Nikopolis
Nikopolis | |
Präfektur | Preveza |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | 1 m |
![]() ![]() Nikopolis |
Nikopolis ist eine archäologische Stätte in Griechenland.
Besonders interessant sind die gut erhaltenen antiken Ruinen wie das Augustus-Denkmal, das römische Theater und die frühchristlichen Basiliken. Sie sind von historischer Bedeutung, da die Stadt als Siegesstadt von Kaiser Augustus eine bedeutende Rolle spielte.
Geschichte
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Nikopolis, die "Stadt des Sieges", wurde 31 v. Chr. von Kaiser Augustus gegründet, nachdem er in der nahegelegenen Seeschlacht von Actium seinen Rivalen Marcus Antonius und Kleopatra besiegt hatte. Die Stadt sollte als machtvolles Symbol seines Triumphes und als neues politisches und kulturelles Zentrum der Region Epirus dienen. Die Stadt erlebte eine rasche Entwicklung zu einer blühenden römischen Metropole mit prächtigen Bauten, einem gut geplanten Straßennetz und imposanten Monumenten, darunter ein eindrucksvolles Siegesdenkmal zu Ehren des Kaisers. Im Laufe der Jahrhunderte erlangte Nikopolis auch als bedeutender Ort des frühen Christentums Bedeutung, wovon mehrere große Basiliken und kunstvolle Mosaike zeugen. Der Niedergang begann bereits in der Spätantike und setzte sich über das Mittelalter fort. Immer wieder wurde die Stadt von Invasoren wie Goten, Slawen und Sarazenen angegriffen und teilweise zerstört, was das Leben dort zunehmend unsicher machte. Zugleich veränderte sich die Umgebung: Die Küstenregion versumpfte durch Sedimentablagerungen aus dem Ambrakischen Golf, wodurch Teile der Stadt unbewohnbar oder gesundheitlich problematisch wurden. Auch der politische und kirchliche Einfluss von Nikopolis nahm ab, insbesondere nachdem der Bischofssitz im 10. Jahrhundert nach Preveza verlegt wurde. Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt schwand, während andere Orte an Einfluss gewannen. Wie viele antike Städte verfiel Nikopolis mit dem Ende des weströmischen Reiches und dem Übergang zur byzantinischen Provinzverwaltung allmählich. Bevölkerungsrückgang, wirtschaftlicher Strukturwandel und der Verlust an überregionaler Bedeutung führten schließlich dazu, dass die Stadt verlassen wurde und in Trümmern versank.
Anreise
[Bearbeiten]Flugzeug: Der Flughafen Aktion (PVK) liegt nur ca. 10 km von Nikopolis entfernt (15 Minuten Fahrt). Es gibt saisonale Direktflüge aus Europa (z. B. Deutschland, UK, Niederlande). Von Athen aus gibt es regelmäßige Inlandsflüge (ca. 1 Stunde). Vom Flughafen zum Nikopolis gelangt man am besten mit einem Mietwagen, da die Stätte etwas abgelegen ist. Taxi kostet ca. 20–30 €). Öffentliche Busse fahren nach Preveza, von dort weiter mit dem Taxi.
Auto: Die archäologische Stätte liegt ca. 7 km nördlich von Preveza und ist gut ausgeschildert. Von Athen beträgt die Fahrtzeit: ca. 4,5–5 Stunden (über die Autobahn E55 und E951). Von Ioannina ca. 1,5–2 Stunden (über die Nationalstraße 21). Kostenlose Parkplätze sind vor Ort verfügbar.
Bus: Von Athen fahren Überlandbusse (KTEL-Busse) nach Preveza (ca. 5–6 Stunden). Von Preveza aus muss man ein Taxi nehmen (ca. 10–15 €). Von Ioannina fährt ein direkter Bus nach Preveza (ca. 2 Stunden).
Gebühren/Permits
[Bearbeiten]Eintritt: Erwachsene: € 8 (Kombiticket für die Ausgrabungen und das Archäologische Museum)
Öffnungszeiten: (Sommer – April bis Oktober): Täglich: 8:00 – 20:00 Uhr. Letzter Einlass: 19:30 Uhr. Winter (November bis März): Täglich: 8:30 – 15:30 Uhr
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- 1 Augustus-Denkmal. Das berühmteste Monument der Stadt, errichtet zum Gedenken an den Sieg in der Schlacht von Actium (31 v. Chr.).
- 2 Römisches Odeon (Theater) (Ρωμαϊκό Ωδείο Νικόπολης) Es handelt sich um ein gut erhaltenes Theater mit Sitzreihen aus Marmor, das einst für musikalische Darbietungen genutzt wurde. Es verfügt über eine faszinierende Akustik und manchmal finden hier noch Konzerte statt.
- 3 Frühchristliche Basiliken. Nikopolis war ein bedeutendes Zentrum des frühen Christentums. Besonders sehenswert sind die Basilika des Heiligen Dimitrios, die mit prächtigen Mosaikböden beeindruckt, sowie die Doppelbasilika, die zwei Kirchen in einem Komplex vereint.
- 5 Stadtmauern & Byzantinische Festung (Ρωμαϊκά τείχη Νικόπολης) Die massiven Mauern, die die Stadt einst umschlossen, sind teilweise byzantinischer und teilweise römischer Herkunft. Einige Türme und Tore sind noch erkennbar.
- 6 Archäologisches Museum Nikopolis (Αρχαιολογικό Μουσείο Νικόπολης) Im Ausstellungsbereich werden Funde aus den Ausgrabungen präsentiert. Zu den ausgestellten Objekten zählen Statuen, Münzen, Alltagsgegenstände und christliche Artefakte. Besonders hervorzuheben sind die Mosaike und Inschriften.
- 7 Antikes Stadion. Das langgestreckte Stadion wurde für sportliche Wettkämpfe im Rahmen der Aktischen Spiele genutzt, die zu Ehren des Apollo veranstaltet wurden und Nikopolis zu einem bedeutenden Zentrum machten.
- 8 Römische Bäder (Ρωμαϊκές θέρμες Προαστείου Νικόπολης) Die römischen Thermen, die mit beheizbaren Fußböden (Hypokausten), Mosaiken und Wasserleitungen ausgestattet waren, zeugen von einem hochentwickelten Verständnis für Hygiene, Technik und soziale Begegnung.
- 9 Theater von Nikopolis (Ρωμαϊκό Θέατρο Νικόπολης) Das in den Hang gebaute Theater vereinte griechische und römische Bauelemente und bot mit seiner weiten Sichtachse auf das Meer nicht nur Unterhaltung, sondern auch symbolische Verbundenheit mit der mythologischen Vergangenheit.
- Antiker Hafen. Die Stadt wurde bewusst in der Nähe des Ambrakischen Golfs gegründet, einem geschützten Binnenmeer im Westen Griechenlands, mit direktem Zugang zum Ionischen Meer. Der Hafen war eng verbunden mit dem Sieg des Augustus in der Seeschlacht von Actium im Jahr 31 v. Chr. Nach dieser Schlacht wurde Nikopolis gegründet. Der Hafen war ein politisches Symbol und diente als Handels- und Marinestützpunkt. Der Haupthafen befand sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Nähe des heutigen Preveza, wo sich eine günstige Bucht und die schmale Meerespassage zum offenen Meer befinden. Archäologische Funde deuten zudem auf Hafenanlagen und Lagerhäuser (horrea) hin, die zur Versorgung der Stadt und des Umlands dienten. Im Laufe der Zeit wurde der Hafen jedoch durch Verlandung und Sedimentablagerungen zunehmend unbrauchbar, was – neben anderen Faktoren – auch zum wirtschaftlichen Niedergang Nikopolis' beitrug.
- 10 Nördliche Nekropole. Die nördliche Nekropole von Nikopolis erstreckt sich entlang der antiken Ausfallstraße in Richtung Ambrakia (heute Arta). Sie umfasste zahlreiche Gräber, Altäre und monumentale Grabarchitekturen und bildete ein weitläufiges Bestattungsareal außerhalb der Stadtmauern. Dieses Areal dokumentiert soziale Unterschiede, religiöse Bräuche und römische Bestattungssitten.
- 11 Römisches Mausoleum. Das römische Mausoleum ist ein imposantes Grabmonument aus dem 1. oder 2. Jahrhundert n. Chr., das durch seine rechteckige Form, gut erhaltene Quadersteinstruktur und Reste einer tonnengewölbten Grabkammer die Bestattungskultur wohlhabender oder einflussreicher Bürger der römischen Oberschicht eindrucksvoll widerspiegelt.
Küche
[Bearbeiten]n Nikopolis, dem neuen Dorf, befindet sich ein Restaurant. Eine größere Auswahl an Restaurants findet man im nahegelegenen Küstenort Mitikas.
Unterkunft
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]- 12 Römisches Aquädukt (Ρωμαϊκό Υδραγωγείο Νικόπολης) Es handelt sich um Reste des antiken Wasserversorgungssystems, das der Stadt einst Frischwasser zur Verfügung stellte. Das Aquädukt erstreckte sich über eine Länge von etwa 50 Kilometern und führte Wasser von den Louros-Quellen bei Agios Georgios bis zum Nymphäum von Nikopolis. Es kombinierte verschiedene Bautechniken: Tunnelabschnitte wie bei Kokkinopilos, gemauerte Kanäle mit Gewölben und Belüftungsschächten sowie beeindruckende Bogenbrücken, die Täler überquerten.
- 13 Tunnel von Kokkinopilos. Der Tunnel von Kokkinopilos ist ein technisches Meisterwerk der römischen Wasserbaukunst aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Er ist Teil des Aquädukts von Nikopolis und erstreckt sich über mehrere Kilometer unterirdisch durch den Kalkstein. Seine präzise Planung und Ausführung demonstriert die Ingenieurskunst der Römer eindrucksvoll. Er ist etwa 400 bis 500 Meter lang und beginnt mit einer Höhe von etwa 4 Metern, verengt sich jedoch rasch auf etwa 1,5 Meter. Der Tunnel verläuft nicht geradlinig, sondern weist eine S-Form auf. Alle 40 bis 50 Meter wurden senkrechte Schächte zur Oberfläche gegraben, die sowohl der Belüftung als auch der Wartung dienten. Der Tunneleingang befindet sich direkt an der Nationalstraße zwischen Filippiada und Ioannina, etwa 1,5 Kilometer südlich der Louros-Brücken bei Agios Georgios. Ein Informationsschild in Griechisch und Englisch erläutert die Bedeutung des Bauwerks. Der Zugang zum Tunnel ist durch ein Gittertor gesichert, das den Eintritt ins Innere verhindert.