Donau-Radweg (Wien - Budapest)
Der etwa 340 km lange Donau-Radweg Abschnitt Wien - Budapest führt an der Donau von Wien über Bratislava nach Budapest.
Auf dieser Route lernt man viele Ortschaften mit architektonischen und atmosphärischen Erinnerungen an die Donaumonarchie kennen. Die prächtige österreichische Hauptstadt Wien, der östlichste Teil von Niederösterreich mit den hübschen Städtchen Orth an der Donau und Hainburg, die gemütliche slowakische Hauptstadt Bratislava, der Nordwesten von Ungarn mit den sehenswerten Städten Györ, Tata, Esztergom, Vác, Szentendre und die faszinierende ungarische Hauptstadt Budapest laden zum Verweilen ein. In Ungarn sind Essen, Trinken und Übernachtungen preisgünstig, so dass einem längeren Aufenthalt auch bei schmalem Budget nichts im Wege steht.Das Wetter ist in Ungarn gewöhnlich sonnig und warm, was die Radlerin und den Radler für manche Unzulänglichkeiten des Weges reichlich entschädigt. Wer darauf setzt, dann und wann einmal eine Etappe per Schiff zurückzulegen, muss enttäuscht werden. Es gibt selten Anlegestellen. Die Kreuzfahrtschiffe fahren fast ausschließlich Langstrecke.
Streckenprofil
[Bearbeiten]- Länge: etwa 340 km
- Ausschilderung: Niederösterreich: R6, Ungarn: Blaues Feld mit weißen Sternenkreis, in der Mitte eine 6 (für EuroVelo 6).
- Steigungen: Es gibt keine wesentlichen Steigungen. Manchmal weht allerdings ein heftiger Gegenwind.
- Wegzustand: Zwischen Wien und Čunovo sehr guter, zum größten Teil asphaltierter Radweg. In Ungarn etwa 70% Asphalt oder Betonpflaster. Diese asphaltierten Abschnitte sind teilweise trotz Asphalt sehr schlecht, voller Löcher, Risse, Kanten und Buckel. Teilweise weicher Kieselschotter, in dem die Reifen versinken. Teilweise festgefahrene Sand und Kieswege. Teilweise Feld und Waldwege mit tiefen Schlammlöchern und Pfützen.
- Verkehrsbelastung: Zwischen Wien und Čunovo eigener Radweg, weitab vom Straßenverkehr. Zwischen Čunovo und Esztergom längere Strecken ohne Radweg auf stark befahrenen Straßen. Zwischen Esztergom und Budapest eigene Radwege, meistens weitab vom Straßenverkehr und in gutem Zustand.
- Geeignetes Fahrrad: Normales stabiles Tourenfahrrad. Es ist ratsam einen Ersatzschlauch mitzunehmen, da allerhand scharfe Kleinteile, besonders in den Städten, einen "Platten" verursachen können.
- Familieneignung: Da längere Strecken auf sehr stark befahrenen Straßen zurückgelegt werden müssen, ist die Strecke zwischen Čunovo und Esztergom für Kinder ungeeignet und gefährlich. Während die riesigen LKW meistens einen gewissen Abstand zum Radfahrer einhalten, rasen die langen Reisebusse sozusagen auf "Tuchfühlung" dicht am Radler vorbei, was auch an den Nerven von Erwachsenen zehrt. Zahlreiche Kreuze am Straßenrand zeugen vom tragischen Ende solcher Überholmanöver.
- Inlinereignung: Zwischen Bratislava und Čunovo ist der Radweg breit und hervorragend asphaltiert. Hier herrscht reger Inlinerverkehr. Auch bei Esztergom und Nagymaros ist der Radweg gut und kann von Inlinern genutzt werden. Bei und in Budapest ist der Radweg leider trotz Asphalt in unvorstellbar schlechtem Zustand.
Hintergrund
[Bearbeiten]Der Donauradweg gehört zu den beliebtesten internationalen Radrouten und genießt unter Pedalrittern längst Kultstatus. Der Abschnitt von Wien nach Budapest ist weniger befahren, als die Strecke bis Wien, aber es sind doch immerhin 5000 bis 10.000 RadlerInnen im Jahr hier unterwegs, Tendenz steigend. Ansprechend ist die Route wegen ihrer vielfältigen Landschaft und Kultur. Die schlechten bzw. nicht vorhandenen Radwege werden ausgeglichen durch niedrige Preise. Die Strecke kann in drei bis sieben Tagesetappen zurückgelegt werden, für sportlich ambitionierte Fahrer sind auch weniger Tagesetappen möglich. Man braucht keine besonderen Räder. Der Radweg entlang der Slowakisch-Ungarischen Grenze ist ziemlich gut. Wenn man unbedingt immer auf dem Deich fahren will, dann wird es manchmal ungemütlich, aber oft parallel verlaufende, ruhige Landstraßen bieten eine gute Alternative.
Vorbereitung
[Bearbeiten]Auf diesem Abschnitt des Donauradwegs gibt es keinen Rad-Service mehr, wie aus Österreich und Deutschland gewohnt. Es könnte also ratsam sein, einige Ersatzteile mitzunehmen. Wer auch Campen will, sollte sich vorher im Internet vergewissern, dass sein in der Karte verzeichneter Campingplatz wirklich noch existiert. Zwischen Passau und Wien mag eine Karte entbehrlich sein, das gilt aber nicht für diesen Abschnitt. Die Beschilderung wird unübersichtlicher und besteht zum Teil aus angemalten gelben "C", die man aber gelegentlich nicht gut sehen kann oder nicht eindeutig zu interpretieren sind. Wer ein GPS besitzt, kann sich kostenlos OpenStreetMap-Karten herunterladen [www.garmin.openstreetmap.nl]. Eine gute Karte oder ein Radtourenbuch über diesen Abschnitt sind unbedingt erforderlich, ein kleiner Kompass leistet gute Dienste. Unbedingt lebenswichtig sind auch genügende Mengen Autan, weil man sonst von den dicken Mückenschwärmen entlang der Donau - wenn auch nicht gefressen - so doch mindestens in den Wahnsinn getrieben wird!!! Günstig ist es eine gelbe oder orangene Schutzweste mitzunehmen, die man dann - wie die Ungarn dies auch tun - auf den Strecken, die der Radweg auf stark befahrenen Straßen verläuft, anzieht. Sehr nützlich ist es, sich einige grundlegende Sätze auf ungarisch einzupauken.
In Ungarn und Slowenien sind Elektrofahrräder die mit Tretunterstützung schneller als 25km/h oder mehr als 250/300 Watt unterwegs sind mit Motorrädern gleichgesetzt. Das bedeutet Helmpflicht und Führerscheinpflicht ab 16 Jahren.
Anreise
[Bearbeiten]Bahn und Bus
[Bearbeiten]Mit dem Zug ist das kein Problem, insofern man eine Reservierung für sein Fahrrad hat. Gerade im Sommer, wenn alle ihr Rad in den Zug packen wollen ist der Stress nicht zu unterschätzen. Da manche Züge eine wirklich geringe Anzahl an Stellplätzen bieten, ist die Reservierung ein Muss. Der Bus wäre noch eine Alternative. Vorher den Reiseunternehmer anschreiben, ob er auch Räder transportiert. Eine Möglichkeit für die Rückfahrt: Das Busunternehmen Orangeways [1] bietet Busfahrten von Budapest, Busbahnhof Népligeti megállóhely FTC-Albert-Flórian-Stadion 1 nach Berlin, Dresden und München zum Preis von 33€ pro Person, Fahrrad 7€ (2013), an drei Tagen der Woche, online buchbar.
Von Berlin über Dresden nach Budapest und zurück fährt sogar ein Zug mit Fahrradmitnahme, reservierungspflichtig, durch.
Es gibt auch spezielle Fahrradzüge zwischen Prag und Budapest. Man muss in diesen Zügen allerdings zwingend mindestens einen Tag vorher Plätze für sich und das Fahrrad reservieren. Von Reisenden wurde berichtet, dass ihnen in diesen Zügen vom Zugpersonal(!) Gepäckstücke, z. B. Kameras, gestohlen wurden. Außerdem haben diese Züge manchmal bis zu 2 Stunden Verspätung.
Vom 1. Mai bis 26. Oktober fährt einmal täglich ein spezieller Radzug von Passau nach Wien [2]. Dieser Zug kommt um 21:29 Uhr in Wien am Franz-Josefs-Bahnhof an. Der nächste Campingplatz am Donauradweg in Wien ist an der Neuen Donau hinter der Praterbrücke, 10 km vom Bahnhof entfernt. Eine weitere Möglichkeit ist es, vorher im sehr hübschen Hotel Bellevue, das sich direkt neben (auf der Westseite) dem Franz-Josefs-Bahnhof befindet und sehr gut mit Unterbringung der Fahrräder in einer geschlossenen Garage zu ebener Erde auf Radtouristen eingerichtet ist, online und mit Kreditkarte ein Zimmer zu buchen. Bei rechtzeitiger Onlinebuchung kann man in diesem Hotel ein Doppelzimmer (ohne Frühstück) zu 60€ bekommen (2013). Wenn man das Zimmer hingegen telefonisch bestellt oder direkt zum Hotel geht, wird man mit phantastischen Preisen (100€ und mehr) konfrontiert und geht das Risiko ein, dass das Hotel voll belegt ist.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]Wer in Deutschland starten will, beginnt spätestens in Passau. Der Reiseführer Donau-Radweg (Passau - Wien) beschreibt diese Etappe durch Österreich.
Aus der Gegenrichtung folgt man dem Donau-Radweg (Budapest - Belgrad).
Mietauto
[Bearbeiten]Mietautos sind eine sehr teure Lösung. Information bei mehreren Anbietern ergab, dass sie nicht wollen, dass das Auto in einem anderen Land wieder abgegeben wird und das mit dem Preis klarstellen.
Streckenbeschreibung mit Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Wer im Zelt schlafen will, sollte die ungarische Variante wählen, wo es mehr Campingplätze gibt, als auf der kürzeren slowakischen Route. Für Camper ist anzumerken, dass bei weitem nicht jeder in einer Karte vermerkte Campingplatz noch existiert. Es gibt sogar den Fall, dass alle Wegweiser zum Campingplatz noch vorhanden sind, aber der Platz selber schon seit mehr als 10 Jahren aufgegeben wurde. Auf der Slowakischen Seite ist es aber gar kein Problem ein Zimmer zu bekommen. Fast in jeder Ortschaft bis tief ins Landesinnere stehen Schilder mit der Aufschrift "Zimmer frei". Oft sind Zimmer unwesentlich teurer und dabei viel komfortabler, als die meisten Campingplätze.
Hinweis: Für eine Variante Wien - Bratislava siehe hier: Rad- und Wanderweg Wien-Bratislava (Variante)
Wien − Hainburg: 52 km
[Bearbeiten]Siehe auch: Alternativroute Wien-Bratislava durchs Marchfeld.
Vor dem Franz-Josefs-Bahnhof 1 stehend fährt man nach links (nach Osten) auf dem Radweg über den Julius-Tandler-Platz und die Alserbachstraße zur Friedensbrücke 2 über den Donaukanal. Hinter der Brücke gleich rechts am Kanal entlang zur dritten abgehenden Gasse, der Perinetgasse. Diese entlang, dann nach rechts zur Oberen Donaustraße und in diese nach links zum Gaußplatz. Gegenüber in die Wasnergasse und gleich rechts in den Augarten 3. Am riesigen Flakturm vorbei durch den Augarten nach Südosten hindurch zur Heinestraße und diese entlang zum Praterstern. Zum Bahnhof und unter den Bahngleisen hindurch zum Prater 4. Auf der schnurgraden Hauptallee durch den Praterpark bis zur Autobahn 5. Hier befindet man sich schon wieder auf dem Donauradweg. Nicht unter der Autobahn hindurch sondern vorher nach links an der Autobahn ein kurzes Stück (etwa 200 m) entlang. Dann gleich rechts schräg hoch (Wegweiser Donauinsel) 6 und unter der einen Autobahnabfahrt hindurch auf den Radweg unterhalb der Autobahnbrücke (Praterbrücke). Wenn man auf diesem Radweg die Donau ganz überquert, kommt man zum Campingplatz. Vom Wiener Campingplatz ("Aktiv Camping Neue Donau") ist man gleich wieder auf dem Radweg und unterwegs Richtung Slowakei. Die Landschaft wird einsamer, obwohl doch noch Radfahrer unterwegs sind. Manchmal trifft man auf Radlergruppen, die organisiert alle mit dem gleichen Rad und den gleichen Satteltaschen auf dem Deich entlangfahren, sonst ist es kein Vergleich zur "Rad-Autobahn" Passau-Wien. Ungefähr 6 km nach der Praterbrücke verlässt der Radweg den Damm und läuft weiter parallel zur Donau auf der Raffineriestraße durch den Ölhafen 7. Nach dem Hafen zurück zum Damm und gut ausgebaut und beschildert immer auf dem Damm auf der linken Donauseite. 12 km weiter macht der Weg einen kleinen Schlenker nach Schönau, wo er auf Hermis Radlertreff 8 trifft, eine Würstchenbude mit Biergarten direkt am Weg mit ausgezeichneter Currywurst (und anderen leckeren Gerichten), frisch gebackenem knusprigen Brot und kühlem Bier vom Fass, sauberen komfortablen Toiletten und bequemen Möglichkeiten zum Sitzen in der Sonne oder bei Regen unterm Dach. Sie ist immer offen, kein Ruhetag.
Wichtiger Hinweis: Wegen Sanierungsarbeiten am Hochwasserschutzdamm ist der Donauradweg zwischen Schönau an der Donau und Stopfenreuth von 2.10.2017 bis voraussichtlich Ende 2020 gesperrt. Eine Umleitungsstrecke durch die Orte im Marchfeld ist ausgeschildert. Der folgende Abschnitt ist daher nicht zu 100 Prozent zutreffend:
Nach 7 km kommt die Abzweigung nach Orth 9, einem hübschen Städtchen mit vielen guten Übernachtungsmöglichkeiten. Etwa 8 km weiter fährt man am südlichen Ende des Schlossparkes Eckartsau (eines der Marchfeldschlösser) vorbei und nach weiteren 8 km erreicht man Stopfenreuth mit einem Gasthaus direkt am Weg. Hier kann man zur Donau hinunter fahren, wo es einen Zeltplatz 10 gibt, der leider weder über Toiletten noch über Trinkwasser verfügt. Hier trifft auch die ausgeschilderte Umleitungsstrecke wieder auf die Stammstrecke des Donauradwegs.
Über die 2,2 km lange Hainburger Donaubrücke geht es auf das rechte Donauufer. Hier kann man bei Interesse zurück nach Petronell-Carnuntum fahren, wo es einen Campingplatz und den sehr sehenswerten und interessanten Archäologiepark Carnuntum 11 gibt. Oder man fährt weiter in einer Rechtsschleife hinunter zur Donau, direkt am rechten Donauufer entlang, und erreicht nach 7 km Hainburg 12. Gleich bei den ersten Häusern von Hainburg gibt es ein kleines Gartenhaus direkt am Radweg (Hollitzerallee 28), wo man sehr günstig übernachten kann.
Hainburg − Bratislava: 16 km
[Bearbeiten]Streckenkarte Hainburg - Bratislava
Der offizielle Donauradweg geht von Hainburg nach Bratislava immer an der Straße entlang, was eine ziemlich langweilige und im Sommer auch sehr heiße Angelegenheit ist. Wenn man in Hainburg immer direkt an der Donau lang fährt steht man schließlich vor einer Felswand mit einem torartigen Loch drin. Dieses Felsentor 1 ist der Beginn eines außerordentlich romantischen, schattigen, interessanten und schönen Weges nach Bratislava. Leider ist dieser Weg aus unerfindlichen Gründen für Radfahrer gesperrt, vielleicht auf Initiative von irgendwelchen Anglervereinen oder anderen Egoisten, die hier wie überall auf der Welt versuchen, die Ufer der Meere, Seen und Flüsse für ihre Privatinteressen zu reservieren. Man trifft jedoch auf diesem Weg immer wieder Radfahrer und manchmal sogar Autos, so dass wohl keine objektiven Gründe gegen seine Benutzung sprechen. Dieser Waldweg führt fast die ganze Zeit im Schatten, vorbei an den Resten eines ehemaligen Wirtshauses (Arche Noah) 2, an einer Burgruine (Rötelstein) mit großartigem Blick über die Donauau 3, an schönen Badestellen immer direkt am Ufer der Donau bis nach Bratislava. Von Hainburg bis Bratislava braucht man auf diesem Weg etwa drei Stunden. Einmal, bei der Burgruine, muss man das Fahrrad ein kurzes Stück sehr steil bergauf und hinterher wieder bergab schieben. Sonst immer eben, fester Waldboden, kleine Stellen mit grobem Schotter, fester Kies. Kurz vor Bratislava vereinigt sich diese illegale Variante wieder mit dem offiziellen Weg, der eigentlich an der Stadt vorbei führt. Wenn man in die Innenstadt möchte, fährt man - auf einem extra Radweg - über die zweite große Brücke 4, die erste ist die Autobahn. Hinter der Brücke fährt man noch 50 m von der Donau weg entlang der Fortsetzung der Brücke und befindet sich auf dem Platz unterhalb der Kathedrale des hl. Martin 5. Hier beginnt die Altstadt und ihre Hauptstraße, die Panská. In Bratislava bezahlt man auch mit Euro. Die Preise sinken hier merklich zum österreichischen Standard. Es ist also eine gute Möglichkeit sich ein Zimmer zu nehmen. Tipp: Campingplätze im Internet suchen. Karten erweisen sich oft als unzuverlässig. Eine preisgünstige und ruhige Übernachtungsmöglichkeit ist das Restaurant Antic Caffé direkt am Hauptbahnhof Bratislava 6. 35€ das Doppelzimmer, Dusche und WC auf dem Flur, ohne Frühstück. Die Fahrräder kann man auf den Flur stellen. Frühstück bekommt man für 3€ (2013). Sehr gut Essen kann man in der Szenekneipe "downtown backpackers" 7 in der Panenská-Straße , da ist man mitten drin im jugendlichen Bratislava. Sie ist auch gleichzeitig ein Hostel, wo man übernachten kann. Bratislava ist eine sehr gemütliche, freundliche und jugendliche Stadt. Man sollte sich mindestens einen vollen Tag Zeit nehmen für sie.
Bratislava − Esztergom - slowakische Seite: 166 km
[Bearbeiten]Streckenkarte Bratislava - Györ
Nach Bratislava muss man sich entscheiden, ob man auf der slowakischen oder der ungarischen Seite der Donau weiterfahren will. Das ist eine Wahl, die man nicht einfach rückgängig machen kann, da es immer weniger Brücken gibt, je breiter die Donau wird und Fähren gibt es auch nicht gerade oft.
Die slowakische Route ist die kürzere. Sie führt größtenteils auf asphaltierten Deichen immer am Fluss entlang, was auf die Dauer etwas öde werden kann. Dafür kommt man gut voran, und zwei Überquerungen der Donau auf Wasserkraftwerken bieten dann doch noch etwas zum Staunen. Insgesamt ist das slowakische Donauufer sehr dünn besiedelt, mit teils großen Abständen zwischen den Dörfern. Es gibt jedoch in den meisten Dörfern kleine günstige Lebensmittelgeschäfte, die aber nicht immer leicht zu finden sind. Gerne im Ort nachfragen, die Leute sind sehr hilfreich.
Ab Medved'ov ist der Radweg auf dem Deich bis nach Komárno (ca. 40 km) bis auf wenige hundert Meter gut asphaltiert. Es gibt auf diesem Abschnitt auch keine Brücke, sodass man nicht mehr einfach nach Ungarn wechseln kann. Auf der ungarischen Seite gibt es auch mehr Campingplätze. Von Komárno bis Sturovo ist der Radweg dann wieder sehr gut ausgebaut und führt durch eine schönere Landschaft. An der Donau gibt es hier viele kleine einsame Kiesstrände, an denen man sich regenerieren kann. Man passiert auch die Ruinen eines alten römischen Kastells. Es empfiehlt sich also stark ab Komárno wieder auf der slowakischen Seite zu fahren und in Sturovo die Brücke nach Esztergom zu nehmen, was zudem mit einem spektakulären Blick auf die Basilika belohnt.
Eine PKW-Donaufähre (bis 3,5 t) verbindet 1 Neszmély (47° 43′ 58″ N 18° 20′ 42″ O) (HUN) mit 2 Radvaň nad Dunajom (47° 44′ 46″ N 18° 21′ 59″ O) (SLO), ungarisch Dunaradvány genannt.
Die ungarische Variante soll schöner sein und über die Stadt Györ führen. Die Stadt Esztergom ist beeindruckend. Besonders die schöne Kathedrale, die man schon von weither sieht. Sonst gibt es anscheinend nur noch ein bisschen Altstadt. Wenn man aber einkaufen will, dann muss man wieder zurück nach Štúrovo. Das ist nicht weit, einfach über die Brücke und schon ist man da. Bei der Brücke kann man auch Geld wechseln und bekommt dort einen guten Kurs. Die Währung Ungarns ist Forint (HUF). Manchmal kann man auch in Euro bezahlen, aber eigentlich ist das unerwünscht. Tipp: Lieber hier zu viel Geld wechseln, als danach ständig mit wirklich schlechten Wechselkursen bedient zu werden.
Bratislava - Györ - ungarische Seite: 50 km
[Bearbeiten]Um den Donauradweg fortzusetzen, fährt man wieder über die Brücke auf die rechte Seite der Donau. Hier beginnt nun ein superglatt asphaltierter breiter Dammweg auf dem sich bis Čunovo Scharen von InlineskaterInnen und RadlerInnen tummeln. Es ist ein wahres Volksfest. Alle 300 m gibt es eine Bude mit Snacks und Getränken.
Dieses Paradies ist 17 km lang bis Čunovo. Dort ist es schlagartig zu Ende.
Hier ist der Punkt der Entscheidung 1: Nach links geht es auf die slovakische Variante, nach rechts auf die ungarische.
Da hier die ungarische Variante beschrieben wird, fährt man also nach rechts, d. h. nach Westen, durch einen kleinen Park, bis man auf die Schengenska trifft, die wie ihr Name bereits vermuten lässt, zur Grenze führt 2.
Nach etwa 600 m kommt man zur slovakisch-ungarischen Grenze und die Schengenska geht über in die Straße nach Rajka.
Wenn man immer auf dieser Straße bleibt, gelangt man automatisch in Rajka auf den Hauptplatz 3 mit einer Bank zum Geldwechseln, was unbedingt nötig ist, weil im allgemeinen nur Forint (HUF) genommen werden, und kurz dahinter einem guten Restaurant. Sie ist auch die Straße, die dann nach Dunakiliti führt, der Variante, die hier beschrieben wird.
Die Schilder des offiziellen Donauradweges locken den Radfahrer nach rechts (Westen) am Hauptplatz vorbei durch Nebenstraßen.
Also: Geldwechseln, im Restaurant gut und günstig essen, im Lebensmittelladen das Notwendigste einkaufen, denn ab jetzt geht es über winzige Dörfer.
Weiter die Straße nach Dunakiliti. Leider ist sie ziemlich befahren. Man kann zur Donau hin auf Feldwege ausweichen, läuft dabei aber Gefahr sich in die zahlreichen Totwasser zu verirren.
Die bikeline-Karten bieten nur eine sehr unbefriedigende Hilfe.
In Cikolasziget 4 gibt es eine kleine Kneipe, wo man bei der Wirtin ein etwas schmuddeliges Apartment oberhalb der Kneipe, das über eine brüchige steile Holzstiege zu erreichen ist, mit einigem Bitten mieten kann.
In diesem Dorf kann man auch den Donaudamm erreichen - vorher unbedingt mit Autan einreiben, da sonst Panik durch den Angriff von Mückenschwärmen.
Der Donaudamm bietet eine wunderbare Aussicht auf die Donauauen und die Umgebung - aber - er ist frisch bestreut mit einer dicken Lage rundem weichem Kies. Nach 3 km hat man den Eindruck 20 km gefahren zu sein.
Hoffentlich kann irgend jemand in der EU die Ungarn unterstützen, diesen herrlichen, gut ausgebauten Damm zu asphaltieren!!!
Also entweder auf dem Damm oder auf der Straße weiter über Püski, Kisbodak, Dunaremele, Lipot nach Hédervar, wo sich diese donaunahe Variante wieder mit dem Hauptweg vereinigt.
Es gibt immer wieder Campingplätze und auch in den kleinen Dörfern Lebensmittelgeschäfte.
Übrigens: Wenn man die Ungarn auf Deutsch oder Englisch anspricht, tun sie so, als ob sie das überhaupt nicht verstehen und sprechen können.
Radebrecht man aber die wenigen Worte ungarisch, die man sich mühsam, gegen den energischen Widerstand des eigenen Gehirns, eingetrichtert hat, dann sprechen die Ungarn auf einmal lächelnd ganz super deutsch oder englisch.
Von Hedervar über Asványráró weiter nach Dunaszeg.
Auf dieser Strecke gibt es einen Radweg entlang der Straße.
In Dunaszeg wieder Entscheidung: Weiter Radweg entlang der Straße oder weicher Kies auf dem sehr romantischen Damm entlang der Mosoni Duna (Kleine Donau) - jeder nach seinem Geschmack.
Wer den Damm wählte, möge auf ihm bleiben und nicht, wie die Variante es will, kurz vor Györ auf den Hauptweg zurückkehren!
Der Dammweg geht über in die Uferpromenade von Györ 5 und hier ist nun wieder die Volksfestatmosphäre: Junge Leute in Massen, Drachenbootrennen auf der Donau, Buden, Kioske usw.
Die erste Brücke ist die Jedlik Ànyos Hid (hid = Brücke).
Wenn man über diese Brücke fährt, muss man sich rechts halten, um ins Zentrum der Altstadt von Györ zu gelangen, und noch über die Rába Ketös Hid (die Brücke über die Raab) gehen.
Wenn man sich nach dem zweiten Kreisverkehr nach rechts wendet, gelangt man in die Lakatos ut (ut = Straße).
Dort ist das Hotel Isabell 6, wo man ziemlich teuer (70€ pro Nacht für DZ mit Frühstück, 2013) aber sehr hübsch und ruhig wohnen kann.
Es gibt im Zentrum von Györ durchaus billigere Möglichkeiten zu übernachten.
Györ ist eine wunderschöne, sehr lebendige Stadt, für die man sich mindestens einen ganzen Tag Zeit nehmen sollte.
Györ - Komárom/Komárno: 55 km
[Bearbeiten]Diese Strecke verläuft auf Radwegen, die meistens an der Bahnlinie entlang, weitab vom Straßenverkehr, verlaufen. Ab und zu sieht man vom nahen Gestüt Bábolna Pferdekutschen und Pferdefuhrwerke, deren Kutscher allerlei Kunststückchen machen, z. B. auf den Pferderücken stehen beim Wagenlenken. Zwischen Györszentiván und Nagyszentjános kann man durch einen Feldweg entlang der Bahnstrecke 1 abkürzen und die Straße über Böny vermeiden. Direkt am Bahnübergang Nagyszentjános gibt es ein gutes Restaurant. Die sandige Schlaglöcherpiste weicht manchmal aufs Feld aus. Bei Regen kann es matschig werden. Komárom hat eine Festung, ein Thermalbad, einen Campingplatz und ein preiswertes Hotel "Karat" (30€ DZ mit Frühstück, 2013) 2 in der Czuczor Gergely Straße auf der Höhe des Thermalbades.
Komarom/Komárno - Tata: 22 km
[Bearbeiten]Von Komárom geht der Donauradweg direkt an der Donau entlang nach Esztergom. Aber der kleine Abstecher in das hübsche Städtchen Tata lohnt sich. Im bikeline-Radtourenführer sind zwei Routen nach Tata beschrieben, beide schweißtreibend und frustrierend, weil, während man sich mal wieder langsam und mühevoll eine der vielen Steigungen hinaufquält, ständig Autos in hohem Tempo dicht an einem vorbei zischen. Dabei sind alle diese Steigungen völlig unnötig, da Tata nur unwesentlich höher als Komárom liegt. Am besten, kürzesten und fast ohne Steigung kommt man nach Tata, wenn man Komárom auf dem Haupt-Donauradweg verlässt und weiter auf diesem Weg über Szöny, Nagykolonia bis zu den ersten Häusern von Almásfüzitő fährt. Auf der linken Seite sind die zwei ersten Häuser, auf der rechten Seite hinter der Bahnlinie ein kleines Wäldchen. Hinter dem Wäldchen geht die Straße Hunyadi Janos ut 1 Richtung Südosten über Almáspuszta 2, Naszály 3 nach Tata. Diese Straße ist gut asphaltiert, sehr wenig befahren, führt durch eine beschauliche Landschaft mit Weihern und Gärten und erreicht nach 12 km fast ohne Steigung Tata. Falls man sich nicht gerne quält, kann man auf ihr nach Tata und wieder zurück fahren. In Tata führt die Straße zur großen Heiligenkreuz-Kirche. An dieser vorbei immer weiter Richtung Südosten durch einen kleinen Park zum Ufer des Öreg-tó 4. Immer auf der Uferpromenade bleibend im Uhrzeigersinn um den See. Zuerst durch das Burggelände. Dann erscheinen direkt an der Uferpromenade Übernachtungsmöglichkeiten, z. B. das bonbonrosane Hotel Cassablanca 5 und die sehr hübsche Pension Monika 6 (50€ pro DZ mit Frühstück, 2013), deren große Zimmer Balkons mit Seeblick haben.
Komarom/Komárno - Esztergom: 60 km
[Bearbeiten]Von Komárno auf der slowakischen Seite geht die Fahrradroute zunächst entlang der Donau an der Festung (Fort Monostor) vorbei und dann für einen Kilometer den Fluss Váh aufwärts. Über die Brücke erreicht man den Donau-Damm mit einem glatten Asphaltweg fast ohne Unterbrechungen bis Čenkov. Von dort geht es über eine breite, mäßig stark befahrene Straße mit schnellen Autos bis Mužla, wo auf der Anhöhe ein "Western Saloon" mit Erfrischungen aufwarten kann. Der Rest bis Esztergom ist ein Klacks. Ein Besuch der riesigen Thermal-Badeanlage in Štúrovo ist lohnenswert, doch gibt es keinen überwachten Parkplatz für das Fahrrad.
Tata - Esztergom: 44 km
[Bearbeiten]Von Tata wieder auf der hübschen Straße über Naszály zurück nach Almásfüzitő. Jetzt beginnt eines der ekelhaftesten Wegstücke dieses Abschnitts des Donauradweges. Von Almafüzitő bis Nyergesújfalu ist man gezwungen ohne Radweg auf der sehr stark von großen LKWs und langen Reisebussen befahrenen Straße Nr. 10 zu fahren. Das sind etwa 25 km. In den Ortschaften kann man einfach die Fußgängerwege als Radweg benutzen, aber auf der freien Strecke bleibt oft nur das Ausweichen auf den schmalen Seitenstreifen, wenn mal wieder ein Reisebus auf "Tuchfühlung" geht. Die Ungarn, die diese Strecke mit Rad oder Motorroller fahren, haben alle gelbe oder orangene Schutzwesten an. Ab Nyergesújfalu gibt es zur Erholung für 10 km einen sehr schönen, gut ausgebauten und asphaltierten Radweg. Dieser endet leider 6 km vor Esztergom und zwingt einen auf die stark befahrene Straße Nr. 11. Nachdem man diese etwa 3,5 km ertragen hat, gibt es hinter(!) einem großen Kieswerk einen Abzweig Richtung Donau 1 und nach etwa 300 m vor einem weiteren Kieswerk einen Feldweg parallel zu einem Arm der Donau auf dessen Damm man nach Esztergom hineinkommt. Wenn man einen der vorher auftauchenden Abzweige nimmt, landet man innerhalb desselben großen Kieswerkes hinter hohem Zaun und verschlossenem Tor. An der ersten Brücke 2 über den Donauarm nach links zum Hauptarm der Donau. Jetzt sieht man schon die berühmte Basilika und auf der rechten Seite den sehr schönen und komfortablen Zeltplatz 3 von Esztergom. Es lohnt sich, zwei Nächte auf dem Zeltplatz in Esztergom zu bleiben und die Stadt zu Fuß zu erkunden. Zur Basilika kommt man von der Donauseite über eine romantische enge Treppe 4. Von der Stadtseite kann man sogar mit einem Lift hinauf fahren. Vom Platz vor der Basilika fährt ein Bähnle zur Stadtbesichtigung ab. Die Altstadt von Esztergom liegt südöstlich von der Basilika und hat einen großen Hauptplatz, Széchényi tér, 5 umrahmt von prachtvollen Gebäuden. In den teilweise ungepflasterten Straßen und engen Gassen hinter den Gebäuden des Hauptplatzes befinden sich kleine Geschäfte und vormittags gibt es dort einen Markt.
Esztergom − Szentendre: 46 km
[Bearbeiten]Von Esztergom führt ein sehr schöner Radweg an der Donau entlang. Wenn er endet, kann man - je nach Hochwasser - noch ein gutes Stück weiter auf einem Waldweg an der Donau entlang fahren 1.
Schließlich muss man dann doch wieder auf die stark befahrene Straße Nr. 11, aber nur für 1 bis 2 km. Dann gibt es wieder einen Weg zur Donau 2 und weiter am Fluss entlang bis zur Fähre nach Szob 3. Die Fähre geht stündlich. Man setzt also über auf die linke Donauseite. Hier auf sehr guten Radwegen entlang der Donau durch beeindruckende Felsenlandschaften über Zebegény nach Nagymaros.
Von Nagymaros geht stündlch eine Fähre 4 nach Visegrád. Man kann in Nagymaros z. B. 500 m hinter der Fähranlegestelle in der hübschen alten Villa Szent Istvan Fogado 5 ein Zimmer nehmen und dann ohne Fahrrad zur Besichtigung von Visegrád mit der Fähre übersetzen. Natürlich gibt es auch in Visegrád zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten.
Der Donauradweg geht sehr schön angelegt und ausgebaut auf der linken Donauseite von Nagymaros weiter über Veröce nach Vác. Man lasse sich nicht verleiten, etwa weil die Fähre grade zur Abfahrt bereit steht, an Vác vorbeizufahren!Die Fähre geht auch hier stündlich.
Vác ist eine wunderschöne, ganz ruhige und heitere Barockstadt. Der Hauptplatz 6, den man nach einigen Metern erreicht, wenn man von der Fähre die Straße von der Donau weg hinaufgeht, ist der einzige barocke Platz in Ungarn und verströmt mit seinen kleinen Geschäften und Restaurants die barocke Atmosphäre des Müßiggangs und Lebensgenusses. Gleich hinter (südöstlich) dem barocken Hauptplatz befindet sich ein lebendiger, ganz urtümlicher Markt.
Mit der Fähre hinüber auf die Szentendrei Sziget (Insel) und auf ganz ruhiger Straße nach Tahitótfalu. Über die Brücke wieder von der Insel hinunter und rechts der Donau weiter. Hier braucht man nicht, wie im bikeline angegeben, die Straße zu fahren, sondern kann gleich nach links ans Flussufer ausweichen und auf hübschen Parkwegen 7 bis nach Leanyfalu gelangen, wo der reguläre Radweg weiter geht.
Auf dem Radweg nach Szentendre, wo gleich am Ortseingang der schön auf einer Insel gelegene ruhige und komfortable Zeltplatz 8 auf die RadlerInnen wartet.
Einige Kilometer vor Budapest gibt es ein Dorf mit dem Namen Szentendre. Hier gibt es Souvenirs zu kaufen. Eben lauter typisches Zeug, schöne Taschen aus Leder und bunte Kleidung, Salami und bemalte Holzsachen. Wer jemandem was mitbringen will, sollte unbedingt hier pausieren. Das touristisch voll erschlossene Stadtzentrum von Szentendre ist allerdings noch etwa 2 km vom Zeltplatz entfernt. Am Hauptplatz, dem Fó tér, 9 befindet sich hier zwischen all dem touristischen Gimmick eine sehr schöne orthodoxe Kirche. Auf dem Zeltplatz, wird man sehr freundlich mit Informationsmaterial über Budapest versorgt und auch bei jeglichen Besichtigungsvorhaben unterstützt.
Szentendre − Budapest: 24 km
[Bearbeiten]Von Szentendre führt der Radweg sehr romantisch weiter am rechten Donauufer nach Budapest und in die Stadt hinein. Er ist asphaltiert, aber man kann sich kaum vorstellen, dass ein asphaltierter Weg so schlecht sein kann, wie dieser - voller Löcher, Buckel, Spalten, Risse. Über Csillaghegy gelangt man nach Romaifürdö 1. Wenn man nicht schon etwas in Budapest gebucht hat oder sich dort auskennt, sollte man unbedingt hier in Romaifürdö bleiben und nicht weiter in die Stadt hineinfahren, weil das sonst mit Sicherheit ganz fürchterlich frustrierend wird. Romaifürdö erkennt man daran, dass hier ein blaues Hotelschiff, die Aquamarina, an einem Steg liegt. Am Ufer befinden sich eine Menge Buden, Tische und Stühle. Auf der Aquamarina kann man ein sehr komfortables Doppelzimmer mit Frühstück für 45€ bekommen und auch die Räder sicher unterstellen. Wenn man dort, wo die Auamarina liegt, senkrecht von der Donau weg geht, gelangt man in eine Siedlung mit günstigen Übernachtungsmöglichkeiten; z. B. gleich in der ersten zur Donau parallelen Straße, der Nánási ut, findet man in einem Café die Pension Fontana 2, DZ mit Frühstück 50€ (2013). Geht man noch etwa 200 m von der Donau weg, gelangt man zum Campingplatz "Romai Camping" 3, wo man auch kleine Holzhütten mieten kann. Von Romaifürdö gelangt man ganz wunderbar ins Zentrum von Budapest, nämlich auf zwei Weisen:
1. Romantisch und beschaulich: Wenn man durch das Hotelboot Aquamarina hindurch geht, kommt man zu einer Bootsanlegestelle, wo etwa im Stundentakt von morgends 9 Uhr bis nachmittags 17 Uhr Linienboote nach Budapest fahren. Die Haltestelle im Zentrum heißt Petöfi tér. Auf der Fahrt gleitet die ganze spektakuläre Silhouette sehr fotogen an den Fahrgästen vorüber. Die Fahrt von Romaifürdö bis Petöfi tér dauert etwa eine Stunde und kostet 750 HUF (etwa 2,50€)
2. Schnell und effektiv: Etwa 1,5 km von der Donau und dem Hotelboot Aquamarina entfernt befindet sich so eine Art S-Bahn, auf ungarisch HEV. Die Station heißt natürlich auch Romaifürdö 4. Mit dieser Bahn gelangt man für 250 HUF (nicht ganz 1 €) in 10 Minuten ins Zentrum.
Und hier eine gute Nachricht für alle Grufties: Für EU-Bürger ab 65 Jahre sind alle öffentlichen Verkehrsmittel, auch die Linienschiffe, kostenlos! (nicht vergessen, den Ausweis mitzunehmen!)
In Romaifürdö versammelt sich am Abend Jung und Alt aus Budapest. Eine unheimlich bunte Gesellschaft, die so vielgestaltig und so zivilisiert friedlich ist, wie man es kaum für möglich hält. Man isst hier "Hal", das ist gebackener frischer Fisch, so lekker, wie es ihn nirgend woanders gibt. Es gibt alte Herren, die aus dem vorigen Jahrhundert irgendwie übrig geblieben zu sein scheinen und die aus purer Lust Geige spielen. Es gibt Bands, die ganz unaufdringlich eine Vielfalt von Musik spielen, sodass jeder seinen Spaß daran finden kann.
Wenn jemand nun diesen guten Rat in den Wind schlägt und trotzdem weiter dem Radweg in die Innenstadt folgt, dann wird er etlichen Gefahren begegnen. Einmal sind die Radwege und Straßen von Budapest mit kleinen und kleinsten Scherben, Drähten, Stacheln und Nägeln übersät, sodass ein "Platter" fast unausweichlich ist. Dann ist die Beschilderung sehr verwirrend. Speziell bei der Brücke zur Obudai sziget (Insel direkt oberhalb der Margaretheninsel). Dort weist ein Radweg-Wegweiser völlig unlogisch von der Donau weg. Hält man sich nicht daran, landet man auf einer ganz engen, schrecklich befahrenen Schnellstraße mit einem ganz schmalen Seitenstreifen (ca. 50 – 30 cm), auf der Radfahren verboten sind. Merkt man das, bitte sofort umkehren! Der Seitenstreifen wird immer schmaler! Man kann in diesem Fall einfach über die Brücke auf die Insel fahren und weiter donauabwärts. Am Ende der Insel gibt es wieder eine Brücke zurück ans Ufer und auf den Radweg. Oder man geht durch die S-Bahnstation, über die Geleise. Hinter den Geleisen verläuft wieder der Donauradweg.
Ausflüge
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]Mit der Sicherheit gibt es keine Probleme. Man fühlt sich auch nie unsicher. Die Menschen sind nett und freundlich und auch sonst muss man sich wohl nicht besonderes wappnen. Es gibt sehr viele Hunde, auch sehr große, die einem manchmal etwas Angst machen können besonders, wenn man sie in einsamer Gegend trifft. Meistens befinden sie sich jedoch sicher hinter Gartenzäunen. Ein griffbereit am Fahrrad installiertes Pfefferspray könnte vielleicht eine Hilfe sein.
Sprachen
[Bearbeiten]Nach Wien ist man schnell in der Slowakei und hat daher gute Chancen, dass man mit Deutsch durchkommt. Allerdings macht man dort auch mit Englisch gute Erfahrungen. Wer eine dieser Sprachen beherrscht kommt gut durch. In Ungarn bestanden früher nahe Kontakte zur DDR. Es gibt deshalb vorwiegend ältere Leute, die früher einmal in Ostdeutschland waren. Diese sprechen dann offensichtlich gerne Deutsch mit einem und sind hilfsbereit und auskunftsfreudig. Jüngere Leute sprechen im Allgemeinen gut englisch. Günstig ist es, die nötigsten Sätze auf ungarisch zu beherrschen. Äußerstes Minimum: Guten Tag (jo napot), Auf Wiedersehen (viszontlátásra oder kurz: viszlat) und Dankeschön (köszönöm). Es ist auch ein Akt der Höflichkeit, wenigstens die allernötigsten Worte des Gastlandes zu kennen. Auch wir erwarten das, von den Fremden, die zu uns kommen.
Karten
[Bearbeiten]Es gibt verschiedenes Kartenmaterial zu kaufen. Das bekannteste ist wahrscheinlich das bikeline-Buch in 5 Teilen. Inhaltlich ist dieses Werk voller Informationen und Alternativrouten. Wer einfach nur eine leichte Karte sucht, ist hiermit nicht gut bedient. Sonst ist dieses Ringbuch stabil und hat ein praktisches Format. Im selben Format, aber abgespeckter ist die Ausgabe von Galli. Allerdings ist auch die nicht frei von Kritik was die Aktualität angeht. Für die GPS-Besitzer bietet es sich natürlich an, sich eine detailierte Karte herunterzuladen und den passenden Track. Das geht auch kostenlos. Bei [www.garmin.streetmap.nl] kann man sich die Kacheln für sein Garmin-GPS gratis herunterladen. Wer noch den passenden Radweg als Track sucht findet ihn hier [3]. Die kmz-Datei muss man allerdings noch in eine gpx-Datei konvertieren [4]. Das perfekte Material gibt's halt nicht. Jeder muss sich sein Kartenmaterial selber nach seinen Bedürfnissen zusammenstellen.
Literatur
[Bearbeiten]- bikeline Donauradweg 3
- Galli Donau-Radwanderführer Wien-Budapest
Weblinks
[Bearbeiten]- GPS Tracks im Radreisewiki