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Benutzer:JotW/Radrundweg Filderbäumle

Reisebericht
Aus Wikivoyage
Rundweg „Filderbäumle“
Map Projection: UTM33/ETRS89
(c) OpenStreetMap contributors ODbL

Short Link: jotw.de/fbt.de

Stuttgarter Radrundweg „Filderbäumle mit Herz“

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Die rund 27 km lange und am Wegesrand von Herzen gesäumte Tour[1] über die Stuttgarter Filder-Ebene sieht auf der Karte aus wie ein kleiner Baum – daher der Name: „Filderbäumle mit Herz“.

Bei moderatem Tempo ohne Pausen benötigt man für den Rundweg 1 ½ Stunden. Da wir alle paar Meter angehalten haben, um Fotos zu machen, haben wir 4 ½ Stunden gebraucht ─ eventuell ein guter Maßstab für all jene, die mit kleinen Kindern unterwegs sind.

Der Weg ist gut machbar. Er zeichnet sich im Wald und auf der Flur durch viele Sehenswürdigkeiten aus: Kleinhohenheim, Waldau mit Fernsehturm und Stadion, Haus des Waldes, Wasser und Gärtchen, Schloss und Botanischer Garten. Für die interessierten Kinder führt der Weg auch kurz am Klärwerk und Bauernhöfen vorbei. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für Rast und Spiel: Infotafeln, Mitmach-Stationen, Bänke und Spielplätze.

Etappen des Filderbäumle-Wegs

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Im Folgenden werden Land und Leute, Wegmarken und Verlauf genau beschrieben.

AnreiseStartHäuleWaldauBiellmannRastDampfhaus und RamsbachHoffeld1000-Meter-SprintEssenAulen & LerchenSchlossBotanischer GartenKörschtalGedankenausflugAm Klärwerk linksSonnenhaldeBernsteinwieseKastanienEichenhainClara macht den Schluss

Anreise

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Nach einem leichten Frühstück beginnt die Fahrt im Juli 2022 für uns zunächst mit der Zacke, also der Stuttgarter Zahnradbahn, die unsere Räder in ihrem Vorstellwagen vom Marienplatz nach Degerloch hochschleppt. Von dort aus fahren wir mit der U-Bahn weiter bis zur Haltestelle Silberwald (U7, U8). Entlang der parallel zur Schiene gelegenen Häuser 2a bis 2e fahren wir zum Ringelnatzweg zwischen den Kleingärten und von dort zur Spitalwaldhalle, wo unsere Rundtour beginnt. Wer mit dem Auto anreist, findet hier Parkplätze.

Start

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In Verlängerung der Sportplätze geht es über den Heinlesbergweg in den Wald hinein und kurz danach – beim ersten Holzherz auf unserem Weg – links. Über die Rechtskurve geht es weiter bis zum Vesperbrückle, das uns schon bald rot wie die Herzen entgegenleuchtet und über die Mittlere Filderstraße bringt. Nach dem Brückle macht der Radweg einen Linksknick, dem wir hinunter zum Wellingweg folgen. Rechts vor uns liegt ein herrlich langgezogenes Stück Waldweg. An der nächsten Kreuzung erhalten wir Hinweise zum „Radfahren im Wald“, die wir beherzigen. Wir wollen im Armenkastenwald bleiben und folgen dem Schild Richtung Plieningen und Birkach, also der rund um die Landeshauptstadt angelegten Radel-Thon-Strecke.

Häule

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Keinen Besuch statten wir der Schutzhütte an der nächsten Kreuzung ab, denn für uns geht es auf dem Wiesenweg weiter geradeaus, vorbei an den Schildern des Lehrpfads (Bergmammutbaum, Europäische Lärche), hinweg über den Kleinhohenheimer Bach sowie den parallel dazu verlaufenden Singletrail. Auch an dem Schild „10/4 Häule“[2] fahren wir weiter nach Süden geradeaus (linke Wegalternative). Der Name steht für einen „Hau“ bzw. ein „Gehau“, sprich ein Stück Wald, in dem Holz geschlagen wird. Von dort bringt uns der Wiesenweg bis zum Waldrand, wo wir durch die Bäume hindurch hinaus auf die Felder der herzoglichen Domäne Kleinhohenheim fahren. An den Obstbäumen vorbei folgen wir dem Landschaftsschutzgebiet bis zur Versuchsstation der Uni Hohenheim. Die berühmt-berüchtigten „Kühe mit Loch“[3] (bzw. operativ angebrachter Fistel mit Drehverschluss) sehen wir nicht. Mit dem Fernsehturm im Rücken geht es für uns noch oberhalb des Hofs scharf nach rechts und neben Schild „Sammelplatz“ auf dem Lauchweg bis zum Königsträßle. Wäre es Sonn- oder Feiertag, könnten wir dieses vom Kfz-Verkehr unbehelligt für unsere Fahrt zum Fernsehturm nutzen. Stattdessen begeben wir uns auf den Weg links des Königsträßles, der uns zur Sportanlage Waldau bringt. Den Abstecher zum Haus des Waldes heben wir uns für nächstes Mal auf.

Waldau

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Kurz nach dem Vereinsheim und Club-Restaurant der Kickers biegen wir noch vor der langgestreckten Parkmeile und dem Spielplatz Königsträßle nach rechts in den Friedrich-Strobel-Weg ein. Vorbei am DAV-Klettergarten, dem Veranstaltungszentrum der SSB und dem Waldhotel bringt uns das wieder zurück zum Armenkastenwald, diesmal an dessen westlichen Rand. Wir fahren nach links in den Guts-Muths-Weg und gleich wieder rechts in den Georgiiweg. Ob dort beim ehemaligen Luftbad Mörikes Onkel Eberhard Friedrich von Georgii Namensgeber war, konnten wir nicht recherchieren; das Stuttgarter Büchlein zu Bedeutung und Herkunft der Straßennamen liegt uns leider nicht vor.[4] Jedenfalls war J. C. F. GutsMuths Mitbegründer des Turnens. Beim Doppel-Wegweiser zu den U-Bahn-Haltestellen (Waldau 270 m, Ruhbank 150 m) biegen wir Richtung Fernsehturm ab, also quer zu den angezeigten Richtungen in den Wald hinein. Dort, wo es laut Beschilderung schließlich nur noch 120 m bis zum Turm wären, machen wir allerdings einen Schlenker nach rechts, denn wir wollen uns das Betriebsgebäude des SWR an der Kirchheimer Straße ansehen. Auf dem Trampelpfad entlang des Zauns schieben wir sodann unsere Räder das kurze Stück bis zum Spielplatz vor dem Fernsehturm.

Biellmann

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Entlang der Parkplätze fahren wir zurück zum Guts-Muths-Weg und vor dem Gazi-Stadion vorbei, wo wir den Durchstich zum Keßlerweg finden. Auf diesem Stück sehen wir rechts von uns die gewächshausartige Tennishalle und schon bald links die niedrige Terrasse des Vereinsheims der Sportfreunde. Dem Keßlerweg folgen wir nach links bis zur Eiswelt, wo uns die dortige Bronze-Skulptur zeigt, wie auf dem Eis eine „Biellmann-Pirouette“ ausgeführt wird. An der Eishockey-Kasse vorbei fahren wir zurück zum Königsträßle. Dort wählen wir den schmalen Pfad links der Löwenstraße, der uns kurze Einblicke in die dahinterliegenden Kleingärten erlaubt. Ein weiteres rotes Holzherz zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Bei der 1958 erbauten Versöhnungskirche biegen wir in den Neuffenweg ein, den wir knapp hinter der Forstschranke nach schräg rechts wieder verlassen. Auf einer der Bänke am Wegesrand machen wir eine kurze Rast im Halbschatten. Dann führt uns der Roßhauweg tiefer hinein in den Oberen Wald. An der Wegspinne geht es weiter geradeaus, vorbei am naturbelassenen Holzherz und dem Haus des Waldes, diesmal auf der Westseite. Kurz nach dem nächsten geschnitzten Herz weisen uns die Schilder des Alpenvereins den Weg: gelber Kreis und Blaues Kreuz, jeweils auf weißem Grund.

Dampfhaus und Ramsbach

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An der Weggabelung bei „10/6 Scheiterhau“ machen wir in Fahrtrichtung einen kurzen Abstecher in den Lauchweg, um uns Station 4 des barrierefreien Walderlebnispfads anzusehen, den „Sinneswandel“. Früher wurden hier Scheite (süddt. Scheiter), also Brennholz geschlagen. Zurück an der Gabelung fahren wir (in ursprünglicher Fahrtrichtung gesprochen) nach rechts ab bis zum Dampfhaussträßle. Kernstück der alten Degerlocher Wasserversorgung von 1872 war weiter nördlich das Wasserwerk in der Rosshaustraße 61 ─ von den Bürgen das „Dampfhaus“ genannt. Heute steht dort das Naturfreundehaus. Wir aber queren das Dampfhaussträßle und folgen im Hospitalwald dem Zedernweg (gelber Kreis auf weißem Grund) bis hinunter zur Gabelung an der Schranke. Der durch die Schranke markierte linke Weg führt uns weiter bergab, wo wir noch vor Beginn der Wohnbebauung scharf nach links in den Eugen-Kucher-Weg einbiegen. Die Fahrt oberhalb des Ramsbachs, vorbei an Gärten und Hühnern, ist wundervoll. Es geht hinaus auf die offene Ebene.

Hoffeld

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Da wir das Hoffeld am südlichen Rand streifen wollen, biegen wir bei nächster Gelegenheit rechts ab, wo wir uns den befestigten Weg hinunter in die Ramsbach-Senke stürzen, um Schwung für das dann folgende Stück bergauf zu holen. An der Kreuzung beim Bänkle fahren wir nach links und bei der nächsten Kreuzung weiter auf die bunte Sprollsiedlung der 1950er Jahre zu. Links sehen wir in der Ferne stets die Hochhäuser des Asemwalds.

Als die Wirtschaft 1929 am Boden lag, wurden die vielen Arbeitslosen eingesetzt, um am Hoffeld neuen Wohnraum zu schaffen. Und auch Ende des Zweiten Weltkriegs griffen die Anwohner zu Hacke und Spaten und bauten nördlich der Nauener Straße einen Schutzstollen bei den Funktürmen. Tag und Nacht wurde gearbeitet und nach 50 Tagen war der Stollen fertig. Zur Einweihung am 20. Juni 1944 gab es ein kleines Stollenfest. 1946 wurde das zum Sichern verwendete Stollenholz wieder ausgebaut und als Brennmaterial, das jetzt knapp war, verwendet.

1000-Meter-Sprint

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Der Farrenweg oberhalb der Schrebergärten führt uns weiter Richtung Westen. Wir genießen den Ausblick und rollen gemütlich weiter bis zur Maria-Lemmé-Staffel. Das ist für uns der Anhaltspunkt, dass wir den Weg, der jetzt in die Kastkellereihäule hineinführt, bei nächster Gelegenheit verlassen werden. So biegen wir bei der ersten Forstschranke über den geschotterten Weg nach links in diesen Teil des Waldes ein. Nach der Rechtskurve sehen wir die Dehnstation des Trimm-dich-Pfads, vor der wir nach links abbiegen. Wir überqueren den Weidachbach und folgen der Linkskurve bis zum Talweg. Wer sich für die Überbleibsel amerikanischer Besatzung interessiert, könnte nach rechts abbiegen, um die von Autos befahrene Ohnholdstraße zu queren und am umzäunten äußersten Nordzipfel der Kelley Barracks zumindest die dort angebrachten Warnungen bestaunen. Wir warten lieber, bis die Soldaten und Soldatinnen einen „Tag der offenen Tür“ anbieten. Wir biegen also nach links ab und folgen sogleich der Rechtskurve des Talwegs, der uns zur nächsten Trimm-dich-Station mit Schutzhütte bringt. Dort entdecken wir am Waldrand rechts alle hundert Meter einen Holzpfosten mit 100er-Marke. Wir vermuten, dass diese Markierungen für Wald-Sportler angebracht wurden. Die Sprinter müssten – wie wir – an der Kreuzung weiter geradeaus dem Talweg folgen.

Essen

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Wer auch immer dies angelegt hat, hat sportliche und kulinarische Aspekte sinnvoll vereint: die 1000-Meter-Marke ist zugleich die Stelle, wo es zur Gaststätte Ramsbachtal geht. Hier legen wir auf der Hälfte unseres Rundwegs eine Pause ein. Auf unserem Abstecher nach links queren wir erneut den Bach und sehen an der Sportanlage die Terrasse der Gaststätte. Wir stärken uns mit schwäbischem und frischem asiatischem Essen und unterhalten uns angeregt mit dem sehr aufmerksamen Kellner. Er ist nicht nur so freundlich, seiner Bekannten auszuhelfen, sondern zaubert auch noch wundervolle Melodien aus dem alten Flügel im Innern der Gaststätte hervor. Gestärkt und gut gelaunt folgen wir dem Talweg bis zum Waldaustritt.

Aulen & Lerchen

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Am Waldrand geht es nach links, vorbei an Jugendfarm und Bushaltestelle. Auf Höhe der Birkheckenstraße queren wir die Aulendorfer Straße Richtung Wohnbebauung. Wir umfahren das Palotti-Quartier nach Südosten. Über Wiesengrund und Lerchenwiesenweg geht es hier hinaus auf, nun ja, Wiesen. Wir fahren nach links in das für die Landwirtschaft freigegebene Landschaftsschutzgebiet hinein. Vor uns liegt ein schöner gerader Weg, der nach links den Blick auf Kemnat, Heumaden und Riedenberg freigibt. Nach Querung der Riedenberger Straße erkennen wir auf Höhe der „Ostweide“ in der Ferne die Hochhäuser des Sillenbucher Augustinums. Ein Stückchen weiter hat der Freundeskreis Alt-Birkach in „Gedenken an schlimme Zeiten“ eine Erinnerungstafel angebracht. Auch hier haben die Anwohner nach den schweren Angriffen von 1943 einen Luftschutz-Stollen errichtet. Für uns geht es immer weiter über die Heugeleswiesen. Herrlich! Wo auf einer kleinen Anhebung rechts des Wegs das „Leben auf den Fildern“ erläutert wird, halten wir uns nicht auf. Ein Foto muss genügen. Bei der Kreuzung am freistehenden Haus „Heugeleswiesen 1“ queren wir den talwärts weisenden Weg. Erst am Ende unseres Wegs biegen wir nach rechts ab, immer weiter den Merkleweg hinauf bis in die Alte Dorfstraße. Nomen est omen!

Schloss

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Wer mag, kann sich rechter Hand im alten Dorfkern ein wenig umschauen. Wir biegen nach links ab. Auf Höhe des Karl-Haug-Hauses geht die Alte Dorfstraße in die Schwerzstraße über. Rechts steht ein weiteres Gebäude des internationalen Studentenwohnheims. Den Radständer, der fast ebenso alt sein dürfte, wie die Dorfstraße umrunden wir in einer Rechtskurve. Direkt hinter dem Wohnheim geht es für uns hinaus in den Lehrgarten Agrarwissenschaften, von wo aus uns die Sonnenblumen in gelber Pracht entgegenblicken. Rechts sehen wir die Spitze des Fernsehturms, links die Kuppel des Schlosses, welches unser nächstes Ziel ist. An der Infotafel biegen wir auf die Allee Richtung Schloss ein. Obwohl wir auf Drahteseln sitzen, kommt es uns vor, als ritten wir hoch zu Ross. Den Schlosshof umrunden wir in Form eines Filderbaum-Blättles. Dass es dort nicht nur Sterneküche, sondern auch ein zoologisches und tiermedizinisches Museum gibt, merken wir uns für kältere Tage. Als Filderbäumler freut uns besonders, dass das im Schlosshof vorübergehend installierte Schiller-Labyrinth die Form einer großen Pappel gehabt haben soll.

Botanischer Garten

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Zurück auf unserem Weg, geht es nach Westen weiter bis zur Emil-Wolff-Straße. Wir rollen sie hinunter bis zum Botanischen Garten, der für uns unterhalb des Schlossbergs mit Langem See und den Heilpflanzen der Hildegart von Bingen beginnt. In dem künstlich angelegten See lag seit dem 30. April 1785 einst eine „venezianische Gondel“ für den vergnüglichen Aufenthalt auf dem Wasser. Wir folgen der Schwerkraft und schließlich der Beschilderung nach rechts Richtung Radweg. Nur dort ist uns die Weiterfahrt am Rand des Gartens erlaubt. Eine gleichwohl schöne Strecke! Sie führt uns vorbei am Monopteros, einem Rundbau mit Säulen. Am Ende des Wegs haben wir den Nord-Zipfel des Botanischen Gartens erreicht. Dort an der Körsch überqueren wir diesen kleinen Zufluss des Neckars und biegen nach der Brücke links ab.

Körschtal

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Vorbei am Spielplatz begeben wir uns hinauf zur Maurenstraße. Durch den links zu sehenden Wellblech-Tunnel fahren wir unter der Mittleren Filderstraße hindurch und weiter zum Vereinsheim der Kleintierzüchter, wo fröhlich gefeiert, getanzt und aufgespielt wird. Zwischen den Stromschnellen der Körsch und dem Häslachwald folgen wir dem Körschtalsträßle, bis der Radweg nach links abbiegt. Nach Querung der Körsch liegt vor uns das Klärwerk Plieningen.

Gedankenausflug

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Würden wir uns am Klärwerk für den Weg nach rechts entscheiden, brächte uns das zur Polizeireiterstaffel. Von dort aus könnten wir die Route weiter nach Osten ausdehnen Richtung Reitclub Stockhausen, Scharnhauser Vulkan, Hofer Mühle und Scharnhäuser Lustschlössle. Carl Eugen und Franziska von Hohenheim ließen es nach dem Vorbild des ersten Englischen Gartens auf dem Kontinent erbauen. Ihn hatten sie 1783 während ihres Besuchs des Wörlitzer Parks bei Dessau entdeckt. Das 1784 fertiggestellte Schlösschen erscheint als kleinere Kopie des Wörlitzer Schlosses. In Anlehnung an das frühklassizistische Vorbild diente der Nachbau mit seinem Dreiecksgiebel auf vier ionischen Säulen dem Herzogspaar als Retraite, sprich Rückzugsort. Das besagt auch die Giebel-Inschrift: „Carolus Otio“, das heißt „Karl zur Muße“. Von dort aus wäre es nur noch ein kurzes Stück bis zum Scharnhauser Park mit seinen Installationen und Terrassentreppen aus Zeiten der Landesgartenschau.

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Wir fahren am Klärwerk jedoch links vorbei und gleich wieder links über den Ramsbach hinweg. Direkt nach der Brücke geht es hart rechts ab. Unser Weg führt also nicht über die Baumallee, dafür liegt nun der Königsweg vor uns. Ihm folgen wir am linken Flussufer für knapp 1 ½ Kilometer. An der Kreuzung, wo wir zur Linken das Stopp-Schild sehen, fahren wir nach rechts, wo uns der mit rotem Punkt gekennzeichnete Weg über die Brücke führt.

Sonnenhalde

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Auf unserer Bergfahrt über den Unteren Haldenweg entfernen wir uns immer mehr vom Ramsbach. Der Kiesweg ist ausgewaschen und bei Regen vermutlich nicht ganz einfach zu befahren. Wir haben auf der Holperstrecke jedoch unseren Spaß und entdecken in einem der dortigen Gärten eine temporäre Installation. Die Skulpturen einer neunköpfigen französisch-deutschen Künstlerinitiative können noch bis Ende Oktober 2022 besichtigt werden. An der nächsten Gabelung bleibt es steil: wir entscheiden uns für den Pfad nach rechts über die Sonnenhalde. Das Wetter passt zum gewählten Weg. Oben angekommen, fahren wir am Straßenschild „Sonnenhalde / Kurrenwaldweg“ nach rechts und sogleich hinter dem Strom- oder Verteilkasten nach links, wo wir den östlichen Ausläufer des Kurrenwalds zügig durchqueren, hinaus auf die baumbestandene Freifläche des Haschbergs. Hier hat der Bauer Bienenbeuten aufgestellt ─ genascht wird aber nicht. Entlang der Baumreihe fahren wir weiter nach Nord-Osten. Wir haben bereits Blick auf den großen Bauernhof, der leicht an seiner Biogasanlage mit rundem grünem Dach zu erkennen ist. Wir fahren am Hof vorbei und immer weiter über die Heiligenäcker bis zur Autostraße. Wir queren die Sillenbucher Straße und folgen nun dem Schild zum Lerchenhof, der sich durch seine Gemüsekiste und den Milchautomaten auszeichnet. Hinter dem Hof biegen wir nach links in den Bruckenäckerweg ein, wo uns die Kühe mit großer Gleichmut begegnen. Der Weg führt uns bis an das Heumadener Wohngebiet „Über der Straße“ heran. Wir biegen nach rechts ab und am östlichen Rand der Häuserreihe nach links.

Bernsteinwiese

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Wir pausieren an der gut besuchten Bernsteinwiese, wo zwei Kindergeburtstage gefeiert werden. Kein Wunder, dass nicht nur die Anwohner für den Erhalt dieses Areals streiten. Im Stuttgarter Bürgerhaushalt 2019 machten sich 3378 Bürger für die Grünfläche stark. Ein Bild, das in dem von der Stadt angestrengten Entwicklungskonzept im Jahr 2022 aufs deutlichste bestätigt wurde (vgl. www.bernsteinwiese.de[5]). Und tatsächlich – während uns auf der gesamten Tour bislang auffallend wenige Menschen begegnet sind, hüpft und lacht und rennt es hier in friedlichem Beisammensein. Die Geburtstagsgäste sitzen an den Holztischen im Schatten der Bäume und in der Sonne wird Federball, Fußball und Fangen gespielt.

Kastanien

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Am oberen, nördlichen Ende der Bernsteinwiese überqueren wir die Straße und fahren zwischen den Häusern Nr. 68 und 72 hindurch in die Wohnsiedlung hinein. Unser Weg ist gesäumt von Kastanien. Eine junge Mutter erzählt uns, dass hier im Herbst fleißig gesammelt wird. Vor dem großen gelben, auf die Spitze gestellten Kletter-Würfel biegen wir nach rechts ab und fahren auf dem Schwellenäckerweg bis zur Bernsteinstraße. Dort geht es für uns nach links. Am Ende der Wendeplatte fahren wir weiter geradeaus und queren den Schwarzäckerweg. Oberhalb der Tennisplätze folgen wir dem Paul-Grüninger-Weg vorbei an Waldorfschule und Grundschule Riedenberg bis zu den Parkplätzen an der Klara-Neuburger-Straße. Die verwahrlost wirkenden Häuserblocks schräg rechts vor uns umfahren wir in einer Linkskurve. Wir biegen also noch vor den Häusern rechts ab und fahren über die dortige Parkfläche Richtung Norden und dann links.

Eichenhain

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An der Ampel überqueren wir die Schemppstraße und fahren oberhalb des Einkaufszentrums „Sillenbucher Markt“ und über die nächste Ampel weiter, in die Grünanlage hinein. Der Ilse-Beate-Jäkel-Weg führt uns am Spielplatz oberhalb des Augustinum-Wohnstifts vorbei an Unterwasser-Graffiti und über die Florentiner Straße hinweg. Wir haben den nördlichen Ausläufer des Eichenhains erreicht. Das Naturschutzgebiet gilt als „größte und schönste Heidefläche Stuttgarts“. Die alten Eichen stammen aus der Zeit der Waldweide, die vom Mittelalter bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts praktiziert wurde.

Clara macht den Schluss

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Nun geht der Ilse-Beate-Jäkel-Weg in den Hermann-Löns-Weg über, dem wir bis zur Gorch-Fock-Straße folgen. Wir biegen nach rechts in die Gorch-Fock-Straße ab und finden vis-à-vis dem dritten Haus (Nummer 35) den schmalen Trampelpfad als Einstieg in den Heinlesbergwald. Diesem Pfad, der offenbar auch als sportlicher Rad-Trail genutzt wird, folgen wir in einer gestreckten Rechtskurve, die uns hinter dem Clara-Zetkin-Haus vorbei zurück zum Ausgangspunkt unserer Filderbäumle-Route bringt. Habt Spaß daran, damit und darauf!

Einzelnachweise

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  1. Fotos siehe Komoot-Tour Nr. 864762106. Website abgerufen am 11. August 2022.
  2. Auskunft ForstBW.de vom 10. August 2022: Die Wälder in Baden-Württemberg werden im Zuge der alle zehn Jahre stattfindenden periodischen Betriebsplanung in Distrikte, Abteilungen und Bestände eingeteilt. Das hier erwähnte Schild bedeutet, dass es sich bei dem dahinter liegenden Wald um den Staatswald Distrikt 10, Abteilung 4 Häule handelt. Dass es ein Staatswald ist, erkennt man am Landeswappen. Der Distrikt umfasst ein zusammenhängendes Waldgebiet desselben Waldbesitzers. Jeder Distrikt wird bei ausreichender Größe in Abteilungen unterteilt. Ihre Größe soll in der Regel 20 bis 50 Hektar betragen. Die Abteilungen werden mit einer Ziffer und einem Namen bezeichnet und wurden früher an ausgewählten Grenzpunkten im Gelände zur leichteren Orientierung der im Wald arbeitenden Personen (nicht der Waldbesucher) beschildert. Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung in der Forstwirtschaft und der Ausstattung mit GPS-Lösungen wird hierauf mittlerweile meistens verzichtet. Der Abteilungsname bezieht sich oftmals auf historische Gewannnamen. Die Abteilungen werden wiederum je nach Alter, Baumartenzusammensetzung und Waldentwicklung in verschiedene Bestände aufgegliedert. Zur besseren Orientierung der Waldbesucher wurden die größeren Wege mit Schildern gekennzeichnet, in diesem Beispiel „Wiesenweg". Im Zuge der Erstellung der Freizeitkonzeption für den Stuttgarter Wald ist jedoch ein neues analoges und digitales Besucherleitsystem geplant, das bis Ende 2024 oder 2025 umgesetzt werden soll.
  3. Führung um den Meiereihof. Ein Kuhleben für die Forschung. Website der Universität Hohenheim, abgerufen am 9. August 2022.
  4. Titus Häussermann: Die Stuttgarter Straßennamen. Silberburg Verlag, Tübingen 2007, ISBN 9783874077484.
  5. www.bernsteinwiese.de Website der Anwohnerinitiative, abgerufen am 9. August 2022.