Kilpeck

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St. Mary & St. David
Llanddewi Cil Peddeg (walisisch)
GrafschaftHerefordshire
Einwohnerzahlca. 200
Höhe
Lagekarte von England im Vereinigten Königreich
Lagekarte von England im Vereinigten Königreich
Kilpeck

Kilpeck ist ein Dorf in Herefordshire. Es liegt ca. 9 miles/14 km südwestlich von Hereford und in der Nähe der englisch-walisischen Grenze. Der Ort ist wegen der kunstvollen, normannischen Steinmetzarbeiten in und an der Kirche sehenswert.

Hintergrund[Bearbeiten]

Kilpeck wurde erstmals in angelsächsischen Aufzeichnungen als “Ecclesia Cilpedic” erwähnt. Der Name deutet auf eine religiöse Siedlung hin. Wahrscheinlich lebte hier eine britisch-angelsächsischen Gemeinschaft. Der Name Kilpeck leitet sich vom englischen Wort “Kil” oder “Cell” und “Pedic” oder „Pedoric“ ab, d. h. „The Cello f Pedric“. Kurz nach der Eroberung Englands durch die Normannen im Jahr 1066 übergab William der Eroberer das Land William Fitz Norman. Ein geplantes Dorf, die Burg und die Kirche wurden errichtet. Kilpeck war für den Lord ein einträgliches Gebiet, außerdem war er noch Förster für den Royal Forest of Dean (königliches Jagdgebiet). Das Dorf wuchs schnell und die Burg wurde neu errichtet. König John besuchte Kilpeck und erteilte 1259 die Erlaubnis einmal in der Woche einen Markt und einmal jährlich einen Jahrmarkt abzuhalten. Der Niedergang des Orts begann im späten 14. Jh. Der Earl of Ormond war nur selten anwesend, des Weiteren gab es mehrere schlechte Ernten und die Pest erreichte das Dorf. Während des englischen Bürgerkriegs (1642–1651) wurde Kilpeck Castle letztmals genutzt. Die Burg wurde für den König gehalten aber 1645 von den parlamentarischen Truppen eingenommen und geschliffen. Vom alten Dorf, das nördlich der Kirche lag, ist nichts erhalten.

Anreise[Bearbeiten]

Die Überregionale Anreise ist im Artikel Hereford zu finden.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

  • Linie 413 (Yeomans Canyon Travel) von Hereford bis Broad Oak über Kilpeck

Mo, Mi, Fr: 13:30 ab Hereford „on request"

Mo, Mi, Fr: 10:28 ab Kilpeck

  • Buslinie entlang A465: X4 (Stagecoach South Wales) mehrmals täglich, aussteigen zwischen Didley und Wormbridge, Fußweg über Public Footpath oder Landstraße ca. 2 km

Auf der Straße[Bearbeiten]

Von Hereford über die A465, hinter Didley links auf eine kleine Straße abbiegen. Ihr ca. 1.5 km folgen, an der ersten Kreuzung rechts. Die Kirche ist beschildert.

Mobilität[Bearbeiten]

Karte
Karte von Kilpeck
  • An der Kirche gibt es einen kleinen Parkplatz
  • Die Church of St. Mary & St. David und die Burg sind etwa 200 m von der Bushaltestelle entfernt
  • Um zur Burgruine zu gelangen, muss man den steilen Burghügel hinauf. Es gibt nur einen Trampelpfad.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Kragsteine
Kragsteine an der Apsis

1 Church of St Mary and St David

Mit dem Bau von St. Mary & St. David wurde nach 1066 begonnen, vollendet war das Gebäude Mitte des 12. Jh. Wahrscheinlich ersetzte der heutige Bau einen älteren Vorgänger. Für die Mauern nutzte man einen rötlichen Sandstein, der nur sehr wenig verwitterte. Die Steinmetzarbeiten wurden von reisenden Künstlern der sogenannten Herefordshire School of Craftsmen gefertigt. Sehenswert sind die Kragsteine, die sich außen rund um das Gebäude ziehen und das Südportal. Auch im Inneren sind schöne Details aus normannischer Zeit zu finden. Im Großen und Ganzen ist die Kirche nahezu unverändert erhalten, es gab nur ein paar Renovierungen (u.a. neuer Verputz und Verglasungen der Fenster). Die Skulpturen sind auch nach 800 Jahren sehr gut erhalten und zeigen viele bemerkenswerte Details.

Kragsteine

Von den ehemals 89 Kragsteinen sind 86 erhalten. Sie zeigen verschiedene Tiere (Hund und Hase, Bär, Schwein, Rind), Vögel, Bestien, menschliche Köpfe und Figuren (u.a. ein Geigenspieler) sowie eine Sheela-na-Gig (keltische Göttin der Fruchtbarkeit). Nur wenige der Steine sind zerbrochen oder verwittert.

Südportal

Südportal

Auch an den doppelten Säulen und dem Tympanon sind viele schöne Details zu erkennen. Im halbrunden Tympanon ist ein Baum des Lebens zu sehen, in den beiden Halbkreisen darüber groteske Figuren, Fische, Vögel, menschliche Gestalten und ein Engel. Beide äußeren Säulen sind mit Schlangen, die sich an einem Zweig hinauf winden, dargestellt. Auf der linken Inneren sind zwei Ritter, rechts Vögel und Laub zu sehen. Die rechte Säule schließt mit einem „Green Man“ ab.

Das Innere

Mit dem Bau von St Mary & St David wurde kurz nach 1066 begonnen, vollendet war der Bau um 1135. Die kleine Kirche wird als eines der besten erhaltenen Beispiele des spät-romanischen Stils angesehen. Der Bau folgt dem einfachen 3-teiligen Muster der Normannen mit Schiff, Chor und Apsis. Auch hier sind schöne Steinmetzarbeiten und Einrichtungsstücke erhalten:

  • Der Chorbogen besitzt ein einfaches Zickzackmuster, an den Säulen sind jeweils drei Figuren, wahrscheinlich vier Heilige und zwei Priester. Die rechte Säule endet in einem Baum des Lebens.
  • Das Rippengewölbe in der Apsis endet in einem Schlussstein mit vier Figuren. Dies ist die einzige Stelle der Kirche an der eine Figur wiederholt wird.
  • Das ungewöhnliche Weihwasserbecken (Hände, die einen schwangeren Leib umfassen) ist noch älter als die Kirche und wurde aus einer Kapelle in der Umgebung hierher gebracht.
  • Das Taufbecken steht unter der Empore. Es stammt wahrscheinlich aus dem sächsischen Vorgängerbau, damals wurde die Taufe noch untertauchen der Kinder vollzogen. Die kleinen Säulen, auf denen das Becken ruht, stammen von den Fenstern der Burg.

1 Kilpeck Castle

Die übersichtlichen Ruinen von Kilpeck Castle

Unmittelbar westlich der Kirche befinden sich die Ruinen von Kilpeck Castle. Zugänglich ist die Ruine immer.

Mit dem Bau einer Burg wurde schon kurz nach 1066 begonnen. Kilpeck war Teil einer Reihe Burgen, die die Normannen erbauten um ihre Herrschaft zu festigen und die die Grenze zu Wales sicherten. Zuerst entstand eine einfache Holzkonstruktion auf einem künstlichen Burghügel. Am Fuß des Hügels befanden sich einfache Unterkünfte, Stallungen und Lagerräume. Im späten 12. Jh. entstand ein sogenannter „Sheel Keep“, die hölzernen Palisaden wurden durch eine Steinmauer ersetzt. Im Inneren des runden Bergfrieds befanden sich Holzgebäude. Von Kilpeck Castle sind nur 2 große Fragmente der Bergfriedmauern erhalten.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Für Kinder

Für kleine Besucher gibt es in der Kirche ein „Aufgabenblatt“, u.a. den Lieblingskragstein suchen und malen, das Zickzack-Muster des Chorbogens malen und ein paar Fragen sind zu beantworten (auf englisch).

Küche[Bearbeiten]

1 Kilpeck Inn, Kilpeck, HR2 9DN. Tel.: +44 (0) 1981 570464, E-Mail: Geöffnet: Montag bis Samstag 12.00 bis 14.30 und 17.30 bis 23.00 Uhr, Sonntag 12.00 bis 14.30 Uhr. Preis: Hauptgerichte ab ca. £ 8.00.

. Das Kilpeck Inn ist auch ein B&B, DZ ab £105 pro Raum

Unterkunft[Bearbeiten]

Siehe auch Kilpeck Inn

Dippersmoor Manor B&B, Kilpeck, Herefordshire, HR2 9DW. Tel.: +44 ( 0) 1981 570209, E-Mail: Preis: DZ £ 95 pro Raum, Sondertarife unter der Woche: £ 90 für die erste Nacht, danach £ 80.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

  • Toiletten befinden sich im Kilpeck Inn

Ausflüge[Bearbeiten]

In den walisischen Nationalpark Brecon Beacons und das AONB Wye Valley, die beide viele Wandermöglichkeiten bieten.

Die Kathedralenstadt Hereford, die gute Möglichkeiten zum Einkaufen bietet. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Kathedrale mit der „Mappa Mundi“-Ausstellung und der Kettenbibliothek sowie das Old House Museum und das Herefordshire Museum & Art Gallery.

Zu den Three Castles

Grosmont Castle (ca. 11 km), Skenfrith Castle (ca. 14 km) und White Castle (ca. 25 km). Die drei Burgen liegen in den Welsh Marshes, dem Grenzgebiet zwischen England und Wales. Die Burgen sicherten die wichtige Straße zwischen Hereford und Monmouth. White Castle ist die größte der Burgen. Den Mittelpunkt der Anlage bildet die Kernburg, die von einem noch gefüllten Wassergraben umgeben ist. Ein Turm des Torhauses zur Kernburg ist zugänglich und bietet einen schönen Blick über die Landschaft. Skenfrith Castle liegt mitten im gleichnamigen Ort. Eine Ringmauer umfasst den Burghof. Auf einem künstlichen Erdhügel steht der runde Bergfried. Die Ruine von Grosmont Castle steht am Ortsrand. Über den heute trockenen Wassergraben führt eine Brücke zur Kernburg. Innerhalb der Ringmauer sind die Überreste einer Wohnhalle, einer der Türme wurde zum Bergfried umgebaut, ein anderer zu einem Wohnhaus (von dem Bau ist noch ein Schornstein aus dem 14. Jh. erhalten).

Llanthony (ca. 28 km):

Die Abteiruine liegt malerisch in einem Tal am Rand der Black Mountains. Das Kloster wurde um 1100 gegründet und fiel 1538 der Reformation durch König Heinrich VIII. zum Opfer. Erhalten sind Teile der Kirche mit normannischen und gotischen Elementen. Teile der Klostergebäude wurden zu einem Wohnhaus umgebaut und beherbergen heute einen Pub und ein Hotel. Von hier bietet sich eine schöne Wanderung hinauf zum Hatterrall Ridge an. Der Panoramablick reicht sowohl über England auf der einen und Wales auf der anderen Seite. Der Offa’s Dyke Path markiert hier die Grenze. Der Kamm ist 16 km (10 miles) lang, die höchste Erhebung ist der Black Mountain mit 703 m.

Literatur[Bearbeiten]

Malcolm Thurlby: The Herefordshire School of Romanesque Sculpture. Logaston Press, ISBN 978 1 906663 72 8; 300 Seiten. Sprache: englisch, £ 17.50

Weblinks[Bearbeiten]

  • Kilpeck Church Offizielle Webseite der Kirche. Hier kann man eine Audio Tour App (App Store, Android und Windows Stores) auf Englisch herunterladen.
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