La Paz

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La Paz
DepartamentoLa Paz
Einwohnerzahl2.867.504 (2017)
Höhe3.640 m
Tourist-Infowww.lapaz.bo
Lagekarte von Bolivien
Lagekarte von Bolivien
La Paz

La Paz ist der Regierungssitz und mit etwa 800.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Boliviens sowie Zentrum des größten Ballungraums des Landes (ca. 2 Mio. Einwohner mit der riesigen Vorstadt El Alto). Sie liegt in den Anden in der Altiplano-Region, auf einer Höhe von 3.100 bis 4.100 m ü. NN.

Die reizvolle Lage in einem von schneebedeckten Bergen flankierten, etwa einen Kilometer tiefen Gebirgstal sowie die Mischung aus altkolonialen Bauten und modernen Hochhäusern, die immer mehr das Bild der Stadt verändern, machen La Paz zu einem beliebten Reiseziel. Zudem ist es auch als Verkehrsknotenpunkt sehr wichtig - wer etwa von Bolivien aus zum Titicacasee will, muss hier zwangsläufig Halt machen.

Stadtteile[Bearbeiten]

La Paz besteht grob aus dem Tal, in dem die touristischen Sehenswürdigkeiten zu finden sind. Die Bewohner mit etwas weniger Geld wohnen oben in den Höhen. Vor allem in El Alto wohnen noch einmal etwa 1 Million Menschen in einfachen Wohnverhältnissen. El Alto gilt als gefährlich für Touristen.

Hintergrund[Bearbeiten]

Plaza Murillo

La Paz befindet sich in einem Canyon, der durch den Fluss Choqueyapu (heute weitestgehend überbaut) geschaffen wurde. Die Stadt macht einen sehr modernen Eindruck, ganz anders als die meisten kleineren Städte des Landes. So wurden seit den 90er Jahren zahlreiche sehenswerte ultramoderne Hochhäuser gebaut, die sogar die Bauten etwa in Buenos Aires in den Schatten stellen. Je weiter man sich jedoch in Richtung der Berghänge bewegt, desto schlichter und ärmer wird auch das Stadtbild. Echte Armenviertel wird man jedoch kaum finden, denn die liegen in der Nachbarstadt El Alto, direkt auf der Hochebene.

Im Zentrum ist noch viel Kolonialstil zu finden, er wird jedoch von den Hochhäusern fast überall durchmischt.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

El Alto ist mit etwa 4.000 m über Meereshöhe der höchstgelegene internationale Flughafen der Welt. Er befindet sich damit fast auf halber durchschnittlicher Flughöhe und die Starts dauern hier wegen der dünnen Luft etwas länger. Die Flughafengebühr beträgt für internationale Flüge 28 $ und für Inlandsflüge 15 Bs.

Der offizielle Preis für ein Taxi in die Stadt liegt bei 50 Bs (etwa 6 $). Die Fahrt mit dem Kleinbus kostet 4 Bs (0,50 $). Aus dem Süden der Stadt zahlt man zwischen 80 und 100 Bs.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Mit der Bahn ist La Paz nicht erreichbar.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Überlandbusse, die La Paz aus allen Teilen des Landes erreichen, gibt es zuhauf. Die meisten touristischen Linien laufen aus dem Süden von Potosi oder Oruro nach La Paz bzw. aus dem Norden von Copacabana am Titicaca-See oder von Desaguadero an der peruanischen Grenze.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Mobilität[Bearbeiten]

Karte
Stadtplan

Im Zentrum kann man sich zu Fuß fortbewegen, wenn man aber in andere Stadtteile möchte, fährt man mit einem Minibus. Es ist allerdings nicht immer leicht, herauszufinden, wohin welcher Bus fährt und wo welcher Bus hält. Diese Infos werden meistens aus den Bussen herausgeschrien, sie haben aber eigentlich auch Schilder im Fenster. Am besten im Hostel nachfragen. Aufpassen auf den Verkehr, als solche ausgezeichnete Einbahnstraßen sind nicht unbedingt solche, einspurige Straßen werden gerne zu mehrspurigen Straßen etc... Aufpassen bei Taxis: Am besten immer ein Radio-Taxi vom Hotel rufen lassen. Das sind die sichersten. Und niemals bei aufdringlichen Fahrern einsteigen.

Seit 2014 gibt es das Seilbahnnetz "Mi Teleférico". La Paz bewegt sich mit diesem Transportmittel ins 21. Jahrhunderts und zeigt, wie in Großstädten die Straßen ohne U-Bahn entlastet werden können. Die Seilbahnen (Anfang 2019 - 8 Linien, weitere im Bau) werden sehr gerne von Touristen genutzt, die einen Blick von oben auf La Paz werfen wollen. In den Kabinen ist kostenloses Internet verfügbar.

Touristisch interessant sind mehrere Linien:

  • Die rote Linie (Linea Roja), deren Talstation zentrumsnah am alten Bahnhof etwa 1 km nordwestlich der Kirche San Francisco liegt, führt zum Aussichtspunkt Estación Jachá Qhathu, 16 de Julio, in 4095m über Meereshöhe.
  • Die Linea "Morada" (eingeweiht 2018) startet nahe der Plaza San Francisco in der Calle Almirante Grau bringt die Touristen zum Aussichtspunkt auf 4090m an der Estacion Tiquira / Faro de Murillo. Die Einheimischen fahren noch weiter bis zur Endstation "6 de Marzo".
  • Den Aussichtspunkt Atiripis erreicht man mit der gelben Linie (Linea Amarilla) - die bei der Station "El Libertador" startet - mit dem Endpunkt "Estación Qhana Pata Mirador" an der Avenida Panorámica.
  • Die Linea Verde erschließt in gut 30 Minuten ab Zentrum den Stadtteil Calacoto im Süden der Stadt. Ab El Prado zunächst die Linea Celeste und dann bei "El Libertador" in die Linea Verde umsteigen. Fußläufig ab Endstation Irpavi sind mehrere sehr gute Hotels zu moderaten Preisen, Cafés und Restaurants außerhalb des Trubels der Innenstadt gut erreichbar. (siehe auch Küche)

Fahrpreise des MiTeleferico sind 3 Bolivianos pro Strecke, für zwei aufeinanderfolgende Strecken 5 Bolivianos. (Stand Januar 2019)

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Museen[Bearbeiten]

  • 1 Museo Costumbrista "Juan de Vargas", c. Apolinar Jaen s/n. Tel.: +591 2 280758. Geöffnet: Di-Fr 9:30 bis 12:30 Uhr und 15:00 bis 19:00 Uhr, So, So 9:00 bis 13:00 Uhr. Preis: Eintritt für Ausländer 4,00 Bs., für Einheimische 3,00 Bs.
  • Museo del Litoral Boliviano, c. Apolinar Jaen no. 789. Geöffnet: Di-Fr 9:30 bis 12:30 Uhr und 15:00 bis 19:00 Uhr, So, So 9:00 bis 13:00 Uhr. Preis: Eintritt für Ausländer 4,00 Bs., für Einheimische 3,00 Bs.
  • Museo de Metales Preciosos, c. Apolinar Jaen no. 777. Geöffnet: Di-Fr 9:30 bis 12:30 Uhr und 15:00 bis 19:00 Uhr, So, So 9:00 bis 13:00 Uhr. Preis: Eintritt für Ausländer 4,00 Bs., für Einheimische 3,00 Bs.
  • Museo Casa de Murillo, c. Apolinar Jaen no. 790. Geöffnet: Di-Fr 9:30 bis 12:30 Uhr und 15:00 bis 19:00 Uhr, So, So 9:00 bis 13:00 Uhr. Preis: Eintritt für Ausländer 4,00 Bs., für Einheimische 3,00 Bs.
  • Museo de Instrumentos Musicales de Bolivia, c. Apolinar Jaen no. 711. Tel.: +591 2 408177. Geöffnet: täglich von 9:30 bis 13:30 Uhr und 14:00 bis 18:30 Uhr. Preis: Eintritt 5,00 Bs, Studenten 2,00 Bs., Kinder 1,00 Bs.
  • 2 Museo Tambo Quirquincho, c. Evaristo Valle s/n (Plaza Alonso de Mendoza). Tel.: +591 2 39 09 69. Geöffnet: Di-Fr 9:30 bis 12:30 Uhr und 15:00 bis 19:00 Uhr, So, So 9:00 bis 13:00 Uhr. Preis: Eintritt 1,00 Bs., für Studenten frei.
  • 3 Museo de la Coca, c. Linares no. 906. Tel.: +591 2 311998. Geöffnet: täglich von 10:00 bis 19:00 Uhr. Preis: Eintritt 8,00 Bs.
  • 4 Museo San Francisco, Plaza San Francisco no. 503. Tel.: + 591-2 2 31 34 35. Geöffnet: täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr. Preis: Eintritt für Ausländer 20,00 Bs., für Einheimische 10,00 Bs., für Kinder 5,00 Bs.
  • Museo Postal Filatélico Dr. José J. Lemoine, Avda. Mcal. Santa Cruz esq. Oruro. Tel.: + 591-2 2 37 41 45. Geöffnet: Mo-Fr 8:00 bis 12:00 Uhr und 14:30 bis 18:00 Uhr. Preis: Eintritt Frei.
  • Museo Nacional de Arqueología de Tiwanaku, c. Tiwanaku no. 93 esq. Federico Zuazo. Tel.: + 591-2 2 31 16 21. Geöffnet: Mo-Fr 9:00 bis 12:30 Uhr und 15:00 bis 19:00 Uhr, Sa 9:00 bis 12:00 Uhr. Preis: Eintritt für Ausländer 10,00 Bs., für Einheimische 5,00 Bs.
Auf dem Hexenmarkt
  • Plaza Murillo. Oder Plaza Quemada mit dem Präsidentenpalast und der Kathedrale.
  • Mercado de las Brujas. Oder Hexenmarkt.
  • Plaza San Francisco. Mit der gleichnamigen Kirche.

Aktivitäten[Bearbeiten]

La Paz ist eine ganz gute Basisstation für Ausflüge in die Gegend, zu Bergspitzen auf 5000 Meter Höhe, zu alten Ruinen etc.

Beliebt ist die Fahrt nach Coroico auf der angeblich gefährlichsten Straße der Welt, z. B. mit dem Fahrrad. Dies bieten verschiedene Touroperator zu Touristenpreisen an und ist (je nach Wahl des Operators und dem Zustand des Fahrrades, am besten auch im Hostel nachfragen) eine recht sichere Angelegenheit.

Einkaufen[Bearbeiten]

Typische bolivianische Touri-Produkte gibt es am Hexenmarkt. Decken, die auch Bolivianer benutzen, gibt es vor allem in El Alto, auf dem Markt dort wird ALLES verkauft, was es gibt - von Reis bis Lastwagen, von Souvenirs bis Alltagsgegenständen.

Küche[Bearbeiten]

Typisch für das Hochland ist Lamafleisch (auf Spanisch: llama). Vegetarier bekommen meistens Omelette - wer einen empfindlichen Magen hat, sollte bei all den Eiern aufpassen oder Alternativen suchen. Lecker sind auch Fruchtshakes. Am Straßenrand werden immer Obst und Säfte verkauft, wie immer: kochen/schälen/waschen.

Wer nach längerem Aufenthalt in Bolivien fettiges Essen nicht mehr sehen kann, hier ein guter Tipp: "La Casona - Restaurante-Cafe" - 938 Mariscal Santa Cruz, La Paz. Gutes, frisch zubereitetes Essen für wenig Geld.

Für alle, welche die deutsche Küche vermissen, empfiehlt sich das Restaurant „Reineke Fuchs“. An drei Standorten in La Paz wartet eine typisch deutsche, authentische Auswahl an Gerichten und Bieren. Auch das beliebte Meter-Bier darf natürlich nicht fehlen. Und für Vegetarier ist ebenfalls gesorgt.

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Günstig[Bearbeiten]

  • Hostal Maximiliano. Tel.: +591 2 2462318, E-Mail: Sehr neues Hostal mit sehr freundlicher Eigentümerfamilie, die einen gleich zur Familie zählt. 3 min zum Terminal terrestre, 1 min zum Stadtzentrum. Zimmer mit und ohne Baño privado. Warmwasser, Kochstelle. Preis: Einfaches Zimmer: 3 €.

Mittel[Bearbeiten]

Gehoben[Bearbeiten]

Lernen[Bearbeiten]

Arbeiten[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Durch gewiefte Betrügerbanden, die sich auf Touristen spezialisiert haben, hat La Paz in den letzten Jahren ein schlechtes Image bekommen, obwohl die Stadt eigentlich nicht besonders gefährlich ist. Am wichtigsten: Man sollte nie mit Unbekannten in ein Taxi steigen - eine beliebte Masche ist etwa, dass sich einer der Diebe als Tourist oder gar als Polizist ausgibt!

El Alto bzw. der Markt in El Alto gelten als gefährlich, aber wenn man sich vernünftig verhält und am Tage hingeht, passiert in der Regel nichts.

Der Busbahnhof am Friedhof Richtung El Alto, das Ziel aller Reisen mit Minibussen von der peruanischen Grenze, ist beliebter Touristen-Abzock-Ort. Mit den bekannten Tricks wird Touristen ihr Geld abgenommen (oder auch nicht), auch schonmal mit Hilfe von Messern. Am besten tagsüber von dort starten/dort ankommen, vielleicht gemeinsame Weiterreisegruppen (mit Einheimischen) bilden, sich nicht zu lange dort aufhalten, sofort in einen der zahlreichen Minibusse springen, die mit offenen Türen den Berg hinunter (!) fahren.

Gesundheit[Bearbeiten]

Wer aus dem Flachland direkt mit dem Flugzeug nach La Paz kommt, wird in den ersten Tagen seines Aufenthalts mit der dünnen Luft, Bluthochdruck und eventuell mit der Höhenkrankheit zu kämpfen haben. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Lungenödem kommen, dass den Aufenthalt in einem Krankenhaus erforderlich macht. Wer Herz-Kreislaufprobleme hat, sollte vor der Reise seinen Arzt konsultieren. Grundsätzlich bietet es sich an, die ersten Tage in einer Unterkunft in der Zona Sur zu verbringen, die auf "nur" 3.100 m Höhe liegt. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Dienste eines Sauerstoffgeschäfts in Anspruch zu nehmen. Hier kann man nach einer Bestimmung des Sauerstoffgehalts im Blut über eine Atemmaske 10 bis 20 Minuten reinen Sauerstoff atmen wodurch das Blut angereichert wird. Der Effekt hält ca. 24 Stunden an. Kosten: ca. 40,- Bs für die Maske, 15,- Bs für ca. 10 Minuten Sauerstoff.

Aufgrund der Höhe und der Trockenheit besteht in und um La Paz keine Malariagefahr.

Da die dünne Luft das Sonnenlicht kaum filtert, sollte man tagsüber, auch wenn es kühl ist, nicht ohne Kopfbedeckung und Sonnenbrille durch die Stadt laufen.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Internetcafes sind einfach zu finden und günstig. In der Stadt laufen mobile Telefonzellen herum (Menschen mit Handys) für Lokalgespräche.

SIM-Karten für Internet auf Überland-Reisen sollte Entel-Sim-Karten nehmen. Wer sich nur in Städten bewegt gerne auch die Karten anderer Anbieter.

Valle de la Luna

(Achtung: in Copacabana wird das Nutzen des Internets im Gegensatz zu La Paz plötzlich immens teuer - wird allerdings nur zu einem Problemchen, wenn man sich schon an die günstigen bolivianischen Preise gewöhnt hat...)

Ausflüge[Bearbeiten]

  • Tihuanaco. Mit Sonnentor und Acapana-Pyramide ist ein schöner Tagesausflug.
  • Valle de la Luna. Tal des Mondes, nur wenige Kilometer entfernt.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]


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