Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

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In der Königsbrücker Heide

Die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft umfasst den nördlichen Teil der Oberlausitz, im äußersten Nordosten Sachsens, am Übergang zur Niederlausitz, die zum Land Brandenburg gehört. Viele Seen und Wälder laden zur Naherholung sowie zu ausgedehnten Fahrradtouren ein.

Regionen[Bearbeiten]

Muskauer Park mit Neuem Schloss
  • Das Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet (im engeren Sinn) erstreckt sich von der Gegend um Kamenz bis an die Neiße. Das Grundwasser steht hier sehr hoch; die Vegetation ist u. a. von Sandkiefern und Birken, Sträuchern (Wacholder, Heidel- und Preiselbeeren), Kräutern, Gräsern und sehr vielen Pilzen geprägt. Aufgrund des Wasserreichtums wurden schon seit Jahrhunderten zahlreiche Fischteiche angelegt, die durch Gräben miteinander verbunden sind. Teilgebiete sind die Baruther Heide, der Biehainer Forst, die Große Heide und die Noeser Heide.
  • Die Königsbrück-Ruhlander Heiden nehmen den nordwestlichsten Teil der Oberlausitz ein, westlich der Schwarzen Elster bei Hoyerswerda. Sie sind größtenteils von Wäldern bedeckt. Sie haben einen sandigen Boden und sind oft sehr trocken. Hier liegt aber auch ein Teil des aus gefluteten Tagebauen gebildeten Lausitzer Seenlandes.
  • Die Muskauer Heide bildet den nordöstlichsten Zipfel Sachsens, zwischen Schwarzer Elster und Neiße, im Dreiländereck mit Brandenburg und Polen. Sie bildet eines der größten Waldgebiete in Sachsen. Auf dem Sand- und Kiesboden wachsen vor allem trockene Kiefernwälder, ergänzt durch Heidel- oder Preiselbeeren, Heidekraut, stellenweise auch Kiefernmischwald. Sehr sehenswert ist der namengebende Ort Bad Muskau mit seinem Park und Schloss.

Orte[Bearbeiten]

Hoyerswerda: Marktplatz mit Rathaus und Sorbenbrunnen
Rakotzbrücke im Azaleen- und Rhododendronpark Kromlau
  • 1 Hoyerswerda
  • 2 Bad Muskau - Fürst-Pückler-Park und Schloss (Weltkulturerbe).
  • 3 Niesky - Zinzendorfplatz, Heimatmuseum und Wartturm.
  • 4 Weißwasser - Bekannt für seine Glasherstellung. Glasmuseum, Tierpark
  • 5 Bernsdorf
  • 6 Boxberg , bekannt für das einst größte Braunkohlekraftwerk der DDR, umgeben von „Mondlandschaft“ der Tagebaue
  • 7 Diehsa - Historischer Markt, Fahrradkirche
  • 8 Königsbrück - „Tor zur Westlausitz“ und Kamelienstadt an der Via Regia
  • 9 Königswartha – Kleinstadt am Rand des Biosphärenreservats
  • 10 Krauschwitz - Stadt südlich von Weißwasser. Erlebnisbad, Kleinsternwarte, Motocrossstrecke
  • 11 Kromlau - Ort mit Rhododendron- und Azaleenpark
  • 13 Rothenburg
  • 14 Schwarzkollm - Ort der legendären Schwarzen Mühle aus der Krabat-Sage
  • 15 Uhyst - Ort am derzeit in Flutung begriffenen Bärwalder See; Wildtierfarm

Weitere Ziele[Bearbeiten]

Bärwalder See, im Hintergrund Kraftwerk Boxberg
Teichgebiet Guttau im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft
  • Große Heide - Heideregion südlich der Muskauer Heide rund um den Ort Rietschen.
  • Schleifer Region - Kleine Region rund um den bekannten sorbischen Ort Schleife - Sitz des sorbischen Kulturzentrums.
  • Spreetal ist eine Gemeinde im Westen der Muskauer Heide (östlich von Hoyerswerda). Sie besteht aus einigen idyllischen Dörfern am östlichen Rand des Lausitzer Seenlandes.
  • Teile des Lausitzer Seenlandes mit gefluteten Tagebauen, unter anderem der Bärwalder See, größter See Sachsens
  • Das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft bietet eine einzigartige Naturlandschaft. Das Land der tausend Teiche mit Wäldern, Mooren und Teichen bietet Wander- und Radwandermöglichkeiten, nachhaltige Land- und Fischwirtschaft mit Hofläden. Das 30.000 Hektar große Reservat ist seit 1996 von der UNESCO registriert. Es bietet über 3.400 Tierarten eine Heimat, von denen über 800 auf der Roten Liste stehen.
  • Bucksche Schweiz - kleine Quarzsandfelsen und Aussichtsturm (Info, Karte)

Hintergrund[Bearbeiten]

Sprache[Bearbeiten]

Die Region gehört großenteils zum sorbischen Siedlungsgebiet. Alle Sorben sind aber komplett bilingual, sprechen also Deutsch wie eine zweite Muttersprache, sodass es keine Verständigungsprobleme geben dürfte.

Anreise[Bearbeiten]

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Die Städtebahn Sachsen fährt im Stundentakt von Dresden nach Königsbrück, die Fahrt dauert knapp eine Stunde. In Hoyerswerda, Schwarzkollm, Lauta, Hosena und Ruhland halten im Zweistundentakt Regionalexpress-Züge aus Dresden (Fahrtzeit knapp 1½ Std.).

Die Linie S 4 der S-Bahn Mitteldeutschland fährt ebenfalls aller zwei Stunden von Leipzig (knapp 2½ Std.) über Falkenberg (Elster) (gut eine Stunde) nach Ruhland, Hosena, Lauta, Schwarzkollm und Hoyerswerda.

Aus Cottbus fährt stündlich die Ostdeutsche Eisenbahn nach Schleife (25 Minuten), Weißwasser (30 Minuten), Rietschen, Hähnichen und Horka (55 Minuten). Jeweils zweistündlich fahren Regionalexpress und Regionalbahn (kombiniert ergibt sich ungefähr ein Stundentakt) in 40 Minuten nach Ruhland.

Aus Richtung Görlitz kann man mit der Ostdeutschen Eisenbahn nach Horka (15 Minuten), Hähnichen, Rietschen, Weißwasser (35 Minuten) und Schleife fahren. Ab Görlitz fährt die Ostdeutsche Eisenbahn auch nach Niesky (20 Minuten) und Hoyerswerda (55 Minuten).

Aus Berlin kommend, kommt man mit einmal Umsteigen in zwei Stunden nach Weißwasser, mit zweimal Umsteigen in 2½ Stunden nach Hoyerswerda.

Im westlichen Teil der Region (rund um Hoyerswerda, Lauta und Königsbrück) gilt für alle Busse und Regionalzüge der Tarif des Verkehrsverbunds Oberelbe (VVO), im östlichen Teil (Raum Weißwasser, Niesky, Rothenburg) der des Zweckverbands Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON).

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Die Buslinie 800 fährt stündlich von Cottbus nach Hoyerswerda (Fahrtzeit 1½ Std.), schneller geht es jedoch mit der Bahn über Ruhland.

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten]

Der Oder-Neiße-Radweg verläuft am Ostrand der Region (durch Rothenburg, Bad Muskau). Der Spree-Radweg führt von Berlin über Lübbenau und Cottbus bzw. in der Gegenrichtung von der Spreequelle bei Neugersdorf und Bautzen ins Oberlausitzer Teichland. Eine Etappe der Niederlausitzer Bergbautour (Cottbus, Forst, Senftenberg) führt durch Hoyerswerda. Von Kamenz kann man auf dem Krabat-Radweg in diese Gegend kommen.

Mobilität[Bearbeiten]

Der 260 Kilometer lange Froschradweg bildet einen großen Rundkurs durch die gesamte Region und verbindet deren wichtigste Natur- und Kulturdenkmäler (Hoyerswerda–Wittichenau–Neschwitz–Quitzdorf–Niesky–Rothenburg–Bad Muskau–Schleife–Hoyerswerda). Der Krabat-Radweg (90 km) verbindet vor allem Orte mit Bezug zur sorbischen Literatur, insbesondere der namengebenden Krabat-Sage, er führt von Kamenz unter anderem durch Wittichenau, Schwarzkollm und Groß Särchen.

Wichtige regionale Busverbindungen sind die Linien 106 (Bautzen–Malschwitz–Niesky, stündlich, führt mitten durch das Gebiet des Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft), 159 (Hoyerswerda–Bernsdorf–Königsbrück, aller zwei Stunden), 182 (Hoyerswerda–Wittichenau–Kamenz, stündlich) und 259 (Hoyerswerda–Schleife–Weißwasser, zweistündlich).

Lohnenswert ist eine Fahrt mit der Waldeisenbahn Muskau, Jahnstr. 53 (Haus A), 02943 Weißwasser. Tel.: +49 (0)3576-207472, Fax: +49 (0)3576-207473, E-Mail: . Sie verbindet die Orte Bad Muskau, Weißwasser und Kromlau.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Krabat-Mühle Schwarzkollm
  • Bad Muskau. Größter englischer Landschaftspark in Kontinentaleuropa, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
  • Haus der tausend Teiche. Ausstellungs- und Informationszentrum des UNESCO-Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft in Malschwitz OT Wartha.
  • Krabat-Mühle Schwarzkollm. Die Krabat-Sage ist einer der bekanntesten Mythen der Lausitz und kommt in zahlreichen Varianten vor; Krabat ist in manchen Versionen ein böser Schwarzmagier, in anderen setzt er dagegen seine magischen Kräfte zum Nutzen der Bevölkerung ein. In der Version, die von den Schriftstellern Jurij Brězan und Otfried Preußler sowie mehreren Verfilmungen des Stoffes einem größeren Publikum auch außerhalb der Region bekannt gemacht wurde, ist Krabat zunächst ein Betteljunge, der sich verirrt und im Wald auf die mysteriöse Schwarze Mühle stößt, von deren geheimnisvollen „Meister“ er als Lehrling aufgenommen wird. Er erkennt, dass es sich bei dem Meister um einen Schwarzmagier handelt. Krabat erlernt dann selbst magische Fähigkeiten, bis er den Meister besiegen und die anderen Lehrlinge befreien kann. In der Mühle wird auf anschauliche Weise die Geschichte der Krabat-Sage sowie Kenntnisse über sorbische Sprache und Brauchtum vermittelt (Zielgruppe sind vor allem Kinder und Jugendliche). Im Juli jeden Jahres finden hier zudem die Krabat-Festspiele statt.
  • Findlingspark Nochten, am ehemaligen Tagebau Nochten bei Boxberg. 17 Hektar blühender Heidemore und -dünen mit ca. 3000 Findlingen.
  • Energiefabrik Knappenrode, bei Hoyerswerda. Sächsisches Industriemuseum, historische Brikettfabrik.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Erlebnisse für Kinder:

  • Kinderspielpark Kaltwasser, Am Kulturhaus 6, 02826 Neißeaue/OT Kaltwasser. Tel.: +49 (0)35825-61457, Mobil: +49 (0)173-8430394, Fax: +49 (0)35825-61457. Geöffnet: Ostern bis Oktober: 10:00-18:00. - Für Kinder bis 12 Jahre gibt es ca. 40 Spielmöglichkeiten sowie Ponyreiten am Wochenende.

Naturpfade: Das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft bietet für den interessierten Besucher zwei Naturerlebnispfade zum informativen Erwandern der Landschaft:

Radwandern: zum Beispiel auf dem Froschradweg (260 km) oder Krabat-Radweg (90 km), siehe oben (#Mobilität)

Sport und Spaß:

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten]

  • Von Mitte September bis Ende Oktober sind die Lausitzer Fischwochen mit Abfischen, Fischerfesten und entsprechenden kulinarischen Angeboten in den Gasthäusern.

Küche[Bearbeiten]

  • Fisch aus den Oberlausitzer Teichen, insbesondere Karpfen
  • 1 Dr. Sebastian Zelder Fischgaststätte und Teichwirtschaft, Neudorf-Teichhaus 46, 02997 Wittichenau. Tel.: +49 3572570333. Restaurant mit großer Auswahl an Fischgerichten, Karpfen und andere Fische aus eigener Teichwirtschaft. Nur über den Sommer geöffnet, man sollte vorher reservieren. Geöffnet: von 1. Mai bis Ende September.

Nachtleben[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Klima[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

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