Ginnosar

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Ginosar (vom Mt.Arbel gesehen)
Ginnosar, Ginosar, Ginnossar, Ginossar
BezirkNordbezirk
Einwohnerzahl568 (2015)
Höhe−203 m
Lagekarte von Israel
Lagekarte von Israel
Ginnosar

Ginnosar (hebr.: גינוסר, auch Ginosar, Ginnossar oder Ginossar) ist ein Kibbuz am See Genezareth in Israel. Vom Kibbuzhotel abgesehen wäre Ginnosar für den durchschnittlichen Touristen vermutlich nicht allzu interessant - allerdings gibt es im Ort mit dem so genannten „Jesus-Boot“ eine Sehenswürdigkeit, für die inzwischen auch im Rahmen vieler organisierter Reisen ein kurzer Zwischenstopp eingelegt wird.

Hintergrund[Bearbeiten]

Ginnosar ist ein Kibbuz direkt am nordwestlichen Ufer des Sees Genezareth, etwa auf halbem Weg zwischen Tiberias und den christlichen Stätten am Nordufer des Sees.

Der Ort entstand 1937 als so genannte Turm-und-Palisaden-Siedlung, das heißt, er wurde in Fertigbauweise mit Wachtturm und Palisade innerhalb eines Tages errichtet, um ab der ersten Nacht gegen mögliche feindliche Angriffe gewappnet zu sein.

Im Ort befindet sich das "Adam Bagalil" - Museum, welches sich mit der Geschichte des Kibbuz und der Besiedelung Galiläas beschäftigt, in einem speziellen Ausstellungsraum über das Leben von Jigal Allon (auch Yigal Alon geschrieben), einem israelischer Politiker und zeitweiligem Außenminister, der in Ginnosar Kibbuzmitglied war und zu einem der Nationalhelden wurde, informiert und vor allem das "Jesus Boat" zeigt, ein sorgfältig konserviertes Fischerboot aus dem 1. Jhdt.

Ein wichtiger Wirtschaftszweig des Ortes ist wegen der Lage direkt am See und der Nähe zu einigen christlichen Stätten der Tourismus; auch in der Landwirtschaft ist der Kibbuz aktiv, es gibt u.a. Bananenplantagen.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Wenn man zum See Genezareth ("Lake Kineret") reist, ist der bevorzugte Flughafen für die Anreise der Flughafen Ben Gurion (IATA: TLV) bei Tel Aviv. Von dort erreicht man die Region mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn man mit dem Zug nach Tel Aviv fährt und mit dem Bus über Tiberias weiterreist. Alternativ kann man einen Mietwagen nehmen.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Das Gebiet um den See ist nicht an das Bahnnetz angeschlossen und daher mit dem Zug nicht erreichbar.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Die von Tiberias nordwärts fahrenden Busse halten in Ginnosar, die Bushaltestelle befindet sich an der Hauptstraße. Von dort muss man ein Stück bis zum Kibbuzhotel / Museum laufen (knapp ein Kilometer).

Ziel Buslinien Verbindungsdichte tagsüber Dauer ca. Preis NIS Hinweise
Tiberias 59*, 63, 450*, 841, 963 unregelmäßig, 1-4 Verbindungen/Std. 0:15 8,50 Preis: Egged
Kirjat Schmona 63, 841, 963 ca. stündl. 0:50 26,00 Fahrzeit nach K. Schmona ist länger.
Safed 450* alle 1-2 Std. 0:40
Tel Aviv 841 ca. alle 1-2 Std. 3:15 47,00 Fahrzeit nach T.A. ca. 30 min länger.
Jerusalem 963 4x/Tag 3:00 52,00
Hinweise: Teilweise sind hier nicht alle Linien zum Zielort genannt (z. B. bei vielen verschiedenen Linien zwischen zwei Städten oder sehr wenigen Fahrten auf einer Linie).
Die angegebene Taktdichte bezieht sich aber auf alle verfügbaren Verbindungen. Links in der Tabelle führen zu den Mobilitätsinformationen des jeweiligen Ortes.
Quellen: Egged und Otobusim.co.il; Stand: 09/2010 - * Linien mit Stern werden nicht von Egged, sondern von einer anderen Gesellschaft bedient.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Wenn man der israelischen Straße 90 von Tiberias am See entlang in Richtung Norden folgt, erreicht man nach knapp zehn Kilometern bei einer Tankstelle die Abzweigung zum rechts der Straße liegenden Ort. Nach dem Abbiegen folgt man noch einige hundert Meter der Straße bis zum Kibbuz - Hotel und dem dahinter gelegenen Museum. Auf dem Gelände gibt es kostenlose Parkplätze.

Kommt man von Norden, z. B. von Kirjat Schmona, wählt man die Straße 90 in Richtung Süden. Sobald man auf dieser Straße den See Genezareth erreicht hat, sind es nur noch wenige Kilometer, ehe man an Ginnosar vorbeifährt. Von Safed gelangt man über die Straße 89 in Richtung Osten zur Straße 90.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Mobilität[Bearbeiten]

Innerhalb des Ortes bewegt man sich zu Fuß weiter.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Das „Jesus-Boot“
Man of Galilee - Museum in Ginnosar
Adam Bagalil - Museum

Die wichtigste Sehenswürdigkeit des "Adam Bagalil" ("Man of Galilee") - Museums, das sich u.a. auch mit Galiläa beschäftigt, ist das so genannte „Jesus-Boot“. Es handelt sich dabei um ein relativ gut erhaltenes, altes Fischerboot von über acht Metern Länge. Es wurde im Jahr 1986 bei einem historischen Tiefstand des Sees Genezareth von zwei Mitgliedern des Kibbuz im Uferschlamm entdeckt. In einer dramatischen Rettungsaktion wurde mit Hilfe von Archäologen und Freiwilligen das Boot zunächst geborgen und dann in einem jahrelangen Prozess in einem dafür gebauten Becken gereinigt, getrocknet und konserviert. Dadurch konnte das Boot soweit gesichert werden, dass es seit dem Jahr 2000 im Museum im Trockenen ausgestellt werden kann.

Interessant ist der Fund vor allem deswegen, weil das Boot auf den Zeitraum zwischen 100 vor und 70 nach Christus datiert wurde und so der Raum für Spekulationen bleibt, ob vielleicht schon Jesus oder einer seiner Jünger mit dem Boot gefahren ist (was in historischer Hinsicht natürlich eher unwahrscheinlich ist).

Für den Kibbuz war der Fund des Bootes ein Glücksfall: Das Boot wird v.a. für christliche Reisende passend vermarktet, im Museum wurde ein extra Raum eingerichtet. Dort sieht man außer dem Boot sowohl Fotos als auch einen Kurzfilm (auch auf Deutsch), in dem über die damalige Rettungsaktion berichtet wird.

Ein weiterer Ausstellungsraum informiert über das Leben des hebräischen Politikers und zeitweiligen Aussenministers Igal Alon, der in jungen Jahren Kibbuz - Mitglied war.

1 Jesus Boat Museum ("Adam Bagalil" Museum), Yigal Alon Center, Kibbuz Ginosar 14980. Tel.: +972-4-672-7700, Fax: +972-4-672-2910. Geöffnet: SO-DO 08.30-16.00h, FR 8.30-13.00h, SA & Feiertage 09.00-16.00h. Preis: Erwachsene 20 NIS.

. Im Internetauftritt des Judaica - Händlers "JesusBoat" finden sich neben dessen Angeboten verschiedene Kurzfilme und Hintergrundinformationen zum aus der Antike stammenden Fischerboot.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Ginosar: Strand des See Genezareth
am Abend ist der Badestrand verlassen

Für den normalen Touristen ist Ginnosar v.a. wegen des Museums interessant. Für Gäste des Hotels und des Feriendorfs werden Aktivitäten angeboten. In Ginnosar gibt es ein jährliches dreitägiges Musikfestival (Irische Musik, Country, Folk, Blues).

Am beaufsichtigten 1 Badestrand des Kibbuz - Hotels und im Swimming Pool kann gegen Eintrittsentgelt gebadet werden. Der Park der "Ginosar Gardens" ist beliebt, um dort Feste und Hochzeiten zu feiern.

Einkaufen[Bearbeiten]

Der 1 Kibbuz-Supermarket kann auch von Touristen bzw. Gästen des Hotels genutzt werden. Im Museum gibt es einen großen Souvenirshop, in dem neben den üblichen Israel-Souvenirs auch Artikel rund um das Boot verkauft werden, auch im Kibbuz - Hotel werden in einem Shop Andenken verkauft.

Weitere Einkaufsmöglichkeiten mit einem Gemüse- und Früchtemarkt gibt es in Tiberias.

Küche[Bearbeiten]

In Ginnosar gibt es ein Restaurant und eine Bar; zum Museum gehört ein kleines Café.

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Ginosar Village Resort

Der Kibbuz betreibt ein Hotel und ein Feriendorf mit Bungalows. Weitere Übernachtungsmöglichkeiten in der Umgebung sind die staatliche Jugendherberge Kare Deshe wenige Kilometer weiter nordöstlich und die Hotels, Herbergen und Hostels in Tiberias (dort gibt es auch günstige Betten).

  • 1 Nof Ginosar Hotel und Ginosar Village Resort, Kibbutz Ginossar 14980. Tel.: +972-4-6700320, Fax: +972-4-6792170.
    - Zur Verfügung stehen u.a. ein Restaurant, eine Bar, Sportanlagen, Schwimmingpool und Hotelstrand.
  • 2 Jugendherberge Karei Deshe, D.N. Hevel Korazim, 12365. Tel.: +972-2-5945633 (für landesweite Reservierungen: 1-599-510-511), Fax: +972-4-6724818, E-Mail: Geöffnet: Rezeption 7-22 Uhr, im Winter nur bis 19 Uhr.
    - Die Jugendherberge Karei Deshe (teilweise auch anders transkripiert, z. B. Kare Desche) liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen Ginnosar und Tabgha am Ufer des Sees Genezareth. Die Busse halten normalerweise an der Abzweigung der Stichstraße zur Jugendherberge von der Straße 90; die auf der deutschen Seite des Jugendherbergsverbands angegebenen Busse 459 und 851 verkehren laut Egged-Auskunft nicht mehr. Die Busse, die von Tiberias kommend an Ginnosar vorbei nach Norden fahren, halten auch bei Karei Deshe.

Sicherheit[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

Ginnosar ist nur kurze Distanzen von einer ganzen Reihe von Sehenswürdigkeiten entfernt, die am See Genezareth oder dessen näherer Umgebung liegen.

  • Wenige Kilometer südwestlich liegt Tiberias mit seinen Sehenswürdigkeiten, verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten und einer Uferpromenade.
  • Mit dem Auto sind es nur zehn Minuten zu einigen der wichtigsten christlichen Stätten des Landes, die am Nordrand des Sees liegen: In Tabgha soll das Wunder der Brotvermehrung stattgefunden haben; etwas weiter am Seeufer entlang liegt Kafarnaum, aus dem einige der Jünger Jesu stammen sollen; oberhalb der beiden Stätten liegt der Berg der Seligpreisungen, der traditionell als Ort der Bergpredigt gilt.
  • Ein ganzes Stück weiter nördlich liegt in Obergaliläa mit Safed eine der heiligen Städte des Judentums; Safed ist bekannt als Ort der jüdischen Mystik.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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