Famagusta

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Famagusta
ProvinzNordzypern
Einwohnerzahl40.920 (2011)
Höhe21 m
Lagekarte von Zypern
Lagekarte von Zypern
Famagusta

Famagusta (griechisch: Aμμοχοστος, Ammochostos, türkisch: Gazimağusa oder einfach Mağusa) ist eine Stadt in Nordzypern.

Hintergrund[Bearbeiten]

Famagusta liegt auf der Südostseite Zyperns. Die Stadt gilt als hervorragendes Beispiel der Verteidigungstechnik und Baukunst des Mittelalters. Die besterhaltene venezianische Stadtmauer (15./16. Jahrhundert) ist über 3 km lang. Innerhalb des Mauerrings finden sich einige Beispiele, wie die Lusignankönige ihre Kirchen gebaut haben. Die Lala-Mustafa-Pascha-Moschee (ehem. St.-Nikolaus-Kathedrale) ist ein glänzendes Beispiel. Der Freiheitsdichter Namik Kemal hat während der osmanischen Zeit hier 3 Jahre im Kerker gesessen. Die Stadt verfügt über ein reiches kulturhistorisches Erbe. Die Ruinen des nahe gelegenen Salamis zeugen von ihrer Vergangenheit als eines der antiken Stadtkönigreiche. Hier wurden in der römischen Zeit das Gymnasium, das Theater und die Badeanlage errichtet. In der Nähe befindet sich das Barnabas-Kloster, bedeutend in der christlichen Geschichte. Hier hat man das Grab des Heiligen gefunden und eine Kirche darüber und das Kloster in der Nähe errichtet.

Famagusta war bis zum Bürgerkrieg von 1974 die Touristenhochburg von Zypern. Seit dieser Zeit ist das ehemalige Touistenviertel Varosha (südlich der Altstadt Famagustas) militärische Sperrzone und nicht zugänglich. Ein Besuch der Stadt mit Kirchen, Stadtmauer und Umgebung lohnt sich dennoch und ist ein Muss bei Besuchen Nordzyperns.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Der nächstgelegene Flughafen ist in Ercan, ca. 50 km westlich der Stadt. Dieser Flughafen wird nur aus der Türkei direkt angeflogen. Kibhas verbindet den Flughafen neun mal täglich mit Famagusta (für 11.5 TL). Die Busse halten in Famagusta am 1 Busbahnhof westlich der Innenstadt. Alternativ stehen Taxis zur Verfügung, die Fahrzeit beträgt ca. 30-45 Minuten.

Eine Anreise über den Flughafen Larnaca im Südteil der Insel ist möglich, direkte Verbindungen vom Flughafen nach Famagusta bestehen jedoch aufgrund der Teilung der Insel nicht. Eine Anreise mit einem Mietwagen aus dem Südteil ist prinzipiell möglich. Es ist dann der Abschluss einer nordzyprischen Versicherung bei Einreise in den Norden notwendig. Einige Mietwagenfirmen untersagen die Nutzung im Norden.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Famagusta ist über eine vierspurige Schnellstraße mit Nikosia verbunden.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Mobilität[Bearbeiten]

Die Altstadt kann gut zu Fuß erkundet werden.

Bilder aus Famagusta
Lala Mustafa Pasha Moschee (ehem. Sankt Nikolaus Kathedrale)
Karte
Karte von Famagusta

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

  • 1 Lala-Mustafa-Pascha-Moschee in der ehem. St. Nikolaos-Kathedrale, heute Lala-Mustafa-Pascha-Moschee in der sehenswerten Altstadt wurden die Lusignankönige zu "Königen von Jerusalem" gekrönt. Die von 1298 bis 1326 erbaute Kirche gilt als das schönste gotische Bauwerk des Mittelmeerraums. Zunächst wurden die Lusignans in Nikosia (St. Sophia) zu Königen von Zypern gekrönt und danach in der Kathedrale zu Famagusta zu Königen von Jerusalem. Nach der osmanischen Eroberung Zyperns im Jahre 1571 wurde die Kirche in eine Moschee umgewandelt. Die eindrucksvolle Westfassade zeigt, dass die Kathedrale im Stile der Kathedrale von Reims erbaut wurde. Auch die Fensterrose über Hauptportal ist ein schönes Beispiel gotischer Baukunst. Eine Galerie über dem Hauptportal vor der Fensterfront gab der Königsfamilie und den Würdenträgern der Kirche Gelegenheit, besonderen Festlichkeiten vor der Kirche beizuwohnen.
Auf dem Platz links vor Kathedrale steht eine Maulbeer-Feige (Ficus sycomorus), gepflanzt 1299.
In Schatten der Maulbeer-Feige, jedoch im Innenhof der Lala Mustafa Pasha Moschee gelegen, befindet sich die Türbe von Mustapha Zühtü Efendi, einem bedeutenden Geistlichen, der Imam-Hatip und Kavan war und 1903 starb. Das Grabmal ist ohne Veränderung. Über einer quadratischen Grundfläche erhebt sich ein Baldachin aus Stein, bestehend aus vier Rundbögen und darüber eine schlichte Kuppel. Darunter liegt der Sarkophag. Die Bogenöffnungen sind durch ein schmiedeeisernes Gitter mit Rankenmotiv verschlossen. Davor ein mit einem Eisengitter verschlossener Zugang.
  • 1 Othello-Turm. Der Turm ist Teil der Famagusta-Befestigungsanlage. Über seinem im 14. Jahrhundert errichteten Haupteingang brachten die Venezianer später ihr Wappen mit dem St.-Markus-Löwen in Marmor an. Die Burg erhielt ihren heutigen Namen erst unter der englischen Kolonialherrschaft, indem man Bezug auf Shakespeares auf Zypern spielendes Drama "Othello" nahm.
  • Die Festungsmauer entstand während der venezianischen Herrschaft Ende des 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Allerdings hatten schon die Könige der Lusignans im frühen 13. Jahrhundert Wehrbauten zum Schutz der Stadt errichtet. Unter Heinrich II. (1285-1324), der auch schon die Franziskanerkirche erbauen ließ, erfolgte der Anstoß zum Bau der Zitadelle mit dem Othello-Turm. Unter Genuas Herrschaft wurden die Arbeiten an der Stadtmauer bis 1464 vollendet. Heute gibt es in der Stadtmauer 15 Bastionen. An den neuralgischen Punkten des Hafens gaben die Zitadelle (Othello-Turm), das Seetor (Porta del Mare), das ist der von den Touristen meistbesuchte Turm zwischen Othello-Turm und der Südostecke der Stadtmauer, dem Arsenalturm. Auf der Landseite wurden die Porta di Limisso (Limassol-Tor bei der Ravelin-Bastion im Südwesten) und die Martinengo-Bastion (Nordwestecke) verstärkt. Heute noch ist die Stadtbefestigung sehr gut erhalten.
  • 2 Ravelin. Der Ravelin ist eine Bastion im Südwesten der Stadtmauer, ein halbmondförmiger Wehrbau, der weit in den Wallgraben hineinragt. Gleich daneben befindet sich das Land-Tor, einst eines der beiden einzigen Stadtzugänge. Die Osmanen haben nach der Eroberung der Stadt die Toranlagen erneuert, die Brücken entfernt, eine Grabenwehr im Wallgraben errichtet uund einen neuen Zugang hergestellt. Heute kommt man durch ein Mauertor von Südwesten in die Stadt, gleich neben dem Ravelin. Über eine breite Rampe kommt man auf die Stadtmauer und kann einen reizvollen Blick über die Maueranlage und die Altstadt genießen.
  • 3 Martinengo Bastion (Tophane Tabyasi). Diese Bastion erhielt ihren Namen nach dem Erbauer, Ercole Martinengo (?-1550), einem Feldherrn, Ingenieur und Gouverneur von Zypern aus Brescia. Die Bastion ragt wie eine Speerspitze aus der Stadtmauer und bildet eine große überwölbte Kasematte, von der geschützte Gänge in alle Richtungen verlaufen, auf das Wallgrabenniveau nach unten, zu den Geschützkammern und nach oben auf die Plattform. So waren Geschütze und Mannschaften gegen feindlichen Beschuss und Geschosssplitter in sicheren Räumen aufgestellt.
  • 4 Seetor (Porta del Mare). Das Seetor war der zweite Zugang zur Stadt, in diesem Fall vom Hafen aus.
  • Museum mit Kerker, in dem Namik Kemak 3 Jahre gesessen hat. Nach ihm sind ein ganzes Stadtviertel, eine Straße und eine Schule benannt. Das Museum ist im Hof des venezianischen Palastes Palazzo del Provveditore.
  • 2 St. Peter und Paul-Kathedrale (Sinan Paşa Camii/Sinan Paşa Moschee). Wurde 1360 unter den Lusignans erbaut.
  • 5 Portikus des früheren Palazzo del Provveditore. Die drei Rundbogen-Portale aus Sandstein-Quadern mit den vorgesetzten vier Rundsäulen aus Granit samt dahinter liegender Arkadenreihe sind das Einzige, was vom früheren venezianischen Königspalast übrig geblieben ist. Der Palast stand vom 13. bis 16. Jahrhundert hier. Hier wohnte Peter II. (1357-1382), als er, 12-jährig, zum König von Jerusalem gekrönt wurde. Nach der Krönung brachen Kämpfe zwischen den Genuesen und Venezianern aus, die das Ende der Lusignan-Herrschaft einläuteten. 100 Jahre später bauten die Venezianer an dieser Stelle einen Palast für den Statthalter Venedigs, den Provveditore. Von diesem Palast ist heute nur noch das Portal zu bewundern. Über dem Mittelbogen steht auf einer Marmorplatte der Name des venezianischen Statthalters, Giovanni Renier, nebst der Jahreszahl 1552.
  • 6 Cafer-Pascha-Bad. Das Bad (Hammam) stammt aus dem Jahr 1601, wird heute als Bar benutzt.
  • 3 St.-Georg-Kathedrale der Griechen (Άγιος Γεώργιος των Ελλήνων Αμμοχώστου) . Die Kirche wurde im Viertel der orthodoxen Griechen erbaut, vermutlich gegen Ende des 14. Jahrhunderts. Eine Länge von 39 m und eine Breite von 22 m weist sie als eine der größten orthodoxen Sakralbauten aus. Sie war die Kathedrale des Bischofs der orthodoxen Gemeinde, geistliches Pendant gegen die Glaubensrichtung der "fränkischen" Fremdherrschaft. Zudem war sie Zentrum des griechischen Viertels im Süden von Famagustas Altstadt. Die Wände waren mit Frsken aus dem 15. Jahrhundert geschmückt. Sie erzählten das Leben Christi. Die Kathedrale hat den Beschuss durch die Osmanen bei der Eroberung Zyperns im Jahre 1571 nicht ausgehalten und ist zusammengebrochen. Die Geschosseinschläge sieht man noch heute an der Wand der Apsis. Die Nordwand und die Pfeiler, das Gewölbe und die Kuppel stürzten ein.
  • 4 St.-Georg-Kathedrale der Lateiner
  • Zwillingskirche der Johanniter und Templer: Nach dem Fall von Akkon im Jahre 1291 und dem Verlust dieses Kreuzfahrerstützpunktes verlegten die Templer und Johanniter ihren Sitz nach Famagustra. Die Kirchen wurden nebeneinander gebaut, mit nur 3 m Abstand. Die Kirche der Templer war einschiffig und hatte eine Apsis. Sie wurde um die Wende der 13. und 14. Jahrhunderts gebaut und dem Hl. Antonius geweiht. Die Johanniter bauten ihre etwas kleinere Kirche ein paar Jahrzehnte später. Ihr Aussehen gleicht eher einem Turm als einer Kirche. Sie ist einschiffig und ist von einem Kreuzgewölbe überdeckt. Sie hat eine große Apsis. Beide Kirchen waren mit Fresken ausgekleidet. Die restaurierte Doppelkirche beherbergt heute den zyprischen Kunstverein.
  • 5 Franziskanerkirche . Schon 1217, noch zu Lebzeiten des Hl. Franz von Assisi sollen sich die ersten Mönche dieses Bettelordens auf der Insel angesiedelt haben. Die Franziskanerkirche mit ihrer Klosteranlage entstand etwa 1300. Bis etwa 1400 kamen weitere Niederlassungen auf der Insel hinzu. Der Bau der Kirche unmittelbar neben dem Königspalast wurde von König Heinrich II. (1285-1324) veranlasst. Weil er tags und nachts ungestört die Kirche besuchen wollte, wurde ein Übergang geschaffen, der nur für den König galt. Die Kirche besitzt ein einschiffiges Langhaus bestehend aus drei Jochen, dem sich ein kürzeres Chorjoch anschließt, das dreiseitig geschlossen ist. An das zweite Langhausgewölbe wurde nachträglich eine südliche Seitenkapelle hinzugefügt, deren Gewölbe noch erhalten ist. Ob sich im Norden querhausartig eine weitere Seitenkapelle befand, ist ungeklärt. Die Kirche ist im 14. Jahrhundert nach Umbauarbeiten durch die Genueser eingestürzt.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Wer ein Hotel in oder bei Famagusta gebucht hat wird vor allem eines wollen - im Meer baden.

Außer einem Stadtbummel durch die Altstadt bieten sich ansonsten Ausflüge nach Nikosia und auf die Karpaz-Halbinsel an.

Einkaufen[Bearbeiten]

In einer Straße, die von der Kathedrale nach Westen zur Stadtmauer (Diocare Bastion) führt, gibt es alles, was das Touristenherz begehrt: Handtaschen, Tücher, Bekleidung, Souvenirs und sogar Goldschmuck. Man darf allerdings keine allzu großen Schnäppchen erwarten.

Küche[Bearbeiten]

Die Küche von Famagusta ist zyprisch, also landestypisch mit Einflüssen aus Griechenland, der Türkei und dem Libanon.

Siehe auch: Zyprische Küche bei Koch-Wiki

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

  • 1 Salamis: Zyperns größtes Stadtkönigreich. Großes Ausgrabungsgebiet mit Gymnasium, Badeanstalt, großes Amphitheater, Zyperns größte Basilika, St. Epiphanias, die Basilika Campanopetra und die Agora
  • 2 Königsgräber/Kral Mezarlari/Βασιλικοι Ταφοι zwischen Salamis und Barnabas-Kloster
  • 3 Barnabas-Kloster: Barnabas-Grab, Kloster und Ikonenmuseum
  • 4 Enkomi/Tuzla: Ausgrabungsfeld der bronzezeitlichen Stadt.
  • 5 Karpaz
  • 6 Nikosia
  • 7 Güzelyurt

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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Dieser Artikel ist in wesentlichen Teilen noch sehr kurz und in vielen Teilen noch in der Entwurfsphase. Wenn du etwas zum Thema weißt, sei mutig und bearbeite und erweitere ihn, damit ein guter Artikel daraus wird. Wird der Artikel gerade in größerem Maße von anderen Autoren aufgebaut, lass dich nicht abschrecken und hilf einfach mit.