Internationale Raumstation

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Die internationale Raumstation ISS
Internationale Raumstation
WeltallOrbit der Erde
Einwohnerzahl
Höhe405.000 m

Die Internationale Raumstation (kurz: ISS, engl. International Space Station) ist eine seit 1998 im Bau befindliche Raumstation im Weltall, an deren Errichtung sich die USA, Europa (in Form der ESA), Russland, Japan, Kanada und Brasilien beteiligten. Sie umkreist die Erde in einem Orbit von rund 386 km Höhe.

Hintergrund[Bearbeiten]

Durch die russischen Teilhaber wird für touristische Zwecke ein entsprechendes Training sowie der Flug mit einer Sojus von Baikonur aus angeboten; alle anderen Flüge sind professionellen Astronauten vorbehalten. Die ISS war so bereits mehrfach ein Ziel touristischer Flüge. Am 28. April 2001 flog der Amerikaner Dennis Tito als erster Tourist dorthin, ein Jahr später der Südafrikaner Mark Shuttleworth. Eine Reise des Popsängers Lance Bass (N'sync) wurde wegen ausgebliebener Zahlungen storniert. Im September 2006 reiste Anousheh Ansari als erste Weltraumtouristin zur ISS.

Anreise[Bearbeiten]

Der Weltraumbahnhof Kosmodrom Baikonur verfügt über zwei eigene Flughäfen, über die sowohl Personen- als auch Frachttransporte abgewickelt werden. Es handelt sich um ein Stück Russland, das von Kasachstan verpachtet wurde.

Nachdem die Space Shuttles 2012 vollständig ausgemustert wurden, bleiben für den Flug zur ISS selbst nur noch die russischen Sojus-Raumschiffe. In der aktuellen Bauform (TMA-M) bieten diese bis zu drei Personen Platz. Es gibt Größen- und Gewichtsgrenzen für Raumfahrer: 150–190 cm bei 50–95 kg. Persönliches Gepäck zur ISS ist auf 1,5 kg beschränkt.

Während Flüge zur ISS früher zwei Tage dauerten, können diese seit dem Sojus-Flug TMA-08M in rund sechs Stunden absolviert werden. Wegen nicht sicherheitsrelevanter Probleme bei den dazu notwendigen Bahnkorrekturen gab es mit TMA-12M noch im März 2014 einen Flug mit zwei Tagen Dauer.

Mobilität[Bearbeiten]

Man hat eine der wenigen Chancen, überhaupt echte Schwerelosigkeit zu spüren. Ansonsten wird Hangeln empfohlen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Tracy Caldwell Dyson in der ISS
  • Panoramablick auf die Erde
  • 360°-Blick in das umgebende Weltall
  • Für Raumfahrt- und Technikinteressierte: die Raumstation selbst

Aktivitäten[Bearbeiten]

Neben der Besichtigung der ISS bietet sich, je nach Ausbildung und Berufserfahrung, die Mitarbeit bei den dort laufenden Wissenschaftsprojekten an. An sportlichen Aktivitäten gibt es vor allem die Weltraumgymnastik, die zudem nützlich ist, um Muskel- und Knochenabbau entgegenzuwirken. In Momenten, in denen nicht gearbeitet wird, bieten sich geselliges Beisammensein und spielerische Aktivitäten (z. B. Erprobung der Schwerelosigkeit) an.

Einkaufen[Bearbeiten]

Einkaufsmöglichkeiten sind auf der ISS nicht vorhanden. Nahrungsmittel und andere zum Leben und Arbeiten benötigte Güter (sofern man sie nicht selbst mitbringt) sind im Preis enthalten und werden durch Versorgungsschiffe in mehrmonatlichen Intervallen geliefert. Als besondere Mitbringsel bieten sich vor allem Fotos an oder die Verpackungsreste von Astronautenmahlzeiten.

Küche[Bearbeiten]

Die gute Tubenkost. Außerdem aus Fäkalien zurückgewonnenes Trinkwasser.

Nachtleben[Bearbeiten]

Die Tag- und Nachtstunden werden mit der Ortszeit des Kontrollzentrums in den USA synchronisiert. Viel mehr ist insoweit bisher nicht bekanntgeworden.

Auf der MIR hatten die Sowjets gelegentlich Wodka dabei. Vielleicht ist davon ja noch was in den Soyuz Raketen? Na sdrowje!

Unterkunft[Bearbeiten]

Es geht eng zu auf der ISS – Nikolai Budarin beim Arbeiten in seiner Schlafkabine

Als Unterkunft dient der Mittelteil des Moduls Swesda. Dort befinden sich mehrere Wohnkabinen, ebenso Toilette, Dusche und Küche.

Auch wenn die ISS deutlich geräumiger ist als frühere Raumstationen, sollte man mit engen Räumen klarkommen. Wer unter Klaustrophobie leidet, ist hier fehl am Platz. Die ISS verfügt nur über kleine Einzelbetten mit Gurtpflicht ohne ausreichende Privatsphäre. Die Sanitäranlagen gehören zu den Teuersten im Universum, sind aber keineswegs komfortabel.

Ebenso muss man unter den begrenzten Bedingungen einer Raumstation mit anderen Menschen auskommen können. Die ISS ist kein Hotel, das man einfach mal kurz verlassen oder gar wechseln kann, wenn man dort nicht zurecht kommt.

Dort in der Raumstation, wo sich Menschen aufhalten, herrscht eine Atmosphäre, die in Druck und Zusammensetzung der irdischen angepasst ist (21 % Sauerstoff und 78 % Stickstoff bei 1014 hPa). Dadurch ist im Innern der Raumstation ein Aufenthalt ohne Spezialausrüstung möglich.

Die ISS erhält ihre Stromversorgung durch Solarmodule. Im russischen Teil der Raumstation wird Gleichstrom mit 28 V Spannung verwendet, im amerikanischen Teil bevorzugt 124 V Gleichstrom neben 28 V.

Gesundheit[Bearbeiten]

Weltraumgymnastik und weitere isometrische Übungen gehören zum Pflichtprogramm, um dem Muskelschwund und dem Abbau der Knochendichte in der Schwerelosigkeit vorzubeugen.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Da die ISS ein internationales Projekt ist und die Besatzungsmitglieder aus unterschiedlichen Ländern kommen, bedarf es einer gemeinsamen Sprache, um sich verständigen zu können. Die Arbeitssprache auf der ISS ist Russisch. In der privaten Kommunikation findet aber auch Englisch Verwendung.

Briefe können nur äußerst unregelmäßig empfangen und versandt werden. Die Nutzung von E-Mail-Services wird empfohlen. Auch bestehen Audio-/Video-Verbindungen.

Ausflüge[Bearbeiten]

Astronaut Thomas Reiter im Raumanzug während eines Weltraumspaziergangs (2006)

Von Zeit zu Zeit werden Weltraumspaziergänge für die regulären Besatzungsmitglieder angeboten. Touristen sind davon bisher ausgenommen.

Ausflüge[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

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