Kulturlandschaft Lednice-Valtice
Lednicko-valtický areál Kulturlandschaft Lednice-Valtice | |
Region | Jihomoravský kraj |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | |
Kulturlandschaft Lednice-Valtice |
Die Kulturlandschaft Lednice-Valtice (tschechisch: Lednicko-valtický areál) ist eine in die UNESCO-Welterbe-Liste eingetragene Kulturlandschaft in Südmähren bzw. der Mährischen Slowakei. Im Laufe des 19. Jahrhunderts hat das Haus Liechtenstein neben den beiden Hauptbauten - den Schlössern in Lednice und Valtice - zahlreiche kleinere Bauten in der Umgebung verteilt errichtet.
Hintergrund
[Bearbeiten]Das Areal wurde ab dem 17. Jahrhundert, vorwiegend jedoch ab dem frühen 19. Jahrhundert, auf einer Fläche von ca. 280 km², landschaftsarchitektonisch im Stile der Romantik gestaltet. Das durch die UNESCO geschützte Gebiet umfasst neben den Hauptortschaften von Lednice (Eisgrub) und Valtice (Feldsberg) auch Gebiete zahlreicher weiterer Gemeinden, darunter von Břeclav, Ladná, Podivín, Bulhary, Hlohovec, Lanžhot, und Sedlec. Im Westen grenzt es an das UNESCO-Biosphärenreservat Pollauer Berge (Pálava).
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Der nächste Flughafen mit internationalen Linienverbindungen ist der eher kleine Flughafen Brünn (IATA: BRQ) (ca. 60 km entfernt, 1½ Std. Transfer mit öffentlichen Verkehrsmitteln). Ebenfalls gut erreichbar sind der Flughafen Wien (IATA: VIE) und der Flughafen Bratislava (IATA: BTS) .
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Břeclav ist mit Schnellzügen und Regionalzügen ab Wien, Brünn, Bratislava und Warschau leicht erreichbar. Von Wien fährt man mit dem Railjet oder Eurocity nur 55 Minuten (stündlich; Normalpreis 20 €; Fahrradmitnahme möglich). Von Břeclav sind es noch 10 km bis Lednice, 12 km bis Valtice. Man kann mit einem Regionalzug Richtung Mikulov bzw. Znojmo weiterfahren und erreicht die Haltestelle von Valtice in 14 Minuten. Eine weitere Nebenbahn von Břeclav nach Lednice ist nur im Sommer und an Wochenenden in Betrieb. Es verkehrt ein historischer Zug (Fahrkarten im Zug erhältlich, Fahrtdauer ca. 30 Minuten). Der Lednice nächstgelegene Bahnhof an der Linie von Brünn ist Podivín, von dort fährt ein Bus (Linie 555) in 10 Minuten nach Lednice, oder man fährt die verbleibenden 7 km bis Schloss Lednice mit dem ggf. mitgebrachten Fahrrad.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Auf der Straße
[Bearbeiten]- Autobahn Dálnice 2 Brünn-Bratislava, Ausfahrt 41 Podivín, weiter über die Regionalstraße 422 nach Süden (Lednice - Valtice)
- Die Fernstraße 40 Mikulov - Břeclav führt durch Valtice
- in Mikulov Anschluss an die Fernstraße 52 von Brünn bzw. von Wien (via A5-B7)
- in Břeclav Anschluss an die Fernstraße 55 von Olomouc bzw. Uherské Hradiště sowie an die Autobahn D2 Brünn-Bratislava
- Ab Wien empfohlene Anfahrt über die Nord/Weinviertel Autobahn A5 bis Ausfahrt Poysdorf-Nord und von dort weiter über die L22 über Herrnbaumgarten und Schrattenberg nach Valtice (Fahrtzeit ca. 1:15 Std).
Es gibt kostenpflichtige Parkplätze vor Ort. Die Parkgebühr (24/7 gebührenpflichtig, auch Wochenende, Feiertage und in der Nacht) ist an Automaten im Voraus zu entrichten. Zahlung mit Münzen (tschechische Kronen), Scheine, Kreditkarten und Euro werden nicht akzeptiert. Gebühr 25 CZK/Stunde. Kostenfreie Parkplätze sind in den Ortschaften Lednice und Valtice nur schwer zu finden. Hotels und Restaurants bieten für ihre Kunden eigene Parkplätze an.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]Die Bernsteinroute Ostsee–Adria (EuroVelo 9) sowie der Europa-Radweg Eiserner Vorhang (EuroVelo 13) führen mitten durch die Kulturlandschaft Lednice-Valtice. Von Wien sind es auf dem EuroVelo 9 durch das Weinviertel (Wolkersdorf, Mistelbach) rund 100 Kilometer. Darüber hinaus gibt es zahlreiche lokale Radverbindungen mit Anschluss an überregionale Radwege entlang von Thaya und March.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Parkanlagen sowie Schlossgärten dürfen nur zu Fuß besichtigt werden. Da jedoch das Areal riesig ist, empfiehlt es sich, für eine Besichtigung ein Fahrzeug zu haben. Alleine von Lednice nach Valtice sind es fast 10 km.
Im Schlosspark von Lednice verkehrt eine Fährlinie vom Schloss zum Minarett (100 CZK für Erwachsene).
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Name | Deutscher Name | Lage | Foto | Beschreibung |
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Akvadukt a Jeskyně | römisches Aquädukt und Grotte | 1 | Der im Schlosspark von Lednice befindliche, von w:Joseph Hardtmuth 1805 nachgebaute Teil eines römischen Aquädukts weist auch einige Grotten auf und hatte am Ende einen in den Schlossteich stürzenden Wasserfall. | |
Apollónův chrám | Apollotempel | 2 | Der Apollotempel wurde in den Jahren von 1817 bis 1819 durch w:Joseph Kornhäusel auf einer Sanddüne erbaut. Auf dem Relief in der Mitte sind mehrere Musen dargestellt, die Apollo auf dem Sonnenwagen begleiten. Die Reliefs stammen von w:Josef Klieber. | |
Chrám Tří grácií | Tempel der drei Grazien | 3 | Der Tempel wurde in den Jahren 1824 und 1825 von w:Josef Poppelack nach Plänen von w:Joseph Franz Engel nahe dem Ufer des Mittleren Teiches (Prostředední rybník) erbaut. Man hat einen direkten Blick auf das am anderen Ufer liegende Teichschlösschen (Rybniční zámeček). Benannt wurde es nach den drei Statuen im Zentrum des Tempels von Martin Fischer. Die weiteren Statuen stammen aus dem aufgelösten Tempel der Musen von w:Josef Klieber. | |
Hraniční Zámeček | Grenzschlösschen | 4 | Das Grenzschlösschen in Hlohovec (Bischofswarth) entstand in den Jahren zwischen 1816 und 1827 an der damals hier verlaufenden Grenze zwischen Niederösterreich und Mähren und stand je zur Hälfte in den beiden Ländern. Im Gesims der Attika befindet sich die Inschrift Zwischen Österreich und Mähren. Das Schlösschen wurde von w:Josef Poppelack errichtet. Heute beherbergt das Schloss ein Restaurant und ein Hotel. | |
Svatý Hubert | Hubertuskapelle | 5 | Die Hubertus-Kapelle zwischen Valtice und dem Mittleren Teich weist einen dreikantigen Grundriss auf und zeigt im Inneren die Gestalt des Heiligen Hubertus. Sie wurde 1855 von Hans Heindrich nach Entwürfen von w:Georg Wingelmüller erbaut. | |
w:Janův Hrad | Hansenburg | 6 | Die Hansenburg ist eine vom Architekten w:Joseph Hardtmuth im Jahr 1801 errichtete künstliche Burgruine. | |
Katzelsdorfský zámeček | w:Jagdschloss Katzelsdorf | 7 | Das Schloss von Joseph Kornhäusel wurde beim Bau des Eisernen Vorhangs in den 1950er Jahren geschleift. Das Jagdmotiv ist als Rest im Schloss Valtice zu sehen. | |
Zámek Lednice | Schloss Eisgrub | 8 | Errichtet ab dem 17. Jahrhundert im barocken Stil, Umbau im späten 18. Jahrhundert im klassizistischen Stil. | |
Lovecký Zámeček | Jägerschlösschen oder Jagdschlösschen | 9 | Das kleine Jagdschloss ist nach dem Entwurf von w:Joseph Hardtmuth in den Jahren 1805 und 1806 entstanden und diente als Hegerhaus. Es befindet sich auf dem Weg zur Hansenburg und ist heute in Privatbesitz. | |
Lednický Minarett | Minarett | 10 | Von w:Joseph Hardtmuth in den Jahren 1797–1804 errichtet. Mit einer Höhe von 60 m galt es lange Zeit als höchstes Minarett außerhalb eines islamischen Staates, gehörte aber niemals zu einer Moschee. Es hat bis heute ausschließlich dekorative Funktion, bzw. kann man auf die Aussichtsplattform steigen. | |
Dianatempel | Dianatempel oder Rendezvous | 11 | Der Dianatempel wurde von Hardtmuth entworfen und von Kornhäusel in den Jahren 1810–1812 gebaut. Das Rendezvous, wie es auch genannt wird, steht mitten im Wald und wurde bei den Jagdgesellschaften Johanns I. von Liechtenstein für das Jagdfrühstück verwendet. | |
Kolonáda Reistna | Reistenkolonnade | 12 | Die Kolonnade, benannt nach dem Reistenberg, wurde 1810 bis 1817 von w:Joseph Hardtmuth nach dem Muster der Gloriette bei Schönbrunn in Wien begonnen und von w:Joseph Kornhäusel fertiggestellt. Auftraggeber war Johann I. von Liechtenstein. Inschriften weisen darauf hin, dass der Bau zur Erinnerung an seinen Vater und dessen Geschwister erfolgte. | |
Rybniční zámeček | Teichschlösschen | 13 | Am Nordufer des Mitterteichs (Prostředni rybník), 1814–1816 von Kornhäusel errichtet. | |
Skleník | Gewächshaus | 14 | Die Gusseisenkonstruktion des Gewächshauses mit einer Länge von 90 Meter wurde nach Plänen des englischen Architekten Peter Hubert Desvignes vom Stahlwerk der w:Gebrüder Klein in Zöptau, Nordmähren, in den Jahren 1843–1845 erbaut. | |
Zámek Valtice | Schloss Feldsberg | 15 | |Bereits im 13. Jahrhundert erwähnt, wurde das Schloss ab dem 17. Jahrhundert im Barockstil ausgebaut. Reiche barocke Wandmalereien; sehenswert sind u.A. der Spiegelsaal, die Gemäldegalerie, die Schlosskapelle und der kleine Salon des Prinzen Karl. | |
Vodárna | Wasserwerk | 16 | In dem maurisch anmutenden, nach Plänen von Josef Ueberlacher errichteten Bauwerk befanden sich ein Dampfbad, die Pumpen für das Parkbewässerungssystem und eine Turbine zur Stromerzeugung, eine der ältesten erhaltenen Tschechiens; sie befindet sich heute im Technischen Museum in Brünn. |
Aktivitäten
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]- Schloss Valtice. Im Schloss gibt es einen Weinkeller mit Weinverkauf.
Küche
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Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]- Autokemp Apollo. Es gibt einen Campingplatz am Teich beim Apollotempel an der Lokalstraße Lednice-Břeclav, etwa auf halbem Weg zwischen den beiden Orten.
Gesundheit
[Bearbeiten]Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]- Böhlau Verl., 1990, ISBN 3205053230. : Joseph Hardtmuth, 1758-1816: Architekt und Erfinder.
Weblinks
[Bearbeiten]- Das Areal von Lednice und Valtice
- Parkareal Lednice-Valtice deutsch, tschechisch