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Essen und Trinken in Argentinien

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So stellt man sich argentinisches Essen vor: ein typisches Asado

Die Küche Argentiniens ist besonders für die riesigen Rindfleischsteaks bekannt. Diese sind jedoch bei weitem nicht die einzigen Gaumenfreuden, die man in diesem südamerikanischen Land schmecken lernen kann. Im Gegenteil: Die verschiedenen Einwanderergruppen, aber auch zum Teil die Ureinwohner haben Spuren in der Küche des Landes hinterlassen.

Dennoch: Vegetarier haben es in Argentinien etwas schwerer als anderswo. Zwar gedeihen in dem Land auch fast sämtliche Gemüsesorten der Erde, aber in Restaurants werden nur wenige Gerichte ohne Fleisch angeboten. Ausnahme sind Pizza- und Pastagerichte, die den Einfluss der italienischen Einwanderer auf die Kultur des Landes zeigen.

Wer selber argentinische Gerichte kochen möchte, der wird unter diesem Link schnell fündig: Argentinische Küche.

Einführung

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Argentinien ist nicht nur die angeblich größte Rinderweide der Welt, sondern auch die Kornkammer Südamerikas. Die Küche des Landes wurde von den verschiedenen Einwanderern beeinflusst, zu nennen sind hier insbesondere Spanier und Italiener. Es erstaunt also etwas, dass die Küche so fleischlastig ist. Die Erklärung ist einfach: In der Kolonialzeit war Rindfleisch wegen der großen Mengen ausgewilderter Rinder, die sich in der Pampa nach Lust und Laune vermehrten und so im Überfluss vorhanden waren, das günstigste Essen im Lande, großflächige organisierte Landwirtschaft und Ackerbau wurden erst später, im 19. Jahrhundert, eingeführt.

Die Mahlzeiten

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Das Frühstück (desayuno) ist in Argentinien recht spartanisch. Die meisten Argentinier trinken morgens nur Mate o eine Tasse Kaffee, garniert eventuell mit kleinen criollitos(gebackene Gebäck) getoasteten Weißbrotstückchen (tostadas) oder Croissants (medialunas). Der Kaffee wird oft schwarz getrunken, allenfalls mit einem Schuss Milch (cortado), nur selten wirklich als café con leche (mit einem kleinen Kännchen Milch). Einige Cafés bieten auch ein desayuno americano mit einigen weiteren Beilagen an.

Das Mittagessen (almuerzo) wird wie in Mitteleuropa etwa zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr eingenommen. Es ist in der Regel eine warme, kräftige Mahlzeit, jedoch oft nicht so umfangreich wie das Abendessen. Oft gibt es etwa mittags Pasta und abends Fleisch.

Die picada

Zwischen Mittag- und Abendessen gibt es zwei "informelle" Mahlzeiten, die je nach Lust und Laune eingenommen werden: Die merienda (16.00 Uhr - 18.00 Uhr) ähnelt dem deutschen Nachmittagskaffee. Hier wird meist ein Kaffee sowie criollos (ein sehr einfaches, nahezu geschmackloses Gebäck) oder facturas (süßes Gebäck, oft mit dulce de leche) serviert. Manchmal wird statt Kaffee auch Mate getrunken. Kuchen gibt es eher selten, dieser gilt in Argentinien eher als Festessen und wird oft abends als Nachspeise bei Festlichkeiten oder im Restaurant gegessen. Die Picada dagegen ist salzig und wird eher im Freundes- und Kollegenkreis als in der Familie gegessen. Es handelt sich um ein Sammelsurium aus kleingehackten Wurst- und Käsestückchen, die meist von einem Bier begleitet werden, und findet etwa zwischen 18.00 Uhr und 19.00 Uhr, oft jedoch nach Feierabend statt.

Das Abendessen (cena) ist die Hauptmahlzeit und mindestens so kräftig und umfangreich wie das Mittagessen. Es wird meist zwischen 20.00 Uhr und 23.00 Uhr eingenommen, bei Festmahlzeiten (Asado) vielleicht sogar noch später. Häufig gibt es beim Abendessen Fleisch- oder Hähnchengerichte, auch Pizza ist üblich. Ein "kaltes" Abendessen ist sehr selten.

Essen im Restaurant

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Die argentinischen Restaurants sind oft von Ausstattung und Speisekarte recht einheitlich. Der Argentinier bevorzugt auch beim Essengehen meist das traditionelle Steak, Exotischeres findet man nur in größeren Städten.

Die "Parrilla"

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Parrilla nennt man in Argentinien nicht nur den Grill, auf dem das Asado und andere Fleischgerichte gebraten werden, sondern auch den wohl populärsten Restaurant-Typ. Wie der Name schon sagt: Hier gibts Gegrilltes. Zwar haben größere Parrillas oft auch vereinzelte Pasta-Gerichte für Vegetarier oder Kinder, doch kann man sich darauf nicht verlassen.

Parrillas sind meist große Restaurants, die oft etwas den Charakter einer "Esshalle" haben. Es ist generell laut, oft gibt es Musikbeschallung, und die Dekoration ist spartanisch bis gar nicht vorhanden. Ein solches Lokal eignet sich also vor allem zum feuchtfröhlichen Fest-Essen mit Freunden.

Populärstes Gericht in der Parrilla ist - wie sollte es anders sein - die parrillada, im Prinzip ein Asado. Dabei kommen die Kellner immer wieder mit verschiedenen Fleischsorten, Würstchen und Innereien an den Tisch, und man kann essen, bis man satt wird - gezahlt wird pro Person, Getränke, Salate und Beilagen (Pommes frites, Kartoffelbrei) sind meist extra zu zahlen. Oft gibt es als Vorspeise eine Empanada und eine Nachspeise, die man nur selten wählen kann.

Pizzeria und Pastas

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Die italienischen Einwanderer hinterließen besonders in der Gastronomie ihre Spuren. Deshalb gehören Pizza und Pasta zu den beliebtesten Gerichten in Argentinien, und auch Pizzerias sind überall zu finden, in allen Formen und Preisklassen. Eine günstige muzzarella (einfache Pizza mit Tomatensauce und Käse) ist ab etwa 13$ zu haben.

Es gibt verschiedene Typen von Pizzerias. Die günstigeren von ihnen bieten neben Pizza auch andere Fast-Food-Speisen an. Im Gegensatz dazu stehen Ketten wie Il Gatto und kleinere individuelle Restaurants, die ausschließlich italienische Gerichte servieren. Nahezu immer wird auch Pasta angeboten. Diese liegen von Qualität und Preis her deutlich über den Fastfood-Pizzerias. Dazwischen gibt es zahlreiche Lokale, die in ihrer Aufmachung den Parrillas ähneln, also große Esshallen mit Pizza als Hauptgericht.

Fast-Food und "Minutas"

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Das choripán, ein warmes Brötchen mit gut gewürzter Fleischwurst

Das Fastfood Argentiniens ähnelt etwas dem amerikanischen, hat aber eigene Kreationen hervorgebracht. Lokale dieser Art bieten meist eine Anzahl Standard-Gerichte an, die überall gleich sind. Dazu gehören in erster Linie verschiedene Sandwicharten. Das populärste ist wohl das Lomito, ein Weißbrot mit einer dünnen Rinderfilet-Scheibe, belegt außerdem mit Tomaten, Käse, Ei, Schinken und grünem Salat. Das Sandwich de milanesa ist ähnlich, statt dem Filet wird hier aber ein Schnitzel verwendet. Auch Hamburger, oft genauso groß wie die Lomitos, sind beliebt. Alle diese Sandwichs sind eine komplette, kalorien- und fettreiche Mahlzeit und keineswegs ein Snack für zwischendurch. Es gibt sie meist in zwei Varianten: simple, meist nur mit Salat und Tomaten und completo mit Käse, Ei, manchmal Schinken und Pommes frites als Beilage.

Zum Teil gibt es auch ausgefallene Sandwich-Kreationen wie das lomo de molleja, bei dem ein Bries-Stück den Hauptbestandteil ausmacht. Arabische Sandwichs wie Döner und Shawarma sind dagegen eher selten. Als Snack zwischendurch werden pancho (Hot-Dog), choripan (Brot mit einer scharf gewürzten chorizo-Grillwurst) und zum Teil auch morcipan (Brot mit gegrillter Blutwurst) geboten.

Typische Fastfoodgerichte, die in fast jedem Lokal zu finden sind, sind weiterhin Pizza und Empanadas. Weiterhin gibt es die minutas, so werden einfache Gerichte wie Schnitzel (milanesa) mit Kartoffelbrei oder auch einfache Pastagerichte genannt.

Zwar sind die amerikanischen Ketten (insbesondere McDonald's) auch in Argentinien häufig vertreten, die meisten Fastfoodlokale sind jedoch unabhängig, zum Teil gibt es kleine Ketten in den verschiedenen Städten. Die Qualität ist unterschiedlich, aber meist annehmbar. Einige Fastfood-Lokale versuchen, die typischen Sandwichs als Premium-Essen umzugestalten und zum Teil mit eigenen Saucen und Beilagemischungen die Auswahl zu vergrößern.

Die Preise sind nicht allzu billig: Für ein Lomito muss man (Anfang 2011) mit etwa 20 bis 30 Peso je nach Beilage und Qualität, also 4 bis 6 Euro rechnen. Sandwich de milanesa und Hamburger kosten completo um die 15 - 25 Peso, Empanadas um 2 - 3$ pro Stück und ein einfaches Schnitzelgericht um 20 - 25 Peso.

Tenedor Libre und Comida por kilo

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Tenedor Libre oder Diente Libre sind Buffet-Lokale, in denen pro Person gezahlt wird und man den Teller so oft nachfüllen kann, wie man möchte. Sie sind von der Größe vergleichbar mit Parrillas und oft vergleichsweise günstig. Die Qualität ist stark schwankend. Bei besonders günstigen Lokalen lohnt es sich durchaus, sich bei Einheimischen zu erkundigen wie es um die Qualität bestellt ist. Die Preise schwanken derzeit etwa zwischen 30 und 100 $.

Die meisten "tenedor libre" bieten die typischen argentinischen Gerichte an, also oft viel Fleisch, etwas Hähnchen, Empanadas, verschiedene Kartoffel- und Reisbeilagen und einfache Salate. Auch gibt es viele tenedor libre mit chinesischer Küche.

Comida por kilo ist eine Abwandlung des Konzepts. Hier gibt es auch ein Buffet, das Essen wird jedoch gewogen und pro Kilo gezahlt. Oft sind solche Restaurants qualitativ besser als die tenedor libre.

Regionalküche

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Locro ist ein pikanter Eintopf aus dem Norden und wird an den Nationalfeiertagen gegessen

Restaurants mit regionalen Spezialitäten sind fast nur im Nordwesten Argentiniens verbreitet. Dies ist auch die einzige Region, die eine etwas andere Küche hat als der Rest des Landes.

Diese Restaurants sind oft auf Touristen ausgerichtet, da diese aber meist auch Argentinier sind, bedeutet das nicht unbedingt einen hohen Preis. In diesen Lokalen kann man dann beispielsweise humita und tamal (zwei Arten von Maisbrei), Hähnchen mit Reis und scharfer Paprikasauce (picante de pollo) und diverse Empanada-Sorten essen.

Das Ambiente dieser Restaurants ist unterschiedlich. Oft ist jedoch die Dekoration ebenfalls regional gehalten, etwa mit Gaucho-Hüten und Ponchos als Verzierung.

Haute Cuisine

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Haute Cuisine ist in Argentinien recht wenig beliebt. Restaurants etwa mit Autorenküche gibt es fast nur in Großstädten. Diese Restaurants sind natürlich teurer, dafür aber auch vom Ambiente her stilvoller als ihre auf die Massen ausgerichteten Pendants. Es sind auch die einzigen, in denen man halbwegs elaborierte Saucen erwarten kann, die sonst verpönt sind - man möchte sich den Geschmack des Steaks ja nicht dadurch verderben.

Häufig bedienen sich diese "Sterneköche" (auch wenn der Michelin-Führer Argentinien noch nicht abdeckt) sowohl in der argentinischen, südamerikanischen Regionalküche als auch bei exotischen Spezialitäten aus Übersee. Besonders Fernost (Südostasien) scheint dabei neuerdings in Mode gekommen zu sein.

Restó (Resto-Bar)

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Resto-Bars oder Restó sind, wie der Name schon sagt, eine Mischung aus Restaurant und Bar, in Argentinien etwa seit den 1990er Jahren eine beliebte Kombination. In solchen Lokalen kann man oft gepflegt essen, dabei einer Band oder einem House-DJ lauschen und danach noch einige Stunden zum Trinken dortbleiben. Oder man kommt nur zum Trinken - Essenszwang gibt es nicht.

Resto-Bars haben meist einerseits Fastfood wie etwa Empanadas auf der Speisekarte, andererseits hat fast jede von ihnen einen kreativen Koch, der jeden Tag oder mindestens jede Woche eine neue Spezialität, oft aus exotischen Gefilden, auf den Tisch bringt. Sie sind also oft die günstigste Möglichkeit, an ausgefallenes Essen heranzukommen.

Populäre Gerichte

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Das Asado

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Asado

Das Asado (wörtlich einfach "Gegrilltes") ist die wohl typischste aller Mahlzeiten. Kaum in einem anderen Land der Erde wird so leidenschaftlich gegrillt wie hier. Das Asado ist eine regelrechte soziale Institution, denn es wird oft als Zusammenkunft der Großfamilie oder des Freundeskreises veranstaltet.

Gegrillt wird meist Rindfleisch, insbesondere in der Pamparegion. Im Patagonien ist dagegen Lammfleisch populärer, da dort auch hauptsächlich Schafe gezüchtet werden. Etwas weniger beliebt, aber doch häufig anzutreffen sind Ziege (cabrito) oder Hähnchen (pollo asado), Schweinefleisch ist seltener, gilt aber als Delikatesse. Oft werden auch mehrere Fleischarten parallel gegrillt.

Auf den Grill kommt alles, was das jeweilige Tier hergibt: einmal die traditionellen Schnitte wie Rippe (costilla, tira de asado und falda, wobei erstere sich nur in der Schnittart unterscheiden, die falda dagegen die kleineren, fettreicheren Rippen am Ende des Brustkorbs bezeichnet), vacío (das besonders zarte und saftige Fleisch zwischen Rippe und Hüfte) sowie verschieden Schinkensorten. Dann die verschiedenen Innereien: vom besonders zarten Bries (molleja) über die süßlichen Darmhäute (chinchulines, tripa gorda) bis zu den Nieren (riñones). Auch Würstchen (chorizo) und Blutwurst (morcilla) sind meistens Bestandteil eines Asados.

Neben der "normalen" Variante, die Fleischstücke auf einem Grill zuzubereiten (dabei wird immer die Glut, nie die Flamme verwendet) gibt es noch die traditionelle Variante asado con cuero, bei dem das Tier in wenige, riesige Stücke geschnitten wird, die um ein Feuer bzw. um einen Gluthaufen herum aufgespießt werden. Bei großen "asados con cuero" umfassen diese Stücke quasi das gesamte Kalb. Dieses Asado kann man natürlich nur bei großen Zusammenkünften - etwa Folklore- und Gauchofestivals - genießen, es gilt als besonders schmackhaft.

Als Beilagen gibt es meist nur einfache Salate (grün, Tomaten- und Kartoffelsalat). Häufig ist dagegen die scharfe Sauce chimichurri, die aus einer in Öl eingelegten Gewürzmischung (insbesondere Paprika, Petersilie, Pfeffer und Oregano) besteht.

Steaks und andere Fleischgerichte

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Folgende sind die beliebtesten Steakvarianten:

  • Bife de chorizo, vergleichbar mit einem Rumpsteak. Es wird fast immer ohne Sauce und gut durchgebraten serviert, meist mit einer Beilage.
  • Bife de lomo, Filetsteak. Wird ebenso serviert wie das Bife de chorizo, ist aber etwas zarter.
  • Bife a caballo, so wird jedes Steak genannt, das mit einem Spiegelei serviert wird.

Hähnchengerichte

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Auch das Hähnchen wird meist gegrillt gegessen, begleitet von Kartoffeln (Pommes oder Kartoffelbrei) oder Reis mit Paprikasauce (im Norden, sogenannte picante de pollo). Ebenfalls sind Hähnchenschnitzel (milanesa de pollo) und Hähnchensteaks (suprema de pollo) beliebt. Gekocht wird das Hähnchen in den traditionellen Rezepten eigentlich nur im Guiso-Eintopf.

Ein besonders schmackhaftes Hähnchengericht ist das pollo al disco, das ähnlich wie das Asado als Festessen gilt und in Freundeskreis oder Großfamilie zelebriert wird. Es handelt sich um ein in einer großen Pfanne auf dem Grill mit reichlich Zwiebeln und Paprika gebratenes Hähnchen, dem später Weißwein dazugefügt wird und Reis, der dann in der letzten Phase der Zubereitung im Wein köchelt.

Empanadas und Tartas

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Empanadas in besonders großer Ausführung

Empanadas sind gefüllte Teigtaschen. Sie sind meist halbmondförmig und haben an der "Naht", an der sie geschlossen werden, ein charakteristisches Muster. Empanadas sind das bekannteste Gericht Nordwestargentiniens, sie stammen vermutlich aus der Provinz Salta - deshalb werden sie etwa in Bolivien salteñas genannt.

Es gibt Empanadas in verschiedenen Varianten:

  • criollas saladas mit einer gewürzten Mischung aus Hackfleisch, Oliven und Eiern
  • criollas dulces ebenfalls mit einer Hackfleischmischung, aber durch Zuckerzusatz "süßsauer" zubereitet
  • criollas picantes wie criollas saladas, aber schärfer gewürzt
  • salteñas, ebenfalls mit Hackfleisch, aber statt Oliven mit Paprika und Kartoffelstückchen
  • cordobesas, süßsauer, mit Hackfleisch, Rosinen und Kartoffeln
  • jamón y queso, mit Schinken und (Butter-)Käse
  • cebolla y queso, mit Zwiebeln und Käse
  • roquefort, mit Roquefort-Käse
  • atún, auch als de vigilia (Fasten-Empanadas) bezeichnet, meist in der Fastenzeit gegessen: mit Thunfischmischung
  • tomate y albahaca: mit einer Tomaten-Basilikum-Mischung
  • de acelga: mit Mangold (-Käse)-Füllung
  • árabes, mit einer Hackfleisch-Zwiebel-Paprikamischung. Sie sind anders als der Rest der Sorten arabischen Ursprungs. Das Besondere ist ihre Form (dreieckig) und die Tatsache, dass die Füllung nicht gekocht wird, sondern der scharfe Zwiebelsaft sowie zugefügter Zitronensaft das Hackfleisch gart. Natürlich kommen sie danach in den Backofen, wo der Garprozess vervollständigt wird.

Tartas werden mit ähnlichem Teig und ähnlichen Füllungen wie die Empanadas gebackene Gemüsepasteten genannt. Besonders beliebt ist die Variante mit einer Hackfleisch-Eier-Füllung, mit Mangold und mit Schinken und Käse. Daneben gibt es auch eine beliebte Variante mit Mais, die der humita vom Geschmack her ähnelt.

Eintöpfe: Locro, Puchero und Guiso

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Besonders eng mit der argentinischen Tradition, noch enger als das Asado, sind die Eintöpfe verbunden.

Als argentinisches "Nationalessen", das an den beiden Nationalfeiertagen (25. Mai und 9. Juli) serviert wird, gilt der Locro, ein Eintopf mit einer Basis aus gekochtem Mais, Bohnen und Tomaten. Er wird mit verschiedenen Fleischsorten, Würstchen, Zwiebeln, Lauchzwiebeln und manchmal Paprika zubereitet, das alles in einen großen Topf geworfen und gekocht wird. An den Nationalfeiertagen wird oft auf der Plaza jeder Stadt kostenlos Locro serviert, ansonsten fehlt er auf keinem Folklore-Festival.

Puchero sind Eintöpfe mit der Basis Kartoffeln, Süßkartoffeln, Kürbis und Karotten. Beliebte Zugaben sind Osobucco (in Scheiben geschnittenes Rinderbein) und andere günstige Fleischsorten, Mangold. Zwiebeln und Eier.

Guiso werden Eintöpfe mit der Basis Reis und Nudeln bezeichnet. Sie sind häufig mit Hackfleisch, Hähnchenstückchen (ein beliebtes und extrem günstiges, aber auch sehr schmackhaftes Arme-Leute-Essen ist das Verwenden von Hähncheninnereien), sowie Rindermagen (mondongo) zubereitet, weiterhin enthalten sie Tomaten oder Tomatensauce, Zwiebeln und Gewürze.

Salate

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Große Erwartungen sollten Gourmets nicht an die in den argentinischen Standardrestaurants angebotenen Salate stellen. Die meisten bieten nur einen bis drei Salattypen an. Am häufigsten anzutreffen ist die ensalada mixta an, der Kopfsalat, Tomaten, Zwiebeln sowie Öl und Ëssig enthält. Normalerweise kann man sich aus diesen Zutaten auch einen einfacheren Salat zusammenstellen lassen. Die Ensalada completa, die ebenfalls öfters angeboten wird, enthält zusätzlich Ei, Karrotten und meist auch Rote Beete (remolacha). In Restaurants mit größerer Auswahl findet man Kartoffelsalat (meist als sogenannte ensalada rusa mit Mayonnaise, Erbsen und Karrotten zubereitet), die Ensalada criolla (Tomatensalat mit Paprika) und den Reis-Thunfisch-Salat (ensalada de arroz y atùn). Etwas aufwändiger erscheint die ensalada waldorf mit Nüssen und Äpfeln.

Ein typisch argentinischer oder südamerikanischer Salat, die man in Europa kaum kennt, ist der Palmherzsalat (ensalada de palmitos), wobei auch die ensalada completa manchmal mit Palmherzen angereichert wird. In besseren Restaurants kann man ihn normalerweise immer bestellen.

Vegetarisches

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Auch in Argentinien hat sich inzwischen eine vegetarische Gemeinde herausgebildet. Diese ist jedoch noch klein und weitgehend auf die Großstädte beschränkt, Ausnahmen wie die Alternativkolonie San Marcos Sierras bestätigen die Regel. Neben den Pastagerichten und Salaten sowie der Humita (siehe Regionalküche) gibt es kaum wirkliche vegetarische Spezialitäten, von dem einen oder anderen kreativen Koch abgesehen. Vegetarische Sandwichs (allerdings meist mit Käse) mit Gemüse statt Schnitzel haben sich immerhin in den besseren Fast-Food-Lokalen etabliert. Tortillas (Omelettes) gibt es ebenfalls häufig ohne Fleisch und mit Gemüsezutaten wie verschiedenen Kürbissen, Karotten und Kartoffeln verfeinert. Auch zwei der beliebtesten Tarta-Sorten (mit Mangold, acelga, und mit Maisbrei) sind vegetarisch.

Vollständig veganes Essen ist sehr selten und auf wenige Spezialrestaurants in Buenos Aires, Córdoba und Rosario beschränkt. Hier ist man oft am besten beraten, sich das Essen selbst zuzubereiten. Besonders im Norden locken eine Menge exotische Früchte und Gemüsesorten.

Trinken

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Mit Ausnahme des Mate sind die Trinktraditionen den europäischen Gewohnheiten sehr ähnlich. Niemand muss also auf seinen Kaffee, seine Cola oder sein Bier verzichten.

Der Mate

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Matebecher

Der Mate ist das Nationalgetränk Argentiniens. Es handelt sich hierbei um einen Kräutertee, der aus dem Kraut Yerba Mate, das vor allem in Nordostargentinien, Paraguay und Südbrasilien angebaut wird, gewonnen wird. Obwohl er auch als "normales" Teesäckchen (mate cocido) erhältlich ist, ist seine Zubereitung auf traditionelle Art und Weise in Argentinien ein fester Bestandteil der Alltagskultur. Er wird in einer Kalabasse mit Röhrchen getrunken, die ebenfalls Mate genannt wird (das Röhrchen heißt bombilla), und zwischen den Trinkern umhergereicht wird.

Zubereitung: Etwa ein Liter Wasser wird auf eine Temperatur von etwa 70°C - 85°C gebracht. Einige Marken geben auf ihren Yerba-Tüten sogar einen genauen Gradwert an, was jedoch umstritten ist - wichtig ist nur, dass das Wasser dabei nicht kocht, sonst verbrennt man sich nicht nur die Zunge sondern auch bestimmte Nährstoffe aus den Yerba-Blättern. Die Kalabasse wird dann zu etwa 3/4 mit Yerba so gefüllt, das das Pulver etwas schräg liegt. Dann wird die bombilla eingesteckt und das heiße Wasser so eingegossen, dass nur der untere Teil des Pulvers befeuchtet wird - um sich so noch bis zum Ende einen Rest Yerba mit "vollem Geschmack" zu bewahren. Perfekt für Gäste oder für eine Presentation.

Wein wird vor allem im Westen Argentiniens angebaut. Der argentinische Wein hat eine hohe Qualität und ist vergleichsweise preiswert. Für einen guten Wein braucht man kaum mehr als 2€ pro Flasche auszugeben, Spitzenweine sind unter 10€ erhältlich.

Am beliebtesten sind die Rotwein-Sorten Borgoña (Burgunder), Malbec, Cabernet Sauvignon und Syrah, daneben gibt es die etwas weniger beliebten Weißweine und traditionelle Weine wie den vino patero, ein handwerklich vor allem im Nordwesten hergestellter, süßer und günstiger Rotwein. Ebenfalls sind leicht mit Kohlensäure angereicherte Weine wie der New Age beliebt.

Im Restaurant kann man entweder die auf der Speisekarte aufgelisteten Weinsorten oder einen vino de la casa, einen günstigen Hauswein, auswählen. Beim Kauf sind die besseren Weine mit dem Prädikat vino fino gekennzeichnet, die günstigeren Weine werden als vino de mesa bezeichnet.

Besonders in Mendoza spielt der Wein eine wichtige Rolle in der Alltagskultur und den regionalen Traditionen. So wird dort in der Provinzhauptstadt Mendoza im Herbst ein riesiges Weinlese-Spektakel veranstaltet, die Fiesta de la vendimia, mit Musik-, Theater- und sogar Modeveranstaltungen als Beilage, dessen Opulenz selbst Pfälzer und Italiener beeindrucken dürfte.

Bier ist in Argentinien genauso beliebt wie in Mitteleuropa und fester Bestandteil aller festlichen Zusammenkünfte. Für Bierkenner ist die Auswahl an Sorten dennoch etwas enttäuschend. Die großen Marken wie Quilmes, Brahma und Isenbeck bieten allesamt hauptsächlich Lagerbier an. Es gibt auch vereinzelte nordamerikanische und europäische Marken zu kaufen. Das Bier wird meist in Liter-Pfandflaschen verkauft. Von Quilmes gibt es auch Schwarzbiere wie Bock und Stout.

Wer etwas schmackhafteres Bier trinken möchte, muss suchen, denn die kleinen, unabhängigen Brauereien mit Spezialitäten gibt es zwar in jeder größeren Stadt und besonders in Ansiedlungen mit hohem mitteleuropäischen Einwandereranteil, diese machen aber kaum Werbung und ziehen auch in der Gastronomie den Kürzeren gegenüber den Standardmarken. Beim nationalen Bierfest in Villa General Belgrano (Anfang Oktober) sind immerhin auch die bekanntesten unabhänigen Brauereien ihnen vertreten.

Andere alkoholische Getränke

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Es gibt bei den Spirituosen nur wenige wirklich argentinische Spezialitäten. Die caña aus Zuckerrohr ist das wohl traditionellste alkoholische Getränk des Landes, es hat meist zwischen 15 und 25% Alkoholgehalt und schmeckt süßlich. Die ginebra, eine lokale Variante des Gin, ist ebenfalls traditionsreich und insbesondere auf dem Land sehr beliebt. Lokale Schnapssorten werden aguardiente genannt. Daneben gibt es eine Vielzahl von Likören, unter denen als typisch argentinisch der dulce-de-leche-Likör hervorsticht, der aus Karamellcreme hergestellt wird und sehr schmackhaft ist. In den Anden ist zudem die Chicha aus Mais beliebt, in Patagonien heißt sie chipilka.

Mixdrinks sind weit verbreitet. Als "argentinischster" aller Mixdrinks gilt wohl der Fernet con coca, ein Mix aus Fernet Branca und Cola, der besonders in Zentralargentinien (Córdoba und Nachbarprovinzen) ein echtes Volksgetränk darstellt, aber auch in Buenos Aires und im Rest des Landes in Diskotheken und Bars als Aufputscher sehr populär ist. Obwohl der Fernet Branca ursprünglich aus Italien stammt, konsumiert Argentinien etwa 50% der weltweit produzierten Fernet-Menge und zahlreiche lokale Marken konkurrieren mit dem Original.

Alkoholfreie Getränke

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Limonaden der multinationalen Konzerne Pepsico und Coca-Cola-Company sind überall erhältlich und vom Preis her ähnlich wie in Europa. Daneben gibt es natürlich auch argentinische Marken, von denen insbesondere die des Pritty-Konzerns herausstechen. Als Modegetränk haben sich mit nur wenig Kohlensäure angereicherte Diätlimonaden wie Magna und Ser etabliert. Fruchtsäfte findet man dagegen seltener, hier sind Pulversaft und Saftextrakte zum Verdünnen deutlich beliebter als Naturfruchtsäfte, die auch im Vergleich mit Europa recht teuer sind. Allerdings ist beim Frühstück im Hotel fast immer ein Orangensaft dabei.

Mineralwasser (agua mineral) wird normalerweise ohne Kohlensäure serviert, ansonsten muss man agua mineral con gas bestellen. Soda ist mit Kohlensäure angereichertes Trinkwasser, es ist gesundheitlich vollkommen unbedenklich, aber meist nicht besonders mineralienreich.

Kaffee, Tee und andere Heißgetränke

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Kaffee ist sehr beliebt bei den Argentiniern, auch als Getränk zwischendurch. Davon zeugen die zahlreichen Straßencafés. Oft wird bei jeder Gelegenheit ein Cafecito (kleine Tasse, schwarzer Kaffee mit Zucker) gereicht. Der bereits erwähnte Cortado und Café con leche sind beide eher beim Frühstück zu finden, auch Cappuchino gibt es natürlich. Bei der begleitenden Milch wird fast immer normale Vollmilch, so gut wie nie Kondensmilch verwendet.

Neben dem Mate ist Schwarzer Tee in mehreren Varianten beliebt, oft auch mit Zitrone oder Orange aromatisiert. Kräutertees, bei denen alle in Mitteleuropa bekannten Varianten beliebt sind, werden als infusión bezeichnet, nur selten als . Mate cocido ist Matepulver in Teesäckchen.

Unter den heißen Milchgetränken ist das submarino ("U-Boot") am beliebtesten, bei dem ein Schokoriegel in der heißen Milch gelöst wird. Kakao (chocolate caliente) ist in Restaurants und Cafés dagegen selten, es ist aber im Supermarkt problemlos erhältlich.

Süßigkeiten und Desserts

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Fast alle Süßigkeiten haben einen sehr hohen Zuckeranteil. Das dulce de leche, eine bräunliche Karamellcreme , ist quasi die Basis aller argentinischen Torten und Plätzchen. Sie ist auch gleichzeitig der beliebteste Brotaufstrich.

Wohl das typischste Gebäck ist das alfajor. Es handelt sich um einen runden, mehrschichtigen und meist weichen Keks, der mit Dulce de leche gefüllt ist. Es gibt ihn in "industriellen" Varianten an jedem Supermarkt oder Kiosk, oft mit Schokoladen- oder Zuckerbestrich, aber auch in "hausgemachten" Sorten. Hier stechen die Alfajores der Sierras de Córdoba (alfajores cordobeses) hervor, die mit Kokosflocken garniert sind.

Das beliebteste Gebäck zum Frühstück oder Nachmittagskaffee sind die facturas, mit Zuckergelee bestrichene Kaffeestückchen, entweder mit Dulce-de-Leche-Füllung oder mit einer gelblichen, aus Ei und Milch bestehenden Creme. Medialunas, Croissants, sind kleiner als die französische Variante, es gibt sie aber auch in gefüllter Form.

Kuchen und Torten orientieren sich an den USA. So ist beispielsweise der lemon pie (Zitronenschaumkuchen) einer der beliebtesten Kuchensorten, auch die Brownies aus Schokoladenteig sind häufig anzutreffen. Viele Kuchensorten basieren auf zwei dünnen Teigplatten, sie werden wie ihre salzigen Namensvettern tartas genannt. Eine besonders typische Füllung - neben den allgegenwärtigen Apfel- und Beerenfüllungen - ist der dulce de membrillo, ein verhärteter Quittengelee in fester Konsistenz. Er wird auch auf Brot und Keksen mit Käse gegessen. Bei Festen werden dagegen auch Sahnetorten aller Art gegessen, darunter auch die Schwarzwäldertorte (Selva Negra).

Rezepte

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Wer Lust hat auch mal zu hause argentinische Küche genießen zu wollen, der findet die entsprechenden Rezepte unter diesem Link: Argentinische Küche. Viel Spaß beim Nachkochen.

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