Zambezi National Park
| Zambezi National Park | |
| Provinz | Simbabwe |
|---|---|
| Einwohnerzahl | |
| Höhe | 1.044 m |
Zambezi National Park | |
Der Zambezi National Park ist ein 560 km² großer Nationalpark in Simbabwe nordwestlich von der Stadt Victoria Falls. Er darf nicht mit dem Lower Zambezi National Park verwechselt werden, der zu Sambia gehört.
Hintergrund
[Bearbeiten]In Simbabwe gibt es insgesamt 11 Nationalparks, von denen der 1 Zambezi National Park nach dem 2574 km langen Sambesi benannt ist, der den Park im Norden begrenzt. Der Park liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 900 Metern und befindet sich zwischen den Victoriafällen und der Grenze zu Botsuana. Touristisch gut erschlossen ist lediglich der Norden des Parks, der hier bis an die Ufer des Sambesi heranreicht.
Geschichte
[Bearbeiten]Der Zambezi National Park wurde 1979 vom Victoria-Falls-Nationalpark abgespalten und 1983 zum Nationalpark heraufgestuft. Seitdem verfügt der Victoria-Falls-Nationalpark über eine Fläche von lediglich noch 23,4 km², während der Zambezi National Park 25mal größer ist. Durch die Trennung ergab sich bei der touristischen Erschließung das Erfordernis von Unterkünften für den neuen Nationalpark. Im Jahre 2010 vergab die Parkverwaltung erstmals Lizenzen für private Betreiber von Unterkünften. Als erste private Lizenznehmerin eröffnete 2012 die Victoria Falls River Lodge, gefolgt 2013 vom heutigen Mpala Jena Camp.
Klima, Flora und Fauna
[Bearbeiten]Die Trockenzeit ist von Mai bis Oktober, November bis April herrscht Regenzeit. Während der Trockenzeit liegen die durchschnittlichen Tagestemperaturen um 25 °C, ab September steigen sie auf 32 °C und können während der Regenzeit auf über 34 °C ansteigen. Nachts kann es während der Trockenzeit empfindlich auf 7 °C abkühlen. Die Regenzeit bringt schwül-heiße Luft mit hoher Regenwahrscheinlichkeit. Dann kann ein Teil des im Überschwemmungsland des Sambesi befindlichen Zambesi River Drive auch für Allradfahrzeuge unpassierbar werden.

Mehr als 30 Arten von Säugetieren leben im Zambezi National Park. Damit ist er ärmer an Arten als andere bekannte afrikanische Nationalparks. Von den „Big Five“ werden meist nur Elefanten (50 Tiere), Wasserbüffel (1700) und gelegentlich Löwen gesichtet. Geparden, Leoparden und Wildhunde können aus benachbarten Regionen migrieren. Am und im Fluss halten sich Flusspferde, Nashörner und Krokodile auf. Antilopen (Kudu, Impala, Säbelantilope und Wasserbock), Giraffen, Warzenschweine und Zebras ergänzen die Fauna.[1] Zu beobachten sind ferner mindestens 410 Vogelarten, im Sambesi leben 75 Fischarten.
Unter den mehr als 150 Pflanzenarten befinden sich die afrikanischen Charakterbäume Baobab, Mopane, Schirmakazien und Teak. Letztere dominieren mit 60 % der Fläche, während reines Grasland nur 3 % ausmacht.
Teil des Nationalparks ist das südliche Überschwemmungsland des Sambesi, das vor allem in der Regenzeit auch die Parkstraßen überflutet und unpassierbar macht. Der Park liegt am Oberlauf des Sambesi, also nördlich der Victoriafälle. Zahlreiche kleine und größere Flüsse fließen vom zentralen Teil des Parks in den Sambesi wie beispielsweise der 2 Mpala Jena River .
Reisevorbereitung
[Bearbeiten]Alle Touristen – ob Individual- oder Pauschaltouristen – sollten sich auf die Trockenzeit zwischen Mai und Oktober fokussieren, zumal die meisten Unterkünfte in der Regenzeit geschlossen sind. Allerdings richten sich sämtliche Touristen danach, so dass während der Hauptsaison in der Region ein regelrechter Massentourismus herrscht. Das trifft auf den Zambezi National Park nur bedingt zu, der im Safari-Tourismus noch als Geheimtipp gilt.
Anreise
[Bearbeiten]Von der Stadt 1 Victoria Falls benutzt man Richtung Westen den städtischen Livingstone Way (A8), von dem an der 1 Junction Parkway Drive auf den Parkway Drive nach Norden zum Zambesi Park Entry abgezweigt wird (5 km).
Es gibt drei Einfahrts-/Ausfahrtstore (englisch: gates):
| Einfahrts-/Ausfahrtstor | Lage | Zufahrt von |
|---|---|---|
| 1 Zambesi Park Entry | Nordteil | Victoria Falls |
| 2 Km 16 Gate | Kazungula Road | 2 Victoria Falls |
| 3 Chamobondo Entrance Gate | Südteil | 1 Masuwe Heliport |
Im Park befinden sich zwei Airstrips, das 2 Kazungula Airfield direkt in der Nähe der östlichen Parkgrenze und der 3 Matetsi Victoria Falls Airstrip nahe dem Km 16 Gate.
Streckenverlauf
[Bearbeiten]Die asphaltierte 2 Kazungula Road durchtrennt den Nationalpark in die am Sambesi River liegende Nordhälfte und die Chamabondo Vlei-Region im Süden.[2] In die Nord- und Südhälfte führen sehr witterungsabhängige Schotterpisten, die ein Allradfahrzeug erfordern. Wer diese Pisten vermeiden will, benutzt die durch den Park führende bequemere Kazungula Road, die jedoch keinen Blick auf den Sambesi ermöglicht.
Überblick
[Bearbeiten]Die Nordhälfte wird über den Zambesi River Drive erschlossen:
| geografischer Ort | Entfernung in km |
|---|---|
| Zambesi Park Entry | 0 |
| Mpala Jena Fishing Camp | 20 |
| Sian Simba River Lodge | 12 |
| Batoka Zambezi Sands | 4 |
| Siamunungu Bush Camp | 9 |
| Gesamtstrecke | 45 |
Die Gesamtstrecke beträgt 45 km, die entweder auf derselben Piste wieder zurückgefahren werden müssen oder auf einer anstrengenderen Rückfahrt-Alternative zu absolvieren sind.
Will man die Südhälfte befahren, benutzt man ab dem Km 16 Gate zunächst weiter die asphaltierte Kazungula Road, von der es nach 12,5 km einen Abzweig nach Süden (links) zum Chamabondo Tented Camp gibt, das vom Abzweig 9 km entfernt ist.
Einzelheiten
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- Nordteil
- 4 Wardens Office Die Parkaufsicht ist auch zuständig für den Victoria Falls-Nationalpark.[3] Danach wird vom Parkway Drive abgebogen zum.
- 3 Zambesi River Drive eine 50 km lange Schotterpiste, die mehr oder weniger parallel am Sambesi River entlangführt. Sie verläuft zunächst in nordwestlicher Richtung zur.
- 1 Leon’s Picnic Site die erste offizielle Picknick-Stelle direkt um Ufer des Sambesi mit Blick auf die im Fluss liegenden Inseln.
- 2 Picnic Site 1 die erste von insgesamt 25 Picnic Sites, die durch nummerierte Steinmarker gekennzeichnet sind. Hier darf ausgestiegen werden, wobei man stets nach gefährlich werdenden Tieren Ausschau halten muss. Es bietet sich ein herrlicher Blick vom Ufer auf den breiten Sambesi kurz vor den Wasserfällen. Der Sambesi bildet hier die Grenze zu Sambia. Baden im Fluss ist lebensgefährlich, hier schwimmen viele Krokodile und Flusspferde.
- 3 Picnic Site 2 die insgesamt 25 Picnic Sites können durch Zufahrtswege, die von der Hauptstrecke Zambezi River Drive abzweigen, erreicht werden. Erwähnt wird noch die.
- 4 Picnic Site 25 letzte durchnummerierte Picnic Site, von ihr kehren viele Touristen wieder auf dem Zambesi River Drive zum Zambesi Park Entry zurück. Der Picnic Site 25 folgt der.
- 5 Chomunzi Viewpoint ein von Victoria Falls 25 km entfernter Aussichtspunkt auf den Sambesi.
- 6 Tsowa Viewpoint Aussichtspunkt auf die Tsowa Island mit 6 stationären Zelten (2019). Hier endet der Zambezi River Drive an der.
- 4 Junction Return Road südliche Rückfahrtpiste zum Zambezi River Drive, auf den sie in Höhe der Sian Simba Campsite trifft.
Im Nordteil gibt es ein Straßennetz von Pisten, die vom Zambezi River Drive abzweigen bzw. in diesen einbiegen. Die Rückfahrt kann entweder auf derselben Strecke oder auf der Rückfahrt-Alternative angetreten werden, sie nimmt – je nach Streckenqualität – mit Safaris und Aufenthalten an Rastplätzen einen ganzen Tag in Anspruch.
- Südteil (Chamabondo Vlei)
Im unerschlossenen Süden des Nationalparks mit Savannenlandschaften liegt ein Aussichtspunkt, der von der Kazungula Road vom Abzweig 5 Chamabondo 32 km Access Road Richtung Süden – entlang der westlichen Parkgrenze – erreicht werden kann (32 km): Vom Chamabondo Entrance Gate führt der Chamabondo Drive in westlicher Richtung vorbei an der
- 3 Nyati Pan Ein Bohrloch mit vielen Tierarten. Es folgt.
- 7 Timot’s Pan Platform Bohrlöcher mit einem Aussichtsturm auf die Wasserstellen.
- 8 Chamabondo Platform 1 die Fahrt hierhin ist beschwerlich, der Aussichtspunkt liegt in einem Sumpfgebiet, das in der Trockenzeit weitgehend austrocknet. Hier findet sich eine artenreiche Tierwelt. Der Aussichtspunkt wird vor allem vom naheliegenden Chamabondo Tented Camp genutzt. Von hier aus kann Richtung Norden zur Kazungula Road zurückgekehrt werden. Die Weiterfahrt Richtung Westen bietet parallele Alternativpisten an, sollte eine der anderen Pisten unbefahrbar sein. Es folgt.
- 9 Chamabondo Platform 2 nochmals große Tierversammlungen in dieser abgelegenen Gegend. Von hier aus gibt es weiter westlich einen Abzweig Richtung Norden über 32 km zur Kazungula Road in der Höhe der westlichen Parkgrenze.
Der Norden des Parks ist zugänglicher als der Süden, der mit höheren fahrtechnischen Risiken verbunden ist. Von den Endpunkten im Norden und Süden sollte auf die Kazungula Road zurückgefahren werden. Vom Gate sind es Richtung Westen 64 km bis nach 3 Kazungula , dem Grenzort in Botsuana.
Gebühren
[Bearbeiten]Im von 06:00 bis 18:00 Uhr geöffneten Zambesi Park Entry ist für internationale Gäste eine Eintrittsgebühr von US-$ 15 pro Person und US-$ 5 pro Auto (in Simbabwe zugelassen, sonst US-$ 10) jeweils pro Tag zu zahlen.
Unterkunft
[Bearbeiten]Im Nationalpark befinden sich 1 Zambezi National Park Chalets (8 Chalets), 2 Old Drift Lodge (14 Zimmer), 3 Victoria Falls River Lodge (mit 2 Luxus-Chalets, 6 Baumhaus-Suiten und 20 stationären Zelten), 4 Mpala Jena Camp (1 Luxus-Chalet, 5 Suiten), 5 Sian Simba River Lodge (12 stationäre Zelte), 6 Batoka Zambezi Sands (8 stationäre Zelte) und 7 Siamunungu Bush Camp / Ranger Station (8 stationäre Zelte). Reservierungen sind in der Hauptsaison erforderlich.
Auch die folgenden Campingplätze sind im Park:
- 8 Kandahar Camp
- 9 Boulder Pass Canoe Camp
- 10 Chundu Campsite
- 11 Sian Simba Campsite
- 12 Chamabondo Tented Camp .
Wer nicht im Park übernachten will, kann nach Victoria Falls zurückkehren, wo der Webseite Booking.com zufolge 87 Hotels/Lodges/Motels aller Kategorien vorhanden sind.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Safaris (auch zu Fuß mit bewaffneter Führung), Picknick in freier Natur, Kanu- und Bootsfahrten (auch als Safari), Angeln, Sonnenuntergang-Touren auf dem Sambesi.
Ausflüge
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Über Victoria Falls können die Viktoriafälle und der Victoria Falls-Nationalpark besichtigt werden, die Weiterfahrt über die Victoria Falls Bridge ermöglicht auch die Besichtigung der Wasserfälle in Sambia.
Benachbart zum Zambezi National Park ist der 1975 entstandene Kazuma Pan National Park .
Sicherheit
[Bearbeiten]Siehe auch: Sicher reisen
Siehe auch: Tropenkrankheiten
Die Region ist Malariagebiet. Vor Reiseantritt muss ein reisemedizinisch befähigter Arzt aufgesucht werden, der über eine etwaige Malaria-Prophylaxe entscheidet. Am Reiseziel ist für weiteren Mückenschutz zu sorgen wie helle und den ganzen Körper bedeckende Kleidung, Mückenspray und Malaria-Schutznetze.
Auf der Kazungula Road befinden sich einige Kontrollpunkte (englisch: check points) von Polizei und Militär, die den Verkehr aufhalten. Es ist viel Güterverkehr unterwegs, die Höchstgeschwindigkeit ist 60 km/h. Beidseits der Straße befindet sich der Nationalpark, so dass auch auf der Kazungula Road Wildwechsel stattfindet. Die Schotterpisten im Park bieten mehr Wildbeobachtungen, sind aber nur für erfahrene Safari-Fahrer empfehlenswert.
Die Fahrt auf den Schotterpisten ist nur mit einem Allradfahrzeug möglich. Besonders im Südteil des Parks ist auch während der Hauptsaison wenig Verkehr, so dass kaum mit einer Hilfe bei Pannen gerechnet werden kann.
Literatur
[Bearbeiten]- Ian Michler, Victoria Falls & Surrounds: The Insider's Guide, Struik Publishers / New Holland, 2007; ISBN 978-1770073616.
Einzelnachweise
[Bearbeiten]- ↑ Patricia Corrigan, Waterfalls, Infobase Holdings Incorporated, 2019, S. 28 f.
- ↑ Sara Humphreys, Rough Guide Snapshot Africa: Victoria Falls, Rough Guides, 2015, S. 46 ff.
- ↑ Zimbabwe Dept. of National Parks and Wild Life Management (Hrsg.), Report of the Director of National Parks and Wild Life Management, 1979, S. 23

