje (Slawonien). Im Stadtmuseum von Drniš gibt es an die 50 Originalwerke des großen Künstlers zu bewundern. In Otavice befindet sich das architektonisch besonders interessante Familienmausoleum in Form einer Kirche ("Crkva presvetog ostkupitelja", "Kirche des allerheiligsten Erlösers"), errichtet von Ivan Meštrović im Jahr 1930. Er sorgte dafür, dass in Otavice eine Volksschule errichtet wird und eine Krankenstation zur Bekämpfung der damals grassierenden Malaria in diesem Gebiet.
Ivan Meštrović begann im Jahr 1901 sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, bereits 1903 stellte er mit den Wiener Sezessionisten aus. Ausstellungen hatte er im Victoria and Albert Museum in London (1915) und im Metropolitan Museum in New York (1947). Er schuf eine Vielzahl von Werken, etwa 1932 eine Bronzebüste von Johann Wolfgang von Goethe. Im Jahr 1954 wurde Ivan Meštrović Staatsbürger der USA.
Literatur
[Bearbeiten]60 Godina Gradskog Muzeja Drniš 1960-2020, ISBN: 978 - 953 -7489 - 18 -2, Broschüre, 56 Seiten, herausgegeben im Jahr 2020 vom Stadtmuseum Drniš
Weblinks
[Bearbeiten]www.drnis.hr – Offizielle Webseite von Drniš