Diskussion:Weida

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urkundl. Ersterwähnung und Erwähnung als Stadt:[Bearbeiten]

Auf https://de.wikivoyage.org/wiki/Weida Oktober 2022

findet sich ein Eintrag mit abweichenden Jahreszahlen für urkundliche Ersterwähnung (im M OB bekannt 1122) und Stadtbezeichnung (im M OB bekannt 1209) zu Weida:


"Die Kleinstadt Weida liegt im Thüringer Vogtland, 10 km südlich von Gera. Weida, als Weitaha schon 824 (!) erwähnt, erscheint um 1080 (!) als Stadt und war der Sitz der Vögte von Weida, welche 1410 Stadt und Umgebung an Meißen verkauften. "

Richtigstellung von Dr. Christine Müller, VAVH:

Die angebliche Erstnennung als Stadt zu 1080 (territorium urbis Wida) stammt aus den Pegauer Annalen. Doch es ist unwahrscheinlich, dass damit das elsterländische Weida gemeint ist (vgl. dazu Anm. 57 auf S. 26 im angehängten Aufsatz); außerdem bezeichnet der Begriff urbs für diese Zeit und Region sicher keine Stadt, sondern - auch diese Übersetzung ist möglich - eine Burg.

Das 824 genannte Uueithaha lag der urkundlichen Nachricht zufolge (Dobenecker Reg. I, Nr. 124) im Tullifeld, d. h. westlich der Werra, ist also - ebenso wie alle anderen Nennungen ähnlicher Ortsnamen im Frühmittelalter - keinesfalls auf Weida zu beziehen.

Der Verkauf der Herrschaft Weida erfolgte im Übrigen schrittweise 1410, 1411 und 1427.

Anm. 57: Die Existenz einer angeblich älteren Burg bei der Widenkirche (so zuerst Francke 1913, S. 172, und im Anschluss daran die spätere Heimatliteratur) ist dagegen nicht zu belegen und sehr unwahrscheinlich. Die Annahme resultiert aus dem Versuch, die Nachricht der Pegauer Annalen über eine urbs Wida (MGH SS 16, S. 241) in der Ortsgeschichte unterzubringen. Ob jenes Wida, das zu 1080 als Mittelpunkt eines Herrschaftsbezirks erscheint, mit dem elsterländischen Weida gleichzusetzen ist, scheint angesichts der Besiedelungsgeschichte dieses Raumes wie auch der topografischen Lage jedoch äußerst fraglich. Die günstigste Straßenführung des Reiseweges von Regensburg nach Hohenmölsen, der das territorium urbis Wida berührt haben soll, verläuft auf der Wasserscheide zwischen Saale und Weißer Elster (Alte Regensburger Straße ; vgl. Anm. 40), also nicht durch das Weidagebiet, aber durch den Wetagau. Diesem Siedlungsraum zwischen Naumburg und Teuchern, evtl. der ca. 20 km von Hohenmölsen (und 30 km von Pegau) entfernten Burgstelle Wettaburg, wird die bei Lampert von Hersfeld genannte Weidahaburg zugeordnet, an die hier vielleicht eher zu denken ist.

In: 180. Jahresbericht des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins zu Hohenleuben e.V. , Hohenleuben 2021,

Christine Müller Die Ortsnamenüberlieferung in den ältesten Mildenfurther Klosterurkunden und ihre Bedeutung für die Orts-, Kloster- und Burgengeschichte S.11 2003:D5:4F1B:EA00:A9D5:E870:97BF:BA23 19:25, 16. Okt. 2022 (CEST)[Beantworten]