Parque Natural Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas

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Der Naturpark von Süden aus gesehen
Parque Natural Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas
ProvinzJaén
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Andalusien in Spanien
Lagekarte von Andalusien in Spanien
Parque Natural Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas

Der Parque Natural Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas ist ein Nationalpark in der andalusischen Provin Jaén.

Hintergrund[Bearbeiten]

Karte
Karte des Naturparks

Der Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas ist mit 214.300 ha im Nordosten der Provinz Jaén der Größte Naturpark Spaniens und seit 1983 Biosphärenreservat der UNESCO. Hier entspringt in der Sierra de Cazorla der Guadalquivir, der sich zunächst nach Norden zwischen den bewaldeten Höhenzügen der Sierra de Segura im Osten und der Sierra Las Villas im Westen sein Tal gräbt, bis er im Norden des Naturparks an der Talsperre von El Tranco de Béas zu einer gewundenen Seenlandschaft von 20 km Länge aufgestaut wird. Von hier aus gräbt sich der Fluss durch tiefe Schluchten westwärts in Richtung Cordoba und Sevilla zur Costa de la Luz.

In Deutschland ist die Region nur Naturliebhabern bekannt. Sie verfügt aber über eine gut ausgebaute und genutzte Infrastruktur, weil sie speziell in Spanien gerne und ausgiebig als Sommerfrische benutzt wird, um in den kühleren Höhenlagen der Hitze zu entkommen. Ruhigere Reisezeiten sind also eher im Frühjahr und Herbst angesiedelt, wo auch die Natur ihr Farben- und Formenspiel mehr entfaltet.

Südlich grenzt in der Provinz Granada die Sierra de Castril unmittelbar an.

Landschaft[Bearbeiten]

Im südlichen Teil ist der Naturpark geprägt vom Tal des Guadalquivirs, in dem sich eine üppige Waldlandschaft ausbreitet bis zu den zerklüfteten Höhenzügen an den östlichen und westlichen Rändern, die auf 2000 m hinaufreichen und schöne Aussichtspunkte als Wanderziele abgeben. Die Zuflüsse des Guadalquivirs in diesem Bereich haben z. T. spektakuläre Schluchten gegraben und damit auch malerische Wanderwege. Im mittleren Teil bestimmt die Seenlandschaft des aufgestauten Tranco de Béas das Bild. In diesen Teilen ist auch der Großteil touristischer Infrastruktur zu finden.

Vom Stausee aus fließt der Guadalquivir westwärts durch ein tiefes und stilles Tal ab. Nördlich erstreckt sich die felsige und eher vergessene Gebirgslandschaft der Sierra de Segura wie ein Sperriegel mit abgelegenen Gebirgsorten, die teilweise grandiose Aussichten bieten.

Flora und Fauna[Bearbeiten]

Bestimmend ist sicher eines der größten, zusammenhängenden Waldgebiete Spaniens, in dem sich trotz massiver Abholzungen zugunsten des Armada-Schiffbaus im Mittelalter immer noch teilw. 1000jährige Bestände finden. Neben Schwarz- und anderen Kiefernarten finden sich in unteren Regionen auch Eichen, Weiden, Eiben und Pappeln. Unter den mehr als 1300 katalogisierten Floras befinden sich auch einige endemische wie das Cazorla-Veilchen und eine Unterart fleichfressender Pflanzen (Pinguicula, Fettkräuter).

Rotwild, Wildschweine, Mufflons, Steinböcke und Bergziegen lassen sich hier eher häufig beobachten, u.a. weil sie hier zu Jagdzwecken im Herbst auch besonderer Hege unterliegen. Seit 1986 ist der Park auch als besonderes Vogelschutzgebiet ausgewiesen, weshalb 140 verschiedene Arten wie Adler, Geier und Falken hier wieder Nistplätze finden.

Kurzbesucher können sich im Lehrgarten des Centro Visitantes Torre del Vinaigre einen Überblick verschaffen.

Klima[Bearbeiten]

In der Todeshitze des andalusischen Hochsommers lassen sich in dieser kontinentalen Wasserscheide zwischen Atlantik und Mittelmeer noch kühle und angenehme Plätze finden. Im Winter muss dagegen mit Schneefall gerechnet werden.

Anreise[Bearbeiten]

Auf der Passhöhe des Mirador de Cazorla mit Ausblicken nach Westen und in den Naturpark
Bergwelt am Mirador de Cazorla bei Burunchel

Abgesehen von geführten Touren macht eine Anreise nur mit einem eigenen Fahrzeug Sinn. Eine einzige Buslinie führt zwar von Cazorla nordwärts durch das Tal zum Stausee Tranco de Béas, eine individuelle Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich jedenfalls äußerst kompliziert.

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

International werden die Flughäfen von Malaga oder Sevilla bedient. National ist der Flughafen von Granada die nächste Anflugmöglichkeit.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Ca. 8 km westlich von Cazorla gibt es den kleinen Bahnhof Los Propios Y Cazorla der RENFE an der Bahnlinie Linares-Granada. Er wurde durch die Linie MD 71 erschlossen. Die Umsteigemöglichkeit in Linares-Baeza erschließt auch Anschlüsse nach Cordoba/Sevilla/Malaga. Neuere Fahrplanangaben der RENFE lassen aber Zweifel aufkommen, ob der Bahnhof aktuell (2013) noch bedient wird.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Die einzige Busverbindung innerhalb des Naturparks wird von Autocares Carcesa betrieben. Zweimal werktäglich fährt ein Bus von Cazorlas 1 Cazorla, Plza. de la Constitucion entlang der A-319 über die Passhöhe beim Mirador de Cazorla und dem Besucherzentrum Torre del Vinaigre bis zur Ortschaft 2 Coto Rios am südlichen Ende des Tranco de Béas-Stausees. Weiter im Norden des Parks werden keine öffentlichen Busverbindungen mehr angeboten.

Zum Naturpark existieren folgende Verbindungen:

  • Muñoz Almezcua bietet eine Verbindung von Jaén (13.30, Sa 12.30) und Úbeda (14.30, Sa. 13.30) nach Huesa und Pozo Alcón im Süden des Naturparks. Die Rückfahrt jeweils um 06.15 ab Pozo Alcón (So/Ft keine Verbindung). Quesada wird werktgl. 4x, samstags 3x und sonntags 1x angesteuert (Ft. keine Verbindung).
  • ALSA verbindet über Alsina Graells Sur nach eigenen Angaben sowohl Cazorla (bis 10x tgl. Úbeda, jew. 2x tgl. Jaén und Granada) als auf anderer Linie Siles über Orcera und La Puerta de la Segura mit Jaén, lässt sich aber keine Angaben zu Fahrplänen entlocken.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Die autobahnähnlich ausgebaute N-322 führt an der Westflanke der Sierra entlang von Úbeda nach Albacete. Von hier aus lässt sich der Naturpark auch im Rahmen einer Rundfahrt erschließen. Der südliche Zugang führt mit der A-319 von Torreperogil über den Bergort Cazorla durch den gesamten Naturpark. Ein weiterer Zu-/ oder Ausgang erfolgt von Villanueva del Arzobispo über die JH-7048 entlang des Guadalquivirs zum Stausee Tranco de Béas. In den nördlichen Teil führt die A-310 von Puente de Génave aus nach Siles.

Gebühren/Permits[Bearbeiten]

keine

Mobilität[Bearbeiten]

Die A-319 führt entlang des Guadalquivirs in Nord-Süd-Richtung durch den Park. Auch Zufahrtswege zu Wandermöglichkeiten sind in der Regel so ausgebaut, dass sie mit normalen PKW´s erreichbar sind. Ohne eigenes Fahrzeug dürften einzelne Ziele innerhalb des Naturparks aber nur über Tourangebote reichhaltig vorhandener Anbieter erreichbar sein.

Die Hauptstraße A-319 zeigt sich als teilweise gut ausgebaute, aber sehr enge und kurvige Landstraße, die hinter jeder Höhe oder Kurve Überraschungen wie einen entgegenkommenden LKW bieten kann. Für Planungen ist eine Reisegeschwindigkeit von 50 km/h realistisch.

Orte[Bearbeiten]

Weisse Dörfer im Naturpark, hier Béas de la Segaura
  • Für die meisten Besucher wird der alpenländisch anmutende Gebirgsort Cazorla Ausgangspunkt der Besichtigung sein.
  • Vom Nachbarort La Iruela aus führt eine ziemlich abenteuerliche Piste südwärts nach El Chorro. Von hier aus lässt sich die Quelle (Nascimiento) des Guadalquvirs erreichen, von dort existiert wiederum ein schmaler Anschluss an die A-319, die den Nationalpark nord-südlich erschließt (Möglichkeit einer erweiterten Rundfahrt, die aber sehr viel Zeit kosten wird). Nach Westen erreicht man den Gebirgsort Quesada und danach Tiscar mit einer bekannten Wallfahrtsstätte. Von hier aus kann die Sierra auch südwärts über die Gemeinden Hinojares, Huesa und Pozo Alcón in Richtung Granada verlassen werden.
  • Auf ihr Auto bedachte Normalreisende folgen von La Iruela der A-319 über die Passhöhe bei Burunchel und erreichen so auf einer engen, aber gut ausgebauten Straße das südliche Ende des Guadlaquivir-Tals mit grandiosen Aussichten. Sie durchfahren das Gemeindegebiet von Arroyo Frio und Loma de María Ángela, in denen eine entsprechende Infrastruktur jede Möglichkeit zu Übernachtung und Aktivitäten bietet.
  • Im weiteren Verlauf der A-319 erreicht man das Centro Visitantes Torre del Vinaigre mit bemerkenswerten Informations- und auch Wandermöglichkeiten.
  • Am Südende des Stausees trifft man auf das Gemeindegebiet von Cotos Rios. Im Gebiet von La Cabañuela folgt man dem Westufer des Stausees bis Tranco, auf dessen Stauwehr der Guadalquivir nach Noden überquert wird. Von hier aus kann man über die JH-7046 den Park wieder westwärts auf einer dem kuvigen Schluchtverlauf folgenden Straße verlassen.
  • Nordwärts gelangt man über den weiteren Verlauf der A-319 nach Hornos am Nordufer des Stausees, etwas weiter südlich folgt Hornos Viejo.
  • Die A-317 und Nebenstrassen erschließen von hier aus die Sierra de Segura mit den Gebirgsorten Segura de la Sierra, Orcera und Siles. Von hier aus gelangt man über die Passhöhe Puerta de la Segura wieder in das westliche Vorland und nach Úbeda.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

  • Iberische Grabstätten von Toya und das zugehörige Centro de Interpretación de las Tumbas Principescas de Toya y Hornos in 1 Peal de Becerro vor der Anfahrt auf Cazorla. Die Ausgrabungsstätten iberischer Fürstengräber befinden sich 5,5 km südwestlich der Ortschaft Richtung Troya, das zugehörige Museum im Ort. Geführte Besichtigungen beider Orte sind möglich und erwünscht. Bis heute ist ungeklärt, welcher Kulturherkunft die antiken Grabstätten zuzuordnen sind.
  • Der Bergort Cazorla und die benachbarte, (rechtlich eigenständige) Gemeinde La Iruela (siehe dort)
  • Quesada ist ein kleines, weisses Dorf im Südwesten des Naturparks, das sich malerisch auf dem Gipfel des Cerro de la Magdalena ausbreitet. Schon ein Spaziergang durch die Gassen unterhalb der Kirche San Pablo und den Resten der ehemaligen Festung ist lohnend.
    • 2 Museo Zabaleta, Plaza Cesáreo Rodríguez-Aguilera, 5. Tel.: +34 953734260, E-Mail: Ausgestellt werden in 6 Sälen Werke des hier geborenen Künstlers Rafael Zabaleta (1907-1960), die sich vorwiegend mit seinem Heimatort befassen. Insoweit eröffnet sich hier auch ein anderer Blickwinkel auf die Kultur- und Sozialgeschichte der Region. Geöffnet: Kernzeit Mittw-Sa 10:00-14:00, 17:00-19:00, So 10:00-14:30. Preis: 6€, erm. 3€, Sonderausstellungen frei.
    • Die malerisch zwischen den Felsen der Sierra gelegene Wallfahrtstätte 3 Santuario de Tiscar wurde im 20. Jhd. neu errichtet auf den Grundmauern der ursprünglichen Kapelle. Sie ist der Schutzpatronin der ganzen Gemeinde Quesada gewidmet. Das gotische Portal und das Taufbecken aus dem 16. Jhd. sind noch erhalten wie auch Fliesendekorationen aus maurischer Zeit. Die hier verehrte Marienfigur wurde der Legende nach bereits 35 n. Chr. vom Hl. Isicio, dem späteren Bischof von Cazorla, auf seiner Mission hierher gebracht und ist Gegenstand einer der größten Wallfahrten der Region jeweils am ersten Sonntag im September. Einen stillen Ort der Einkehr im Inneren bietet sie auch in der modernen, von groben Steinmauern eingefassten Kapelle, grandiosen Aussichten von außen ebenfalls.
    • 4 La Cueva del Agua ist eine durch einen kurzen Tunnel zugängliche, höhlenartige Schluchtwurzel, in die sich ein imposanter Wasserfall ergießt, der durch einen gesicherten Bohlenweg von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachtet werden kann. Die Stätte ist auch als Gruta de las Maravillas bekannt, weil sich hier in maurischer Zeit eine Wundererscheinung abgespielt haben soll, für die die Madonna von Tiscar verantwortlich sein soll. Ein sehenswertes Naturwunder ist die Höhle in jedem Fall.
    • Die 5 Quelle des Guadalquivir ist durch eine 11 km lange Verbindung vom 3 Empalme del Valle genannten Scheitelpunkt der A-319 an ihrem südlichsten Punkt aus über die JF-7092 benannte, befestigte Forststraße zu erreichen. Genau genommen entsteht hier der Fluss in einem Höhlensystem, in dem sich verschiedene Gebirgsbäche zusammenfinden. Vom Picknickplatz aus ist die als Cañada de Las Fuentes bekannte Stelle durch einige Stufen zu erreichen. Von hier aus können Spaziergänge entlang der Schlucht unternommen oder auch der Pico Cabañas mit Fortführungsmöglichkeit nach Pozo Alcón erklommen werden. Von Süden her ist auch die Anfahrt über Quesada und Tiscar auf teilw. abenteuerlichen Wegen möglich.
    • Bei Weiterfahrt von Quesada in Richtung Süden können 2 km vor der Ortschaft Hinojares die 6 Salinas Hinojares besichtigt werden, aus denen seit alters her Salz für die Region gewonnen wurde. Im Gebiet der Gemeinde Ceal kurz vor Huesa wurde beim Straßenbau eine iberische Grabstätte aus dem 4. Jhd. v. Chr. entdeckt und freigelegt.
  • Das 7 Centro de Interpretación Torre del Vinaigre etwa auf halbem Weg der A-319 von Cazorla zum Stausee Tranco de Béas bietet neben der Wandermöglichkeit entlang des Rio Boroa einige eigene Attraktionen:
    • Seit 1985 werden im angegliederten botanischen Garten
      Jardín Botánico. Tel.: +34 953 71 30 29. Geöffnet: 10:00-14:00, Mai-Sept. 17:00-19:00, Okt.-Apr. 15:00-17:00. Preis: Eintritt frei.
      300 meist endemische Pflanzenarten des Naturparks gehegt und ausgestellt. Sie werden auch auf dem kleinen Gelände in verschiedenen Höhenstufen präsentiert, um ihre Beheimatung auch entsprechend der verschiedenen Klimazonen zu verdeutlichen.
    • Das Besucherzentrum
      Centro de Interpretación Torre del Vinaigre. Tel.: +34 953 71 30 17. Geöffnet: 10.00-14.00, Okt.-Apr. 16.00 bis 19.00, Mai-Sept. 17.00 bis 20.00. Preis: Eintritt frei.
      selbst bietet neben einem Jagdmuseum und einer Ausstellung über die Naturgegebenheiten des Parks einen kleinen Shop, in dem Karten, Souvenirs und andere Hilfsmittel zur weiteren Erkundung erstanden werden können.
  • Im Zentralbereich der Sierra de Segura nördlich des Stausees
    • Das malerische Bergdorf 8 Hornos mit schönen Aussichten über den Stausee, besonders auch der maurischen Burgruine des Castillo, das sich auf einer Felsnadel über dem Ort erhebt. Bemerkenswert auch die Puerta de la Villa in den Resten der ehemaligen Stadtmauer, die evtl. noch auf almohadische Ursprünge zurückgeht, sowie die einschiffige Pfarrkirche Iglesia Parroquial de la Asunción aus dem 16. Jhd. In der Ortsmitte und an der Puerta Nueva zwei weitere Miradores mit fantastischen Ausblicken.
    • Weiter nördlich 9 Segura de la Sierra , dessen mittelalterlich erhaltener Ortskern bis auf die Phönizier zurückgeht und schon als Ensemble geschützt ist. Das
      Castillo, C/ Castillo S/N. Tel.: +34 27 877 919 (Touri-Info), E-Mail: Geöffnet: Mo, Sept.-Juni auch Di geschl., 10:00-14:00,abends saisonal versch., Kernzeit 17:00-19:00. Preis: 4€, erm. 3€.
      , die maurische Mujedar-Burg, die über der Stadt wacht, ist relativ gut erhalten und bietet einen der schönsten Aussichtspunkte der nördlichen Sierra. Es beherbergt das diesen Teil des Naturparks anschaulich erklärende Centro de Interpretacion. Im Ortskern sehenswert die Pfarrkirche Iglesia de Santa María del Collado, ein einschiffiges Gebäude aus dem 16.Jhd., das nach Brandschaden im 19. Jhd. restauriert wurde, in den Seitenkapellen aber Schmuckstücke aus verschiedeneren Epochen birgt. Vor der Kirche der Brunnen Fuente imperial (1517). Bemerkenswert weiter das Rathaus (Ayuntamiento) und die in seltem guten Zustand erhaltenen Arabischen Bäder (Baños árabes) aus dem 8. Jhd.
    • 2 km im Norden das malerische, weisse Bergdorf 10 Orcera . Am fünfeckigen Plaza del ayuntamiento der mittelalterliche Brunnen Fuente de los Chorros (16. Jhd.) und die Pfarrkirche Iglesia de Nuestra Señora de la Asunción. Bemerkenswert besonders das Hauptportal, der Turm steht auf den Fundamenten des ursprünglichen Festungsanlage. Hier im Ort wird die Tradition des Bolo Serrano, einer lokalen Boule-Sportart besonders gepflegt.
    • Fast schon am nordöstlichen Ausgang der Sierra findet sich noch die kleine Ortschaft 11 Siles , in dem noch Teile der alten Festungsmauer mit dem kubischen Wachturm Torre del Cubo erhalten sind. In der nahen Umgebung befinden sich zwei Erholungsgebiete, La peña del Olivar mit kleinem botanischem Garten und Las Acebeas mit besonderer Vegetation, die sich zu einer idyllischen Brotzeitpause anbieten. In einer vollständig restaurierten Trocknungsanlage für Piniensamen zur Wiederaufforstung ist das nördlichste Informationszentrum des Naturparks untergebracht, das
      Centro de Interpretación El Sequero, Carretera de Hellín nº 21. Tel.: +34 953 491 143, Fax: +34 953 490 134. Geöffnet: Di-So 11-14,17-20 Uhr.
      . Hier gibt es audiovisuelle Darstellungen der Verfahren zur Samengewinnung, zur Kultur- und Naturgeschichte der Sierra Segura sowie im ersten Stock eine besondere pilzkundliche Abteilung.
  • In den nordwestlichen Ausläufern um die Passhöhe Puerta de Segura finden sich einige kleine Gemeinden, die oft schon durch ihre Lage sehenswert sind.
    • In 12 La Puerta de Segura zeugen die Überreste des auf maurischen Fundamenten erbauten Castillo de Bujalamé sowie die alte Brücke maurischen Ursprungs von der ehemals strategischen Bedeutung des Orts. Die neoklassizistische Pfarrkirche San Mateo wurde 1817 auf den Resten der ursprünglichen, mittelalterlichen Kirche erbaut.
    • In 13 Torres de Albanchez ist am Hauptplatz neben der Pfarrkirche aus dem 18. Jhd. und dem Rathaus noch der Torre del Homenaje als Teil der Festungsanlagen aus dem 14. Jhd. erhalten. Etwas außerhalb das kaum erhaltene Castillo de la Yedra, das die Wurzeln der ursprünglichen Bebauung aus dem 5.-7. Jhd. kennzeichnet, wo auch Reste dieser ursprünglichen Besiedlung ausgegraben wurden. 5 km nöärdlich des Orts liegt die Ermita de la Virgen del Campo. Von dieser Einsiedelei aus sind Wanderungen auf den Monte Picarzo (1.296 m) möglich. Am letzten Sonntag im Mai wird die Jungfrau im Rahmen einer Wallfahrt (romeria) hierher zum Sommerurlaub gebracht und am letzten Sonntag im August wieder in den Ort zurück geholt.
    • In 14 Génave steht 3 km nördlich der Ortschaft noch die alte maurische Wachburg Castillo de la Laguna sowie im Ort selbst der Torre de la Tercia, beides Zeugen der langen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Mauren in diesem Gebiet. Beide wurden 1985 zum spanischen Kulturgut erklärt. Der Bau der fünfschiffige Pfarrkirche Iglesia de la Inmaculada Concepción wurde im 13. Jhd. im gotischen Stil begonnen, zu Rennaisance-Zeiten fertiggstellt und beherbergt im Inneren hpts. Kunstwerke aus der Barockzeit.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Im Naturpark sind alle bergorientieren Aktivitäten die erste Wahl, der Oberlauf des Guadalquivirs und der Stausee gibt aber auch dem Wassersport und Sportfischern genügend Raum. Nachdem auch spanische Sommerfrischler, die hier noch vorwiegend anzutreffen sind, beschäftigt sein wollen, werden auch andere Fortbewegungsarten wie Reiten oder Sportarten (z. B. Bogenschießen) angeboten, Gleitschirm- und Drachenflieger versammeln sich unterhalb des Yelmo-Gipfels (1800m) bei Segura de la Sierra. Die nachfolgende Liste ist nur als Anregung zu verstehen, die die bekanntesten Möglichkeiten darstellt. Ebensolang wäre die Liste der ortsansässigen Anbieter.

Wandern, Hiking & Biking[Bearbeiten]

Möglicherweise eine einzige der vielen Wandermöglichkeiten im Naturpark lässt sich noch in eine Rundfahrt von Baeza oder Úbeda aus integrieren. Wer den Park genauer kennenlernen will, wird aber nicht umhin kommen, sich hier auch ein Quartier zu suchen.

  • Fernwanderwege
    • Der GR-7 (E-4) von Tarifa (Gibraltar) nach Andorra durchquert in seiner nördlichen Variante den Naturpark von Quesada am westlichen Rand über Cazorla, dann dem Flußverlauf des Guadalquivir folgend bis Cotos Rios. Im Gegensatz zum Straßenverlauf schlängelt er sich ab hier dem Ostufer des Stausees entlang, um den Park dann östlich bei Santiago-Pontones wieder zu verlassen.
    • Der GR-144 (Ruta de la Trashumancia) durchquert den Park diagonal entgegengesetzt von Ramblaseca im Südosten über Hornos durch die mittlere Sierra de Segura bis Puente Mocho.
    • Der GR-146 (Montes y olivares de la Sierra de Segura) erschließt den Norden des Naturparks mit der westlichen Sierra Segura von Hornos über Puerta de Segura und Torre de Albanchez nach Villarodrigo.
    • Im östlichen Teil der Sierra Segura geht man auf dem GR-147 (La Sierra de Segura profunda) von Santiago-Pontones über Segura de la Sierra bis nach Siles.
  • Kurz- und Tageswanderungen (Auswahl)
    • Cerrada del Utrero (1 Std., leicht)
Von der Passhöhe Burunchel aus schlängelt sich die A-319 zunächst südlich ins Guadalquivir-Tal hinunter. Der Scheitelpunkt, wo sie sich wieder nordwärts wendet und dem natürlichen Talverlauf folgt, heißt 4 Empalme del Valle. Hier zweigt die JF-7091 nach Vadillo Castril ab und führt zum gleichnamigen
  • Punto de información de la Cerrada del Utrero, Ctra. Cruce del Valle- Puente de las Herrerías Km 7, Vadillo del Castril. Tel.: 953 124235. Geöffnet: Kernzeit 10:00-14:00, zur Saison auch nachm.

Am Ende des Ortes., nahe an der Quelle der Lebensader Andaludiens führt hier ein malerischer 2 km langer Rundweg entlang des felsig-imposanten Talverlaufs vorbei an den Cascadas de Linajero (Wasserfall)mit guten Möglichkeiten, Nistplätze von Raubvögeln zu beobachten. Er lässt sich mit wenig Ortskenntnis auch von Arooyo Frio aus erreichen. Hier ist auch ein Erholungsgebiet mit Picknickplätzen installiert, das im Sommer von einem Kiosk bedient wird.

    • Rio Borosa (2-4 Std., je nach Endpunkt und Ausdauer)
Wanderung am Rio Borosa zum Cerrado del Elias
Gumpen laden zum Baden und Picknicken ein
Die bekannteste und daher auch stark frequentierte Route führt vom 15 Centro de Interpretación Torre del Vinaigre etwa auf halbem Weg der A-319 von Cazorla zum Stausee Tranco de Béas entlang des Flusslaufs ins Gebirge. Vom Besucherzentrum zweigt rechts eine ausgeschilderte Strasse in einer Kehre zu einer Forellenzucht ab. Der kleine Parkplatz hinter der Brücke ist meist belegt, bereits im Vorfeld befinden sich aber entsprechend der Beliebtheit genügend Parkplätze wie 5 Parking Rio Borosa. Zunächst folgt eine breite Piste dem gemächlich plätschernden Flußlauf. Weg wie Fluß werden zunehmend enger, der Pfad folgt über mehrere Brücken dem Bachlauf, bis er nach ca. 40 Min. die Schluchtenge der Cerrada de Elias erreicht, die über eng an die Steilwand gebaute Holzstege durchquert wird. man kann sich mit diesem Naturmonument zufrieden geben oder weiter aufsteigen zum Wasserkraftwerk Central Eléctrica de los Órganos und von dort aus im weiteren Verlauf die schönsten Wasserfälle der Sierra aus den Felswänden sprudeln sehen. Die geologischen Besonderheiten sind am Wegesrand deutlich sichtbar und auch mit Hinweistafeln erläutert. Verbunden mit einem Besuch des Botanischen Gartens im Besucherzentrum stellt auch dieser Weg (zumindest bis zur Cerrada de Elias) eine gute und auch mit Kindern machbare Möglichkeit dar, einen Tagesausflug in der Sierra mit etwas Auslauf als Beigabe zu krönen.
    • Rundwanderung Alto de Montero (PR A-149) am Stausee Tranco de Béas (18 km, 6 Std.)
Am südlichen Ende trifft die A-319 auf den Stausee Tranco de Béas. Von den dortigen Aussichtspunkten sind die gegenüberliegenden, autofreien Gefilde des Alto de Montero gut und sehnsuchtsvoll zu erkennen, das Gebiet wirkt fast wie eine verwunschene Halbinsel. Diese Uferbereiche lassen sich durch eine Wanderung erschließen, allerdings vom nördlich gelegenen Hornos Viejo aus. Gleich südlich des Ortes zweigt die 6 Abzweigung Hornos als eine kleine Straße in Richtung Stausee ab, sie führt zum Erholungsgebiet 7 Fuente de la Higuera. Von hier aus kann der Rundweg durch Oliven- und Pinienhaine und entlang der östlichen Uferlinie unternommen werden. Ebenfalls möglich ist ein Zugang nördlich von 8 Coto Rios.

Traditionelle Festivitäten[Bearbeiten]

Karneval und die Semana Santa (Woche vor Ostern) werden wie überall in Andalusien in jeder Gemeinde mit entsprechenden Umzügen und Prozessionen begangen. Auch die Weihnachtstage werden mindestens mit mehr oder weniger besinnlichem Lichtschmuck gefeiert. Der Anlass, ob kirchlich oder weltlich, ist eigentlich egal. In den jeweiligen Orten sind diese Daten wie auch die Jahrestage der örtlichen Schutzheiligen immer von Feiern, kulinarischen und kulturellen Schmankerln (Besonderheiten) begleitet und einen Abstecher wert, wenn man sich zur jeweiligen Zeit in der Gegend aufhält. Die folgende Auflistung ist nicht abschließend, gerade hohe kirchliche Feiertage werden durch örtliche Bruderschaften (Hermanidades) in jeder Gemeinde gepflegt, ohne in der Liste gesondert aufzutauchen.

Antoniusfeuer in Jaén
  • im Januar
    • Nacht zum 17.: Hogueras de San Antón (Freudenfeuer zu Ehren des Schutzpatrons der Tiere) unter anderem in Quesada, La Iruela, Génave und vielen weiteren Gemeinden Andalusiens.
    • 19.-21.: Fiesta San Sebastián in Quesada. Zu Ehren des Schutzpatrons der Gemeinde wird derselbe in einer großen Prozession durch den Ort getragen, begleitet von weltlichen Feierlichkeiten.
    • 24. und Nacht zuvor: In Chilluévar nördlich von Cazorla werden die Fiestas patronales zu Ehren der Nuestra Señora de la Paz mit einer Prozession begangen. In der Vornacht werden überall große, aus Olivenholz selbst geschnitzte Leuchten aufgestellt.
  • im Februar
    • erster Sonntag: Festa de San Blas in La Iruela. Begleitet von einer Prozession werden ortstypische Ackerfrüchte degustiert, wie sie sich die Nachbarn früher gegenseitig geschenkt haben.
    • 1.-3.: San Blas (Maria Lichtmess) wird besonders in La Puerta de Santa Maria mit sehr viel Schießpulver, Feuerwerk und Feuerspielen gefeiert. Am 3. Febr. werden die Feiern mit einer Prozession zum Fluss beendet, wo die rituelle Waschung eines Silberkreuzes für eine gute Ernte im folgenden Jahr sorgen soll.
    • 28.: Día de Andalucía in Huelsa. Sport, Spiel und Spaß und eine große Paella für alle.
  • im März
Cruz de mayo in Beas. Diese Maikreuze werden überall Anfang Mai aufgestellt
  • im April
    • 22.-25.: Fiesta San Marco in Beas de Segura. Eine auch überregional bedeutsame Fiesta, bei der ein Stiertrieb durch die Gassen veranstaltet wird.
    • 25.: auch in Génave wird die Fiesta San Marco gefeiert. Hier wird nach dem alten Volksbrauch atar al diablo der Teufel auf den Feldern mit Schnüren an einen Besen festgebunden, damit er im weiteren Jahr kein Unheil mehr stiften kann. Traditionell gibt es einen Lammeintopf. Auch im benachbarten Torres de Albánchez wird dieser Brauch gepflegt.
  • im Mai
    • am ersten Samstag in Mai wird die Marienfigur der Virgen de Tíscar in Quesada in einer großen Prozession aus der nahe gelegenen Eremitage in den Ort zurückgeholt, wo sie bis zum 29. August verbleibt. Auch dieser Termin gibt dann wieder Anlass zum Feiern.
    • 9.: Wallfahrtsprozession Romería de San Gregorio in Pozo Alcón zu einer Kapelle ca. 1,5 km außerhalb, die das im Ort sehr bekannte Bildnis des Niño de la Bola beherbergt.
    • 15.: In Chilluévar nördlich von Cazorla wird San Isidro, der Schutzpatron der Bauern, von der örtlichen Bruderschaft gefeiert. Nach der Prozession gibt es lokale Spezialitäten.
Bolo Serrano
ist eine besondere Sportart, die speziell in den nördlichen Bergdörfern der Sierra Segura wieder zunehmend gepflegt wird und dort bei allen Festen breiten Raum einnimmt. Wie das frz. "Boule" wird es auf jedem Dorfplatz oder auch mal schnell am Rande einer Wallfahrt gespielt. Mit großen Kugeln, die dem Bowling ähneln, wird auf nach einem bestimmten Muster aufgestellte Holzkegel oder Stäbe geworfen oder gerollt, je nach Beschaffenheit des Untergrunds. Im Zuge einer Rückbesinnung auf Traditionen nimmt diese Beschäftigung wieder zunehmend breiteren Raum ein, heißt jetzt auch "Bolo Andaluz" und wird nicht mehr nur mit den ursprünglichen, ziemlich rustikal aus dem Holz der Berge geschnitzten Spielkörpern gespielt. Auch die ursprünglich auf die Sierra Segura begrenzten "Meisterschaften" haben die Regionalgrenzen bereits überschritten. Bei den örtlichen Fiestas merkt man aber schnell, dass sich die Segurianos nach wie vor für die Erfinder und auch Hüter dieser Sportart halten.
  • im Juni
  • im Juli
    • Woche zum 16.: Eine Kulturwoche geht den traditionellen Fiestas patronales zu Ehren der Virgen del Carmen in La Puerta de Santa Maria am 16. Juli voraus.
  • im August
    • 13.-15.: Speziell zu Mariä Himmelfahrt wird in Arroyo Frío eine Fiesta gefeiert.
    • 15.: Nuestra Señora de la Asunción, Maria Himmelfahrt, ist auch die Schutzpatronin von Orcera, was hier mit besonderen Festlichkeiten geehrt wird.
    • 16.: (und darumliegende, meist dritte Woche) Fiestas patronales de San Roque in Siles
    • Monatsmitte: Festa Mayor in Hornos zu Ehren des Patrons San Roque. Eine Woche wird mit Strassenfesten, Sportwettbewerben speziell in der lokaltypischen Sportart Bolos Serranos und einem Open-Air-Kino auch gastronomisch gefeiert. An drei Tagen findet auch hier morgens und abends ein Stiertreiben (hier:Vaquillas) statt, zu dem sich angeblich auch viele Exilanten in ihre Heimat zurückbegeben.
    • 22.-25.: Begleitet vom zweitgrößten Viehmarkt Spaniens wird in Burunchel an der Passhöhe über Cazorla im Rahmen der Fiesta San Julián y la Inmaculada Concepción dessen Bildnis im Rahmen einer Prozession aus der heimatlichen Eremitage in den Ort gebracht. Danach wird das Ereignis ausgiebig mit Feuerwerk, Straßenfest, Koch- und Sportwettberwerben gefeiert.
    • 22.-25.: In Benatae wird der Schutzheilige San Ginés de la Jara mit einer Fiesta und Stiertreiben gefeiert.
    • 23.-28.: Im Gemeindegebiet von Quesada finden überall Marktevents (Ferias) statt, weil am 29. die Virgen de Tíscar ihren Sommerurlaub beendet und am 29. in einer großen Prozession in das ihr eigene Haus der Eremitage von Quesada zurückgebracht wird.
    • dritte Woche: Semana Cultural in Génave. Im Rahmen der Kulturwoche werden vorwiegend örtliche Kulturprojekte vorgestellt (Musik, Tanz und Theater), begleitet von entsprechenden, lokalkulinarischen Genüssen.
Stiertreiben in Beas de la Segura
  • im September
    • erster Sonntag: Von Quesada aus findet die Wallfahrt zum 14 km entfernten Santuario de Tiscar statt, begleitet von einer anständigen Sause.
    • 3.-8.: Feria in Pozo Alcón zu Ehren der Schutzheiligen Santa Ana. Deren Jahrestag im Kirchenkalender ist eigentlich der 27. Juli. Als vor einigen Jahren das übliche Feuerwerk die gerade eingebrachte Ernte vernichtete, wurde das jährliche Ortsfest auf diesen, der Landwirtschaft weniger gefährlichen Termin verlegt.
    • 3.-7.: Feria in Chilluévar. Die religiösen Feierlichkeiten zu Ehren der Virgen de la Paz finden am 4.9. statt.
    • 17.-20.: Feria Virgen de la Paz in Beas de Segura. Umzüge mit besonderen Riesenfiguren, Straßenfest, Künstlermarkt und Feuerwerk.
    • 20.-23.: Feria de San Mateo in La Puerta de Santa Maria, wie überall in der Sierra Segura begleitet von Stiertreiben. Zu diesem Termin fand früher aber einer der bekanntesten Viehmärkte im nördlichen Andalusien statt, weshalb dieses Event bis heute einen hervorragenden Platz im Veranstaltungskalender der Region besitzt.
    • letzte Woche: Fiesta der Virgen del Campo in Génave, auch mit Stierumtrieb. Einer der Stiere muss schließlich sein Leben lassen zugunsten eines großen Festmahls für die Gemeinde.
    • 27.-30.: Feria de San Miguel Arcángel in Siles
  • im Oktober
    • erster Sonntag: Wallfahrt San Martin zu Ehren der Jungfrau Maria in La Iruela
    • 4.-8.: Feiern zu Ehren der Schutzheiligen Virgen del Rosario in Segura de la Sierra. Untertags Stierkämpfe in der Arena Plaza del Toros, so dass das Stiertreiben in den Gassen eher gemäßigt ausfällt. Tanz und Pasodoble zur Nacht. Besonderer Schwerpunkt auf die Wettkämpfe im Bolo Serrano.
  • im November
    • Patronatsfest der Nuestra Señora de la Presentación in Torres de Albánchez.
  • im Dezember
    • 7.: Am Vorabend des Kirchentags der Unbefleckten Empfängnis wird in Pozo Alcón die vorweihnachtliche Fiesta de la Viva begangen mit Verteilung von Trockenfrüchten, Nüssen und Süssigkeiten an die Kinder. Auch wenn dies wie ein andalusisch abgefärbter Nikolausbrauch wirkt, geht es auf eine hier verehrte Mönchsfigur zurück.
    • 25.-27.: Die Gemeinde Belerda im Bereich von Quesada feiert hier seit dem 19. Jhd. mit Umzügen ganz unweihnachtlich den Rückzug der napoleonischen Truppen im Unabhängigkeitskrieg.
  • Regelmäßige Veranstaltungen
    • jeweils freitags Wochenmarkt in La Puerta de la Segura am Paséo Guadalimar.
    • jeden ersten Samstag im Monat Kunsthandwerkermarkt in Hornos.

Einkaufen[Bearbeiten]

Selbstversorger finden sich in den kleinen Dorfläden für den täglichen Bedarf zurecht. Umfangreiche Einkäufe sollten besser schon bei der Anreise in den Hypermercados der größeren Städte an der Autobahn getätigt werden.

Örtliche (Kunst-)Handwerkstraditionen waren bereits fast zum Erliegen gekommen und erleben mit dem gemächlich erwachenden Interesse der Touristen wieder eine eigene Renaissance, die sich am Besten durch Erkundung der einzelnen Ortschaften speziell der Sierra Segura erschließt. Oft haben diese mit den bergbäuerlichen Strukturen zu tun. Man findet noch auf lokale Trachten bezogene Textilarbeiten, Stickereien und Klöppelarbeiten, manchmal noch Korbflechter, gelegentlich noch Betriebe, die das Holz der umliegenden Sierra verarbeiten von Schnitzereien bis zum Möbelbau. Keramikarbeiten sind meist so gut oder schlecht "kreativ" wie überall, haben jedoch selten noch mit lokalen Traditionen zu tun.

Küche[Bearbeiten]

Lokale Spezialitäten[Bearbeiten]

Diese sehr entlegene Bergregion hat immer schon sehr ärmlich gelebt, entsprechend sind die deftigen kulinarischen Traditionen an Eintöpfen, Bohnen- und Kichererbsengerichten, Getreidebreis und -grützen orientiert, zu Festtagen mit Wild oder Fisch verfeinert. Für den Besucher wie für die ehemaligen Konsumenten sind das nicht Sternstunden kulinarischer Erfahrungen, oft aber erschmeckt man so auch bekannte Komponenten in neuem Gewand. Am Besten lassen sich lokale Spezialitäten erfahren auf den zahlreichen Festivitäten der Region, wo eben auch die Festtagsgerichte angeboten werden.

Nachfolgend aufgeführte Spezialitäten sind lediglich Oberbegriffe, die in den einzelnen Orten sowohl nach Zubereitung wie auch Komponenten unterschiedlich sein können, und natürlich sind sie überall nur dort authentisch. Es schadet aber nicht, sich in Anbetracht der lokal oft nicht übersetzbaren Begrifflichkeiten sich ein ungefähres Bild davon machen zu können, was einen erwartet. Sie sind auch an anderen Orten Andalusiens zu finden, tatsächlich wohl aber wirklich der Kultur der Schäfer und Bergbauern entsprungen.

Typische Migas
  • Matanza del cerdo bezeichnet ein Schlachtfest, hier bezogen auf ein Schwein (cerdo). Besonders zu Feierlichkeiten tun sich Familien oder ganze Gemeinden zusammen, um dann alles aus der Schlachtung herauszuholen. Hier gibt es dann besonders Blutwurstgerichte (Morcilla, Morcilla blanca dagegen eine Art Strudel aus magerem Fleisch, gekochten Eiern und Brotkrumen ohne Blut), Würste, gekochte und gebratene Fleischteile. Eine weitere Besonderheit ist Lomo de orza, Scheiben aus der Lende oder dem Filet, die mariniert und dann auf kleiner Flamme sehr langsam gegart werden, um sie später mit Olivenöl und Gewürzen in einem Tongefäß einzumachen. Auf diese Weise wird das Fleisch für 4-6 Monate konserviert und auch kalt auf Bocadillos gereicht.
  • Talarines (de la Sierra) ist ein Gemüseeintopf mit Kaninchen sowie Fisch oder Muscheln, in dem Fetzen eines ausgerollten Mehlteigs als Sättigungsbeilage mitgekocht werden.
  • Gachas sind Variationen von Mehl- oder Grießbrei, die entweder mit Wurst, Gemüse oder Fleischstücken verfeinert werden oder in einer süssen (dulce) Variation meist mit Zimt veredelt werden. In der jeweils lokalen Ausfärbung auch als Gachamiga bezeichnet.
  • Migas sind eigentlich Broteintöpfe, die in vielerlei Variationen angeboten werden und ursprünglich der Resteverwertung dienten. Grundlage sind immer in Olivenöl, Gewürzen und div. Flüssigkeiten eingelegte Krümel aus altem, hartem Brot, die zusammen mit Fleisch, Schinken oder anderen Beigaben über offenem Feuer aufgekocht werden.
  • Für Galianos werden verschiedene Fleischsorten mit gebratenen Tomaten, Paprika und Gewürzen zu einem dicklichen Ragout eingekocht, das dann auf oder in einer Torta, einem Brotteig serviert wird. Eine Verzehrvariante besteht darin, zunächst das Ragout zu löffeln, um danach den Brotboden mit Honig und Rosmarin zu bestreichen, einzurollen und diesen zu verzehren. So ist die Nachspeise gleich mit erledigt.
  • Huevos Serranos sind mit einer Schinken, Pancetta oder anderem Schweinefleisch enthaltender Masse gefüllte Fleischtomaten, die im Ofen mit einem Spiegelei überbacken werden.
  • Rin-Ran ist ein zu einem Pürree zerstampfter Eintopf aus Kartoffeln, getrockneten Paprika und Fisch (Thunfisch oder Bacalao, also eingesalzener Kabeljau), der mit gekochten Eiern entweder als Tapa oder mit anderen Beilagen auch als Hauptspeise serviert wird. Ähnlich werden auch Variationen des Ajo hergestellt, die dann meist von einer dicken Sauce aus Paprika und Tomaten begleitet werden.
  • Roscos fritos sind Donuts ähnliche, in Schmalz ausgebackene Kringel oder Krapfen mit Obst (wie Apfelkücherl) oder Teig als Inhalt und meist in Zimt und Zucker gewälzt.
  • Gerade zu den religiösen Feiern wird gerne ein cuerva (übs.:Gauner) genanntes Getränk gereicht, das aus mehr oder weniger verdünntem Wein besteht, der mit Zucker und wahlweise frischen oder getrockneten Früchten der Region versetzt wird.

Restaurants[Bearbeiten]

In allen Ortschaften gibt es selbstverständlich die bodenständige Küche, welche aber eigentlich auf die lokale Grundversorgung gerichtet ist (was ja kulinarisch kein Schaden sein muss). Restaurants im Sinne einer auch auf Urlauber fokussierten Küche gibt es meist nur an der Seite von Hotels, Campings oder Casas Rurales, dort aber oft in sehr guter Qualität und auch öffentlich zugänglich (s. Unterkunft)

Unterkunft[Bearbeiten]

Im Bereich des Naturparks sind vom staatlichen Parador über gut ausgestattete Hotels sowie Casas Rurales bis zum Campingplatz alle gängigen Unerkunftsmöglichkeiten vorhanden. Zur Hochsaison, daneben aber auch an Wochenenden sind alle Einrichtungen gut frequentiert, so dass zumindest dann eine Vorausreservierung sinnvoll ist. Diese sind jeweils ziemlich umfangreich auf den unter Weblinks genannten Gemeindeseiten aufgeführt, was eigene Recherchen erleichtern soll. Im Netz bisher meist gut bewertet werden folgende Einrichtungen:

Hotels und Herbergen[Bearbeiten]

Die meisten Urlaubshotels und -Apartments finden sich am Oberlauf des Guadalquvir in Arroyo Frio und Coto Rios. Die nördlichen Ortschaften in der Sierra Segura verfügen meist über kleinere Herbergen. Ferienwohnungen (Casas Rurales) gibt es überall, oft aber auch etwas versteckt im Hinterland. Einen guten Überblick bieten die speziellen Seiten der Gemeinden, für Internetrecherchen ist es auch meistens nötig, nach den einzelnen Ortschaften selbst zu suchen. Nachfolgend eine Auswahl einzelner Häuser, die mit Empfehlungen in Internetportalen oder Reiseführern aufwarten können:

im Süden des Parks in der Sierra de Pozo[Bearbeiten]

am Oberlauf des Guadalquivirs südlich des Stausees[Bearbeiten]

in der Sierra de Segura im nördlichen Teil des Naturparks[Bearbeiten]

  • La Mesa Segurena, c/Postigo, 2 23379 Segura de la Sierra. Tel.: +34 953 482 101. neben den malerisch unter der Burg gelegenen Studios ist das zugehörige Restaurant für sehr authentische segurense Küche bekannt.
  • Los Huertos de Segura, Calle Castillo, 11, 23379 Segura de la Sierra. Tel.: +34 953 48 04 02, Mobil: +34 609 56 84 83, Fax: 953 48 04 17, E-Mail: Schön eingerichtete Apartments für Selbstversorger mit weiten Ausblicken und guten Tipps für Wanderer seitens der Betreiber.

Camping[Bearbeiten]

Im Bereich des Naturparks ist freies Campen nicht erlaubt. Kleinere Camp-Möglichkeiten finden Sie unter den speziellen Seiten der Gemeinden. Nachfolgend aufgelistet die von der spanischen Camping-Federation FECC aufgenommenen Plätze. Meist gibt es dort auch Bungalows oder Wohnwägen zu mieten, die aber die Mietpreise privater Ferienwohnungen (Casas Rurales) selten unterbieten, eher im Gegenteil.

Auf den Parkplätzen ausgewiesener Erholungsflächen (Area de Descanso bzw. Recreativa) werden Wohnmobile kurzzeitig meistens geduldet. Allerdings können diese wegen der gebirgig-engen Zufahrtswege oft auch nur von Fahrzeugen mittlerer Größe angesteuert werden.

im Süden des Naturparks[Bearbeiten]

  • Puente de las Herrerias (vom Scheitelpunkt der A-319 bei Empalme del Valle (Bushaltestelle) in 1,5 km Entfernung nach El Vadillo del Castril notfalls auch zu Fuß zu erreichen). Tel.: +34 953.72.70.90, E-Mail: mit einer Kapazität von 1000 Gästen und angeschlossenem Hotel-Restaurant und Kiosk der größte Campground des Parks mit hervorragendem Ausgangspunkt zu auch vermittelten, geführten Aktivitäten im Süden der Sierra.

im Zentralbereich am Stausee bei Coto Rios[Bearbeiten]

im nördlichen Bereich, Sierra Segura[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Auch in Andalusien gilt die einheitliche Notufnummer 112. Hinweise zu örtlichen Krankenstationen (Centro del salud), Apotheken, Ärzten etc. finden sich auf den Websites der örtlichen Gemeinden unter dem Menüpunkt Direciones de Interés, Servicios Publicos.

Wie überall auf der Welt ist Leichtsinn kein guter Ratgeber, und auch der Naturpark ist ein touristisch gut erschlossenes Gebiet, das einfachen Diebstahl anlockt. Formen organisierter oder gewalttätiger Kriminalität gegen Touristen wie an der Costa del Sol sind hier bisher nicht bekannt geworden.

Ausflüge[Bearbeiten]

Vom Naturpark aus lassen sich die Zwillimgsstädte Baeza und Úbeda im Rahmen eines Tagesausflugs erreichen, desgleichen (separat) die Provinzhauptstadt Jaén oder die Naturschutzgebiete der Sierra Mágina oder Laguna Grande. Von einem Quartier im Süden der Sierra aus vielleicht auch Granada, dessen dann zeitlich sehr eingeschränkte Erkundung dem Ziel aber sicher nicht gerecht würde.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  1. Auf den mittlerweile weitgehend standardisierten (nur spanischspr.) Webauftritten der Gemeinden des Naturparks finden sich im Menüpunkt "Turismo" jeweils weitere Hinweise und Links zu den örtlich vorhandenen Unterkünften, Casas Rurales und Restaurants. Verwiesen wird jeweils auf diese Seite. Im linken Menü findet sich in der standardisierten Form dieser Websites jeweils der Punkt "El Municipio". Hier lassen sich in den Untermenüs "Patrimonio" meistens weitere Hinweise zu örtlichen Sehenswürdigkeiten oder Wanderwegen finden, die den Rahmen dieses Artikels sprengen würden:
    1. La Iruela bei Cazorla
    2. Burunchel an der Passhöhe von Cazorla in die Sierra
    3. Hinojares am südlichen Ende des Naturparks
    4. Huesa direkt anschließend am südlichen Ende
    5. Pozo Alcón am sodöstlichsten Ende des Naturparks betreut teilw. auch den Oberlauf des Guadalquivirs um Arroyo Frio, zusammen mit La iruela (s.o.)
    6. Santiago-Pontones selbst liegt zwar abgelegen am Ostrand des Parks, betreut aber das Gebiet südlich des Stausees Tranco de Béas mit seinen touristischen Einrichtungen
    7. Hornos am Nordufer des Stausees Tranco de Béas
    8. Beas de Segura im Nordosten
    9. Segura de la Sierra, der Hauptort im Nordosten des Parks
    10. Orcera im Nordosten
    11. La Puerta de la Segura am nördlichen "Ausgang" des Parks in Richtung Jaén
    12. Génave im äußersten Nordwesten der Sierra de Segura
    13. Torres de Albánchez am nördlichen Ausgang der Sierra de Segura
  2. Tourismusportal des Naturparks
  3. Übersichtskarte der Junta de Andalucia (andalusisches Umweltministerium) mit der Möglichkeit, sich dort durch Vergrößern und einfaches Anklicken der Symbole nähere Informationen (span./engl.) zu holen zu
    1. eingerichteten und ausgeschilderten Wanderwegen (Senderos) der Umweltbehörde (Klick auf das entsprechende Symbol in der linken Leiste)
    2. Aussichtspunkten (Miradores), Informationszentren, Unterbringungsmöglichkeiten (wie weitere, offen zugängliche Campingstellen). (Klick auf Otros equipamientos in der linken Menüleiste öffnet weitere Auswahlmöglichkeiten am rechten Rand).
    3. Im ebenfalls links aufgeführten Menüpunkt Publicaciones finden Sie eine vollständige Listung der (meist span., manchmal auch alternativ engl.) als PDF herunterladbaren Publikationen der Behörde zum Naturpark, die sowohl die einzelnen Einrichtungen betreffen. aber auch in anderen Artikeln die Naturkunde sehr ausführlich erläutern.
  4. Reisebericht des Erstautors
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