Wintersport in den Bayerischen Alpen

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Die Wintersportgebiete der bayerischen Alpen umfassen den Anteil der Regierungsbezirks Oberbayern an den Deutschen Alpen. Die Anteile des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben an den Alpen sind das Allgäu und gehören im strengen Sinn zum alemannischen Sprachraum und damit nicht zum bairischen Sprachgebiet, sie werden aber hier mitbehandelt. Die oberbayrischen Alpen mit den Alpen des Regierungsbezirks Schwaben sind gemeinsam die Deutschen Alpen.

Informationen zu den Betätigungsmöglichkeiten für Freizeitaktivisten auch im Sommer siehe im Abschnitt Aktivitäten bei den jeweiligen Reiseführern zu den Gebirgsregionen.

Geschichte[Bearbeiten]

Geschichte Ski Alpin[Bearbeiten]

Monopteros am frühen Abend

Die Wiege des Alpinen Skisports in Bayern ist der Monopteros im Englischen Garten in München, der maßgebende Pionier ist der Münchner Verleger und Buchhändler August Finsterlin (1846-1927). Da es damals in Bayern sowas noch nicht gab, hatte sich Finsterlin aus Finnland ein Paar Skier, sie waren 3,20 m lang, kommen lassen und rutschte damit im Winter 1888 den Hang am Monopteros herunter. Um Aufsehen zu vermeiden, machte Finsterlin das in der Nacht, das öffentliche Spektakel wurde aber damals trotzdem von der Polizei unterbunden.

Das erste Paar Skier hatte noch keine Bindung im heutigen Sinn, gefahren wurde mit festen Lederstiefeln die mit einem Lederriemen befestigt wurden.

Wenn der Monopteros die Wiege war, dann war die Region am Schliersee der erste Laufstall des Alpinen Skilaufs in den Bayerischen Alpen: August Finsterlin kaufte 1891 den Högerhof in Fischhausen und verlegte seinen Wohnsitz mit dem Verlag und der Buchhandlung an die Südseite des Schliersees, er druckte fortan die "Schliersseer Nachrichten". Die Bildungsbürger der Stadt München folgten ihm und entdeckten den Sport auf den Brettln. Das Haus Finsterlins wurde zum "Cafe am See" und dann zum "Hotel Finsterlin" ausgebaut und zum ersten Treffpunkt der damaligen Skifans, Gäste waren Aristokraten und betuchte Bürger aus München. 1895 brachte August Finsterlin unter dem Namen "Der Schneeschuh" eine erste Fachzeitschrift heraus.

In dieser Zeit entstand auch die Bahnverbindung der Region am Schliersee nach München, ab dem Jahre 1861 hatte Miesbach, 1869 Schliersee und 1911 Bayrischzell einen Bahnanschluß nach München, die Fahrzeit damals betrug rund 2,5 bis 3,0 Stunden.

Historische Holzskier
Historische Lederskischuhe

1893 wurde der Akademische Schneeschuhverein München gegründet, 1902 gab es den ersten Skikurs in Fischhausen/Neuhausen, 1904 das erste Skirennen, im Jahre 1906/1907 wurden die ersten bayrischen Skimeisterschaften veranstaltet. Es war ein Langlauf auf Skiern, die Strecke führte über 25 km von Fischhausen zum Spitzingsee und zurück. Auf das Jahr 1925 wird der erste Skiifasching auf der Firstalm am Spitzingsee datiert. In anderen Regionen der bayrischen Alpen folgten ähnliche Entwicklungen.

Skigebiet Sudelfeld

Unter den Nationalsozialisten wurde der Winterport gefördert, Erholungssuchende aus dem ganzen Reichsgebiet wurden in die Bayerischen Alpen geschickt, aus Dörfern wie Inzell, Ruhpolding, Schliersee, Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf wurden blühende Wintersportorte. Höhepunkt der Selbstdarstellung unter den Nazis waren die IV. Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen, gezeigt wurde der Welt ein friedlich gesinntes Deutschland, bis dann der Zweite Weltkrieg eine Zäsur darstellte.

Am Sudelfeld (Bayrischzell) wurde 1948 der erste Skilift Bayerns gebaut. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts folgte die Entwicklung des Alpinen Skisports zum Massensport über die Erschließung der Berge mit gut ausgebauten Verkehrswegen, mit vielen neuen Skiliften und Beschneiungsanlagen und über die technischen Neuerungen in der Skiausrüstung (Skier, Skistiefel, Bindungen).

Aktuell ist in den Wintersportorten der Bayrischen Alpen eher eine Stagnation oder sogar ein Rückgang der Besucherzahlen im Alpinen Skisport zu verzeichnen: neben den wiederholt ungünstigen Wintern, weil mild und schneearm, sind die mittlerweile leicht erreichbaren Skigebiete in Österreich, der Schweiz und in Südtirol wegen ihrer Höhenlage und damit größerer Schneesicherheit eine starke Konkurrenz zu den doch nicht ganz so groß geradenen bayerischen Skigebieten. Zu diesen Entwicklungen kommt auch noch eine zunehmend kritische Auseinandersetzung mit dem Winterport aus den verschiedenen Aspekten des Umweltschutzes heraus.

Stellvertretend für die zunehmend kritische Sichtweise der oberbayrischen Bevölkerung kann das im November 2013 gescheiterte Votum für eine neuerliche Olympiabewerbung der Stadt München mit verschiedenen weiteren Regionen in Oberbayern um die Spiele im Jahr 2022 gesehen werden: Sowohl die Bürger der Stadt München, als auch die der weiteren betroffenen Gemeinden Garmisch-Partenkirchen, Königssee und Ruhpolding hatten sich bei insgesamt 1,3 Millionen Stimmberechtigten gegen eine Olympiabewerbung entschieden. Grundsätzlich ist die Bevölkerung der bayerischen Alpen dem Wintersport gegenüber sehr aufgeschlossen und alle Arten von Wintersportveranstaltungen im Regelfall gut besucht. In den Medien gewertet wurde das NEIN der Bevölkerung zu Olympia anschließend als ein Nein zu unter internationalem Einfluß kommerzialisierten Großprojekten mit radikalen Eingriffen in die Natur.

Eine Ausstellung im Markus Wasmeier Freilichtmuseum (Schliersee) widmet sich der gesamten Geschichte des Alpinen Skisports in Bayern, zum sehen ist auch ein Paar der allerersten Skier. Das Bayerische Fernsehen drehte dazu einen Zweiteiler ("Als unsere Berge Skifahren lernten"), der im Dezember 2013 erstmals im Regionalfernsehen ausgestrahlt wurde.

Geschichte Biathlon[Bearbeiten]

Die Geschichte des Biathlonsports in den Bayrischen Alpen ist eng mit Ruhpolding verknüpft: Skipionier war der Jäger Eduard Hauenstein als der erste Ruhpoldinger auf Skiern überhaupt: er brachte 1897 die ersten Langlaufbretter von einer Reise aus Lappland mit in das Dorf. Biathlon galt dann lange als eine Kriegssportart und wurde beim Militär gepflegt, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verlor Biathlon noch an Popularität.

Chiemgau Arena

Ab 1964 entstanden in Ruhpolding die ersten zentralen Trainingszentren für damals ganz Westdeutschland und der Biathlonsport wurde mit der Verwendung von Kleinkaliberwaffen ab 1972 zunehmend ein auch von Zivilisten ausgeübter Breitensport und über das Fernsehen zu einer der populärsten Wintersportarten in Deutschland.

Ruhpolding wurde mit der Chiemgau Arena zum Zentrum für die nationalen und internationalen Biathlonwettkämpfe in den bayerischen Alpen, in Ruhpolding gibt es auch die Möglichkeit für "Schnupperkurse" ohne die Notwendigkeit, sich ein Gewehr zulegen zu müssen.

Das zweite bundesdeutsche Biathlonzentrum ist Oberhof im Thüringer Wald.

Geschichte Skispringen[Bearbeiten]

Wie alle nordischen Skiarten hat das Skispringen Skandinavische Traditionen. Älteste bekannte Quelle ist ein Bericht des holländische Seeoffiziers Cornelius de Jong aus dem Jahr 1796, er schildert wie Soldaten einer norwegischen Skikompanie Häuser- und Scheunendächer als Sprungschanzen benutzten. Bereits 1879 wurde die erste Schanze auf dem Husebybakken in Kristiania (das heutige Oslo) aufgestellt, um ca. 1890 zog man auf den berühmten Holmenkollen, eine bewaldete Anhöhe nördlich von Oslo um, hier fanden 1892 die ersten Holmenkollen-Festspiele statt.

Das mitteleuropäische Zentrum in der Geschichte des Skisprungs war Oberstdorf: Im Jahre 1906 wurde der Skilauf-Verein Oberstdorf/Allgäu gegründet und noch im gleichen Jahr fanden ersten Skiwettläufe statt, an den "Halden" wurde ebenfalls im Jahre 1906 eine große und eine kleine Sprungschanze gebaut, den Schanzenrekord hielt damals Bruno Biehler mit 22 m.

Der Erste Weltkrieg unterbrach diese Entwicklung, aber schon 1924 zu den 1. Olympischen Winterspielen in Chamonix war Skispringen eine olympische Disziplin. Im Jahre 1926 wurde in Oberstdorf die neu erbaute Schattenbergschanze (heute die Erdinger Arena) in Betrieb genommen. Der Oberstdorfer Skispringer und Architekt Heini Klopfer stellte 1936 vor 7000 Zuschauern mit 59 m einen neuen Schanzenrekord auf, später plante er noch an rund 250 Skisprungschanzen weltweit mit.

In den Jahren unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg war es den deutschen Skispringern vom Internationalen Ski-Verband (FIS) noch verboten, im Ausland zu starten, sie erhielten aber aus Österreich Nachbarschaftshilfe: ab dem Zeitraum um das Jahr 1950 planten Xaver Kaiser aus Oberstdorf, Franz Rappenglück aus Garmisch-Partenkirchen, Emmerich Pepeunig aus Innsbruck und Andi Mischnitz aus Bischofshofen die deutsch-österreichische Vierschanzentournee zunächst noch als "Deutsch-Österreichische Springertournee", 1952 war dann die Premiere für die mittlerweile bekannteste Skisprungveranstaltung, sie wird heute von bis zu 25 Fernsehstationen weltweit übertragen.

1950 wurde in Oberstdorf die von Heini Klopfer geplante und nach ihm benannte erste deutsche Skiflugschanze, die Heini-Klopfer-Skiflugschanze am Freibergsee in Betrieb genommen, zur ersten Skiflugwoche wurden damals mehrere Weltrekorde aufgestellt. Nach verschiedenen Umbauten ist die Anlage heute die drittgrößte Skiflugschanze der Welt, der Schanzenrekord liegt bei 225,5 Metern (Harri Olli 2009).

Ausführliche Infos auf www.skispringen.com

Geschichte Eislauf[Bearbeiten]

Der Ursprung des Eislaufs liegt in England, Norwegen und den Niederlanden, hier sind sportliche Wettkämpfe bereits für das 18. und 19. Jahrhundert belegt, eine Übersicht gibt der Wikipediaartikel zur Geschichte des Eisschnelllaufs.

In den Bayerischen Alpen war das Eislaufen als Wettkampf nicht verbreitet, es gab nur wenige geeignete Gewässer: die Bergseen froren zwar schnell zu, aber die Eisschicht überschneite dann auch schnell und nachhaltig und das Eis mußte mühsam präpariert werden. Bis 1959 gab es in der ganzen damaligen Bundesrepublik keine für Wettkämpfe geeignete Eisbahn mit der für Rennen vorschriftsmäßigen Länge von 400 Metern, die Deutschen Meisterschaften von 1956 mußten in der Schweiz ausgetragen werden.

Im Jahre 1959 wurde dann auf dem Frillensee (923 m) bei Inzell, einer der kältesten Seen Deutschlands, erstmals eine Natureisbahn präpariert, auf der bereits im Januar 1960 die Bayerische und Deutsche Meisterschaft im Eisschnelllaufen veranstaltet wurden. Inzell entwickelte sich zum Zentrum des bundesdeutschen Eisschnellaufs. Im Jahre 1965 wurde eine erste Kunstseisbahn gebaut, heute die Max Aicher Arena (Eisstadion Inzell), und Inzell wurde zum bundesdeutschen Leistungszentrum für Eisschnellauf, einhergehend mit einem Aufstieg der Sportart in den Medien.

Wegen der guten Wettkampfbedingungen der Sportstätte erwarb sich Inzell einen Weltruf als Eisschnelllauf-Mekka und war seitdem Austragungsort für mehr als ein Dutzend Welt- und Europameisterschaften, sowie für zahlreiche Weltcups und viele weitere Wettbewerbe.

Ski Alpin[Bearbeiten]

Allgemein sind die Wintersportgebiete der deutschen Alpen in den Anforderungen eher als familienfreundlich zu bezeichnen, sie erreichen in der Regel die 2000-er Marke nicht und sind daher auch nicht ganz so schneesicher wie die Skiregionen in den Nachbarstaaten Schweiz und Österreich. Dafür sind sie aber leichter erreichbar, zumindest an den Werktagen nicht so überlaufen und die Skipässe sind oft auch deutlich preisgünstiger zu haben.

Die Skigebiete der Bayrischen Alpen liegen größtenteils im Regierungsbezirk Oberbayern, nur die Skiregion Allgäu liegt im Regierungsbezirk Schwaben.

Im Folgenden die wichtigsten Skiregionen nach den Gebirgsregionen sortiert:

Bayerische Voralpen[Bearbeiten]

Die bayerischen Voralpen sind das Estergebirge (kein Skigebiet) und die Walchenseeberge. Das Skigebiete in den Walchenseebergen ist das Brauneck bei Lenggries. Am Gipfel des Herzogstands gibt es einen kurzen Skilift.

Berchtesgadener Alpen[Bearbeiten]

Auch die Hänge der Berchtesgadener Alpen bleiben im Winter vom Massentourismus der Skigebiete weitgehend verschont. Die sechs Skigebiete arbeiten oft im Verbund mit den Regionen im benachbarten Österreich, hinzu kommen noch einige Einzellifte.

Chiemgauer Alpen[Bearbeiten]

Skilift Westernberg (Ruhpolding)

Insgesamt gibt es in den Chiemgauer Alpen rund 60 Pistenkilometer in den Skigebieten und überwiegend im familienfreundlichen einfacheren und mittleren Schwierigkeitsbereich.

  • Skigebiet Bergen/Hochfelln

Einzellifte (in Auswahl) gibt es noch in Inzell (Pommernlift), Marquartstein Sachrang (Kaiserblick) und Teisendorf;

Mangfallgebirge[Bearbeiten]

Stümpfling-Sesselbahn (Spitzing)

Die Skigebiete im Mangfallgebirge sind:

Skipassverbund Alpen Plus mit Mehrtageskarten gültig in den Skigebieten Brauneck, Wallberg, Spitzingsee, Sudelfeld und Zahmer Kaiser/Tirol.

Die Wintersaison in der Region dauert, je nach der Scheelage, von ca. Ende November bis Mitte April.

Karwendel[Bearbeiten]

Einzige Skipiste im bayrischen Teil des Karwendel ist die Dammkarabfahrt über Mittenwald, ein anspruchsvoller Abfahrtsklassiker im Dammkar und auf einer 7 km langen unpräparierten Piste.

Wetterstein[Bearbeiten]

Zugspitzplatt von der Gipfelplattform aus gesehen; obere Skipisten; in der Mitte der Zugspitzbahnhof Sonn Alpin (2600m)

Ammergauer Alpen[Bearbeiten]

In den Ammergauer Alpen gibt es Skigebiete überwiegend im familienfreundlichen Bereich und in Höhenlagen von ca. 1.000 bis über ca. 1.700 m (Laber, Tegelberg).

  • Buchenbergbahn in Buching, 2,5 km lange Winterrodelbahn bis 22.00 Uhr beleuchtet.
Höhe: 810 -1140 m. Doppelsessellift. Buchenbergbahn.de.

Allgäuer Alpen[Bearbeiten]

Die Allgäuer Alpen mit ihren Skigebieten in Oberstdorf (mit der größten Skiarena Deutschlands) und mit den Wintersportorten Immenstadt, Nesselwang, Oberstaufen und Isny gilt als eine der attraktivsten Wintersportregionen im gesamten deutschen Teil der Alpen.

  • Skigebiet Grasgehren - Das Gebiet liegt östlich von Balderschwang am Riedbergpass. Mit einer Höhenlage zwischen 1400 - 1800m besitzt 10 km Piste (4 km beschneit). 4 Schlepplifte und eine Sesselbahn stehen hier für Abfahrer bereitund erschließen Weiteres siehe www.grasgehren.de
  • Skigebiet Hochschelpen / Riedberger Horn bei Balderschwang - Zwei Sesselbahnen und drei größere Schlepplifte erschließen insgesamt 30 km Piste (12 km beschneit). Für die Anfänger und Kinder gibt es fünf Übungslifte. Weiteres siehe www.liftbetriebe.de
  • Skigebiet Ofterschwang-Gunzelsried - Das zwischen 864 m und 1406 m hoch gelegene Gebiet besitzt 18 km Piste. 9 km davon können beschneit werden. 2 Sesselbahnen und 3 Schlepplifte stehen als Aufstiegshilfen zur Verfügung. Weiteres siehe www.go-ofterschwang.de
  • Skigebiet "Hörnerbahn" bei Ofterschwang - Es gibt 20 km Piste, die zwischen 892 m und 1667 m Höhe liegen. 12 km der Abfahrten können beschneit werden. Aufstiegshilfen: eine 6er Gondelbahn, ein Sessellift und 3 Schlepplifte. Weiteres siehe www.hoernerbahn.de

Ski Nordisch[Bearbeiten]

Rodeln[Bearbeiten]

Rodeln ist wieder "IN": Die unkomplizierte und familienfreundliche Sportart braucht, außer dem Schlitten und der Winterkleidung, keine besondere Ausrüstung, ist damit auch preisgünstig, und kann auch von sportlich weniger Begabten problemlos durchgeführt werden. Auch die Randbedingungen sind schnell erfüllt, ein geeigneter Hang ist in den Bergen gleich gefunden, dann braucht es nur noch den Schnee, gerutscht werden kann auf allem was irgendwie Kufen hat oder auf der Unterseite irgendwie glatt ist, zur Not tut es auch eine einfache Plastikfolie oder auch nur der Hosenboden.

In den Bayrischen Alpen gibt es eine Vielzahl an ausgewiesenen und präparierten Rodelpisten, vielfach mit Einkehrmöglichkeiten und oft auch mit Aufstiegshilfen (Lifte), man muss die Rodel nicht mal selbst zum Start hochziehen. Es gibt verschiedentlich Rodelverleih an Hütten und auch Flutlichtrodeln/Mondscheinrodeln.

Im folgenden eine Übersicht über bekannte Rodelstrecken in den bayrischen Alpen. Auf allen Naturrodelbahnen ist immer mit Gegenverkehr (Wanderer, Skitourengeher, Jäger mit Auto, Traktor usw.) zu rechnen !

Die längste Rodelbahn Deutschlands (6,5 km) ist die am Wallberg in Rottach-Egern am Tegernsee, zu den bekanntesten gehört auch die am Blomberg (5,5 km) in Bad Tölz. Der Eiskanal der Rodel- und Bobbahn in Schönau am Königssee ist die erste Kunsteisbahn der Welt, hier ist auch das Mitfahren im Gästebob möglich.

Rodelbahnen mit Aufstiegshilfe[Bearbeiten]

Auffahrt mit dem Lift im Normalfall kostenpflichtig, in der Regel Schlittenverleih an den Talstationen der Bergbahnen und in Sportgeschäften.

Name Lift Länge (km) Starthöhe (m) Unterschied (Hm) Talort weitere Informationen
Wallberg 6.5 1624 825 Rottach-Egern längste Winter-Naturrodelbahn in D
Obersalzbergbahn 4.0 1020 500 Berchtesgaden Winter + Sommerrodeln
Hörnlebahn 4.5 Bad Kohlgrub
Hausbergbahn 3.9 650 Garmisch-Partenkirchen Nachtrodeln Mi. u Fr. 17 -20 Uhr
Blombergbahn 3.3 1234 550 Bad Tölz Nachtrodeln
Kolbensesselbahn 2.0 1390 Oberammergau Nachtrodeln
Kranzbergbahn 1.6 1200 225 Mittenwald mittelschwer

Rodelbahnen ohne Aufstiegshilfe[Bearbeiten]

Benutzung in der Regel kostenlos.

Name Länge (km) Start Aufstieg (Hm) Talort weitere Informationen
Hirschberg 4.5 Hirschberghaus (1530 m) 460 Kreuth geräumter Forstweg, für Kinder geeignet.

Eisbahnen[Bearbeiten]

Skispringen[Bearbeiten]

Garmisch-Partenkirchen, Schanzenanlage im Olympiastadion

Für diejenigen, die abheben wollen, oder auch einfach nur beim Skispringen zuschauen möchten, folgend eine Übersicht zu Sprungschanzen in den Bayerischen Alpen. Angeführt sind nur die Anlagen von touristischem Interesse oder mit Bedeutung für überregionale Wintersportveranstaltungen. Kleinere Einzelschanzen oder reine Trainingsanlagen sind hier nicht geführt, siehe dazu den Abschnitt zum Wintersport bei den jeweiligen Orts- und Regionenartikeln.

  • In Ruhpolding an der Chiemgau Arena gibt es eine Schanzenanlage mit insgesamt 5 Schanzen für Trainings- und Wettkampfzwecke, davon sind zwei Schanzen als Mattenschanzen für Sommertrainingsbetrieb gerüstet.

Sicherheit[Bearbeiten]

Eine Allgemeine Helmpflicht besteht auf den Pisten Bayerns nicht, auch nicht für Kinder wie z.Bsp. in Österreich und Italien. Allerdings gibt es Gerichte, die bei Unfällen von Skifahrern ohne Helm auf eine Teilschuld bei Verletzungen entschieden haben (Oberlandesgericht München 2012, Az. 8 U 3652/11).

Vereinzelt patroullieren in den Bayerischen Alpen Einsatzgruppen der Polizeiinspektionen die Pisten, so z. Bsp. in Garmisch-Partenkirchen. Aufgabe der Pistenpolizei ist die "Gefahrenabwehr", die Rekonstruktion von Unfällen und die Verfolgung von Straf- und Ordnungswidrigkeiten wie auch die Verfolgung Diebstählen (Skier, Snowboard, Stöcke und Rucksäcke).

Das Auslösen einer Lawine nach dem Verlassen der gesicherten Pisten und dem Befahren gesperrter Bereiche mit Personenschäden in Folge des Lawinenabgangs gilt in Deutschland als fahrlässige Körperverletzung oder Tötung und wird strafrechtlich verfolgt, die Verursacher können zivilrechtlich auf Schadenersatz verklagt werden.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

  • Lawinenwarndienst für die Nachbarregionen in Österreich:www.lawine.at;
  • Ausführliche Infos zur Ausrüstung und zum Verhalten im Gebirge siehe auch im Artikel Bergsteigen;

Wintersportveranstaltungen[Bearbeiten]

Spitzensport[Bearbeiten]

  • Die Kandahar-Abfahrt in Garmisch findet Ende Januar statt und gilt als eines der längsten und schwersten Rennen der Abfahrten im FIS-Weltcup.

Breitensport[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Dagmar Günther: Alpine Quergänge: Kulturgeschichte des bürgerlichen Alpinismus (1870-1930). Campus, 1998, ISBN 978-3593361000; 370 Seiten.
  • Gerhard Dambeck, Helga Wagner: Recht und Sicherheit im organisierten Skiraum. interski Vermittlungs-, Reise- und Verlags-GmbH, Sep. 2007, ISBN 978-3981195804; 177 Seiten.

Weblinks[Bearbeiten]

Wintersportverbände[Bearbeiten]

  • Bayerischer Eissport-Verband (bev): www.bev-eissport.de (Curling, Eishockey, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Eisstocksport);
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