Makhtesh Gadol

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Der Makhtesh Gadol (auch Great Crater, hebr. הַמַּכְתֵּשׁ הַגָּדוֹל) ist ein Erosionskrater im zentralen Negev, sein Gebiet ist als Nationalpark unter Schutz gestellt.

Hintergrund[Bearbeiten]

Makhtesh Gadol aus der Vogelschau

Die Makhtesh sind ein für die Negevwüste (und den Sinai) typisches geologisches Phänomen, die - obwohl sie wie Meteoriteneinschlags- oder vulkanische Krater imponieren - auf einem ganz anderen Weg entstanden sind.

Die Erosionskrater sind alle in gleicher Weise entstanden: das Urmeer lagert ein Sediment ab, welches zu Kalkstein wird, der darunterliegende Sand wird zu Sandstein verdichtet. Durch eine Faltung haben sich Erhebungen in nordöstlich - südwestlicher Richtung gebildet, welche sich als Inseln im Urmeer erheben und erodieren, wodurch der Sandstein freigelegt wird. Mit der Öffnung des Jordangrabens und Anhebung des Plateaus weicht der Meeresspiegel zurück, die zum Jordangraben laufenden Bäche haben den weichen Sandstein über Jahrmillionen ausgespült, die von der Kalksteindecke vor der Erosion geschützten Kraterränder blieben bestehen und entwickelten sich zu den Bergen am Kraterrand.

Landschaft[Bearbeiten]

Plan des Makhtesh Gadol

Der Makhtesh Gadol ist der zweitgrößte der Erosionskrater, er misst in der Längenausdehnung um 14 km und ist 5,8 km breit, der Höhenunterschied zwischen dem ebenen Grund des Kraters (ca. 350 m) und den umgebenden Bergklippen (ca. 700 m ü.M.) beträgt etwa 350 m.

Die höchsten Erhöhungen am Kraterrand sind der Mount Avnon im Norden (etwa in der Mitte des Kraters, wo die Straße in Serpentinen zum Kratergrund hinabführt) und der Mount Karbolet im Süden; die Straße verlässt den Makhtesh im Süden, dort verlässt auch der Wasserlauf des im Sommer trockenen Nahal Hatira den Krater.

Die Straße 225 führt von Yeroham in südöstlicher Richtung durch den Makhtesh, die Schotterpiste des Avraham Ascent führt von der Hauptstraße in südwestlicher Richtung und steigt im Westen zum Kraterrand auf, sie ist nur mit Offroad-Fahrzeugen befahrbar.

Flora und Fauna[Bearbeiten]

Im trockenen Kratergrund (im Nahal Hatira, der den Krater entwässert, fließt nur in der Zeit von Regenfällen in den Wintermonaten Wasser) wächst nur in den Winter- / Frühlingsmonaten etwas Wüstenvegetation (saharo-arabische Flora), neben einigen Sträuchern stehen nur vereinzelte Bäume im Krater.

Klima[Bearbeiten]

Im Makhtesh herrscht arides Wüstenklima, die jährliche Niederschlagsmenge ist hier in der nördlichen Negev sehr gering.

Anreise[Bearbeiten]

Makhtesh Gadol im Abendlicht

Mit dem öffentlichen Verkehr[Bearbeiten]

Der Ort Yeroham ist der nächste mit dem Bus erreichbare Ort, ein Anschluss an das israelische Eisenbahnnetz besteht in Be'er Scheva.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Makhtesh Gadol: Piste zum Avraham Ascent

Die gut ausgebaute Straße 225 durchquert den Makhtesh Gadol in nordwest - südöstlicher Richtung, sie führt von Yeroham durch den Krater und erreicht nach dem Ausflusscanyon die Straße 206, die in östlicher Richtung zur Hauptstraße 25 Dimona - Arava-Senke weiterführt, in westlicher Richtung endet diese Straße nach einer kurzen Strecke bei den Oron Werken.

Gebühren/Permits[Bearbeiten]

Der Zugang in den ganzen Makhtesh Gadol ist frei, die unter Schutz stehenden Anteile dürfen nur vom Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang besucht werden.

Mobilität[Bearbeiten]

Um die verschiedenen Sehenswürdigkeiten im Makhtesh zu erreichen, ist die Verwendung eines eigenen Fahrzeugs fast unabdingbar. Die Schotterpiste zum Avraham Ascent ist vierradgetriebenen Offroadern vorbehalten, Wanderwege verlaufen vor allem entlang der südlichen Klippe.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Versteinerte Bäume im Makhtesh Gadol
Blick vom Mount Avnon in den grossen Makhtesh
Coloured Sands im Makhtesh Gadol
  • 1 Fossilized Trees („Versteinerte Bäume“): unweit der Hauptstraße 225 gelangt man von einem Parkplatz aus auf einem kurzen Fußweg (blau-weiße Markierung) zu den gewaltigen Trümmern von versteinerten Bäumen. Die umgestürzten versteinerten Bäume sehen wie Trümmer antiker Säulen aus, die Rinde und Jahresringe seind teils noch zu erahnen. Der blau-weiß markierte Pfad führt einer Schlucht entlang zu den Serpentinen der Straße 225 nach Yeroham hinauf.
  • von der Straße 225 aus kann man zum über dem Makhtesh gelegenen 1 Mount Avnon hinauffahren, vom Parkplatz aus ergibt sich eine tolle Rundsicht. Ein Weg umrundet die Kuppe im Süden und erlaubt auf einem teils rutschigen Pfad die Besteigung von Westen her (Beginn im Bereich der Ruinen). Die Ruinen aus der Mandatszeit zeugen davon, dass unter britischer Herrschaft hier vergeblich nach Erdöl gesucht worden war.
  • 2 Coloured Sands („Bunter Sand“): in dem von einem Parkplatz aus gut zugänglichen Areal in der Nähe des südöstlichen Ausgangs des Makhtesh finden sich verschieden farbige Sandsteinarten auf engem Gebiet, der Sand kann hier weiß, in verschiedenen Ockergelbtönen und rot gefärbt sein.
  • nach des Ausgangs des Makhtesh liegt der Hügel 3 HaSnapir , der von verschiedenen Richtungen aus bestiegen werden kann.
  • gleich in der Nähe liegt das Wasserloch von 4 Ein Yorqe'am : vom Wanderparkplatz ist das unter einer Klippe gelegene Wasserloch rasch erreicht und wird im Frühjahr an Wochenenden von vielen Israelis gern zum Baden und Planschen besucht.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einkaufen[Bearbeiten]

Die nächsten Möglichkeiten zum Einkaufen von Alltagsbedarf bestehen im Städtchen Yeroham.

Küche[Bearbeiten]

Im Makhtesh Gadol gibt es keine Möglichkeiten zum Einkehren, Snack Bars und Restaurants finden sich in Yeroham.

Unterkunft[Bearbeiten]

Camping[Bearbeiten]

  • auf dem 1 Ein Yorqeam Campground östlich der Kreuzung der Straßen 225 und 206 nach dem Austritt des Nahal Hatira aus dem Krater kann auf einem Platz ohne weitere Infrastruktur frei übernachtet werden.

Sicherheit[Bearbeiten]

  • Kriminalität ist in der Negevwüste kein Problem, wenn auch davon abgeraten wird, Wertsachen offensichtlich im Fahrzeug liegenzulassen. Gefahr droht in der Wüste eher durch Hitze und Flüssigkeitsmangel, über die Sicherheitsmassnahmen informiert der Artikel Wandern in Israel.

Ausflüge[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

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