Anhalt-Wittenberg

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Die Schlosskirche in Wittenberg
Wörlitzer Park

Die Region Anhalt-Wittenberg liegt im Osten des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Im Westen grenzen die Regionen Magdeburger Börde und Mitteldeutsches Chemiedreieck an. Östlich liegt die brandenburgische Tourismusregion Fläming, im Süden schließen sich die sächsischen Regionen Leipziger Tieflandsbucht und Elbland an.

Regionen[Bearbeiten]

Bauhaus in Dessau
Europäische Homöopathie-Bibliothek in Köthen

Die Region Anhalt-Wittenberg ist zu großen Teilen der Elbniederung zuzurechnen. Sie wird von der Elbe geteilt, die in ost-westlicher Richtung durch die Region fliesst und sie auch landschaftlich wesentlich prägt.

Orte[Bearbeiten]

Blick auf Ferropolis
  • Größte Stadt der Region ist Dessau-Roßlau, das mit dem Bauhausgebäude und den Meisterhäusern, sowie den Anlagen und Schlössern des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs als eine der wenigen Städte weltweit zwei UNESCO-Weltkulturerbestätten aufweisen kann.
  • Lutherstadt Wittenberg, Wiege der Reformation, zeigt auch heute noch mit seiner unzerstörten Altstadt zahlreiche Originalschauplätze aus dem Wirken Martin Luthers und seiner Mitstreiter. Seit dem Reformationsjubiläum (500-Jahrfeier des Thesenanschlags Martin Luthers im Jahre 1517) erstrahlt die Stadt in seltenem Glanz.
  • Köthen - Einstige Residenzstadt von Anhalt-Köthen mit der Kirche St. Jakob mit Doppeltürmen und Fürstengruft, Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs, Welthauptstadt der Homöopathie, und dem einzigen ornithologiegeschichtlichen Museum der Welt.
  • Zerbst - Einstige Residenzstadt von Anhalt-Zerbst mit Spuren Katharinas der Grossen und, trotz Zerstörung, noch vollständiger Stadtmauer.
  • Aken - Stadtbefestigung und „Steinerne Kemenate“.
  • Gräfenhainichen - Geburtsstadt Paul Gerhardts mit dem Gremminer See und Ferropolis, der Stadt aus Eisen
  • Oranienbaum - Schloss mit Park im Stil des holländischen Barock und Wurzeln der niederländischen Königsfamilie.

Weitere Ziele[Bearbeiten]

Elbe bei Wittenberg

Weite Teile der Flussläufe der Elbe und der Mulde sind als Biosphärenreservat Mittlere Elbe besonders geschützt. Ein Besucherzentrum befinden sich in Kapen bei Dessau.

Hintergrund[Bearbeiten]

Aus der Region gingen Impulse aus, die die Welt veränderten. Das war zum Einen die Reformation, die in Wittenberg 1517 ihren Ausgang nahm, zum Anderen im 18. Jahrhundert die Aufklärung, in Anhalt-Dessau eine ihrer Hochburgen hatte. Entsprechenden kulturellen Reichtum kann der Besucher entdecken, es gibt die grösste Dichte an UNESCO-Weltkulturerbestätten in Deutschland. Hierzu gehören das Gartenreich Dessau-Wörlitz, das Bauhaus in Dessau und die Lutherstätten in Wittenberg.

Sprache[Bearbeiten]

Deutsch. Nördlich der Elbe sind niederdeutsche und berlinerische Dialekte verbreitet, südlich davon klingt es eher sächsisch ("ich-icke-Linie").

Fremdsprachen sind mäßig verbreitet. Mittlerweile sollten jüngere Menschen wenigsten rudimentär englisch sprechen können. In der älteren Generation ist russisch noch verbreitet. Aufgrund eines geringen Ausländeranteils sind fremdsprachige Muttersprachler selten anzutreffen.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Nächstgelegener Verkehrsflughafen ist der Flughafen Leipzig/Halle (IATA: LEJ) , gut 50 km südlich. Es besteht Bahnanbindung nach Dessau oder Wittenberg mit Umsteigen in Leipzig-Messe, Leipzig Hbf. oder Halle/S. Hbf. Die Fahrtzeit beträgt rund anderthalb Stunden, abhängig von der Umsteigedauer. Weiterer Flughafen ist der Berliner Flughafen Berlin Brandenburg (IATA: BER) (Bahnanbindung, ca. zwei Stunden).

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Anreise mit dem ICE oder IC erfolgt am besten über Lutherstadt Wittenberg Hbf, dem wichtigsten und am besten bedienten Fernverkehrshalt der Region. Es halten ICE-/IC-Züge zwischen Berlin und Leipzig/Halle -(München/Frankfurt/M.). In Köthen halten IC-Züge zwischen (Dresden-)Leipzig-Halle-Magdeburg-Hannover-Norddeich/Köln.

Regionalzüge und S-Bahnen von den Fernverkehrshalten in Magdeburg, Halle, Köthen, Bitterfeld, Leipzig oder Berlin sowie von Falkenberg/Elster fahren auf den Strecken Leipzig - Bitterfeld - Dessau - Magdeburg, Köthen - Dessau, Dessau - Berlin, Halle - Bitterfeld - Wittenberg, Wittenberg - Berlin und Dessau - Wittenberg - Falkenberg. In diesen Nahverkehrszügen gilt der Tarif des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Jagdbrücke in Dessau

Auf der Straße[Bearbeiten]

Die A 9 quert das Gebiet in Nord - Süd - Richtung. Abfahren gibt es in Köselitz, Coswig, Vockerode, Dessau-Ost und Dessau-Süd.

Die Bundesstrassen B2, B 107, B184 und B 187 berühren die Region.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Die Elbe ist als Bundeswasserstrasse schiffbar. Es verkehren Flusskreuzfahrtschiffe, die zumeist an einem oder mehreren der Orte Wittenberg, Wörlitz, Dessau oder Aken anlegen.

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten]

Stadtkirche in Köthen, Station des Lutherweges

Diverse Radfernwege führen durch die Region. Der Elbe-Radweg und der Europaradweg R1 verlaufen entlang Elbe, teilweise auf dem Elbdeich. Der Muldental-Radweg verläuft entlang der Mulde und endet in Dessau, wo er an der Jagdbrücke auf den Elberadweg trifft.

Zu Fuß[Bearbeiten]

Der Europäische Fernwanderweg E11 quert die Region in Nordost- südwestlicher Richtung. Er kommt aus Richtung Berlin, Bad Belzig über Coswig, Dessau und führt Richtung Halle weiter.

Der Lutherweg beginnt in Wittenberg und führt über Wörlitz, Dessau, Zerbst, Reppichau, Köthen nach Westen Richtung Bernburg und Eisleben.

Mobilität[Bearbeiten]

Welterbelinie Buslinie 304
Die Buslinie 304 des Wittenberger Regionalverkehr verbindet Wittenberg, Wörlitz und Dessau - 3 x Weltkulturerbe in einer Stunde Busfahrt. Täglich von ca. 6 bis ca. 18 Uhr im Stundenabstand, in Tagesrandlagen und Wochenenden auch als Rufbus (Anmeldung unter 08000 - 36 69 10). Fahrpreis Wittenberg-Wörlitz oder Wittenberg-Dessau € 4,10 einfach, € 8 Tageskarte.


Mit dem Auto lassen sich die wesentlichen touristisch interessanten Punkte problemlos erreichen, das Strassennetz ist mittlerweile ordentlich ausgebaut (auch wenn es Ausnahmen gibt). Viele landschaftlich attraktive Auenlandschaften entlang Mulde und Elbe sind allerdings nicht mit dem Auto erreichbar, so dass das Fahrrad eine interessante Wahl darstellt, zumal das Gelände weitgehend eben ist. Fahrradmitnahme ist in den Zügen des Nahverkehrs und den meisten öffentlichen Verkehrsmittel kostenfrei möglich, wenn ausreichend Platz vorhanden ist. Für die Bahn gibt es bei kurzen Strecken (bis 50 km) das Hopper-Ticket, mit dem man einfach für 5,10 € oder hin und zurück für 8,20 € fahren kann (Preis 2018); werktags gültig ab 9 Uhr, Sa, So, Feiertag ganztägig.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Neben den Besichtigungen der Weltkulturerbestätten in Wittenberg, Dessau und Umgebung, die für sich allein bereits mehrere Tage füllen können, hat die Region zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Industriegeschichte zu bieten, die auf der Erlebnisroute Kohle-Dampf-Licht aufbereitet werden.

Weite Teile der Auen von Mulde und Elbe sind als UNESCO-Biosphärenreservat Mittlere Elbe geschützt und bieten zahlreiche Wanderungen, Radtouren, Wasserwandern auf der Elbe sowie diverse Naturlehrpfade. Eine Übersicht gibt die Biosphärenreservatsverwaltung im Auenhaus zwischen Dessau und Oranienbaum.

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Insbesondere in Dessau, mit Einschränkungen auch in Wittenberg und den anderen Städten gibt es regelmäßig Theater- und Konzertaufführungen. Dies sind auch die Orte, in denen man mit einer fairen Chance auch noch nach Zehn abends etwas zu trinken bekommen kann oder gar eine Diskothek finden. In den kleineren Orten sieht es hingegen mau aus.

Sicherheit[Bearbeiten]

Klima[Bearbeiten]

Es beginnt deutlicher kontinentaler Einfluss, d. h. man hat häufiger als weiter westlich stabile Hochdruckwetterlagen, die im Winter größere Kälte, im Sommer größere Hitze bringen können. Der Regenschatten des Harz macht sich noch bemerkbar, die Niederschläge liegen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.

Kleinklimatisch können sowohl Elbe als auch Mulde spürbare Wettergrenzen sein. Nicht ungewöhnlich, dass sich ein Regengebiet oder auch Gewitter auf einer Seite festsetzt, aber nicht über den Fluss kommt - auf der anderen Seite ist strahlender Sonnenschein. Wer also dunkle Wolken am Horizont sieht, sollte nicht gleich in Panik verfallen, sondern zunächst überlegen, wo die Flüsse sind: Es besteht eine faire Chance, dass man davonkommt, wenn einer dazwischen liegt.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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