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Benutzerin:Karolinerungg/Sulden

Aus Wikivoyage

'Sulden' (italienisch: Solda) ist ein kleines Bergdorf mit etwa 400 Einwohnern im Suldental im westlichen Teil Südtirols (Italien), mitten im Nationalparkgebiet. Es gehört zur Gemeinde Stilfs, liegt auf 1.900 m Meereshöhe und wird überragt von Bergen der Ortlergruppe; hierzu gehören der Ortler 3905 m s.l.m, die Königspitze mit 3851 m s.l.m., die Hintere Schöntaufspitze 3325 m s.l.m. und der Monte Zebrù 3735 m s.l.m.

Sulden das aufgrund seiner Schönheit, Lage und Geschichte schon früh die Pioniere des Alpinismus und des Wintersports anlockte. Das Ortler-Massiv lockt mit seinen Drei- und Viertausendern in schwindelerregende Höhen. Doch nicht nur extreme Klettertouren, auch Hüttenwanderungen und Höhenwege bieten Genusswanderern zahlreiche Möglichkeiten, die Hochebenen, Almen und Wiesen zu erleben.

Im Winter gilt Sulden gilt als schneesicher und lässt mit seinen 40 km Pisten keine Wünsche offen. Es erwarten Sie bestens präparierte Pisten und urige Skihütten - hier beginnt die Wintersaison früher und endet später als in vielen anderen alpinen Wintersportgebieten. Der Tourismus ist im Sommer wie im Winter Suldens Haupterwerbszweig. Der Ort hat mehr als 1800 Gästebetten. Die Wander- und Skigebiete sind durch elf Bergbahnen und Skilifte erschlossen. Das Skigebiet Sulden ist Mitglied der Ortler Skiarena.

Bei so viel Berg ist es nicht verwunderlich, dass der Extrembergsteiger Reinhold Messner Sulden als einen seiner Lieblingsorte auserkoren hat: Auf der Hochalm leben seine Yaks aus Tibet, im Dorf befindet sich das Restaurant “Yak & Yeti” und sein kleines Museum Alpine Curiosa im sogenannten “Flohhäusl”, 2004 hat er außerdem das Messner Mountain Museum Ortles eröffnet. Das auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

Die Geschichte

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200 Jahre ist es her, dass König Ortler auf abenteuerliche und atemberaubende Weise das erste Mal bestiegen wurde. Nachgewiesenermaßen war am 27. September der Passeirer Josef Pichler zum ersten Mal auf dem 3905 m hohen Berg der Alpen. Das ist ein guter Grund für die Alpinschule Ortler, für Sulden und für die ganze Umgebung, den Beginn des Alpinismus und somit auch des Tourismus zu feiern.

Die Geschichte

Sulden und das Suldental waren im 18. Jahrhundert völlig unbekannt und weltverloren. Noch 1802 betitelte das Innsbrucker Wochenblatt Sulden als das „Sibirien Tirols“. Die Bauern essen mit den Bären aus einer Schüssel und die Kinder reiten auf den Wölfen daher.

Die Bewohner von Sulden waren arm. Milch und Käse gehörten zu ihrer Grundnahrung. Über ein Stück Brot an besonderen Festtagen freuten sie sich riesig. Weniger Freude hatten sie mit der einmaligen Naturlandschaft und der beeindruckenden Bergkulisse. Aus den Bergen konnten keine nutzbaren Mineralien gewonnen werden. Die Wiesen und Alpen schufen zwar eine günstige Ausgangslage für die Viehzucht, die Abgeschiedenheit und Abgeschlossenheit des Tales aber machte eine Verwertung der Produkte aus der Viehzucht nahezu unmöglich. Es dauerte fast noch siebzig Jahre, bis Erforscher des Ortlergebietes die Einmaligkeit der Region erkannten und eine radikale Kehrtwende in der Entwicklung des Tales bewirkten.

Julius von Payer, E. von Moysisovics und F. Tuckett leiteten durch ihre Berichte und Darstellungen die touristische und wirtschaftliche „Eroberung“ des Tales ein. Den wissenschaftlichen Größen folgten die Helden des Sports. Harpprecht, Schück, Minnigerode, Christomanos um nur einige zu nennen. Die Eroberung des Ortlers passierte am 27. September 1804. Es bedurfte dazu eines „autoritären“ Anlasses. Seine k.k. Hoheit Erzherzog Johann gab den Auftrag, einen Weg auf den Ortler zu erkunden.

Da die hoch verschneiten Berge damals noch mit allerlei Angst einflößenden Mythen, Sagen und Geistergeschichten umwoben waren und die Menschen - vor allem die Suldner - großen Respekt vor ihnen hatten, bedurfte es schon einiger Überzeugungsarbeit, die skeptischen Bergbauern und zaghaften Schafhirten überhaupt einmal für das Unternehmen zu gewinnen.

Bald stellte sich heraus, dass ohne Dukaten und Gulden überhaupt nichts zu machen war. So musste der von Erzherzog Johann abgesandte J.A. Gebhard einige Male den Lederbeutel zücken, um Suldner zu finden, die mit ihm die abenteuerliche Eroberung starten sollten. Neben wackeren Burschen meldeten sich auch Vagabunden und Taugenichtse, die allein die Gulden im Kopfe hatte - vom König Ortler weit entfernt. Am 28. August starteten im Auftrag des Abgesandten mehrere Männer ihren ersten Versuch. Aber vier, fünf Versuche scheiterten. Die Männer verzagten und der Abgesandte des Erzherzogs wurde schon langsam ungeduldig.

Dann kam am 26. September 1804 der Gemsen-jäger Josef Pichler. Ein schmächtiger Vierziger mit scharfen Raubvogelaugen und großer Hakennase. J.A. Gebhard war zuerst etwas skeptisch. Bald verstand er aber, dass das „Pseirer Josele“ kein Mann der großen Sprüche war, sondern ein Mann der Taten. Am 27. September bezwang Josef Pichler mit zwei Begleitern ausgerüstet mit Fußeisen, Bergstöcken und einem Barometer von Trafoi aus nach neunstündigem Fußmarsch den Ortler über die heute noch bekannte aber fast nie begangene „Hinteren Wandeln“ Route.

Die erste Besteigung wollte die misstrauischen Suldner und auch die übrigen Bewohner aus der Umgebung ohne sichtbaren Beweis nicht so einfach hinnehmen. Die Männer kamen zwar fast erfroren vom Gipfel zurück, allein das war zu wenig. So suchte man nach geeigneten Mitteln, bei der nächsten Besteigung ein sichtbares Zeichen ins Tal hinunter zu senden. Erst eine riesigen Fahne und das weithin sichtbare und vom ganzen Tal begeistert gefeierte „Ortlerfeuer“ am 13.09.1805 sollten endgültige Beweise für die Bezwingung des Ortlers sein.

Stolz korrespondierte der Abgesandte die Bezwingung des Ortlers nach Wien. Obwohl die „regelmäßige touristische“ Besteigung des Ortlers nahezu zwanzig Jahre auf sich warten ließ - nach dem „Pseirer Josele“ gelang es niemandem mehr den Gipfel zu erklimmen - war in der Geschichte des Alpinismus ein neues Kapitel aufgeschlagen, das die Geschichte des Bergdorfes Sulden und des gesamten Tales neu interpretieren sollte.

Unterkünfte

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www.hotelbambi.com


Öffentliche Gebäude

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Das Haus der Berge, im Stil der 1970er errichtet, beherbergt das Büro der Alpinschule Ortler.[1] Es dient auch zur Vorführungen von Filmen mit alpinem Inhalt[2] und (natürlich theoretischen) Fortbildungen zu beispielsweise Alpiner Sicherheit.[3] Das weiter oben erwähnte Messner Mountain Museum ist natürlich auch öffentlich zugänglich.

Bilder

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Einzelnachweise

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