Tiflis/Awlabari

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Awlabari (ავლაბარი, Avlabari) gehört zur Altstadt von Tiflis. Der immer noch stark armenisch geprägte Stadtteil befindet sich auf der linken Seite des Mtkwari oberhalb der Klippen der Metechi-Kirche. Bekannt ist der Stadtteil unter Anderem durch die Metechi-Kirche, die neu gebaute Sameba-Kathedrale und den ehem. Präsidentenpalast. Unterhalb, etwas nördlich von Awlabari, erstreckt sich der neu angelegte Rike-Park.

Awlabari und die Metechiklippen. Zu sehen sind weiters die Metechikirche (vorne links) und die Sameba-Kathedrale (Hintergrund)

Hintergrund[Bearbeiten]

Karte
Karte von Awlabari

Awlabari ist eine alte Vorstadt von Tiflis und einst das armenische Viertel. Der Name kommt vom armenischen Ausdruck "Havlabar" und bedeutet "vor der (Stadt-)Mauer". Heute ist Alwbari immer noch von Armeniern bewohnt, jedoch wurde das Viertel wegen seiner attraktiven, zentrumsnahen Lage in den letzten Jahren stark gentrifiziert, die alte Bewohnerschaft teilweise verdrängt. Dies geschah auch durch hochoffizielle Unterstützung: Für den Bau der Sameba-Kathedrale und den Präsidentenpalast wurden teilweise ganze Häuserblocks abgerissen.

Die Abgrenzung des Stadtviertels ist nicht scharf definiert. Im Süden und Westen ist die Grenze der Fluss Mtkwari, im Norden das Tal der Elene Achwlediani-Straße, im Nordosten die Eisenbahnstrecke und im Osten die Telawi-Straße, die die administrative Grenze zum Raion Isani-Samgori darstellt.

Anreise[Bearbeiten]

  • Stationen 1 Metro Avlabari und 2 Metro 300 Aragveli
  • Vom Zentrum in Kala: zu Fuß über die 1 Metechibrücke oder die 2 Mschwidobis Chidi (Friedensbrücke)
  • Zwischen Rike-Park und der Festung Narikala fährt die 3 Seilbahn Rike-Narikala (Talstation Rike)

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Kirchen[Bearbeiten]

Awlabari-Platz und Armenische Kirche (mitte links)

Burgen, Schlösser und Paläste[Bearbeiten]

Ehem. Präsidentenpalast, bald Universität
  • 3 Ehem. Präsidentenpalast , Micheil Saakaschwili ließ sich einen monströsen Palast errichten, der ein wenig an das Weiße Haus und ein wenig an den Berliner Reichstag erinnern sollte. In der Nacht war das Bauwerk stets mit Effektbeleuchtung versehen. Nach dem Ende seiner Amtszeit im Herbst 2013 zog Saakaschwili aus, der Palast steht seitdem leer. Es soll die Technische Universität Batumi dort ein neues Zuhause finden.

Bauwerke[Bearbeiten]

  • 1 Theater im Rike-Park Es ist noch nicht fertiggestellt und erinnert in seiner Form an zwei große Lüftungsschläuche. Die beiden Rohre zielen genau auf die Residenz von Bidsina Iwanischwili am Berg gegenüber, der politische Erzfeind des ehemaligen Präsidenten Saakaschwili, dessen Partei UNM bei den Parlamentswahlen 2012 Iwanischwilis "Georgischer Traum" unterlegen war.
  • Die 4 Mschwidobis Chidi (Friedensbrücke) (მშვიდობის ხიდი, Mschwidobis Chidi) ist eine moderne Fußgängerbrücke mit geschwungenem Stahl-Glas-Tragewerk. Sie gilt in der Bevölkerung als umstritten, da sie einen starken Kontrast zur alten Bausubstanz darstellt. Im Volksmund wird sie ob ihrer Form auch "Damenbinde" genannt.
  • Die 4 Seilbahn Rike-Narikala (Talstation Rike), Umlaufgondelbahn, 2012 eröffnet, bietet tolle Ausblicke auf die Altstadt Kala. Eine Kabine hat einen gläsernen Boden. Fahrpreis: 2 Lari, bezahlbar mit Metrokarte.
Rike-Park, im Hintergrund die Friedensbrücke

Straßen und Plätze[Bearbeiten]

  • 5 Awlabari-Platz bzw. Ketewan-Zamebuli-Platz - der zentrale Platz des Stadtviertels mit Metrostation
  • Ketewan Zamebuli Straße - Hauptgeschäfts- und Ausfallstraße gen Osten
  • 6 Weinanstieg (Ghvinis Aghmati) : Alte Häuser mit historischen Geschäftsschildern
  • 7 Elene Achwledianis Aghmati (Elene Aghvledianis Aghmati): Alte, romantische Häuser bieten einen Eindruck, wie Tiflis vor 150 Jahren ausgesehen haben könnte.
  • 8 Stadtviertel Metechi : Die kleinen Gassen zwischen Awlabariplatz und Metechikirche sind immer einen Spaziergang wert!

Parks[Bearbeiten]

  • 1 Rike-Park (რიყის პარკი) : Der neu angelegte Park unterhalb der Klippen nördlich der Metechi-Kirche bietet alles, was man sich nur vorstellen kann: Tanzende Springbrunnen, Effektbeleuchtung, überdimensionale Schachbretter und eine Fußgängerbrücke ins Zentrum nach Kala. Vom Rike-Park startet die Seilbahn zur Narikala-Festung.

Sameba-Kathedrale[Bearbeiten]

Die Sameba-Kathedrale (georgisch სამების ტაძარი, „Dreifaltigkeits-Kathedrale“) ist eine der Hauptkirchen der Georgischen Orthodoxen Apostelkirche und, mit der Swetizchoweli-Kathedrale in Mzcheta, Sitz des Patriarchen. Sie ist das größte Kirchengebäude in Transkaukasien und die dritthöchste christlich-orthodoxe Kathedrale der Welt.

Die Sameba-Kathedrale wurde 1996 bis 2004 nach Plänen des Architekten Artschil Mindiaschwili aus dem Jahr 1989 erbaut. Die Kirche gilt als „Symbol der nationalen und religiösen Wiedererstehung Georgiens“ und wurde u. a. vom georgischen Geschäftsmann und späteren Premierminister (2012-2013) Bidsina Iwanischwili finanziert.

Die Kathedrale ist eine Mischung verschiedener georgischer Kirchenbaustile. Sie hat einen kreuzförmigen Grundriss, die Kuppel liegt über der Kreuzung und ruht auf acht Pfeilern. Das Bauwerk besteht aus neun Kapellen, die den Erzengeln, Johannes dem Täufer, der Heiligen Nino, dem Heiligen Georg, dem heiligen Nikolaus von Myra, den Aposteln und allen Heiligen gewidmet sind. Fünf dieser Kapellen befinden sich im Kellergeschoss.

Für den Bau wurde ausschließlich Naturstein verwendet. Der Boden ist mit Marmorplatten ausgekleidet, der Altar ist mit einem Mosaik geschmückt, die Wände mit Fresken einer Künstlergruppe unter Leitung von Amiran Goglidse dekoriert. Die Proportionen der Kirche sind von der Apsis unabhängig und vermitteln so einen monumentaleren Eindruck. Die Kuppel wird von einem 7,5 Meter hohen vergoldeten Kreuz gekrönt, die Höhe des Gebäudes vom Erdboden bis zur Spitze des Kreuzes beträgt 84 Meter. Der Innenraum umfasst 56 x 44 m, das Gebäude hat, einschließlich des Narthex, eine Gesamtfläche von 5.000 Quadratmeter und ein Innenvolumen von 137 Kubikmeter.

Auf dem neun Hektar großen Gelände am Elias-Hügel befinden sich weiters ein großer Park, ein freistehender Glockenturm, die Residenz des georgischen Katholikos-Patriarchen und Erzbischofs von Mzcheta-Tiflis, Ilia II, ein Kloster, ein Priesterseminar und eine theologische Hochschule.

Metechi-Kirche[Bearbeiten]

Metechi-Kirche und Reiterstandbild König Wachtang Gorgassalis

Die georgisch-orthodoxe Metechi-Kirche (georgisch მეტეხის ეკლესია) wurde im 13. Jahrhundert von König Dimitri II. erbaut. Sie befindet sich auf dem Gelände der früheren Residenz der georgischen Könige über Klippen des Flusses Mtkwari; der Platz auf dem Felsen galt als besonders sicher. Ihr Name entstammt einer Schlacht König Wachtang I. Gorgassalis, der im 5. Jahrhundert an dieser Stelle ausgerufen haben soll: Ak me mteri wteche (dt. Hier habe ich den Feind erschlagen).

Die Kirche wurde 1235 durch mongolische Invasoren zerstört und 1289 wieder aufgebaut. Die 24,5 Meter hohe Kreuzkuppelkirche mit einem Grundriss von 20 × 16 Metern, ist in ihrer ursprünglichen Form bis heute erhalten. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die Kuppel, das Tambour, das Tonnengewölbe und verschiedene Fassadenteile mit Ziegeln restauriert, im Westen wurde das Gebäude um eine Empore ergänzt.

Die alte georgische Königsresidenz wurde unter der russischen Zarenherrschaft zunächst als Pulverkammer, dann als Kerker genutzt, in dem auch Josef Stalin gefangen war. Auch die Bolschewiki verwendeten die Residenz nach 1921 weiterhin als Gefängnis für politische Gegner, ehe sie 1937 abgerissen wurde. Bereits vorher wurde die Metechi-Kirche zu einem Jugendtheater umfunktioniert, nach Protesten der Bevölkerung wurde 1988 das Gebäude der orthodoxen Kirche zurückgegeben.

In der Kirche befindet sich das Grab der Heiligen Schuschanik, einer Adeligen, die in der georgisch-orthodoxen Kirche als Märtyrerin verehrt wird. Die Ehefrau eines Herrschers über Georgien weigerte sich im 5. Jahrhundert, dem Christentum abzuschwören und zum Zoroastrismus der persischen Eroberer überzutreten.

1967 wurde bei der Kirche ein Reiterdenkmal für König Wachtang I. Gorgassali, den Gründer von Tiflis, errichtet. Es stammt vom georgischen Bildhauer Elgudscha Amaschukeli, der auch die Monumentalstatue Kartlis Deda in Tiflis entworfen hat. Das Reiterdenkmal steht am Vorplatz der Kirche direkt am Klippenrand, von wo aus man auch einen ausgezeichneten Blick auf die Tifliser Altstadt hat.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Joggen, Radfahren, Skaten oder einfach nur abhängen im Rike-Park

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Günstig[Bearbeiten]

Mittel[Bearbeiten]

  • 1 Dr. Benjamen, 11, Metekhi Rise, T'bilisi. Tel.: +995 599 40 70 00. Terrasse zum Fluss. Geöffnet: täglich 11:00 - 23:00 Uhr.

Gehoben[Bearbeiten]

  • 2 In the Shadow of Metekhi (Metekhis Chrdilshi) (29 ქეთევან წამებულის გამზირი, თბილისი), 29 Ketevan Tsamebuli Ave, T'bilisi. Tel.: +995 32 230 30 30. Gehobene und sehr gute georgische Küche an der Tsamebuli-Straße, Terasse mit tollem Ausblick, abends auch Livemusik und georgische Tänze. Geöffnet: täglich 12:00 – 01:00 Uhr.

Nachtleben[Bearbeiten]

  • 1 Slammer's Pub im Hotel Sheraton Metekhi, dort trifft sich die Haute Volée an Diplomaten und Geschäftsleuten zum Feierabendgetränk

Unterkunft[Bearbeiten]

Günstig[Bearbeiten]

Mittel[Bearbeiten]

Gehoben[Bearbeiten]

  • 1 Hotel Sheraton Metekhi. Das erste Fünfsternhotel von Tiflis, bietet eine Art Stadt in der Stadt. Es ist schwer, von dort aus die Stadt zu Fuß zu erkunden; Entdeckungsfreudige Touristen mit der dicken Brieftasche wären in einem der Hotels am Rustaweli durchaus besser aufgehoben.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

  • Vor der Metrostation Avlabari befindet sich einer der zahlreichen neuen Postkästen der Georgischen Post, die seit 1.9.2014 im gesamten Land aufgestellt werden.
  • Ein 1 Internetcafé befindet sich in der Gurdschaanistr., geöffnet täglich 9:30-24 Uhr, Win-XP-Rechner, 1 GEL/h.

Literatur[Bearbeiten]

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