Noto

Welterbe in Italien
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Noto
RegionSizilien
Einwohnerzahl24.264 (2023)
Höhe152 m
Lagekarte von Sizilien in Italien
Lagekarte von Sizilien in Italien
Noto

Noto ist eine Stadt in der Provinz Syrakus im Südosten von Sizilien.

Hintergrund[Bearbeiten]

Karte
Plan von Noto

Die Gemeinde Noto erstreckt sich von der südlichen Ostküste Siziliens bis ins Hinterland der Ibleischen Berge und ist die flächenmässig grösste Gemeinde auf Sizilien, die Stadt Noto selbst liegt 31 km südwestlich der Provinzhauptstadt Syrakus am Fuss der Ibleischen Berge.

Das alte Noto antica war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, wurde unter griechischer Herrschaft von Syrakus aus kolonisiert und blieb nach Eroberung durch die Araber und der Rückeroberung Siziliens durch die Normannen bis 1091 der letzte arabische Stützpunkt auf Sizilien. Rasch erlebte Noto wieder einen Aufschwung und entwickelte sich zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Schwerpunkt der Region. Dies änderte sich mit dem verheerenden Erdbeben von 1693, durch welches die Stadt weitgehend zerstört wurde.

Unter der Herrschaft des Duca di Camastra Giuseppe Lanza wurde entschieden, die alte Stadt nicht wieder aufzubauen, sondern 8 km davon entfernt in Meernähe am Abhang des Monte Meti die Stadt völlig neu zu errichten. Der Wiederaufbau erfolgte nach Plänen des Ing. Formenti und Fra. Angelo Italia nach den städtebaulichen Prinzipien des Barocks mit eindrücklich weiten Plätzen und schachbrettartiger Anlage der Straßenzüge, aufgrund der Architektur in Noto wurde der Stil des Sizilianischen Barocks geprägt.

Die Barockstädte im Val di Noto wurden 2002 zum Weltkulturerbe erklärt.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Der nächstgelegene Flughafen ist derjenige von Catania, aufgrund vulkanischer Aktivität des Etna musste er schon verschiedentlich seinen Betrieb einstellen.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Eisenbahnverbindungen der Trenitalia aus dem Norden bestehen über die elektrifizierte Linie Catania - Siracusa und weiter über die Regionallinie Siracusa - Noto - Ragusa - Gela - Canicatti, welche die Barockstädte im Val di Noto miteinander verbindet. Der 1 Stazione F.S.,Bahnhof, liegt im Süden der Stadt.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Busverbindungen werden durch die AST u.a. auf der Linie Rosolini - Noto - Avola - Siracusa - Catania oder durch Interbus sichergestellt, letztere Gesellschaft fährt auch Richtung Riserva Vendicari und Pachino. Der Busbahnhof liegt am 2 Largo Pantheon .

Auf der Straße[Bearbeiten]

Bequem ist Noto über die Autobahn A18 Messina - Catania - Syrakus - Rosolini zu erreichen, welche bis Gela weitergeführt werden soll. Ab der neuerstellten Symbol: AS Noto ist die Stadt rasch über die SP59 erreicht. Alternativ kann ab Siracus die SS115 Sud Occidentale Sicula benutzt werden, welche über Noto und die Barockstädte Modica - Ragusa - Comiso - Vittoria durch's Val di Noto verläuft, um dann ab Gela als südliche Küstenstraße über Agrigent nach Westen zu führen.
Die SS287 SS287 führt nordwärts vorbei an Noto antica nach Palazzolo Acreide, nach Pachino und das Capo Passero ganz im Süden führt die SP19.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Die Stadt Noto hat keinen Meeranstoß, auch der zur Gemeinde gehörige Badeort Lido di Noto hat keinen Jachthafen.

Mobilität[Bearbeiten]

Am besten wird die Stadt zu Fuß erkundet, es gibt ein lokales Busnetz der Interbus (orange).

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Noto: Palazzo Ducezio
Bauwerke in Noto
Noto: Porta Reale
Noto: Duomo / Cattedrale di S. Nicolò
Kirchen in Noto
Chiesa di S. Francesco

Straßen und Plätze[Bearbeiten]

An der 1 Porta Reale im Osten beginnt der 2 Corso Vittorio Emanuele , der als Pracht- und Flanierstraße die Stadt über die zentrale Piazza del Municipio bis nach Westen durchzieht. Die 3 Via Conte di Cavour ebenfalls mit Kirchen und Palazzi verläuft etwas nördlich parallel dazu.

öffentliche Bauten und Palazzi[Bearbeiten]

  • der 4 Palazzo Ducezio oder Palazzo Municipale wurde im 18. Jh. von Vinzenzo Sinatra, inspiriert durch ein Gebäude in Montpellier, entworfen. Im Palazzo mit den seitlichen Säulenvorhallen ist vor allem die prächtige Sala di Rappresentanza zu erwähnen.
  • zur linken Seite des Duomo schließt sich der 5 Palazzo Landolina an, in dem bei ihren Besuchen in Noto der König Ferdinand II und Königin Maria Teresa genächtigt haben.
  • auf der anderen Seite der Via Nicolaci, über welche die Via Cavour und die Oberstadt mit der Via Principe Umberto erreicht werden können, liegt der 6 Palazzo Nicolaci di Villadorata, einer der größten und repräsentabelsten Palazzi in Noto mit über 90 Räumen, an dem vor allem die Balkone mit den unterschiedlichsten Tier- und Fabelwesen zu bewundern sind.
  • Das 1 Teatro comunale, entworfen von Francesco Sortini Labisi und eingeweiht 1870, geschmückt mit verschiedenen Statuen von Giuseppe Giuliano, schließt sich an der Südseite der Piazza XVI Maggio mit dem Neptunbrunnen von Orlando aus dem Jahre 1757 an.
  • Über die Via Giordano Bruno, vorbei am ehem. Oratorio dei Padri Crociferi, erreicht man die Via Cavour, welche parallel zum Corso verläuft. Zur Linken liegt der sanierungsbedürftige 7 Palazzo Di Lorenzo del Castelluccio. In Richtung Osten geht man an einem weiteren Palazzo Richtung Chiesa di Montevergine.
  • Zur Linken liegt der 8 Palazzo Astuto der Barone Astuto di Fargione mit den eigentümlichen schmiedeisernen Balkongeländern.
  • Es schließt sich der nordöstlich hinter der Cattedrale gelegene 9 Palazzo Trigona an, der von Gagliardi entworfen wurde, von Sinatra und Labisi wurde der Entwurf bis zur Relisation nochmals verändert, im Innern sind der Sal Gagliardi und weitere für Ausstellungen genutzte Räume erwähnenswert.
  • in der Oberstadt liegt der 10 Palazzo Impellizzeri di San Giacomo mit seinen einst 60 Räumen, heute wird das Gebäude als Staatsarchiv und der Nordtrakt als Gefängnis genutzt.

Kirchen und sakrale Bauten[Bearbeiten]

  • Der 1 Duomo, auch Cattedrale di S. Nicolò genannt, wurde um 1740 von Rosario Gagliardi, basierend auf Vorbildern wie der Eglise St. Roch in Paris, entworfen und bis 1767 fertiggestellt. Bereits in einem Erdbeben von 1990 wurde die Bausubstanz beschädigt, Materialermüdung und eine falsche Dachkonstruktion führten am Abend des 13.3.1996 zum Einsturz der Kuppel und des Großteils des Dachs des rechten Seitenschiffs; in den Jahren 2000-2007 wurde die gesamte Dachkonstruktion nach antiken Methoden (und mit Verzicht auf Stahlbeton) wieder aufgebaut, nach der Anbringung von Fresken in der Kuppel durch Oleg Supereko erstrahlt die Chiesa madre nun wieder in altem Glanz.
Zu beiden Seiten des Treppenaufgangs zum Duomo wurden halbkreisförmige parkähnliche Bepflanzungen angelegt, linkerhand steht ein Denkmal für die Gefallenen des ersten Weltkriegs.
  • Die 2 Chiesa di S. Francesco d'Assisi / Chiesa dell' Immacolata mit dem sich anschliessenden Konvent der Franziskaner - Minoriten liegt am östliche Abschnitt des Corso Vittorio Emanuele und wurde vom Sirakusaner Architekten Rosario Gagliardi entworfen, im Innern findet sich u.a. eine Statue der Madonna immacolata von Antonio del Monachello aus dem Jahre 1564.
  • Auf der Südseite des Corso liegt die 3 Chiesa di S. Clara mit dem sich anschließenden Konvent. Die Kirche mit fast quadratischem Grundriss ist mit reichen Stukkaturen verziert, im Innern findet sich eine Skulptur der Madonna mit dem Kind, welche Antonello Gagini resp. sicher seiner Schule zugeschrieben wird. An der ehem. Eingangspforte und dem Aufgang zur Kirche kann erkannt werden, wie das Niveau des Corso im 19. Jhdt. abgesenkt wurde.
  • in Richtung des Duomo schließt sich die 4 Chiesa del SS. Salvatore mit dem anschließenden ehemaligen Benediktinerkloster, dessen Fenster in Richtung des Corso gehen, an. Die einschiffige Kirche wurde im 18. Jhdt. von Andrea Gigante und Antonio Mazza entworfen. Heute befindet sich in den anschließenden Räumlichkeiten das bischöfliche Seminar. In Richtung des Duomo schließt sich der Palazzo Vescovile, der Bischofssitz an, in den die 1855 erworbenen Südabschnitte des Palazzo Trigona integriert worden sind.
  • Im Süden des Corso, gegenüber des Beginns der zur Oberstadt führenden Via Nicolaci, schließt sich die 5 Chiesa San Carlo Borromeo an, die Barockkirche wurde 1736/46 als Ersatz für die gleichnamige Jesuitenkirche in Noto antica erbaut. Erwähnenswert sind die beiden Statuen Glauben und Hoffnung von Giuseppe Giuliano.
  • Hinter der Piazza XVI Maggio mit dem Neptunbrunnen liegt die 6 Chiesa San Domenico, ebenfalls mit einer prächtigen Barockfassade. Die dreischiffige Kirche und das anschließende Dominikanerkonvent wurden von Rosario Gagliardi entworfen. Im Innenhof, dem ehem. Kreuzgang, werden im Sommer Konzerte des Notomusica Festivals veranstaltet.
  • Die 7 Chiesa di Montevergine, mit der eindrücklichen konkaven Barockfassade, entworfen von Vincenzo Sinatra, liegt an der Via Cavour, ist aber von der Via Nicolaci aus schon von weitem zu sehen.
  • Richtung Oberstadt liegt am Ende der Via Trigona die ehem. 8 Ex-Chiesa di S.Antonio di Padova, welche mit dem Minoritenkonvent 1866 mit dem Gesetz zur Auflösung der religiösen Orden zur Kaserne umgenutzt und nun wieder restauriert wird.
  • Gleich in der Nähe liegt das ehemalige Kloster S. Agata mit dem im 19. Jhdt. realisierten Uhrturm, die 9 Chiesa di Sant' Agata wird nicht mehr genutzt.
  • Die 10 Chiesa S. Maria del Gesù mit dem ehemaligen Jesuitenkonvent liegt am westlichen Ende der Via Trigona.
  • als wichtigstes Gotteshaus der Oberstadt liegt an der Piazza Mazzini die 11 Chiesa SS. Crocifisso, sie wurde von Gagliardi entworfen, die Fassade im Jahre 1715 dann nie definitiv fertiggestellt. Zwei romanische steinerne Löwen im Innern dienten jahrelang als Aussenschmuck und stammen von der gleichnamigen Kirche in Noto antica. Im rechten Seitenschiff steht die Madonna Bianca oder Schneemadonna von Francesco Laurana aus dem Jahre 1471, in der Capella Landolina Gemälde mit neutestamentlichen Themen, die Carasi zugeschrieben werden.
  • Am Ende der Via Ducezio ist die 12 Chiesa del Carmine mit ihrem elliptischen Grundriss und der sehenswerten Barockfassade zu erwähnen.
  • Die 13 Chiesa S. Maria d'Arco liegt ebenfalls an der Via Ducezio südlich des Palazzo Municipale.
  • Die 14 Chiesa del Pantheon / Chiesa Ecce homo wurde 1932 anstelle der Kirche des ehemaligen Kapuzinerkonvents, welches sich zur Rechten anschließt, errichtet, im Innern finden sich die Gedenkstätte für die zwanzig Gefallenen des ersten Weltkriegs.

Bauwerke[Bearbeiten]

  • das triumphbogenartige Tor Porta Reale wurde 1838 vom Napolitaner Architekten Giorgio Angelini entworfen und anlässlich des Besuchs von König Ferdinand II eingeweiht.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Infiorata: Blumenmosaik in der Via Nicolaci
  • Besuch der Ruinen von Noto antica
  • Besuch der Infiorata: die gesamte Via Nicolaci wird jeweils am dritten Maisonntag mit Blumenmosaiken geschmückt.
  • Baden an den Stränden von 2 Marina di Noto oder 3 Calamosche (mit WoMo Stellplatz)

Naturschutzgebiet von Vendicari[Bearbeiten]

Riserva Naturale Vendicari: Tonnara

Das ausgedehnte Naturschutzgebiet von Vendicari lädt zum Wandern und Baden ein.

  • In der Nähe des Ausgrabungsgeländes von 11 Eleoro kann die Riserva naturale Vendicari von Norden her erreicht werden. Nach einem Wasserkanal mit einem Sumpfschildkrötenbiotop gelangt man entlang von Strandabschnitten vorbei an einem antiken Steinbruch zum Strand von Calamosche und von dort aus zwischen dem Pantano piccolo und dem Meer vorbei an Ruinen landwirtschaftlicher Gebäude aus dem 19. Jhdt. und Resten einer hellenistischen Siedlung ebenfalls zur Tonnara.
  • Beim Haupteingang 3 Ingresso principale besteht ein im Sommer bewachter Parkplatz (3.00€, Camper 12.00€). Nach kurzem Fussweg zum Strand erreicht man den Torre Sveva, der im 15. Jhdt. von Pietro d'Aragon errichtet wurde, daneben liegen die malerischen photographisch interessanten Ruinen der Tonnara aus dem 18. Jhdt.
  • Vom Südeingang der12 Eingang Citadella aus, an einem Landhaus finden sich an der Mauer Reste eines antiken Tempels, wandert man zwischen einem Binnenteich (Pantano Roveto) und den Meer Richtung Tonnara. Linkerhand liegen die Ruinen der byzantischen Kirche Trigona della Cittadella aus dem 5./6. Jhdt. und eine frühchristliche Nekropole, etwas weiter nördlich liegt die vorgelagerte Insel Vendicari im Meer.

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Günstig[Bearbeiten]

  • 1 Ostello di Noto. an der Via Fratelli Bandiera.

Mittel[Bearbeiten]

Lernen[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Die Sicherheitslage in Noto ist wie im übrigen Val di Noto unproblematisch, Einfluss des organisierten Verbrechens ist für den Touristen nicht spürbar, die üblichen Sicherheitsempfehlungen sollten trotzdem beachtet werden.

Gesundheit[Bearbeiten]

  • 1 Ospedale. Das Krankenhaus liegt an der Ausfallstrasse SS287 nach Norden Richtung Palazzolo Acreide

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

  • ein 2 Postamt liegt an der Via Zanardelli in der Nähe des Corso und ein weiteres 3 Postamt mit einem Geldautomaten findet sich in der Oberstadt an der Via Principe Umberto.

Ausflüge[Bearbeiten]

Villa Romana del Tellaro
Eloro
  • 13 Villa del Tellaro, liegt an der SP19 in Richtung Pachino, die Zufahrtsstrasse geht nach der Überquerung des Tellaro von der SP19 nach Westen ab. Mit prächtigen Mosaiken (geometrische Muster und Jagdszenen) ausgestattete römischer Landsitz aus dem 4. Jh. Geöffnet: 09.00-19.00.
  • Besuch des 14 Ausgrabungsgeländes von Eloro die Stadt Eloro, an der teils noch erkennbaren Via Elorina von Syrakus Richtung Gela im 7. Jhdt. v.Chr. gegründet, existierte noch unter römischer und byzantinischer Herrschaft und wurde beim Einfall der Araber verwüstet. Es finden sich in Küstennähe nur noch wenige Ruinen u.a. einer griechischen Theaters aus dem 4./3. Jhdt. v.Chr. und die Colonna pizzuta, eine aus dem Kalksteinfelsen geschlagene 3.80 m durchmessende Säule in der Nähe des Eingangs zu einer Nekropole.
  • Besuch verschiedener ländlicher Kapellen im Norden der Stadt: Wenig außerhalb der Stadt liegt 15 S. Giovanni in Lardìa mit einem Karmeliterinnen- und Benediktinerinnenkloster. Im Weiler S.Corrado fuori le Muri liegt die 16 Chiesa dell'Annunziata, die Einsiedelei 15 Eremo di San Corrado di Fuori liegt unten im Valle dei Miracoli. Über einen kurzen Fussweg erreicht man die sehenswerte Einsiedelei mit der Barockkirche und der Grotte, in welcher der später heiliggesprochene Franziskanermönch und Schutzpatron von Noto gelebt hatte.
Weiter auf der SP64 in Richtung Noto antica erreicht man das 16 Santuario della Madonna Scala del Paradiso mit einer schönen Barockkirche und daneben die Zelle des Eremiten Terzo.
  • das Ausgrabungsgelände von 17 Castelluccio mit einer frühen bronzezeitlichen Nekropole liegt in der Nähe von Testa dell' Acqua.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]



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