Nesse-Apfelstädt

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Das "Chorhaus" in Neudietendorf
Nesse-Apfelstädt
BundeslandThüringen
Einwohnerzahl5.936 (2022)
Höhe242 m
Tourist-Info+49 (0)36202 840 0
Website der Gemeinde
Lagekarte von Thüringen
Lagekarte von Thüringen
Nesse-Apfelstädt

Nesse-Apfelstädt ist eine Gemeinde im Landkreis Gotha im Thüringer Kernland.
Das rechte Bild zeigt das ehemalige Chorhaus der Herrnhuter Brüdergemeine in Neudietendorf (Ecke Zinzendorf-/Kirchstraße), heute Seniorenbegegnungszentrum

Hintergrund[Bearbeiten]

Gemeindegliederung

Die Gemeinde setzt sich aus sechs früheren eigenständigen Orten zusammen, die im Zuge einer Verwaltungsreform zum 1. Januar 2009 zu der Gemeinde zusammengeschlossen wurden. Es sind dies die Ortschaften

  • Apfelstädt
  • Gamstädt
  • Ingersleben
  • Kleinrettbach
  • Kornhochheim
  • Neudietendorf mit dem Sitz der Gemeindeverwaltung

Der Fluss Apfelstädt durchfließt die Gemeinde in den Orten Apfelstädt, Neudietendorf und Ingersleben. Der Fluss Nesse, ebenfalls namensgebend, durchfließt die Gemeinde nicht, sondern ist nur Grenzfluss im Ortsteil Gamstädt zum nördlichen Erfurter Ortsteil Ermstedt.

Das nebenstehende Bild zeigt das "Chorhaus", ein ehemaliges Funktionsgebäude der Herrnhuter Brüdergemeine. Heute beherbergt es ein Altenwohnheim und eine Postfiliale.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Die nächsten Flughäfen mit Linienflügen sind Flughafen Leipzig Halle (IATA: LEJ) , Flughafen Nürnberg (IATA: NUE) und Flughafen Frankfurt (IATA: FRA) .

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Die Eisenbahnstrecke Erfurt - Eisenach - Frankfurt a.M. ("Thüringer Bahn") hat einen Haltepunkt am 1 Bahnhof Neudietendorf, wo auch ICE-Züge halten. Von Neudietendorf zweigt zudem eine Bahnstrecke in den Thüringer Wald ab, die Orte wie Ilmenau, Saalfeld und Meiningen bedient. Es besteht auch eine Verbindung nach Würzburg.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Neudietendorf wird von Bussen der folgenden Firmen/Linien bedient:

Auf der Straße[Bearbeiten]

Abhängig davon, in welchen Ort man fahren möchte, bieten sich zwei Autobahnabfahrten an:

  • die A4 Frankfurt - Dresden hat die Ausfahrt Symbol: AS 44 Neudietendorf, von wo man über die L 1044 durch Kornhochheim nach Neudietendorf kommt.
  • die am Symbol: KN Erfurt kreuzende A71 hat die Ausfahrt Symbol: AS 11 Bindersleben, von wo man über die B7 nach Gamstädt kommt.

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten]

Mobilität[Bearbeiten]

Karte
Karte von Nesse-Apfelstädt

Zwischen den Ortsteilen bewegt man sich zweckmäßigerweise per Fahrrad, Moped oder Auto, innerhalb der Orte geht man zu Fuß.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten in Apfelstädt und Gamstädt
Apfelstädt: St. Walpurgis

Apfelstädt[Bearbeiten]

  • 1 St. Walpurgis, Apfelstädt Pfarrkirche, 11. Jahrhundert, weithin sichtbarer, 43 m hoher Turm, Südwand mit einmaliger Bemalung; Besichtigung nach Anmeldung bei Pfarrer Bernd Kramer möglich. Er wohnt im Pfarrhaus gleich daneben, Tel. 036202/90595
  • 1 Turm der ehemaligen Marienkirche, Ende des 14. Jahrhunderts, die Kirche wurde später als Malz- und Darrhaus genutzt und dann bis auf den Turm abgerissen.
  • 2 Steinkreuz am Gutenbergweg . Über das Schwedenkreuzam Gutenbergweg wird berichtet, dass es zwischen 1400 und 1450 zum Gedenken an einen an dieser Stelle verunglückten oder getöteten Menschen errichtet wurde. Seit 1657 ist es in Flurkarten nachweisbar („am Creutze“). Eine örtliche Sage sagt hierzu aus, dass die Apfelstädter hier einen dänischen Obristen getötet und begraben haben. Eine andere volksmündliche Überlieferung berichtet von einem verunglückten Fuhrmann. Standort und Orientierung des Kreuzes deuten den Verlauf der von Erfurt kommenden alten Handelsstraße an, die von hier aus direkt auf den Fuhrmannsgasthof Freudenthal zustrebte.
  • Das 3 Steinkreuz an der Sülzenbrückener Str. (kurz vor der Unterquerung der A4 von einem Erfurter im Jahre 1898 zum Gedenken an seinen hier bei einer Radrundfahrt verunglückten Sohn errichtet.

Gamstädt[Bearbeiten]

Durch Gamstädt führt die B7 auf der ehemaligen via regia, der alten Handels- und Heerstraße, hier die Teilstrecke von Gotha nach Erfurt. An ihr lagen in regelmäßigen Abständen Rasthäuser und Gaststätten, die z. T. heute noch in Betrieb sind: In Tüttleben der Gasthof/Pension "Zur Tenne", in Höhe von Grabsleben der "Gleichenhof" (heute ein leerstehendes Firmengebäude), in Gamstädt der "Weimarische Hof" (derzeit leerstehend) und in Frienstedt der "Fürstenhof" (heute ein Speiserestaurant). Wichtigste Sehenswürdigkeit von Gamstädt ist die mittelalterliche 4 St.-Michael-Kirche . Das Baujahr ist umstritten, es könnte im 15. Jahrhundert gewesen sein. Kommt man in die Kirche, ist gleich rechts das Turmzimmer, in dem heute noch kirchliche Versammlungen stattfinden. Die Orgel des Erfurter Orgelbauers Kummer stammt aus dem Jahr 1790, sie wurde 1890 erneuert. Interessant und in der hiesigen Gegend selten anzutreffen ist die Bemalung der Kirchenbänke mit den Namen der "Inhaber" oder Funktionsträger. Die Namen enden meist auf -in, d. h. hier saßen die Frauen, während die Männer auf der Empore saßen. Geht man auf der Bundesstraße in Richtung Erfurt, so kommt man in einer leichten Linkskurve zu einem Grenzadler, ein etwa 1,5 m hoher Sandstein, der damals wie heute eine Grenze markiert: 5 Grenzadler Gamstädt Früher die Grenze zwischen dem Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha zum Königreich Preußen und heute die Grenze zwischen dem Landkreis Gotha und der kreisfreien Stadt Erfurt. Auf der anderen Straßenseite steht das „Zollhaus“, das früher als Zollstation diente und heute einen Gewerbebetrieb beherbergt. Als Grenz- und Poststation fungierte es zusammen mit einem nicht mehr existierenden Gebäude, das auf der Straßensüdseite stand, wie aus alten Karten zu entnehmen ist.

Ingersleben[Bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten in Ingersleben und Kleinrettbach
Ingersleben: Kirche

Besucht man Ingersleben von Neudietendorf aus kommend, erreicht man zunächst

  • das 6 Apfelstädt-Wehr , bei dem der Mühlbach abgezweigt wird, der die Mühlen des Ortes in Gang brachte und heute noch zwei Mühlen antreibt:
  • Die 7 Zitzmann-Mühle die erste, steht dem Wehr fast gegenüber. Hier wurde aus der ehemaligen Wassermühle ein moderner Mühlenbetrieb geschaffen, der auch Führungen anbietet. Tel. 036202/90342.
  • Die zweite, ehemals bedeutendere Mühle, die "Untermühle", wurde von 2002 bis 2005 aufwendig als Fachwerkbau mit wiedererrichtetem Mühlrad saniert, das einen Generator zur Stromerzeugung antreibt. 8 Untermühle Ingersleben Die Untermühle war die frühere Gutsmühle von 1441, ihr gegenüber auf der anderen Seite des Mühlgrabens lag das Herrenhaus, die nach dem Krieg abgerissene schlossähnliche „Villa“ in einem gleichzeitig abgeholzten Park.
  • 2 Marienkirche Ingersleben Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die mittelalterliche Dorfkirche St. Maria. Sie kann nach Verabredung mit Pfarrer Bernd Kramer aus Apfelstädt besichtigt werden (Tel. 036202/90595).
  • Die für die meisten Touristen wohl wichtigste Sehenswürdigkeit ist das 9 Heimatmuseum Ingersleben, das sich seit 1979 im alten Gutshaus des ehem. Rittergutes befindet. Das Museum ist sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet (Tel. 036202/82211). Gruppen können bei Voranmeldung auch zu anderen Zeiten eine Besichtigung durchführen. Der Eintritt ist frei, man ist aber für eine kleine Zuwendung dankbar. Leiter der Einrichtung ist Hans-Dieter Manns.
  • Die historische 10 Marienthalbrücke führt (Fußgänger) über die Apfelstädt, 20 m vor ihrer Mündung in die Gera.
  • Das Naturdenkmal 11 Ingerslebener Eiche ist etwa 350 Jahre alt und steht auf Höhe der Zitzmann-Mühle südlich der Apfelstädt.

Kleinrettbach[Bearbeiten]

  • 3 St.-Severi-Kirche, wichtigste Sehenswürdigkeit von Kleinrettbach. Sie wurde im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts die Nachfolgerin einer bei einem Großbrand vernichteten Kirche errichtet.
  • 1 Siebgen-Quelle, Quelle des Rettbachs.
  • Das 12 Erfurter Steinkreuz östlich der Ortslage ist eines von zwei Steinkreuzen, die von der bewegten Geschichte des Dorfes zeugen und erzählen. Das Pendant ist das 13 Grabsleber Steinkreuz nördlich der Ortslage. Eine dörfliche Sage erzählt von einer Begebenheit im 30-jährigen Krieg (1618-48), als sich die schwedischen und französischen Truppen östlich und westlich des Dorfes auf ein am nächsten Vormittag abzuhaltendes Scharmützel vorbereiteten. Am Morgen lag jedoch derart dichter Nebel über den Feldlagern und der Landschaft, dass die Heere nicht im Dorf aufeinander trafen, sondern sich verfehlten. Die Dorfbewohner errichteten nach dem Abzug der Soldaten an ihren Feldlagerstellen die auch "Schwedenkreuze" genannten Steinkreuze aus Dankbarkeit über die Verschonung des Dorfes vor Kriegsleid und als Bitte für die Zukunft. Ihre Verschiedenartigkeit legt jedoch nahe, dass sie nicht aus der gleichen Zeit stammen. Keines der Kreuze weist Inschriften oder Zeichnungen auf. Beide Kreuze stehen an der alten Handelsstraße zwischen Erfurt und süddeutschen Gebieten. Sie waren in der Karte der Geleitstraßen von 1633 als „Landt Stras Von Erfurt Vber den [Thüringer] Waldt Vf Schmalkalden Vndt Franckfurt“ eingezeichnet. Das Grabsleber Kreuz steht zudem noch an einem Jakobsweg. Schon 1683 wurden beide Kreuze auf dem ältesten Kleinrettbacher Flurplan eingezeichnet. Sie wurden auch in den Kleinrettbacher Flurbeschreibungen von 1691 genannt: Dort wurde Ackerland erwähnt mit der Bezeichnung „an der Erffurter strassen … bey dem Erffurter Creutz“. Im 19. Jahrhundert wurde der Verlauf der Wege nach Grabsleben und Erfurt geändert und damit auch der Standplatz der Kreuze. Das Grabsleber Kreuz stand seitdem inmitten eines Feldes und war bei hohem Getreidestand nicht zu sehen. Wegen der Gefahr einer Verletzung des Kreuzes durch Ackerbaumaschinen und der Maschinen wurde es 2008 an den neuen Grabsleber Weg versetzt und mit einer Sitzgruppe versehen.
Das Grabsleber Kreuz hat eine (oberirdische) Höhe von 125 cm, ist 88 cm breit und wirkt mit einer Stärke von 33–38 cm ausgesprochen mächtig. Die lateinische Grundform zeigt rechtwinklig gekreuzte Balken. An den Armunterseiten und an der Schaftseite sind die typischen Spuren von w:Scharriereisen zu sehen. Unter dem Kreuz vermutete man 1866 einen Schatz, die Suchgrabung verlief jedoch vergebens.
Das Erfurter Kreuz ist zwar etwa 15 cm höher als sein westliches Pendant, wirkt aber mit seiner geringeren Balkenhöhe und –stärke sowie durch seine anders geformten Arme eleganter und zierlicher. Kopf, Arme und Schaft verjüngen sich zur Mitte hin, die Umrisskanten sind abgerundet. Das Kreuz steht quer zum Weg. In seiner Nähe lädt eine Sitzbank zum Verweilen ein. Dieses Kreuz ist das ältere der beiden. In der Nähe des Grabsleber Kreuzes steht eine Historische Birke (so der Name auf einem Wegweiser), der man zwar ihr Alter, nicht jedoch ihre historische Bedeutung ansieht. Entsprechende Informationen sind auf Infotafeln auch nicht vorhanden. Auf einer alten Landkarte ist der Ort mit Die Dornenhecke gekennzeichnet, von der allerdings heute nichts mehr zu sehen ist.

Kornhochheim[Bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten in Kornhochheim
St.-Nikolaus-Kirche
  • 14 St.-Nikolaus Die romanische Kirche ist die eindrucksvollste Sehenswürdigkeit des Ortes. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist nicht nur von außen schön anzusehen, sondern birgt auch einige Schätze im Inneren. Man betritt sie durch das gotische Eingangsportal aus dem 15. Jahrhundert, das ein altes Türblatt trägt mit gut erhaltenen, mittelalterlichen, schmiedeeisernen Bändern und Zierbeschlägen sowie ein Kastenschloss, das heute noch zum Verschließen der Tür benutzt wird. Die Tür trägt Waffenspuren aus dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648). Sehenswert ist auch die kleine Schmaltz-Orgel, die in die Kirchendecke ragt, die Kanzel von 1668, der Beichtstuhl mit dem Gemälde der Sülzenbrückener und Kornhochheimer Pfarrer von der Reformation bis Mitte des 18. Jahrhunderts. Außerdem sehenswert ist der barocke Himmel und die schöne Emporenbemalung. Die Kirche kann nach Voranmeldung bei Pfarrer Bernd Kramer besichtigt werden (Tel. 036202/90595).
  • In 570 m Fußweg-Entfernung von der Kirche steht das 15 Kummelkreuz am höchsten Punkt von Kornhochheim . Man kann es auch mit dem PKW erreichen, indem man den von der L 1044 nach Westen abzweigenden Kummelweg benutzt, der an einem Wertstoffhof vorbeiführt. Er ist jedoch nach 200 m nicht mehr befestigt, sodass sich das Befahren nur bei Trockenheit empfiehlt. Das Kreuz ist nach dem Hügel benannt, auf dem es im Jahre 2000 als 5 m hohes Eichenkreuz errichtet wurde. Es steht als Zeichen für die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands und wurde von der katholischen St. Raphael-Gemeinde Neudietendorf und der Freiwilligen Feuerwehr gespendet.
  • Zurück zur Kirche, in deren Nachbarschaft an der Ecke Sülzenbrücker und Apfelstädter Weg das Naturdenkmal eines gewaltigen, bizarr geformten Stamms einer weitgehend 16 abgestorbenen Linde steht.
  • Am Dorfplatz findet man die 17 Schwemme , ehemals der Dorfteich. Im 20. Jahrhundert diente dieses Wasserbecken vor allem als Löschwasserteich; es wurde in der vorhandenen Form als Ortbetonbecken vor dem Ersten Weltkrieg angelegt. In den Jahrhunderten zuvor hatte es noch den echten Dorfteichcharakter, man konnte damals in trockenen Sommern die hölzernen Pferdewagen hineinfahren, um das Auseinanderfallen der Räder zu vermeiden. Sicher weist der Name „Schwemme“ auch darauf hin, dass hier ebenso Pferde, Enten und Gänse ein Erfrischungsbad haben konnten. Die Schwemme wird durch eine heute unterirdisch kanalisierte Quelle in der Nähe der Friedhofstür gespeist, die über Jahrhunderte die wichtigste Wasserquelle des Dorfes war. Das Wasser der Schwemme vereinigt sich mit dem des 18 Davids Borns und fließt unter den Fachwerkhäusern am Markt hinunter nach Norden und mündet als "Flösschen" in den Waidbach.

Neudietendorf[Bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten in Neudietendorf
Die Untermühle (2009)

Neudietendorf ist ein sehr geschichtsträchtiger Ort, der wesentlich geprägt wurde durch die Ansiedlung von Mitgliedern der Herrnhuter Brüdergemeine. Touristisch interessant ist daher das Ortsbild mit dem für die Herrnhuter Brüdergemeine typische Bauweise.

Betritt man den Ort aus Richtung Apfelstädt kommend, so befindet man sich zunächst auf dem Gebiet von Dietendorf. Früher machte die Apfelstädt bei der Feuerwehr einen Linksknick nach Norden und verlief entlang der heutigen Zinzendorfstraße bis zur Einmündung der Ingerslebener Straße, wo sie dann einen Rechtsknick nach Osten machte, um wenig später, etwa in Höhe der heutigen Bebauungsgrenze zum heutigen Flussbett zu stoßen.

  • Die 19 Untermühle ist die erste Sehenswürdigkeit auf diesem Weg. Sie wurde in den Jahren 2012/14 restauriert. Sie verfügt auch über eine Fischtreppe.
  • Die 20 St.-Johannis-Kirche ist die evang. Pfarrkirche von Neudietendorf. Der Turm ist der älteste Teil der Kirche und stammt aus 1591. Das Kirchenschiff wurde im 1. Weltkrieg wegen Baufälligkeit des Vorgängerbaus erneuert. Das Innere beeindruckt durch
  • Den neben der Kanzel aufgestellten Renaissance-Grabstein von 1559 des Patronatsherrn von Dietendorf, Andreas von Widdern. Daneben ist der Grundstein vom 1. Juni 1914 eingemauert.
  • Die kunstvollen Bemalungen der dreiundzwanzig Emporenfelder mit biblischen Szenen; die Kanzel ist mit Bildern der vier Evangelisten ausgestattet. Der Künstler war ein bäuerlicher Meister aus Arnstadt, der um 1690 seine Werke im Barockstil schuf.
  • Drei farbenfrohe Glasfenster im Chorraum, auf denen Christus als der Gute Hirt, die Symbole für Taufe und Abendmahl, die Heilige Schrift sowie die Zehn Gebote dargestellt werden. Sie stammen wie auch der Altar und die Kanzel aus einer Naumburger Werkstatt und zeigen sich im Stil der Gründerzeit.
  • Unter der Orgelempore wurde 1951 ein Gemeinderaum abgetrennt, der für kleinere Feiern (Seniorennachmittag) und die Christenlehre dient.
  • Für den Kindergottesdienst wurde 1966 im Turmkeller ein Raum nutzbar gemacht.
  • 1672 wurde eine neue Orgel eingebaut, die 1699 noch einmal verbessert wurde. Im Zuge des Neubaus der Kirche am 1. Juni 1914 wurde wiederum eine neue Orgel eingebaut, die Rühlmann-Orgel aus Zörbig. Nachdem diese nicht mehr zu verwenden war, wurde vom Orgelbaumeister Friedrich Löbling aus Erfurt 1971 eine neue Orgel mit mechanischer Traktur und sieben Registern eingebaut und vom Pfarrer eingeweiht.
  • Das Kirchenschiff zeigt mit seinen einfachen, klaren Formen, vom romanischen Rundbogen bis zur spätklassizistischen Säule, die Gestaltungselemente des ausgehenden 19. Jahrhunderts auf.
  • Der Glockengießer Johann Heinrich Rausch aus Erfurt schuf 1682 zwei Glocken für die Kirche. Die Turmglocken, z. B. eine von 1791, wurden in den beiden Weltkriegen eingeschmolzen. Sie wurden 1984 durch 1 Glocke der Erfurter Firma Stoermer (Guss: Weihnachten 1926) und 2 Glocken aus 1983 von der Apoldaer Glockengießerei ersetzt.
Die Kirche kann besichtigt werden nach Voranmeldung im Pfarramt der Herrnhuter Kirchengemeine (Gebäude der Brüderkirche) in der Kirchstr. 13, Tel. +49 036202 78620.
  • Das 21 Zinzendorf-Ensemble besteht aus dem Gebäude der Brüderkirche, dem Zinzendorfhaus, dem Zinzendorfplatz, dem Brüdergemeine-Friedhof und einigen Gebäuden in der Kirchstraße.
  • Der Kirchensaal der Herrnhuter Brüdergemeine ("Brüderkirche") ist der klerikale Versammlungsraum der Kirchenmitglieder. Er stammt aus dem Jahr 1780 in einer Einheit mit dem Pfarrhaus und ist in spätbarockem Stil als Fachwerkbau errichtet. Er ist nicht unterkellert, hat eine Höhe von ca. 7,5 Metern und eine Grundfläche von 26,5 mal 15 Metern. Er ist bis heute in seiner Grundsubstanz erhalten. Weder Kanzel noch Altar, weder Abendmahlstisch noch Bilder, weder eine Apsis noch ein besonderer Schrein mit Reliquien bilden den zentralen Punkt, anders als in Kirchen mit katholischer oder lutherischer Prägung. Vom Liturgustisch aus gesehen sitzt die Gemeinde im Kreis: rechts die Schwestern, links, auf der Seite der Orgel, die Brüder. Auf den "Arbeiterbänken", die fest an die Holzlamperie eingebaut sind, haben die Geschwister mit besonderen, der Gemeinde dienenden Aufgaben ihren Platz in einer Reihe mit dem Liturgen oder Prediger, der die Versammlung leitet. Aus akustischen Gründen ist der Liturgustisch etwas erhöht. Die Orgel von 1901 ist der einzige "Eye-Catcher" in der Kirche.
  • Hinter der Kirche, von der Kirchstraße durch ein Eisentor zu erreichen, liegt der 22 Gottesacker , der Friedhof der Brüdergemeine. Auch hier wird die geistige Haltung der Gemeine deutlich: Es gibt keine Familiengräber oder „Stammplätze“. Jeder wird der Reihe nach beerdigt. Alle Grabplatten liegen auf den Gräbern und haben einheitliche Abmessungen (50 x 70 cm) und Schriftzüge mit dem Namen des/der Verstorbenen, dem Geburts- und Sterbedatum, dem Geburtsort und einem Bibelspruch. Die auf katholischen Friedhöfen oft anzutreffenden Familiengräber und Repräsentationsgrabstätten, die dem Ansehen oder dem Vermögen der verstorbenen Person entsprechen sollen, findet man hier nicht. Das älteste noch erhaltene Grab ist von 1743. Die liegenden Grabsteine sind gleichartig und schlicht. Nach Sitte der Brüdergemeine werden Grabstellen weder ausgegraben noch entwidmet, daher wird der Friedhof bei Bedarf vergrößert. Das führte im Jahr 1765 zu einer ansehnlichen Erweiterung mit einfriedender Hecke und eigenem Zugangstor. Auch 1827 erfolgte eine Erweiterung mit der Anlage neuer Wege und Baumpflanzungen. In diesem Ausmaß stellt sich der Friedhof auch heute noch dar. Der Gottesacker steht unter Denkmalschutz. Auf ihm finden sich auch die Gräber von fünf bei den Kämpfen um Neudietendorf im April 1945 gefallenen deutschen Soldaten. Zu erwähnen ist ein klassizistisches Teehäuschen an der Ecke zum Pfarrgarten, das ebenfalls unter Denkmalschutz steht. Am nördlichen Rand des Gottesackers steht die moderne katholische St.-Raphael-Kapelle, wo dienstags abends und sonntags morgens die Gottesdienste stattfinden.
Viele Gebäude von Neudietendorf tragen die Handschrift der Brüdergemeine und werden heute noch, zum Teil in anderer Funktion, genutzt. In einem der Gebäude, der damaligen Apotheke, wurde der Kräuterlikör Aromatique erfunden, der heute im Nachbarort Kornhorchheim hergestellt wird.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Kultur[Bearbeiten]

Das gesellschaftliche Leben in den Ortsteilen der Gemeinde wird von einer Vielzahl von Vereinen jeglicher Richtung geprägt. Sie sind auf der Website der Gemeinde mit den Kontaktdaten aufgelistet.

Dort findet man auch eine aktuelle Auflistung von Veranstaltungen.

An regelmäßigen Veranstaltungen sind hervorzuheben: Fasching in Apfelstädt, Walpurgisfeuer in Apfelstädt, Maifeuer in allen Ortsteilen außer in Ingersleben, Bechsteinkonzerte in der Brüderkirche in Neudietendorf, Sommerfest in Ingersleben, Sportfeste in Apfelstädt und Ingersleben im Juni, Wohngebietsfeste in Apfelstädt und Gamstädt, Kirmesfeste in Apfelstädt und Ingersleben, Feuerwehrfeste.

Einkaufen[Bearbeiten]

  • 1 Geldautomat beim EDEKA-Markt im Westen der Ortslage. 1 Postfiliale . 2 KSK Geldautomat in der Zinzendorfstraße.
  • 1 EDEKA in Neudietendorf , 2 Nahkauf Nahkauf-Markt in der Ingerslebener Straße 18, Einfahrt über die Gartenstraße.
  • 3 Hofladen in Kleinrettbach mit einem attraktiven Angebot von teils frischem Geflügel und Kartoffeln und anderen selbst produzierten Agrarprodukten.
  • 4 Bäckerei Meyer, Ingersleben gegenüber dem Heimatmuseum.

Wohlschmeckend und bekömmlich ist der Neudietendorfer Aromatique, ein seit 1876 dort hergestellter Gewürz-Bitter.

Küche[Bearbeiten]

Die Gastronomie der Gemeinde ist einfach und gutbürgerlich ausgerichtet. Ausnahme bildet das Hotel Park-Inn in Apfelstädt, das eine gehobene Gastronomie anbietet und auch das größte Haus bezüglich der Unterkunftsmöglichkeiten darstellt.

Eine Auswahl:

  • 3 Best Western, Riedweg 1, 99192 Apfelstädt. Tel.: +49(0)36202 85 0, Fax: +49(0)36202 85-410. Das Best Western ist das größte Hotel in der Gemeinde. Die Küche ist ausgezeichnet. Geöffnet: Hotel ganzjährig. Check-in: Ab 15 Uhr. Check-out: Bis 12 Uhr. Preis: Zimmer ab € 88,50.
  • 4 Bürgerhaus Apfelstädt, Am Dorfplatz 1, 99192 Apfelstädt. Tel.: +49(0)36202 75815, Mobil: +49(0)163 2878759, E-Mail: Das Bürgerhaus verfügt über eine gutbürgerliche, preiswerte Küche, eine Bowlingbahn mit 2 Bahnen, einen Veranstaltungssaal für bis zu 250 Personen, Restaurant, Biergarten und Vereinszimmer. Es steht seit dem 1.8.2014 unter der Leitung von Hotelfachfrau Anja Kunisch, nachdem das Vorgänger-Ehepaar in Rente gegangen war. Geöffnet: Mo+Di Ruhetag, Mi bis Fr 17 bis 23 Uhr, Sa 11 bis 23 Uhr, So 11 bis 17 Uhr.
  • 5 Heval-Grill 20, Zinzendorfstr. 26, 99192 Neudietendorf. Tel.: +49(0)36202 90069, Mobil: +49(0)172 3415206, Fax: +49(0)36202 77118. Der Heval-Grill stellt ausgezeichnete Pizzen und andere kurdische, türkische, deutsche und italienische Spezialitäten her, auch außer Haus-Service. Die Speisekarte kann von der Website heruntergeladen werden. Geöffnet: Mo bis Sa 10:30 bis 22 Uhr, So und Fei 12 bis 22 Uhr. Pizza-Service 11 bis 14 Uhr und 17 bis 21 Uhr.
  • 6 China Thai Imbiss, Johannes-Meissel-Weg, 99192 Neudietendorf. Tel.: +49(0)36202 78 52 84. Über die Qualität und die Preislage dieses etwas versteckt liegenden China Thai Imbisses ist nichts bekannt.

Eine Erwähnung verdienen die gastronomischen Einrichtungen im Nachbarort Molsdorf:

  • 7 Zur guten Quelle, Christel Bosecker, Marienthalstr. 5-7, 99094 Erfurt-Molsdorf. Tel.: +49(0)36202 90216, Fax: +49(0)36202 82345, E-Mail: Das umfangreiche Angebot dieses historischen Hauses unter der Leitung der Eigentümerfamilie ist sehr ausführlich auf der Website beschrieben.
  • 8 Landhotel Burgenblick, Zum Zwetschgenberg 20, 99094 Erfurt-Molsdorf. Tel.: +49(0)36202 81111, Fax: +49(0)36202 81112, E-Mail: Hoch am Hang über der Gera gelegen, bietet das traditionsreiche Haus ein umfangreiches Angebot, das im Einzelnen auf der Website zu erkunden ist.
  • 9 Restaurant im Schloss Molsdorf, Schlossplatz 6, 99094 Erfurt-Molsdorf. Tel.: +49(0)361 73187336, Fax: +49(0)36202 90205, E-Mail: Über das Angebot der Gaststätte dieses traditionsreichen Hauses, das schon immer und auch heute noch von vielen bekannten Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft besucht wird, gibt die Website umfangreiche Auskunft. Geöffnet: Di bis Fr 12 bis 19 Uhr, Sa, So, Fei 11 bis 19 Uhr.

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

  • 1 Best Western, Riedweg 1, 99192 Apfelstädt. Tel.: +49(0)36202 85 0, Fax: +49(0)36202 85-410. Das Best Western ist das größte Hotel in der Gemeinde. Die Küche ist ausgezeichnet. Geöffnet: Das Hotel ist ganzjährig geöffnet. Check-in: Ab 15 Uhr. Check-out: Bis 12 Uhr. Preis: Zimmer ab € 65.
  • 2 Pension No.7, Zinzendorfstraße 7, 99192 Neudietendorf. Tel.: +49(0)173 7138740, E-Mail: In der Pension No.7 können Sie zu günstigen Preisen übernachten. Gerne inklusive Frühstück am nächsten Morgen. Merkmal: Pension.

Auch an dieser Stelle müssen die folgenden Häuser im Nachbarort Molsdorf erwähnt werden:

  • 3 Zur guten Quelle, Christel Bosecker, Marienthalstr. 5-7, 99094 Erfurt-Molsdorf. Tel.: +49(0)36202 90216, Fax: +49(0)36202 82345, E-Mail: Das umfangreiche Angebot dieses historischen Hauses unter der Leitung der Eigentümerfamilie ist sehr ausführlich auf der Website beschrieben. Anreise tgl. von 16 bis 19 Uhr. Preis: 40 bis 80 €.
  • 4 Landhotel Burgenblick, Zum Zwetschgenberg 20, 99094 Erfurt-Molsdorf. Tel.: +49(0)36202 81111, Fax: +49(0)36202 81112, E-Mail: Hoch am Hang über der Gera gelegen, bietet das traditionsreiche Haus ein umfangreiches Angebot, das im Einzelnen auf der Website zu erkunden ist.
  • Es sei hier auch auf die Unterkünfte in der Nachbargemeinde Drei Gleichen verwiesen.

Sicherheit[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

  • Medizinisches Zentrum Kirchstraße 15, OT Neudietendorf:
    • Apotheke, Tel. +49 036202 82243
    • Physiotherapie Luther: Tel. +49 036202 80031
    • Pflegedienst: Tel. +49 036202 20797
    • Allgemeinmediziner Dr. Kutz: Tel. +49 036202 90466
    • Zahnärztin Dr. Schulz: Tel. +49 036202 81323
    • Fußpflege Straub: Tel. +49 036202 81331
  • Augenoptiker Bettzüge, Zinzendorfstr. 3, OT Neudietendorf: Tel. +49 036202 81317
  • Sanitätshaus Rosenau, Wandersleber Str. 1 B, OT Apfelstädt: Tel. +49 036202 75551

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

2 Website der Gemeinde, Zinzendorfstr. 1, 99192 Nesse-Apfelstädt. Tel.: +49(0)36202 840 10, E-Mail: Die Tourist-Information liegt im Tätigkeitsbereich der Gemeindeverwaltung. Geöffnet: Di 9 bis 12 Uhr, 13 bis 18 Uhr, Fr 9 bis 12 Uhr.

Eine Poststelle befindet sich in Neudietendorf, Ecke Kirchstraße/Zinzendorfstr., wo man auch Geld abheben kann, eine weitere ist in Apfelstädt, Hauptstr. 50.

Ausflüge[Bearbeiten]

Ausflüge lohnen sich

Literatur[Bearbeiten]

  • Ingersleben u.a.:
    • Gemeinden an der Apfelstädt. Burgen Druck, Apfelstädt, 2003
    • Autorenkollektiv: Zwei Blüten an einem Zweig. Beiträge zu Leben und Wirken der Schriftstellerinnen Frieda und Margarethe von Bülow. Hrsg. Heimatmuseum Ingersleben, 2000.
    • H.-D. Manns, D. Stender und Autorenteam: Ingersleben. Aus unserer Dorfgeschichte. Hrsg. Ortschaft Ingersleben, 2011
  • Neudietendorf:

Weblinks[Bearbeiten]

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