Gommer Höhenweg

Wandern
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Reckingen, gesehen vom Gommer Höhenweg

Die Gommer Höhenweg verläuft im Goms auf dem Hang am rechten Rhôneufer (südostexponiert) von Oberwald bis Bellwald. Der Weg führt das Rhônetal vom Ende nahe dem Furka- und Grimselpass hinunter. Der Weg verläuft oberhalb der Dörfer im Tal am Hang und ist mit Wegen mit dem Talboden verbunden. Der Gommer Höhenweg ist sehr beliebt bei Touristen. Er ist nur im von Anfang bis Ende Sommer geöffnet.

Hintergrund[Bearbeiten]

Vorbereitung[Bearbeiten]

Bevor man die Wanderung antritt, sollte man sich ungefähr einplanen, wie weit man gehen möchte. Der ganze Weg an einem Stück zurückzulegen würde 9 bis 10 h dauern, wobei keine Pausen eingerechnet sind. Es empfiehlt sich daher, nur ein Teilstück an einem Tag zurückzulegen.

Gute Schuhe sind wichtig für Wanderungen im Allgemeinen. Auch wenn beim Gommer Höhenweg die Auf- und Abstiege nicht allzu steil sind und auch sonst keine zu anspruchsvollen Passagen zu meistern sind, können Wanderstöcke nützlich sein.

Wichtig ist außerdem genügend Wasser (ca. 1 bis 2 L pro Person) mitzubringen, weil auf dem Weg kaum Brunnen zu finden sind. Außerdem ist ein wenig Verpflegung wichtig, besonders wenn die Wanderung länger dauert. Es hat direkt am Weg keine Verpflegungsmöglichkeiten, wohl aber in den Dörfern im Tal.

Ebenfalls wichtig ist guter Sonnenschutz, sowohl durch Kleidung als auch durch eine Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor. Auch wenn der Himmel (leicht) bewölkt ist, ist auf dieser Höhe genügend UV-Strahlung vorhanden, so dass man nach einigen Stunden ohne Schutz stark verbrannt ist. Und auch wenn der Weg über weite Strecken im Wald verläuft, sollte man die Gefahr eines Sonnenbrands nicht unterschätzen.

Anreise[Bearbeiten]

Die Anreise erfolgt am einfachsten mit dem Zug der Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) entweder von Brig-Glis oder Oberwald und Andermatt aus. In der Regel (auch am Wochenende) verkehren aus jeder Richtung stündlich je ein Zug. Informationen über Züge gibt es entlang dem Weg oberhalb jedes Dorfes auf einer Tafel, auf welcher die Abfahrtszeiten sowie die nächste Station der MGB angegeben ist.

Mit dem Auto kann man natürlich auch die Dörfer erreichen, müsste dann aber nach der Wanderung wieder dahin zurückkehren, entweder zu Fuß oder mit dem Zug.

Wandern[Bearbeiten]

Wegen dem leichten Gefälle des Tals von Oberwald hinunter nach Bellwald wird der Gommer Höhenweg meist in dieser Richtung begangen und auch hier beschrieben. Tatsächlich ist es aber nicht sonderlich mehr anstrengend, den Weg in der anderen Richtung zurückzulegen.

Dem ganzen Weg entlang kann man den üblichen gelben Wegweisern folgen. Man sollte darauf achten, dass sie entweder klein mit Gommer Höhenweg angeschrieben sind oder das grüne Logo des Gommer Höhenweg aufweisen (siehe dazu auch Abschnitt "Wegweisung" bei Wanderland).

Den ganzen Weg über läuft man erhöht oberhalb der Dörfer, die sich im Talgrund befinden. Vom Weg hinunter ins Dorf und umgekehrt hinauf zum Weg braucht man ungefähr 30 min. Diese Abzweigungen sind mit gelben Wegweisern markiert und die Wegzeit ist angegeben.

Auch sonst sind sämtliche Abzweigungen markiert, sei es mit Wegweisern oder gelben Rauten.

Oberwald - Obergesteln - Ulrichen[Bearbeiten]

Von Oberwald beginnt man im Dorf, wo die Strasse über die Rhône führt. Danach läuft man talabwärts (Richtung Obergesteln, Brig-Glis) der Kantonsstraße nach, bis im alten Dorfteil (nach ca. 150 m) rechts eine kleine Strasse zwischen den Häusern wegführt. Von nun an kann man sich auf den Weg verlassen, einfach den Markierungen folgen.

Zunächst läuft man in Richtung eines kleinen Bachs, wo man wieder dreht und wieder talabwärts gerichtet in den Wald hineinläuft. Nun läuft man nur mit kleineren Steigungen Richtung Obergesteln. Nach ca. 1.5 km erreicht man den ersten Taleinschnitt mit dem Jostbach, wo man kurz das Tal hineinläuft und den Bach überquert. Danach, oberhalb der Stelle, wo die Strasse nicht in einer Galerie ist, kommt der zweite Einschnitt und der Milibach wird überquert.

Danach geht es wieder weiter, links unten ist Obergesteln mit den untypischen Steinhäusern sichtbar. Über Obergesteln kreuzt man einen Forstweg, einfach den Wegmarkierungen des Gommer Höhenwegs weiter folgen. Kurz darauf folgen oberhalb des Wegs ein paar Ställe, teils zu Ferienhäusern umgebaut. Jetzt geht es zum dritten Mal nach rechts ins Tal und die Überquerung des Oberbachs steht an.

Nach der Brücke geht es zunächst einige Höhenmeter hoch, bis man eine Informationstafel erreicht, die das Panorama erklärt. Hier befindet sich mit 1712 m ü. M. der höchste Punkt des gesamten Gommer Höhenwegs. Jetzt geht es einem traditionellen Lattenzaun entlang, kurz darauf folgt ein breiter Kiesweg. Jetzt befindet man sich über Ulrichen und erreicht bald den Niderbach. Nach dem Bach geht es zunächst Richtung Tal, der ehemalige Flugplatz Ulrichen ist sichtbar. Im unteren Teil davon ist jetzt der Geschinersee entstanden, in dem bei genügender Toleranz gegen Kälte auch gebadet werden kann. Der Geschinersee wird im Sommer ca. 20 bis 23 °C warm.

Geschinen - Münster - Reckingen - Gluringen[Bearbeiten]

Weiter geht es dem Weg entlang nach Münster. Wer nach Münster will, findet schon bald eine Abzweigung links den Hang hinunter ins Dorf, angegeben mit 25 min Wegzeit. Wer sich entscheidet weiterzulaufen, findet sich bald am Eingang des Minstigertals. Fast einen Kilometer muss man nun ins Tal hineinlaufen, zunächst hoch ober dem Bach, der immer näher kommt. Schließlich überquert man den Bach und hat bei der Brücke eine atemberaubende Aussicht auf den Talkessel, an dessen Rand die Roossehörner, Blatthörner und das Löffelhorn (von West nach Ost) stehen. Hier gibt es auch eine Abzweigung für den Weg zur Galehitte, eine kleine Hütte auf einem Rücken des Minstigertals. Dabei läuft man weiter ins Tal hinein und kann die imposanten Berge betrachten.

Nun geht es auf der anderen Seite des Minstigerbachs kurz durch Grünerlengestrüpp und eine kleine Treppe nach oben, dann ist man auf einem breiten Forstweg. Nun geht es kaum mehr nach oben, der Weg fällt schon hier bis zum Talausgang leicht ab. Am Ausgang sieht man wieder Münster. Nun folgt man wieder dem Haupttal und läuft Richtung Reckingen, das schon sichtbar ist. Östlich von Münster ist jetzt auch der Flugplatz Münster zu sehen, von dem an schönen Tagen Segelflugzeuge starten.

Kurz nach dem Talausgang kommen auch noch zwei Abzweigungen nach Münster, für die man je 30 min bis ins Dorf braucht. So kann man auch den Abstecher ins Minstigertal machen und trotzdem bequem nach Münster kommen.

Hinunter nach Reckingen gibt es auch zwei Abzweigungen vom Weg, wobei die erste durch das kleine Skigebiet führt und man durch die Häuser des oberen Dorfteils kommt. Im Dorf gibt es etliche kleinere und stattliche Holzhäuser, den Stadel 1617, ein Freibad und eine imposante Kirche.

Wer nicht ins Dorf hinuntergeht und weiter dem Gommer Höhenweg entlangläuft, erreicht bald das Bächital mit dem Reckingerbach. Auch hier läuft man ein Stück hinein, um möglichst wenig Höhenmeter bewältigen zu müssen. Der Weg steigt jedoch an und man erreicht die Brücke auf ca. 1790 m ü. M. Nach der Überquerung des Bachs läuft man das kleine Tal hinaus und sieht unten am Hang das Dorf Gluringen. Gleich beim Talausgang gibt es eine Abzweigung ins Dorf hinunter.

Grafschaft (Ritzingen, Biel, Selkingen) - Blitzingen[Bearbeiten]

Nun führt der Weg wieder weiter dem Hang entlang, kurz zwischen Gluringen und Ritzingen läuft man in einen Talkessel hinein. Wenn man wieder draußen ist, befindet man sich über Ritzingen und Biel. Jetzt geht es hinein ins nächste kleine Seitental, wo wieder ein Bach zu überqueren ist. Die wenigen Höhenmeter bis zur Brücke über den Walibach legt man teilweise im Wald zurück.

Nun läuft man aus diesem Seitental wieder hinaus, steigt einige Höhenmeter hoch und geht bald im Selkigerwald. Unten im Tal ist jetzt Selkingen zu erkennen. Nun verläuft der Weg wieder leicht abfallend dem Rhônetal entlang.

Im Selkigerwald erreicht man nun eine Lichtung mit kleineren Hütten und Ställen, danach geht es wieder in den Wald. Jetzt steht der Hilperschbach an, doch vor der Überquerung geht es im Seitental ziemlich hinunter. Nach der Überquerung geht es das Tal hinaus, man sieht unten Blitzingen.

Die Abzweigung nach Blitzingen kommt erst, als man schon fast am Dorf vorbeigelaufen ist.

Nun läuft man weiter und überquert den Wilerbach, ohne dass man groß in ein Seitental hineinlaufen muss.

Niederwald - Bellwald[Bearbeiten]

Nach dem Wilerbach läuft man unter dem Wilerwald den Hang weiter entlang, der Weg verläuft leicht abfallend. Im Talgrund wird Niederwald sichtbar. Der Gommer Höhenweg führt kurz in ein Seitental, wo der Bach Schwarze-Brunne überquert wird. Kaum ist man aus diesem Seitental wieder draußen, sieht man die Abzweigung nach Niederwald hinunter. Der Weg ist ziemlich steil, aber problemlos zu meistern.

Der Gommer Höhenweg verläuft wieder weiter dem Hang entlang, zwar auf einer Wiese aber umgeben von Wäldern. Ungefähr einen Kilometer nach der Abzweigung nach Niederwald kommt die Kapelle Apollonia und kurz darauf überquert man eine kleine Schlucht. Wenige hundert Meter nach dieser Schlucht beginnt schon Bellwald, wo man zunächst durch die neueren Dorfteile läuft. Folgt man dem Weg, erreicht man bald den alten Teil von Bellwald und die Bergstation der Gondelbahn, welche hinunter nach Fürgangen führt, wo die Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) an der Station Fürgangen-Bellwald hält.

Sicherheit[Bearbeiten]

Der Gommer Höhenweg ist allgemein sehr sicher, es müssen auch keine Abgründe passiert oder Kletterpartien überwunden werden. Allerdings empfiehlt es sich, den Weg nur mit gutem Schuhwerk zu begehen. Anfangs Saison sind einige Brücken über die Seitentäler noch nicht installiert. Dann empfiehlt es sich, auf die Wanderung zu verzichten, weil die Überquerung der Bäche so zu gefährlich ist. Sperrungen von Wegstücken und Hinweise sollten unbedingt befolgt werden.

Ausflüge[Bearbeiten]

Entlang des Gommer Höhenwegs finden sich viele Dörfer, die nur auf Grund ihrer Bauweise mit den traditionellen Holzstadeln einen Besuch wert sind. Das trifft auf alle Dörfer an der Strecke zu, wobei Obergesteln eine Ausnahme darstellt. Nach dem verheerenden Brand im September 1868 wurde das Dorf neu aufgebaut, dieses Mal aus Stein. So gesehen ist es eine Anomalie in der Region und deshalb schon einen Besuch wert.

Der Geschinersee ist ein künstlich angelegtes Gewässer auf einem Teil des ehemaligen Flugplatzes Ulrichen. Er befindet sich zwischen Ulrichen und Geschinen. Der See wird durch einen kalten Bach gespeist, allerdings wärmt er sich im Sommer auf. Baden ist erlaubt. Der See ist allerdings noch nicht von Bäumen umgeben, so dass guter Sonnenschutz nötig ist.

Das Freiluft-Schwimmbad Reckingen-Gluringen ist das höchste Freibad in Europa. Es liegt auf 1320 m ü. M. und ist im Sommer geöffnet. Das Wasser wird geheizt. Es bietet ein 25 m-Becken für Schwimmer und daneben ein kleineres für Nichtschwimmer. Das Bad ist umgeben von Lärchenbäumen und auf dem Gelände befindet sich ein Beachvolleyball-Feld. Am Kiosk können Getränke und Süssigkeiten gekauft werden. Der Weg ist durch weisse Wegweiser markiert.

Literatur[Bearbeiten]

Zum einen gibt es mehrere Karten, die sehr detailliert sind. Allerdings sind sie für den Gommer Höhenweg wegen seiner guten Markierung eher nicht nötig. Daneben gibt es einige Wanderführer zum Wallis oder Goms, welche die Routen genau beschreiben, Verpflegungsmöglichkeiten auflisten, Tipps für weitere Ausflüge und Wanderungen geben.

  • swisstopo ; Schweizer Wanderwege (Hrsg.): 265T Nufenenpass. Wabern, BE: swisstopo, 2009, ISBN 9783302302652 (Deutsch). Wanderkarte mit allen signalisierten Wanderwegen im Massstab 1:50'000, Kartenlegende und Informationen in Deutsch Französisch, Italienisch und Englisch.
  • swisstopo ; Schweizer Wanderwege (Hrsg.): 2516T Aletschgebiet. Wabern, BE: swisstopo, 2011, ISBN 9783302325163 (Deutsch). Wanderkarte mit allen signalisierten Wanderwegen, Zusammensetzung im Maßstab 1:25'000, Kartenlegende und Informationen in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.

Weblinks[Bearbeiten]

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