Nachrichten:2010-04-16: Weitere Luftraumsperrungen wegen Vulkanasche

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Die Aschewolke über Europa verlagert sich nun gegen Süden und verursacht in weiten Teilen Europas Flugausfälle.

Europa (Europa), 14. April 2010. – Die Aschewolke über Europa hat bis anhin nur den Norden betroffen. So waren Flughäfen in Großbritannien und Skandinavien für den Verkehr gesperrt. Nachdem die Flughäfen Heathrow (London) und Charles-de-Gaulle (Paris) bereits geschlossen wurden, hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt der Schweiz (BAZL) ab heute Mitternacht eine Sperrung des Luftraums beschlossen.

Um Mitternacht heute Abend soll die Aschewolke auch die Schweiz erreichen. Ab diesem Zeitpunkt wird der Schweizer Luftraum für alle ausser Rettungseinsätze gesperrt sein. Die Swiss rät den Passagieren der gestrichenen Flüge, nicht an den Flughafen anzureisen. Das BAZL ruft die Passagiere dazu auf, bei Fragen die jeweilige Fluggesellschaft zu kontaktieren.

Die Asche wirkt auf drei Arten gefährlich für die Flugzeuge: Einerseits verstopfen die feinsten Partikel die Messgeräte und Instrumente. Außerdem gibt es Auswirkungen auf die Aussenhülle des Flugzeugs und auf die Triebwerke. Aus Sicherheitsgründen wird deshalb die Zivilluftfahrt eingeschränkt.

Ausweichmöglichkeiten bieten sich im Bahnverkehr oder auch via Schiff.

Update vom 18. April[Bearbeiten]

Um 16.00 Uhr ist weiterhin ist der größte Teil des Luftraums über Europa gesperrt. Dieser Bereich erstreckt sich mittlerweile über ganz West-, Nord- und Mitteleuropa und Teile Südeuropas. Alle Flughäfen, die südlich einer gedachten Linie auf Höhe Marseille und Rom liegen, können noch angeflogen werden. Allerdings werden in den nächsten Tage weitere Verlagerungen der Wolke nach Süden vermutet. Mittlerweile finden Messflüge auch in Deutschland statt, und Messungen des Deutschen Wetterdienstes ergaben einen Nachweis über Vulkanasche im Bereich zwischen 3.000 und 8.000 Metern Höhe. Währenddessen führten die Lufthansa und Air Berlin Überführungsflüge innerhalb Deutschlands nach Sichtflugregeln durch. Die niederländische KLM überführte auch Flugzeuge von Düsseldorf nach Amsterdam, und einige Flieger der Airline starteten zu „Testflügen“. Auf diesen wurden vorerst keinerlei Zeichen einer Einwirkung durch vulkanisches Material nachgewiesen.

Update vom 19. April[Bearbeiten]

Wie die Tagesschau der ARD berichtet, bröckelt das komplette Flugverbot über deutschem Luftraum. Die Lufthansa will insgesamt 15'000 Passagiere mit Langstreckenflugzeugen zurückholen. Im von der Vulkanasche betroffenen Gebiet wird dabei nach Sicht in niedrigen Flughöhen geflogen (rund 3000 m). Ein erster Flug von Air Berlin mit Passagieren aus Mallorca ist in München gelandet, und vereinzelt starteten bereits Flüge nach Süden. Ab 18 Uhr heute Abend sind auch erste Starts von Flughafen Frankfurt am Main und vom Flughafen München möglich.

Quellen[Bearbeiten]