Mġarr

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Mġarr
Mġarr
ProvinzMalta
Einwohnerzahl3.629 (2014)
Höhe89 m
Lagekarte von Malta
Lagekarte von Malta
Mġarr

Mġarr ist eine Ortschaft im Northern District im Norden von Malta.

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Gemeinde Mġarr liegt im Nordwesten von Malta in einem landwirtschaftlich geprägten, relativ fruchtbaren Gebiet. Mit verschiedenen Weilern und Gehöften nimmt die Gemeinde eine relativ große Landfläche bis zur Westküste der Insel in Anspruch.

Ursprünglich gehörte das Land im Bereich der heutigen Gemeinde Patrizierfamilien aus Mdina, das Land um die Siedlung Mgiarro wurde vom König von Sizilien an die Familie Inguanez übergeben und später an die Familie Falsone verkauft.

Erst 1912 wurde mit dem Bau der Pfarrkirche Santa Maria, die architektonisch an die Rotunda von Mosta angelehnt ist, begonnen und der Bau einer eigenen Kirche erst 1946 vollendet. Die landwirtschaftliche Prägung behielt der Ort, wenn auch mit aufgrund der Ausgrabungen von Tempelanlagen zunehmend Tourismus aufkam und die Gemeinde als Wohnlage entdeckt wurde.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Die meisten Reisenden gelangen per Flugzeug nach Malta. Vom Flughafen Malta International Airport in Luqa gelangt man per Bus zu den Ortschaften im Norden Maltas.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Die Buslinie 44 verbindet Valletta mit Mġarr und der Golden Bay im Nordwesten. Die Linien 101 / 102 verkehren zwischen der Golden Bay, Mġarr mit den Tempeln und der Mellieha Bay im Norden.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Vom Großraum Valetta gelangt man auf der Hauptstraße 5 nach Mosta und von dort aus auf der 17 nach Mġarr. Nebenstraßen führen nach Mellieħa und San Pawl il-Baħar (St. Paul's Bay).

Mobilität[Bearbeiten]

Lokal bewegt man sich zu Fuß, zu den Tempelanlagen wie auch zu den beliebtesten Badestränden im Norden gelangt man per Bus, an abgelegenere Örtlichkeiten einfacher mit dem Privatfahrzeug.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

St. Mary's Parish Church
  • die 1 St. Mary's Parish Church wurde 1912/46 erbaut, im Grundriss mit der großen Kuppel lehnt sie sich an der Rotunda von Mosta an.
  • das 2 Castello Zammitello aus dem 17. Jhdt. kann für Anlässe auch gemietet werden.

Ta’ Ħaġrat Tempel[Bearbeiten]

Ta’ Ħaġrat Tempel
Ta' Ħaġrat-Tempel
Plan des Tempels von Ta'Hagrat

Die megalithische 3 Tempelanlage von Ta’ Ħaġrat ist im Süden des Orts gelegen: die ersten Ausgrabungen erfolgten 1923/26, der Trilitheneingang wurde 1937 wieder aufgerichtet, in den Jahren 1953/60 erfolgte die letzte Ausgrabungsetappe.

  • der größere Tempel A mit kleeblattförmigem Grundriss stammt aus der Ġgantija Phase (3600 – 3200 v.Chr.) und gehört somit zu den ältesten von Menschenhand erbauten Bauwerken. Außergewöhnlich ist der Eingangsbereich mit drei Stufen und einem rechteckigen Korridor.
  • der Nebentempel Tempel B wurde wohl etwas später aus kleineren Steinen erbaut, er wurde auf die Saflieni-Phase ca. 3300 - 3000 v.Chr. datiert. Sein Grundriss folgt keinem eindeutigen Bauplan, der Zugang erfolgt durch einen Wanddurchbruch in der Seitenapsis des Tempels A.
Im Bereich der Tempel fanden sich Keramikscherben aus Zeitepochen vor und nach der Tempelbauphase, was dafür spricht, dass der Kultplatz lange Zeit in Benutzung blieb. Außerordentlich interessant ist eine Skulptur eines Tempelmodells aus Globigerinenkalkstein, erbaut sind die Tempel aus lokalem hartem Korallenkalkstein.
  • Ta’ Ħaġrat Tempel, St. Peter Street, Mġarr MGR 1541. Tel.: +356 21 586 264. Eintrittskarten sind von Mo-Sa beim Mgarr Local Council erhältlich, es werden jeweils nur 15 Personen gleichzeitig in den Tempelbereich eingelassen. Geöffnet: Di, Do, Sa 09.00-12.00. Preis: 3.50/3.00/2.50€.

Żebbiegħ[Bearbeiten]

Die Gemeinde Żebbiegħ bildet einen Ortsteil von Mġarr, sie verfügt über eine eigene Kirche und ebenfalls über eine Tempelanlage aus der Zeit der Megalithenkultur.

  • die 4 Knisja Sant'Anna / St. Anna's Church liegt im Osten des Orts.

Skorba-Tempel[Bearbeiten]

Skorba-Tempel
Skorba-Tempel
Pl0an der Tempel von Skorba

Die megalithische 5 Tempelanlage von Skorba wurde von David Trump in den Sechzigerjahren ausgegraben. Die Tempelanlage selbst erscheint für den Besucher wenig spektakulär, umso höher ist das Interesse für die Archäologen: der Tempelanlage benachbart fanden sich Fundamentreste von Behausungen, was einige Fragen der Lebensgewohnheiten der frühen Bevölkerung Maltas zu klären vermochte.

  • der Südtempel stammt aus der Ġgantija-Phase aus dem Zeitraum 3600-3000 v.Chr. und gehört somit zu den sehr frühen Tempelbauten auf Malta, er ist drei-apsidisch aufgebaut und hat als Besonderheit Löcher für Trankopfer (Libitation) in den Bodenplatten im Eingangsbereich.
  • der kleeblattförmige Nordtempel stammt aus der Tarxien Phase resp. 2900 - 2500 v.Chr.
  • Fundamentreste A wurden als ovale Wohnbauten mit Lehmboden und wahrscheinlich steinernen Mauern identifiziert, die älteren stammen wohl aus ca. 5400 - 4500 v. Chr., die Gebäudefundamente im Norden B aus dem Zeitraum 4400 - 4100 v. Chr.
  • in Skorba fanden sich Keramikreste, die zur Einteilung der frühen Keramikkultur in die Phasen "Graue Skorba" (4500-4400 v. Chr.) und "Rote Skorba" (4400-4100 v. Chr.) geführt haben.
  • Skorba Temples, St. Anne Square, Żebbiegħ, Mġarr MGR 2210. Tel.: +356 21 580 590. jeweils gleichzeitig nur 15 Besucher zugelassen, Tickets erhältlich beim Mġarr Local Council. Geöffnet: Di, Do, Sa 09.00-12.00 h. Preis: 3.50/3.00/2.50€.

Għajn Tuffieħa[Bearbeiten]

Golden Bay
Għajn Tuffieħa Tower and Bay
Għajn Tuffieħa Tower
Gnejna Bay

Der Weiler Għajn Tuffieħa liegt etwas nordwestlich von Mġarr an der Westküste und gehört formal zu Manikata und Mellieħa.

  • die 1 Golden Bay / Ramla tal Mixquqa mit dem beliebten flach abfallenden Badestrand wird von verschiedenen Buslinien angefahren, so von der Linie 101/102 aus Mellieħa, 225 von Mosta und Sliema und der 44 von Mgarr, Mosta und Valletta.
  • An der Golden Bay gibt es verschiedene Angebote für Wassersport, eine Reitschule, oftmals Früchte- und Gemüsehändler und eine Bar/Restaurant.

Weiter südlich liegt unterhalb der Ruine eines wegen Erdbebenrisiken nie fertiggestellten Hotels die

  • 2 Għajn Tuffieħa Bay mit ebenfalls einem Sandstrand und einer Strandkneipe (von der Klippe über 200 Treppenstufen erreichbar), diese Bucht ist auch zum Schnorcheln beliebt. Oben auf der Landzunge steht der ehemalige von Großmeister Giovanni Paolo Lascaris erbaute Wachturm 6 Għajn Tuffieħa Tower .
  • von der Gaia Foundation werden in Zusammenarbeit mit Maltas Umweltschutzministerium verschiedene Aktivitäten betrieben und 7 Gaia Foundation Besucherzentren unterhalten: im Bereich der Għajn Tuffieħa Bay werden im Naturschutzgebiet im Bereich der Landzunge zwischen der Golden Bay und der Għajn Tuffieħa Bay Fußwege unterhalten, die Benutzung zahlreicher Trampelpfade wird zum Schutz von Flora und Fauna untersagt. Die Gaia Foundation hat mit Aufforstungen und ökologischem Olivenanbau in einem alten Olivenhain begonnen und informiert über den Anbau und Konsum von Bio-Produkten.
  • etwas in Hinterland liegen die 8 Għajn Tuffieħa Roman Baths : das in der Nähe einer erhiebigen Quelle erbaute römische Bad mit Kalt- und Warmbad und Umkleideräumen ist derzeit kaum zu besichtigen.

Noch weiter südlich gelangt man auf Pfaden entlang der Klippe oder auf der Straße 123 von Mġarr aus zur

  • 3 Gnejna Bay mit nur wenig touristischer Infrastruktur, dafür ist sie weniger überlaufen. Oberhalb stehen die Ruinen des Wachturmes 9 Lippia Tower .

Auch in der 4 Fomm ir-Rih Bay ist ein Zugang zum Wasser möglich.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Besichtigung der Tempelanlagen (eher für archäologisch Interessierte), Tickets vom Mġarr Local Council.
  • Baden und Wassersport in den Buchten Golden Bay, Għajn Tuffieħa Bay und Gnejna Bay
  • Besuch des Naturschutzgebiets mit Besucherzentrum und botanischem Lehrpfad im Bereich der Għajn Tuffieħa Bay.
  • Besuch des Naturschutzgebiets Majjistral Nature and History Park

Einkaufen[Bearbeiten]

Gegenstände des täglichen Bedarfs können in Mġarr erworben werden, in der Saison bieten im Bereich der beliebten Badestrände "fliegende" Früchte- und Gemüsehändler ihre Ware feil.

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

  • Golden Sands, an der Golden Bay. Luxushotel.

Gesundheit[Bearbeiten]

  • bei Għajn Tuffieħa Bay gibt es im Sommer von 11.00-19.00 h eine Badeaufsicht mit Rettungspersonal.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

  • Wandern im Nationalpark, dem Majjistral Nature and History Park: der südliche Zugang befindet sich im Bereich des Parkplatzes der Golden Bay resp. des Bushaltestelle Tuffieha der Linie 44. Von dort aus führt der Hauptpfad in nördlicher Richtung bis zum Nordeingang bei der Anchor Bay. Hier (beim "Popeye Village") gibt es eine Busanbindung nach Għadira, dort kann auf die Linien 41, 42 und X1 zwischen Ċirkewwa und Valletta umgestiegen werden.
  • Besuch der Victoria Lines, eine unter britischer Herrschaft ausgebaute Verteidigungsmauer, welche sich vom Fort Madliena nördlich vorbei an Mosta und südlich von Mġarr bis zur Bucht Fomm ir-Rih Bay zieht.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Website des Majjistral Nature and History Park
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